Beiträge von Aladin1k1

    ### Inhalt ###

    Die geteilten Gefährten gehen weiter ihren Wegen nach. Merry und Pippin, ursprünglich noch zusammen werden ebenfalls getrennt. Der eine dient dem König von Rohan, der andere dem Statthalter von Minas Tirith. Die Handlung spitzt sich auf eine "Entscheidungsschlacht" in Minas Tirith zu, wo die riesigen Heere Saurons auf eine Unterzahl der freien Völker treffen, von denen die mächtigsten die Reiter Rohans sind und eine Heer von Untoten, die von Streicher angeführt werden. Währenddessen versuchen Frodo und Sam weiter verzweifelt ihre Mission zu beenden: Die Zerstörung des Rings im Schicksalsberg mitten im Lande Saurons.



    ### Meinung ###

    Mir hat der dritte Teil auch wieder sehr gut gefallen, allerdings etwas weniger als die beiden Vorgängerteile. Mir ging es hier zu viel um Schlachten und Stellungen. Sehr gut gefallen haben mir wie auch schon im Teil zuvor die Schilderungen der Erlebnisse Frodos und Sams. Irgendwie konnte ich in diesen geschilderten Szenen am besten in die Geschickte eintauchen. Den Abschluss des sechsten Buches (die Bände sind ihrerseits in sechs Bücher unterteilt bilden zum größten Teil Erzählungen nach dem Sieg über Sauron (sechs von neun Kapiteln), also die Freude und die Feste nach dem Sieg, die Heimkehr der Auenländer, das, was sich in der Zwischenzeit im Auenland an schlechten Dingen zugetragen hat. Dieser Teil hat mich auch nicht mehr ganz so gefangengenommen. Alles in allem aber wieder ein schönder Band zum Herrn der Ringe.



    ### Fazit ###

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    Viele Schlachten und Frodos und Sams finaler Kampf. Ein lesenswerter letzter Band der Trilogie

    ### Inhalt ###

    Der Bund der Gefährten ist am Emun Muil zerbrochen. Boromir hat sich von der Macht des einen Ringes betören lassen und in einem Anfall von Habsucht zwingt er Frodo und Sam dazu fluchtartig ihren eigenen Weg nach Osten einzuschlagen. In dem allgemeinen Durcheinander verlieren sich auch Aragorn, Gimli und Legolas sowie Merry und Pippin aus den Augen. Die erste dieser beiden Gruppen verfolgt eine Horde Orks, die nach Westen Richtung Isengart strebt und Merry, Pippin sind offenbar Gefangene der Orks geworden...



    ### Meinung ###

    Auch dieser Band hat mich wieder total begeistert. Eine wunderbar spannende Art zu erzählen, die nie langweilig wird. Besonders haben mir die Beschreibungen der Reise Frodos und Sams sowie später Gollum gefallen. Wenn Gollum auf seine zischelige, schmeichlerische und clevere Art mit den beiden spricht, denke ich sofort an den Gollum aus den Filmen, der dort wie ich finde perfekt getroffen ist. Ansonsten ist alles dabei, was man sich wünscht: Interessante Dialoge, schöne Landschaftsbeschreibungen sowie Beschreibungen von Schlachten, immer in einem ausgewogenen Verhältnis und natürlich viele interessante Begegnungen von Wesen in Mittelerde wie den Ents aus Fangorn oder den Elben aus Lotlorien. Wieder ein Leseschmaus vom Feinsten!



    ### Fazit ###

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    Die freien Völker Mittelerdes müssen sich nun auf einen Krieg gegen Sauron vorbereiten. Hastig und alle auf ihre Weise versuchen die Gefährten ihren Teil dazu beizutragen, damit Sauron nicht obsiegt.

    ### Inhalt ###

    Bilbo Beutlin feiert seinen 111. Geburtstag in großem Kreise in Hobbingen und verschwindet danach spurlos. Per Testament hinderlässt er seinem Erben und Neffen Frodo das geräumige Hobbit-Anwesen auf dem Bühl. Aber nicht nur das, sondern auch einen goldenen Ring mit seltsamen Eigenschaften. Legt man ihn ins Feuer, bleibt er kalt und es erscheinen Runen auf seiner Innenseite. Gandalf, Magier und Freund Frodos, kehrt nach vielen Jahren wieder zu Frodo zurück, nachdem er zuletzt ein prächtiges magisches Feuerwerk auf Bilbos Geburtstagsfeier hat knallen lassen und er hat schlimme Nachrichten für Frodo. Frodo muss sein geliebtes Hobbingen verlassen, um auf eine gefährliche Reise zu gehen, bei der der Ring eine große Rolle spielt. Erste Station ist Bruchtal, eine der letzten Bastionen der Elben am Rande des Nebelgebierges. Dort soll weiter Rat gehalten werden. Frodo macht sich mit Sam Gamdschie und seinen Neffen Merry und Pippin auf den Weg dorthin...



