Beiträge von Sarange

    Ich habe mir nun noch einmal die Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad vorgenommen. Die ersten Kapitel fand ich vor einigen Jahren zu langatmig und habe das Buch dann erstmal weggelegt, obwohl ich vor dem Mut dieser Frau den allerhöchsten Respekt habe und mich deshalb genauer über ihre Geschichte informieren wollte. Nun habe ich die Anfangskapitel quergelesen und bin an späterer Stelle wieder richtig ins Buch eingestiegen. Es ist unfassbar, was ihr und den anderen Jesid*innen angetan wurde. :cry: Nur davon zu lesen, fällt schwer - und sie und die anderen Kinder, Frauen und Männer mussten diese Gräuel erdulden. :-?

    In einem Bus Richtung Mossul. Einer von den Kämpfern, die uns junge jesidische Mädchen und Frauen gekidnappt haben, hat uns gerade mitgeteilt, dass wir sabaya sind, menschliche Beute, Belohnung für die Kämpfer, Sexsklavinnen. Nachdem ich das verstanden habe, beginne ich, Gott um meinen Tod anzuflehen.

    Dieser Roman war nix. Nach dem wirklich netten Anfang folgte plötzlich eine Banalität der nächsten, die Figuren agierten immer unglaubwürdiger und zugleich wurde die Handlung so zäh, dass ich mich arg gelangweilt habe. Ich wollte wissen, ob der Autor nochmal die Kurve kriegen würde, aber leider nein.

    ... und bis auf die Nofretete kann man jetzt alle bei NetGalley anfragen. :winken:

    Nun ja, die Dame war schon immer etwas Besonderes. :lol:

    24.04. Würstchen in Schlafrock-Tag. Zeig ein Cover, auf dem etwas eingepackt / versteckt ist.


    Keine Ahnung, was in den Koffern steckt; der Koffer ist zumindest für das 2. Buch ziemlich irrelevant. Ich zeige die hier im BT schon öfter geschmähten Cover, weil sich hinter ihnen (und den im Original völlig anders lautenden Titeln) überraschend schöne Romane verstecken. :lol:


    ‎ "Les oubliés du dimanche":

    Ich bin fertig. Joa, meine Vermutungen waren wohl nur so halb richtig. :wink: So ganz überzeugt bin ich von dem Buch nicht, dafür war es mir dann doch zu zäh (gerade zu Beginn). Zwischendurch war es dann doch wieder mal ganz spannend, aber auch die Auflösung fand ich nicht wirklich überzeugend. Ich frage mich,

    Naja, ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: , würde aber den 3. Teil vielleicht bei Gelegenheit trotzdem noch lesen.



    Du kannst dann ja gelegentlich berichten, ob der 3. Band wieder besser ist. :winken:

    Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis:


    Jens Beckert: Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht (Suhrkamp, März 2024)


    Sebastian Conrad: Die Königin. Nofretetes globale Karriere (Propyläen, Februar 2024)


    Ruth Hoffmann: Das deutsche Alibi. Mythos "Stauffenberg-Attentat" – wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird (Goldmann, April 2024)


    Roman Köster: Müll.Eine schmutzige Geschichte der Menschheit (C.H.Beck, Oktober 2023)


    Christina Morina: Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren (Siedler, September 2023)


    Frauke Rostalski: Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit (C.H.Beck, März 2024)


    Marcus Willaschek: Kant. Die Revolution des Denkens (C.H.Beck, August 2023)


    Moshe Zimmermann: Niemals Frieden? Israel am Scheideweg (Propyläen, Februar 2024)


    Quelle: https://www.zeit.de/kultur/202…hpreis-2024-nominierungen

    Weil es in der "Freischwimmerin" nur so von Rumi-Zitaten wimmelte, habe ich beschlossen, mich mal näher mit diesem persischen Mystiker zu befassen, und mir gestern noch eine kleine Sammlung seiner Werke bei der Onleihe ausgeliehen. Bei manchen Texten ist der Funke übergesprungen, zu anderen habe ich keinen Zugang gefunden. Bei Gelegenheit werde ich bestimmt mal noch ein anderes Büchlein mit Gedichten oder Sprüchen von ihm lesen.

    Angeregt von einem Buch aus der Asienmonat-Challenge, das von Rumi-Zitaten nur so wimmelte, habe ich beschlossen, mich mal näher mit diesem persischen Mystiker zu befassen, und mir eine Sammlung seiner Werke ausgeliehen. Bei manchen Texten springt der Funke über, zu anderen finde ich keinen Zugang.


    Jedenfalls passt er zu Aufgabe 4:


    Die Karawane zieht weiter – Ein (moderner) Klassiker aus einem Land der alten Seidenstraße




    Bis auf einige Längen im letzten Drittel hat das Buch mir sehr gut gefallen!


    Ich hatte aufgrund des Klappentextes mehr über die besondere Situation der Inder*innen in Ostafrika erwartet, aber so lange das Buch dort spielt, beschränkt sich die Autorin völlig auf die privaten Ereignisse ihrer Figuren und der Ort bleibt austauschbar. Ich denke inzwischen, dass sie nie einen Fuß nach Tansania gesetzt hat, denn bis auf die gelegentliche Erwähnung von Mangos oder Ugali (Maisbrei) fehlt hier völlig eine landeskundliche Einfärbung. Diese ist für die Handlung auch nicht wirklich notwendig, aber da ich mich darauf gefreut hatte (ich habe Ostafrika ein paarmal besucht), war ich dann schon ein bisschen traurig, als in dieser Hinsicht nichts kam.


