Beiträge von eigenmelody

    Vielen Dank für den Hinweis, ich freue mich über jede Idee !

    Das ist es aber leider nicht. Vielleicht muss ich damit leben, nie herauszufinden, wie die Reihe hieß.

    79. Welchen Autor hast Du letztes Jahr für Dich entdeckt und was hat Dir besonders gefallen?


    Als Autor habe ich Sven Regener erst letztes Jahr entdeckt. Als Musiker und Sänger der Band Element of Crime kenne ich ihn schon lange.

    Und jetzt liebe ich auch seine Bücher: Herr Lehmann und Wiener Straße. Ich habe viel Sinn für skurrilen Humor, und die Österreicher, die, als Deutsche getarnt, in der Wiener Straße in Berlin auftauchen sind absolut genial. Genau wie anderen aberwitzigen Figuren.

    Es steckt wirklich viel Tiger in dem Buch. Das großartige Wissen über diese Tiere, das der Roman vermittelt, wird in meinen Augen leider verwässert durch die sehr banalen Geschichten um die darin vorkommenden Menschen. Auch an der Erzählweise und dem Schreibstil spürt man die Diskrepanz. Immer wenn es um die Tiere geht, ist Polly Clarks Sprache von Schönheit und Klarheit geprägt. Bei den Menschen hingegen häufen sich viele Klischees in den Charakterbeschreibungen. Und wie aus einer Primatenforscherin so schnell eine Tigerexpertin wird, erschließt sich mir schon gar nicht.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Bei Lesen dieses Buches musste ich an The White Bone von Barbara Gowdy denken. Einem Roman, der ausschließlich aus der Sicht von Elefanten geschrieben ist. Menschen kommen darin nur indirekt vor, als erlebte und erahnte Bedrohungen. Ein ganz unglaubliches Buch, das in seiner Qualität weit über Tiger hinausgeht.

    73. Welches war das dickste Buch, das Du letztes Jahr gelesen hast?


    Sehr dick: 1182 Seiten und recht sperrig zu lesen.

    Sperrig in dem Sinn, dass die Erzähltradition und -perspektive für mich total neu und ungewohnt waren. In diesem Roman sind die Menschen ständig unterwegs, und immer zu Fuß. Dabei bewältigen sie enorme Strecken und begegnen sich einerseits ganz oft, dann wieder verfehlen sie sich, obwohl sie nur durch eine Hütte voneinander getrennt sind. Die Kämpfe, die Musashi zur Legende gemacht haben, dauern maximal 5 Sekunden, in denen er ungezählte andere Kämpfer zur Strecke bringt. Er verschwindet von den Orten blitzschnell u. a. durch riesige Sprünge über Felsen und Wälder. Bei diesen Beschreibungen dachte ich an Kampfszenen in Martial-Arts-Filmen wie Tiger and Dragon, wo Kämpfe ja auch oft kontaktlos zu sein scheinen oder mehr einem Tanz gleichen. Irgendwie extrem fremd, aber trotzdem so faszinierend, dass ich drangeblieben bin.

    In der ersten Sendung des Quartetts 1988 hat Marcel Reich-Ranicki die Zuschauer gewarnt:

    Zitat

    Meine Damen und Herren, dies ist keine Talk-Show. Was wir Ihnen zu bieten haben, ist nichts anderes als Worte, Worte, Worte, 75 Minuten lang Worte und, wenn es gut geht - es ist ein Ziel, auf das Innigste zu wünschen -, vielleicht auch Gedanken.

    Wenn es nur um die Worte ginge, wäre dieses Zitat heute verfehlt, denn Worte haben wir so viel mehr als 1988. Das Besondere ist der Einschub - "vielleicht auch Gedanken."

    Ich bin total geflashed von diesem Schuber: Das "Literarische Quartett" - Gesamtausgabe aller Sendungen von 1988 bis 2001. (Ein Transkript der Fernsehsendungen).

    Meine beste Investition seit langer Zeit. Gebraucht zwar, aber der vorherige Besitzer hat maximal den ersten der 3 Bände mal durchgeblättert, so dass sich alle ganz neu anfühlen und auch so aussehen.

    Natürlich ist das nichts, was man am Stück liest. Ausgehend vom Inhaltsverzeichnis gehe ich zu den Büchern, deren Besprechung mich interessiert. Und diese Besprechungen waren grandios, lebhaft, widersprüchlich und sehr bunt. Wenn man in gedruckter Form sieht, wie diese Leute gesprochen haben, ist das heute kaum mehr vorstellbar. Denen hat Literatur etwas bedeutet und Sprache auch. Sie waren natürlich immer gut vorbereitet und hatten generell viel Wissen über Gott und Welt, sprichwörtlich.

    Da ich erst letzte Woche das Buch "Opernball" so schrecklich fand, dass ich es in die Papiertonne geworfen habe, war das jetzt die erste Rezension, die ich gelesen habe. Tja, irgendetwas scheint mit mir nicht zu stimmen, denn die VIER fanden es allesamt exzellent !

    69. Welches Buch hat dir im Februar am wenigsten gefallen?


    Das Buch ist sehr, sehr gut, es war einfach der falsche Moment es zu lesen (wieder zu lesen).

    Wenn die Stimmung nicht die richtige ist, passt es halt nicht.


    Zitat Amazon:

    Als Catalina einen weitaus älteren Mann heiratet, geht alles seinen Weg: Sie zieht die gemeinsamen und die unehelichen Kinder groß und übernimmt die Ansichten ihres Mannes, so wie die mexikanische Gesellschaft es vorgibt. Doch dann weckt ein sinnlicher Tango ihre Leidenschaft, und ihr ganzes Leben nimmt eine Wende.
    »Ein mitreißender Roman voller Emotionen, Dramatik und Erotik.« Main-Post

    Zitatende