    ### Meinung ###

    Was soll ich noch groß sagen. Die meisten werden die Geschichte kennen und lieben und auch ich gehöre dazu. Ich habe alle Filme von Peter Jackson geschaut. Aber die Bücher habe ich noch nie gelesen und das hole ich jetzt nach. Soeben bin ich mit dem ersten Band durch und bin begeistert. Eine spannende, fantastische Geschichte, der man ihre gedankliche Tiefe an vielen Stellen anmerkt, wenn die Portagonisten von alten geschichtlichen Ereignissen sprechen, die zum Erscheinen des einen Ringes geführt haben. Von Königreichen, Königen, ihrer Söhne und Helden, die hier und dort gefallen sind und dies und jenes erreicht haben. Eine dieser Geschichten ist der Kampf Isildurs gegen Sauron, bei dem er ihm den Finger hat abschlagen können, an dem der eine Ring steckte. Man hat das Gefühl in einer großen lebendingen Welt zu stecken, wenn man den Roman liest, ein Lesegenuss sondergleichen!



    ### Fazit ###

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    Wer Fantasy liebt, wird von diesem Buch begeistert sein!

    Frodos Reise und seiner Gefährten nach Mordor, um den einen Ring zu zerstören - erster Teil.

    ### Inhalt ###

    Bilbo Beutlin hasst Abenteuer und liebt es vor seinem dampfenden Teekessel in seiner kleinen Hobbithöhle zu sitzen und sein zweites Frühstück am späten Vormittag zu genießen. Doch jäh wird sein friedliches Hobbitdasein gestört als ein Dutzend plus ein Zwerge nebst dem Zauberer Gandalf seine Hütte stürmen. Lange weiß Bilbo gar nicht, warum, doch nach viel Gefeiere und Geschichtenerzählerei erfährt Bilbo den Grund: Es soll eine Expedition geben, zum einsamen Berge, wo Smaug, ein großer Drache, den Schatz der Zwerge gewacht. Ziel ist es, dem Drachen ein Schippchen zu schlagen und ihm den Schatz zu entreißen. Bilbo sträubt sich zunächst, wird aber von Gandalf so in den Himmel gelobt, dass er nicht mehr ablehnen kann. Ein großes Abenteuer beginnt...



    ### Meinung ###

    Ich finde, die Geschichte ist sehr schön erzählt. Die Welten, die Tolkien aufbaut über Zauberer, Zwerge, Elfen und weiteren magischen Wesen ziehen mich immer wieder in ihren Bann. Es ist eine einfache und plastische Sprache, der ich gerne folge. Speziell der Hobbit ist stellenweise kindlich geschrieben in der Art wie:


    Und Bilbo knurrte der Magen, denn er hatte schon lange kein kräftiges Frühstück mehr gehabt - und das ist schon eine ganz schöne Unverschämtheit!


    So in der Art. Aber dann gibt es auch wieder Szenen von Gewalt und Gefährlichkeit wie in der Schlacht der fünf Heere. Oder wenn die Gruppe vor einer Gruppe Warge, intelligenter sprechender Wolfswesen und Orks, die auf ihnen reiten, auf Bäume flüchten müssen und drohen verbrannt zu werden. Auch als Gandalf die Gruppe verlässt und das Schicksal der Gruppe mehr als einmal vom Mut und Geschick Bilbos abhängt, zeigt sich die Gefahr, die Angst und der Mut, den Bilbo aufbringen muss, um die Gruppe ihrem Ziel näher zu bringen.


    Ich habe eine zeit lang World of Warcraft gespielt, eines der erfolgreichsten Online Multiplayer Spiele aller Zeiten. Vieles darin erinnert mich an Tolkiens Welt, was auch kein Wunder ist, denn es gibt wohl nur wenig Fantasy Welten, die nicht von seiner beeinflusst wurden.


    Zum Schluss noch ein Zitat von Tolkien, was mir eben zufällig über den Weg gelaufen ist und das Wesen seiner Fantasiewelten gut beschreibt:

    Zitat

    Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als gehortetes Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt. -- J.R.R. Tolkien


    ### Fazit ###

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    Eine gefährliche Reise eines kleines Hobbits, der unverhofft zum Meisterdieb und zeitweiligen Anführer einer Gruppe wird, die einen großen Zwergenschatz dem Drachen Smaug entreißen will. Wer Fantasy liebt, kommt bei dem Urvater aller Fantasy auf seine Kosten.