    Dennoch habe ich das Buch sehr gern gelesen und bin insbesondere mit dem Schluss sehr zufrieden.

    Im Schlafzimmer. Mein Mann und ich sitzen in unserem Bett und schauen einen Film, als plötzlich ohne ein vorheriges Klopfen die Tür aufgeht und meine Schwiegermutter mit einem Tablett in den Händen den Raum betritt. Sie serviert ihrem Sohn ein Sandwich und bedeutet ihm, Platz zu machen. Er rückt brav zur Seite. Als sie ihn mit einer Handbewegung anweist, ihr ein Kissen zu reichen, tut er es. Sie richtet sich gemütlich in unserem Bett ein und strubbelt ihm durch die Haare. Ist das normal?, denke ich entgeistert.

    Liebe Leserin, wer sich je bei dieser Frage ertappt, kann sich getrost darauf verlassen, dass die Sache, um die es geht, nicht normal ist. 8-[

    Eine gute Geschichte wird einfach gut lesbar erzählt. Wann ging das los, dass Romane absichtlich schwer zugänglich sein mussten, um als literarisch hochwertig zu gelten? :-k

    Ach weißt du, "literarisch hochwertig" muss ja nicht immer gleich gut sein. :loool: Aber ich stimme dir zu, es nervt, wenn etwas künstlich (oder gefühlt künstlich) kompliziert gehalten wird. Manchmal mag ich "kompliziert" und kann mich darauf einlassen, aber meistens lese ich wirklich zur Entspannung und will dann nicht noch über jeden Satz nachgrübeln müssen. Manche Stilmittel meide ich auch ganz, zB langatmige Syntax ... einfach nicht mein Ding.

    Die Stilmittel sollte m.E. dem Inhalt bzw. der Gesamtaussage dienen (und manchmal passen sie ja auch wirklich entsprechend! :lol: ); ansonsten sind diese Verkomplizierungen für mich irgendwie pseudointellektueller Firlefanz... Oder ich bin eben einfach nicht schlau genug, um ihren Sinn zu verstehen. :uups: :lol:



    Derweil krieche ich übrigens weiter durch "Mord auf der Insel Gokumon". :-? Knapp über die Hälfte habe ich geschafft, so wirklich spannend ist es leider immer noch nicht. Ich glaube, dass ich einen Teil des Rätsels gelöst habe, wer der oder die Mörder ist/sind, weiß ich allerdings nicht.

    Zu deinem Spoiler: 8) 8) :lol:

    ... und stattdessen schon ein gutes Stück in diesem hier gelesen. Thematisch gibt es einige Überschneidungen - eine verlorene Liebe, Migration nach Europa, familiäre Beziehungen... Preethi Nair bewegt sich manchmal hart am Rand des Trivialen (je nach Geschmack würde man vielleicht auch sagen können, dass sie ihn gelegentlich überschreitet), aber sie lässt ihre Leser*innen nie im Dunkeln zappeln. Die Kapitel greifen geschmeidig ineinander, Zeitsprünge und Rückblenden werden direkt eingeordnet, sodass man immer weiß, wo und wann man sich gerade lesend bewegt. Ihre Figuren haben am Ende ihres Lebens ebenfalls wirklich etwas zu erzählen; darin steht der Roman dem von Han Kang m.E. nicht nach. Preethi Nairs Roman wird bei amazon der Unterhaltungsliteratur zugerechnet; Han Kang wird das gewiss nicht passieren. :lol: Wenn ich etablierte Klassiker lese, sind die aber oft so geschrieben wie der Roman von Preethi Nair: Eine gute Geschichte wird einfach gut lesbar erzählt. Wann ging das los, dass Romane absichtlich schwer zugänglich sein mussten, um als literarisch hochwertig zu gelten? :-k

    Dieses Werk von Han Kang habe ich vor einigen Tagen begonnen. Ich hatte selten mal längere Lesezeit am Stück, oder die Kinder waren im Raum und haben sich parallel immer wieder mit mir unterhalten / gespielt / musiziert usw., sodass meine Konzentration nicht die höchste war. Ich finde die Figuren, die Han Kang entwirft, sehr interessant und möchte ihren bewegten Schicksalen gern die angemessene Aufmerksamkeit widmen. Allerdings macht die Autorin es einem dabei künstlich schwer, indem sie am Anfang der Kapitel immer erstmal ein Weilchen im Dunkeln lässt, aus wessen Perspektive erzählt wird und in welchem Zeitraum das Geschehen gerade spielt. Das mag seinen Reiz haben, aber so dem Geschehen gerecht zu werden, fordert eine Konzentration von mir, die ich derzeit nur selten aufbringen kann. Daher habe ich dieses Buch auch immer wieder zurückgestellt...

    An meinem Küchentisch. Mein Mann hat mir gerade eröffnet, dass seine Mutter, die auch gerade hier ist, demnächst zu uns ziehen wird. Während ich panisch nach Luft schnappe, grinst sie mich verschlagen an.

    Ich möchte allen Leserinnen einen Rat mit auf den Weg geben, der einer Frau viel Leid ersparen kann: Schaut euch vor der Hochzeit eure zukünftigen Schwiegereltern sehr genau an. Und wer sie grässlich findet, nehme schleunigst die Beine in die Hand! 8-[