    ### Inhalt ###

    Die Binewskis sind eine Schausteller - Familie, die mit ihren Wohnwagen von Ort zu Ort ziehen. Es gibt alles, was man sich auf so einem Rummel vorstellen kann: Buden, Essen, Attraktionen, doch die Stars, deretwegen alle kommen, sind die Mitglieder der Binewski - Familie. Doch nicht alle sind von gleichem Rang. Da sind die Zwillinge, siamesische, Iphy und Elly, die mit ihrer Klavier-Performance und akrobatischen Kunststücken die Massen anziehen. Aber der eigentliche Star ist Arty, ein Mensch-Fisch-Wesen, das nur einen Rumpf und Flossen hat. Er begeistert die Massen durch seine Schwimmperformances in einem Becken, aber hauptsächlich ist er aufrührerisch und manipulativ, Eigenschaften, die ihn später zu einem Anführer einer Sekte werden lassen, deren Anhänger sich ebenfalls verstümmeln, um so wie Arty zu sein. Die beiden Eltern, Al und Crystal Lil sind die Urheber dieser seltsamen Truppe, die es von Anfang an darauf angelegt haben entstellte Nachkommen zu zeugen, damit sie vorzeigbare Attraktionen haben, mit denen man Geld verdienen können. Enden tut alles Binewski-Typisch mit einem großen Knall bzw. Feuer.



    ### Meinung ###

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Olivia Binewski erzählt, einem Mädchen für alles, die sich eher im Hintergrund aufhält. Sie ist zwergwüchsig, Albino, glatzköpfig und hat einen Buckel. Sie berichtet in Rückblenden von ihrer Zeit als Mitglied der Familie. Neben der aktiven Zeit der Binewskis, von der sie hauptsächlich erzählt, gibt es noch Erzählungen aus der Zukunft ihrer Familie, in der es nur noch Miranda, ihre Tochter, die aber nicht weiß, dass sie Olivias Tochter ist, und ihre Mutter gibt, die alt und geistig verwirrt mit ihr in einer heruntergekommen Mehrparteienhaus wohnt, aber in verschiedenen Wohnungen. Außerdem ist da noch Miss Lick, eine dicke, resolute Unternehmertochter. Oly und sie finden zusammen, weil sie beide Außenseiter sind. Miss Lick liebt Oly wie überhaupt alles verstümmelte und entstellte, da man nur über eine Verstümmelung große Leistungen im Leben vollbringen kann. Und so "fördert" sie viele junge Frauen und regt sie dahingehend an, sich operieren zu lassen wie es vorher schon Arty bei seinen Jüngern gemacht hat. Ja, das Thema des Buches ist ziemlich durchgeknallt. Es gibt die Welt der Normalen und die Welt der Binewskis, die so völlig anders ist und in der nichts normal ist, ja geradezu abartig ist und in der alles mit einem großen Knall endet. In den Erzählungen von Oly klingt aber wenig Wehmut. Sie erzählt pointiert, witzig und selbst-ironisch über sich und ihre Familie.


    Ein Roman über eine Art von Familie, über die man wahrscheinlich noch nie etwas gelesen hat. Der Roman kitzelt ein wenig an den voyeuristischen Regungen des Lesers und man fragt sich, welche Durchgeknalltheit der Protagonisten kommt als Nächstes. Abgesehen davon findet man die Familie am Ende nicht mehr ganz so abartig, weil es eine Familie ist, deren Mitglieder mehr oder weniger füreinander da sind auch wenn es nicht immer so gezeigt wird und auch mächtig Konkurrenz zwischen den Geschwistern darüber herrscht, wer die beste Performance abliefert. Die ersten 50 Seiten sind etwas verwirrend und schräg, aber das Buch kommt dann irgendwann in einen erzählerisch nachvollziehbaren Modus Operandi.



    ### Fazit ###

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    Wer mal was ganz anderes lesen will, greift zu diesem Buch. Eine Schaustellerfamilie mit schrägen durchgeknallten Mitgliedern, die sich lieben und hassen und füreinander da sind und am Ende sind alle tot, fast alle.

    ### Inhalt ###

    Marc Rappaport ist ein besessener Journalist, der sich tief in einen Fall gräbt, wenn er einmal Feuer gefangen hat. So auch in dem Fall einer jungen Frau, deren Mord mittlerweile zwanzig Jahre zurückliegt und der nun auf einmal wieder aktuell wird, weil man durch einen DNA-Abgleich jetzt wohl den Mörder gefunden hat. Nachdem Marc mit viel Trickserei und Beziehungen ein Interview mit dem Angeklagten führen kann, ist er von dessen Schuld nicht überzeugt. Er beginnt zu recherchieren, er befragt die aktuelle Schuldirektorin der Schule, in der damals die ermordete junge Frau Schülerin war, er befragt die damalige Freundin, die sich aber nur ungern und verschlossen zu dem Fall äußert. Er gräbt immer tiefer und der Fall weitet sich zu einer Affäre nationaler Tragweite aus, in der höchste Regierungsbeamte drin verwickelt sind. Aber die eigentliche Wahrheit ist noch viel schockierender als Marc es sich jemals hätte vorstellen können ...



    ### Meinung ###

    Ein interessant geschriebener Roman über die Arbeit eines leidenschaftlichen Journalisten, der nicht locker lässt und dabei sogar die Beziehung zu seiner Frau in spe aufs Spiel setzt, da er diese immer wieder versetzt, um an seinem Fall arbeiten zu können. Als Leser wissen wir immer nur genau so viel wie Marc selber und so können wir wunderbar seiner journalistischen Arbeit folgen, seinen Überlegungen und Gedankenschlüssen. Das Buch nimmt mehrere interessante Wendungen, die man nicht erwartet hat und der Fokus der Untersuchungen ändert sich mehrmals.



    ### Fazit ###

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    Gut geschriebener Roman über einen besessenen Journalisten, dem ein zwanzig Jahre zurückliegender Mord keine Ruhe lässt.

    ### Inhalt ###

    "Am Fastnachtssamstag des Jahres 1913" (erste Worte des Buches) beginnt Zuckmayers Erzählung. Hauptpersonen kommen aus der Familie und dem Umfeld der reichen, bekannten Familie Panezza aus Mainz. Die Erzählung beginnt mit einem Mord an einem Dragonersoldaten. Die örtlichen Behörden versuchen den Mord aufzuklären. Als Leser erfahren wird nach und nach wie die vielen Hauptpersonen durch ihr unehrliches Verhalten über viele Umwege zu diesem Mord geführt haben.


    Nachdem wir als Leser von dem Mord erfahren haben, werden wir in die Familie Panezza eingeführt. Jeanmarie ist Dragonerleutnant und ältester Sohn des alten Panezza, der Karnevalsprinz ist. Jeanmaries Schwester ist in aufgeregten Vorbereitungen für den Fastnachtsball und da stößt Viola hinzu, Jeanmaries Kusine aus Sizilien, die seltsam abwesend und verwirrt wirkt als Jeanmarie sieht. Als ersten Mord-Verdächtigen führt man Clemens Bäumler auf die Anklagebank, da er sturzbetrunken mit viel Geld und einer Pistole in einem Bordell aufgefunden wird. Später stellt sich heraus, dass er wohl eine familiäre Beziehung zum Ermordeten hatte, aber selbst den Mord nicht begangen haben kann.



    ### Meinung ###

    Als Leser erfahren wir am Ende, wer den Mord begangen hat und wie eines der Hauptmotive der Protagonisten dazu geführt haben. Liebe, Eifersucht, Niedertracht und Rache führen am Ende zu dem Mord. Eine Schlüsselszene auf dem Mainzer Fastnachtsball, in der Jeanmarie und auch der alte Panezza mit den verschiedensten Frauen tanzt, verdeutlicht eindrücklich menschlichen Wankelmut, wenn es um den Rausch der Liebe geht. Da werden dann in einem Moment der Unachtsamkeit halt mal uneheliche/ungeplante Kinder gezeugt, von denen man dann später nichts mehr wissen will. Das Buch ist kurz und ich finde Zuckmayer kann gut schreiben und so das Erleben der handelnden Personen gut rüberbringen.



    ### Fazit ###

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    Kurzweilig geschriebene Erzählung über die Mainzer Fastnacht, einen Mord und vergrabene Schuld, die durch die Beichten der Hauptdarsteller nach und nach zutage treten.

    ### Inhalt ###

    Robert Macfarlane schreibt in Unterland über eine Welt unter der Erdoberfläche. Er teilt sein Buch grob in drei Teile (Kammern) oder geografische Gegenden: Großbritannien, Europa und den "Norden". Aus jedem dieser Gegenden berichtet er von Welten unterhalb der Erdoberfläche. Er berichtet von alten Gräbern, wissenschaftlichen Experimenten, lange unbekannten unterirdischen Symbiosen in der Pflanzenwelt, einer Stadt unter Paris, tiefen und gefährlichen Kalksteinhöhlen, alten Wandmalereien, dem Raubbau durch Ölfirmen, der Gletscherforschung und radioaktiven Endlagern.



    ### Meinung ###

    Robert Macfarlane ist Schriftsteller und daher sind seine Beschreibungen oft poetisch, nicht unangenehm, aber mir manchmal zu viel, dass es mehr verwirrt als informiert. Er schildert seine Erfahrungen immer vor dem Hintergrund menschlicher Begegnungen. Experten für eine bestimmte unterirdische Gegend sind immer an seine Seite und begleiten ihn als Führer. Er erzählt von ihnen und deren familiären Umfeld. Daneben gibt es auch viele wissenschaftliche und historische Hintergrundinformationen. Die Naturbeschreibungen an sich sind oft sehr detailliert: "Ich lege mich in der Nähe der Hütte auf einen grasbewachsenen Felsvorsprung und warte. Warmer Wind. Nadelkissen aus alpiner Flora. Wolken, Felsen, pfeifende Murmeltiere, Glückseligkeit. Rabenschreie krächzen von dem Klippen. Klackern fallender Steine, Hufschlag eines Steinbocks - ein Steinbock! - nur zwanzig Meter entfernt." (S.271). Die geschilderten Themen aus Geologie, Physik, Kosmologie, Soziologie sind interessant, für mich passt die Kombination aus Poesie und Sachinformation nicht so gut zusammen. Für sowas ist eher eine filmische Dokumentation oder ein bebilderter Sachbuchband besser, da es auch viel um visuelle und wissenschaftliche Informationen geht, die man besser durch Bilder und Grafiken darstellen könnte. Aber da ist wohl jeder anders. Wer den poetischen Touch mag und sich für die genannten Themen interessiert, ist mit diesem Buch gut aufgehoben.



    ### Fazit ###

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    Poetische Darstellung einer Welt unter der Erdoberfläche mit vielen Themen aus Geologie, Botanik, Geschichte, Soziologie, Klima, Physik und Kosmologie. Mir fehlten Grafiken und Bilder, da ein zentraler Teil des Buches Landschaften, visuelle Eindrücke und wissenschaftliche Fakten sind.

    ### Inhalt ###

    Hans Magnus Enzensberger spürt in seinem Buch einer der größten menschlichen Fähigkeiten nach, die die Welt wie bei keinem anderen Wesen vorher geprägt hat - der Arbeitsteilung. Die immer weitere Spezialisierung in bestimmte Tätigkeiten führte und führt noch dazu, dass es Experten für die verrücktesten Dinge gibt, wie zum Beispiel Experten für das Design von Gullideckeln, Pomologen, die sich bis in die letzte Verästelung mit Apfelsorten auskennen, Experten für Bierdeckel und viele weitere mehr. Jedem Experten widmet er 1-3 Seiten, um über die Ursprünge der Kunst, ihre wichtigsten Vertreter und die Auswirkungen auf die Welt zu sprechen.



    ### Meinung ###

    Enzensbergers kleine Betrachtungen über die Experten sind hübsch und kurzweilig geschrieben, sodass man sich zu keiner Zeit gelangweilt. Je nach eigenem Interesse wird man die Hauptvertreter der verschiedenen Expertisen in Wikipedia nachschlagen wollen, um mehr über sie zu erfahren. Ich selber habe auch den ein oder anderen Beitrag genauer unter die Lupe genommen, weswegen sie auch länger haften bleiben werden, die anderen werde ich wohl schnell wieder vergessen.



    ### Fazit ###

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    Über die menschliche Arbeitsteilung und das Expertentum in seinen verschiedensten Ausprägungen, das daraus erwachsen ist. Beiträge zu 89 Experten. Beschäftigt man sich anschließend selber eingehend mit ihnen, geraten sie nach der Lektüre aber wohl schnell wieder in Vergessenheit.

    ### Inhalt ###

    29 Pilger unterschiedlichster Berufung und Herkunft wandern zusammen auf einer Wallfahrt nach Canterbury (vermutlich 14. Jh.). Dabei kommt dem Wirt in der Runde die geniale Idee, dass sich die Gruppe während der Wanderung mit Geschichten erfreuen, die sie nacheinander zum Besten geben. Dabei bekommen alle Stände, Berufe und Geschlechter ihr fett weg. Erzähler sind u.a. ein Ritter, ein Müller, ein Landverwalter, ein Koch, ein Rechtsgelehrter und viele mehr.



    ### Meinung ###

    Die Idee mit der Rahmenhandlung, in der von den Protagonisten viele Geschichten erzählt werden, hat sich Chaucier von Bocaccio (Dekameron) entliehen. Im Gegensatz zu Bocaccio greift Chaucier überwiegend auf die Versform zurück. In einigen Kapiteln schreibt er vollkommen in Prosa. Die Geschichten sind satirische Darstellungen der Menschen aller Geschlechter aus allen Bevölkerungsschichten. Alle bekommen dort ihr Fett weg. Themen sind Treue/Untreue (Weib von Bath) von Mann und Frau, Das Schmachten und Aufopfern für eine unerreichbare Liebe (Ritter), ein bußfertiges Leben führen (Pfarrer), eine besonnene und nicht auf Rache sinnende Lebensweise (Chaucers Erzählung von Melibeus).

    Insgesamt war es für mich kein besonderes Vergnügen dieses Buch zu lesen. Man gewinnt hier und da schon ganz interessante Einblicke der Menschen aus dem 14. Jahrhundert. Die Ansichten über das rechte Zusammenleben von Mann und Frau und auch darüber, dass ein gutes Zusammenleben nur auf Augenhöhe stattfinden könne, was ich als überraschend fortschrittlich für diese Zeit empfinde, waren ganz interessant. Auf der anderen Seite sind weder die Versform noch die Prosateile (zumindest Chauciers) etwas, was in mir Freudentaumel auslöst, ganz im Gegenteil. Die Versform hat gegenüber den in Prosa geschriebenen Teilen noch den Vorteil, dass sie sich relativ leicht lesen lassen, wenn dadurch jedoch meiner Meinung nach häufiger die Idee, die Geschichte zu kurz kommt. Die Prosateile sind eine einzige Zumutung: Ellenlang, verschnörkelt, voller Wiederholungen ein und desselben Gedankens, eine Qual. Zum Beispiel in der Erzählung von Melibeus, in der eine einfach, jedoch verständige Frau ihrem wohlhabenden Mann ewig und drei Tage in allen möglichen Variationen und unter Bezugnahme auf antike Philosophen klarzumachen versucht, dass man sich zügeln müsse und niemals aus Rachsucht und Leidenschaft handeln dürfe, auch wenn es darum gehe mit seinen Feinden umzugehen. In der die Geschichte des Pfarrers, der einem auf zig Seiten erklärt wie man nur richtig und tüchtig "zerknirscht" sei, damit man eine Missetat, die man begangen hat, ernsthaft und tief bereut, nur das sei ein gottgefälliges Leben.

    Auch hier wieder: Ein Dokument, was für Historiker und Literaturwissenschaftler sicher einen hohen Wert hat, für den modernen Leser jedoch eine Zumutung ist.



    ### Fazit ###

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    Historiker und Literaturwissenschaftler zugreifen! Der moderne Leser hält besser die Finger davon.

    ### Inhalt ###

    Die Lombardei im 17. Jahrhundert: Renzo und Lucia, zwei Menschen aus dem einfachen Volk, er ein Seidenspinner, sie eine Bäuerin, wollen heiraten. Der ortsansässige Graf Don Rodrigo zieht jedoch alle Fäden, um diese Heirat zu verhindern, da er ein Auge auf Lucia geworfen. Die beiden sind gezwungen zu fliehen. Dies führt beide auf eine lange beschwerliche Reise der Trennung, in der sie die von der Willkür der Herrschenden und von der wütenden Pest beschwerte Welt ertragen müssen, um am Ende doch wieder wie durch ein Wunder zusammenzufinden.



    ### Meinung ###

    Dieses Buch war eines der beschwerlichsten und am wenigsten unterhaltsamsten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich weiß, dass dieses Buch, das 1830 in seiner finalen Fassung erschienen ist und an dem Manzoni fasst 10 Jahre gearbeitet hat, in der Literaturwissenschaft gefeiert wird als ein Meilenstein der italienischen Literaturgeschichte, da in diesem Buch erstmalig eine Vereinigung von historischen Grundlagen mit der freien Geschichtenerfindung, die einem Roman zu eigen ist, innewohnt. Manzoni hatte den Anspruch, ein Werk zu schreiben, "das als Darstellung eines bestimmten Gesellschaftszustandes mittels Geschehen und Charaktere" zu verstehen ist, "die der Realität so ähnlich sein müssen, dass sie uns als eine wahre Geschichte erscheinen., die irgendwo aufgefunden wurde." (Brief an Claude Fauriel). Das Ergebnis ist ein Buch, das für mich zäh wie Kaugummi ist. Aus meiner Sicht ist ihm die Verbindung aus Historie (Pest in Mailand, Kriege und Machtverhältnisse zwischen den Adeligen dieser Zeit) und der Geschichte Renzos und Lucias überhaupt nicht gelungen. Beide Stränge stehen einfach unmotiviert und in keinem guten quantitativen Verhältnis nebeneinander. Wenn er beginnt von den Machtverhältnissen dieser Zeit zu berichten, so reihen sich Namen an Namen, Information an Information, die in keinem Zusammenhang zur Geschichte stehen, ebenso, wenn es um die Schilderung der Pest geht, alles ellenlang auf vielen, vielen Seiten beschrieben. Dabei verweist er immer wieder auf die Quellen. Es war jedes Mal eine kleine Wohltat, wenn er endlich wieder auf die Geschichte zurückkam, aber auch die war oft nur das Vehikel, um immer wieder auf die Historie Bezug zu nehmen. Die Sprache ist ausufernd, voller Schnörkel und dazu gemacht, zu zeigen, was für ein großartiger Fabulierer Manzoni ist. Oft habe ich viele Abschnitte gelesen, kaum was verstanden und trotzdem weitergelesen. Das passierte immer bei den historischen Abschnitten.



    ### Fazit ###

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    Wer Lust auf ein Dokument hat, das Literaturwissenschaftler-Herzen höher schlagen lässt, der greife zu diesem Buch, wer Unterhaltung sucht, halte sich fern davon.

    ### Inhalt ###

    In einem Land zwischen Realität und Fiktion, in Ur, einem Landstrich in Polen, spielt die Handlung dieses Romans. Über mehrere Generationen hinweg vom Anfang bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und damit mitten durch die Zeit der Weltkriege erfahren wir als Leser vom Leben und Wirken seiner Einwohner. Dazu gehört ein Freiherr, eine Müllersfamilie, ein Wasserwesen, was vorher ein Mensch war und keine Ruhe findet, ein Wilder, der Menschen überfällt, eine Hure.



    ### Meinung ###

    Die Erzählweise wirkt märchenhaft und damit in seiner Einfachheit eindringlich und kraftvoll. Es entstehen beim Lesen immer Bilder vor dem inneren Auge. Zentrales Motiv scheint mir die hermetische Abgeschlossenheit von Ur nach außen zu sein. Oftmals nehmen sich die Einwohner von Ur vor, ihr Land zu verlassen, aber eine magische Grenze scheint sie davon abzuhalten. Große Ereignisse wie die beiden Weltkriege werden aus Sicht der Einwohner aus unbekannten Gründen geführt und verursachen nur Unverständnis und Leid. Beim Lesen legt sich ein Schleier der Trauer aufs Gemüt, der Vergeblichkeit allen menschlichen Handelns, welches hauptsächlich aus Geburt, Erwachsenwerden, der dringenden Suche nach einem Partner, Hochzeit, Kindern, Arbeit, Arbeit, Arbeit, Verlassenwerden und Tod besteht. Unerfüllte Liebeswünsche, Bestrafung für harmlose Hobbies durch staatliche Willkür, Einlieferung ins Heim, einsamer Tod ist eine andere Variante. Die moderne Enkelin der Müllersfamilie kommt Jahre später und besucht ihren ergrauten Vater, ein Relikt der Vergangenheit, der auch gar nichts mehr von seiner Enkelin wissen will und nur noch sterben will, sodass er sie ohne Abschied der Tür verweist.



    ### Fazit ###

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    Das Leben der Menschen in Ur, einem fiktiven Landstrich in Polen über ein Dreiviertel-Jahrhundert. Der vergebliche Versuch der Menschen sich in einer Welt aus Geburt, Werden und Tod, in einem unverständlichen Leben voller Schicksalsschläge und Verlusten zurechtzufinden. Insgesamt durch die Schreibweise gut lesbar, aber nichts, was bei mir auf eine Must-Read-Liste gehört und daher empfehlen würde.

    ### Inhalt ###

    In Momentum beackert Roger Willemsen seine Erlebnisse in unzähligen kleinen Anekdoten.



    ### Meinung ###

    Es handelt sich hier um einen kapitellosen Fließtext, der in viele kleine Absätze gegliedert ist. In jedem Absatz erzählt Willemsen eine Lebensanekdote aufgepimpt mit poetischer gehobener Sprache. Momentum ist das letzte Buch einer Trilogie bestehend aus "Der Knacks", "Die Enden der Welt" und "Momentum", die er mal in einer Sendung als autobiografisch bezeichnet hat. Im Gegensatz zu den beiden anderen Büchern gibt es hier zumindest für mich kein erkennbares zentrales Thema, das er bearbeitet. Dementsprechend war ich hier hinsichtlich einer inhaltlichen Erschließung des Textes geradezu lost. Einzig die Sprache war wieder vorherrschendes Element, wurde selbst zum Inhalt. Diverse Textpassagen haben für mich überhaupt keinen Sinn ergeben und so las ich oft seitenweise ohne irgendein Verständnis.



    ### Fazit ###

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    Willemsens letzter Teil seiner autobiografischen Trilogie, oft kryptisch und ohne erkennbares Thema.

    ### Inhalt ###

    In der Knacks beleuchtet Roger Willemsen in 17 Kapiteln den Knacks in der Psyche, den aus seiner Sicht wohl jeder Mensch irgendwo zum Erwachsensein früher oder später abbekommt. Jedes Kapitel nähert sich dem Knacks vor einem anderen Lebensthema als da wären:


    Das weiße Huhn

    Kinderleben

    Erwachen

    Sprünge

    Gebrochene Helden

    Aus dem Leben der Paare

    Zäsuren

    Gemeinsinn

    Lebensgeschichte

    Heile Welt

    Craquelé

    Kunst

    Umgekippte Landschaften

    Schneller!

    Sich Heimdrehen

    Der lange Abschied

    Todesfälle



    ### Meinung ###

    Was meint Roger Willemsen mit dem Knacks? Ich denke, es geht ihm um die Darstellung der Entzauberung des Lebens auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Wenn man Kind ist, ist alles neu und aufregend, wird man älter, werden Dinge repetitiv und banal. Eher wertfrei versucht er zu beschreiben und darzustellen, aber der Schwermut bricht sich immer wieder Bahn angesichts des machtlosen Menschen vor dem nahenden Knacks. Er stellt das Mosaik seiner Lebenserfahrungen kaleidoskopisch mit einem starken sprachlich-poetischen Akzent dar. Ich hatte den Eindruck, dass die vielen kleinen nicht zusammenhängenden Anekdoten von wenigen Sätzen bis ein paar Seiten ein dünnes Gerüst waren, auf denen er in sprachlich-poetischer, manchmal auch ausufernder Weise balancieren konnte. Eine nachvollziehbare, tiefgehende Betrachtung des psychischen Knackses blieb daher für mich aus und am Ende bestand die Rezeption des Textes lediglich aus dem nicht immer freudvollen Betrachten der sprachlichen Artistik.



    ### Fazit ###

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    Eine sprachlich gehobene, poetisch-anekdotische Betrachtung Willemsens über das, was er den Knacks nennt. Inhaltlich nicht überzeugend.

    ### Inhalt ###

    In Wolkenatlas erlebt der Leser die Schicksale von sechs verschiedenen Hauptpersonen in fünf völlig unterschiedlichen Zeitperioden. Die Schicksale hängen lose miteinander zusammen. Es geht um Adam Ewing, einem amerikanischen Notar, der für eine Geschäftsreise in den Pazifik in den 1830ern auf die Prophetess einschifft. Dann haben wir Robert Frobisher, einem jungen Liederjan, der aufgrund seines musikalischen Talents bei einem berühmten Komponisten in den 1930er Jahren eine Stelle als Assistent annimmt. Luisa Reys schließt sich mit ihrer Geschichte aus den 1970er Jahren an. Sie muss die Machenschaften der Swannicke Firma aufdecken, die ein Atomkraftwerk betreiben möchte, welches aufgrund eines vertuschten Sicherheits-Berichts des Wissenschaftlers Sixsmith vor der Schließung bewahrt werden soll. Timothy Cavendish, einer betagter Verleger hat einen späten Glücksgriff (2000er?) gelandet mit dem Verlegen eines Buches von einem Autor, der einen spektakulären Mord begangen hat. Ein Klon namens Sonmia in einer fernen Zukunft kämpft für das Recht aller Klone auf ein gleichberechtigtes Leben in Freiheit. In einer noch entfernteren Zukunft, in der es nur noch wenige Menschen gibt und in der Existenz der Menschheit insgesamt bedroht ist, berichtet ein Ziegenhirte namens Zackry von der Begegnung mit Meronym, einer Prescient, die sich mit ihm auf eine Reise macht, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern.



    ### Meinung ###

    Ich finde die Idee des Romans und den Anspruch des Autors spektakulär gut. Er erzählt von den Schicksalen der o.g. Hauptperson mit einer großen Tiefe und über lange Zeitspannen hinweg. Dabei gelingt es ihm für jede Zeit eine andere passende Sprache anzuschlagen, sodass man sich wunderbar in die entsprechenden Zeiten hineinversetzen kann. Die Geschichten an sich sind alle interessant, für mich war der inhaltliche Zusammenhang der Geschichten jedoch zu lose. Mal sind es die Tagebuchaufzeichnungen von Adam Ewing, die von Robert Frobisher aus Zeitvertreib gelesen werden, die aber ansonsten keinen Einfluss auf seine Leben haben. Mal ist es ein Muttermal in der Nähe des Schlüsselbeins, welches sich an verschiedenen Protagonisten aus den verschiedenen Zeitperioden wiederfindet, welches die Verbindung herstellen soll. Luisa Rey findet das von Frobisher komponierte Wolkenatlas-Sextett und ist auf magische Weise angetan davon und hat es auch schon vorher, woher auch immer, in ihrem Kopf gehabt. Von daher muss ich sagen, dass das Konzept des Romans nicht so richtig für mich aufgegangen ist. Mir fehlte da ein Zusammenhang, der die geschilderten Schicksale auf eine zwingendere Weise miteinander verwebt.



    ### Fazit ###

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    Eine tolle Idee, aus der jedoch aus meiner Sicht mehr hätte gemacht werden können.

    ### Inhalt ###

    Roger Willemsen fasst hier seine Reiseerfahrungen der letzten 30 Jahre vor dem Erscheinen dieses Buches zusammen. Zu den bereisten und hier besprochenen Orten, denen er jeweils ein eigenes Kapitel widmet, gehören:


    - Die Eifel

    - Der Himalaya

    - Minsk

    - Timbuktu

    - Borneo

    - Tonga

    - Chiang Mai

    - Kamtschatka

    - Mandalay

    - Bombay

    - Patagonien

    - Kinshasa

    - Hongkong

    - Indonesien

    - Gibraltar

    - Senegal

    - Der Nordpol



    ### Meinung ###

    Man hört Roger Willemsen in seinen Texten förmlich raus sprechen. Agil, manchmal hektisch und poetisch wie bei seinen Fernsehauftritten spricht er über das Erlebte. Mit jedem Kapitel gelingt es ihm immer besser mit kurzen Hinweisen über Details der bereisten Orte ein klares Bild zu erzeugen. Dabei beschreibt er gnadenlos präzise auch wenn es manchmal auf ihn selbst kein gutes Licht wirft. Treibendes Motiv seiner Texte sind Enden in jeder erdenklichen Sichtweise: Geografische, persönliche und gefühlsmäßige. Er verwebt geschickt persönliche Erlebnisse mit örtlichen geschichtlichen und geografischen Hintergrundinformationen und macht diese dabei auch erlebbar. Besonders beeindruckend fand ich diesem Zusammenhang das wiedererweckte Leid der Sklaven, die in Gorée verschifft wurden. Auch für alle anderen Kapitel gilt, dass seine Beschreibungen wie ein Brennglas Menschliches und Unmenschliches zutage fördern, die manchmal begeistern und manchmal auch schmerzen.



    ### Fazit ###

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    Willemsens Reiseerfahrungen von 30 Jahren an Orten, die für ihn Enden in allen erdenklichen Formen darstellten. Gnadenlos präzise, interessant, manchmal erheiternd, manchmal peinlich, manchmal erschütternd.