Beiträge von Karschtl

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    Ich habe zu Beginn gar nicht gewusst, dass der Roman in Wien spielt. Das ist für mich ja immer ein Pluspunkt, und war es auch hier. Zumal ich während des Lesens sogar ganz in der Nähe des Brunnenmarktes unterwegs war zu einer Weihnachtsfeier.
    Das Thema - Kinder ziehen aus, und die Mutter ist plötzlich ganz allein - ist bei mir noch ein bisschen hin, aber ich konnte mich doch recht gut in die Protagonistin hineinversetzen. Die Gemütszustände hat Doris Knecht auch sehr gut beschrieben, und vor allem ist es auch überhaupt kein melancholisches Buch geworden. Ihre Protagonistin - die wohl auch sehr viele autobiografische Züge trägt, wenn ich mir die Kurzbiografie hinten im Buch so durchlese - fällt in kein tiefes Loch als sie plötzlich kinderlos ist, sondern begreift es einfach als neue Lebensphase. Und vor allem bleiben ihre zwei Kinder ja auch in unmittelbarer Nähe zu ihr wohnen. So könnte ich mir das auch gut vorstellen später...

    In der Kurzbiografie über Doris Knecht steht als erste Berufsbezeichnung Kolumnistin, bevor dann noch Schriftstellerin folgt. Hier in diesem Buch steht die Kolumnistin deutlich im Vordergrund, denn es ist weniger ein Roman als eine Aneinanderreihung von einzelnen Kolumnen zu einem Oberthema, der weitesgehend eine chronologische Abfolge einhält. Ich persönlich hätte einen "echten" Roman etwas besser gefunden.

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    Ich hab den neuesten Psychothriller (und diese Bezeichnung verdient er wirklich, mit dem Fokus klar auf "Psycho") von Sebastian Fitzek dieses Mal als Hörbuch genossen. Und es war soo spannend, dass ich ihn auch weiterhören musste während ich mein ganzes Haus weihnachtlich dekoriert habe. Normalerweise ist dabei eine X-Mas-Playlist Pflicht, um in die richtige Stimmung zu kommen. Aber hier musste ich einfach wissen, wie es weitergeht - jedenfalls ab dem Moment als Marla in der Berghütte eintrifft.

    Ich musste auch mehrmals den Zurück-Button betätigen, denn oftmals fragte ich mich "Habe ich mich da gerade verhört?". Die Dinge entwickeln sich wirklich auf sehr unglaubliche Art und Weise. Ständig ergibt sich eine neue Wendung; Geheimnisse und Motive werden aufgedeckt, die alles wieder in eine andere Richtung lenken. Ein kleiner Notizzettel mit den Charakteren und ihren Attributen kann ganz hilfreich sein, so wie bei Cluedo, damit man sich beim Mitdenken und -rätseln leichter tut. Allerdings hätte mir das auch nicht geholfen, um das Ende vorher zu sehen.

    Für Kreativität dieses "Falls" und die Spannung ab der 2. Hälfte (die aber auch die 1., etwas weniger spannende Hälfte benötigte, um das Set-Up aufzubauen) würde ich Fitzek die volle Punktzahl geben. Für mich war der letzte Twist dann aber zu skurril. Ich weiß schon aus "Der Heimweg" und "Elternabend", dass er Überraschungsmomente sehr gern einsetzt - aber eben in der richtigen Dosis.

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    Keefe Sencen war von Beginn an eine wichtige Figur der "Keeper of the Lost Cities"-Reihe, stand aber nie so sehr im Focus wie jetzt (und auch schon im vorherigen Band "Entschlüsselt", wo wir einen Teil der Handlung auch aus seiner Sicht präsentiert bekommen - alles zur Vorbereitung auf die nun folgenden Geschehnisse). Und selbst wenn er einen erheblichen Teil des Buches abwesend ist, dreht sich doch vieles um ihn.
    Sophie war ja schon immer in Fitz verknallt, und das mag auch seine Gründe haben, aber Keefe ist definitiv der lustigere von beiden, der immer einen "Schmäh" drauf hat.

    Endlich hatte ich auch mal das Gefühl, dass Sophie und ihre Freunde im Kampf gegen die Neverseen ein bisschen voran kommen. Auch wenn es natürlich am Ende doch wieder alles offen bleibt... Harry Potter hat zwar auch erst im allerletzten Band seinen Erzfeind final besiegt, dennoch hatte jedes Buch für sich zu einem runden Abschluss gefunden. DAs schafft Sharon Messenger leider nicht, immer wieder gibt es Cliffhanger und eine unbefriedigt zurückgelassene Leserschaft.

    Da auch die Bücher und Storylines nahtlos ineinander übergehen, haben weder die Charaktere eine Atempause noch die LeserInnen - die meist sofort den nächsten Band lesen wollen (aber dann erstmal monatelang darauf warten müssen).
    Mir fehlt das "Erfolgserlebnis" am Ende eines Buches schon, muss ich sagen. Das zieht sich nach insgesamt nun 10 Bänden (eines war ja ein "halber Band" doch ganz schön hin, zumal jeder Band für sich ein Wälzer ist und zudem nach wie vor mit seeehr viel Dialog und nur wenig Action gefüllt ist. Ich wäre so langsam mal bereit für einen - zufriedenstellenden - Abschluss. Zumindest was diesen speziellen Kampf gegen die Neverseen angeht.

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    Das Buch hätte bei mir auch "Muttis Rezepte" heißen können. Es sind soo viele Rezepte dabei, die ich aus der Küche meiner Mutter kenne. Gulasch natürlich, Frikassee ist DAS Familienessen an Heiligabend bei uns, Königsberger Klopse, gefüllte Paprikaschoten, Kohlrouladen, Wurstsalat... und vieles mehr, und auch der klassische Käsekuchen (eben nicht der Cheesecake!). Einiges davon habe ich selbst noch nicht gemacht, und kann meine Mutter leider auch nicht mehr nach einem Rezept fragen. Deshalb freut es mich ungemeint, sie hier alle versammelt zu sehen.


    Das Buch ist klar und in Zutaten-Kategorien aufgebaut. Die Beschreibung der Rezepte ist detailliert genug und dennoch übersichtlich. Am besten sind aber auf jeden Fall die "Tipps" und der Wichtig-Kasten am Ende. Die können mir selbst bei Gerichten, die ich eigentlich kann, hilfreich sein. Wie z.B. beim Wiener Schnitzel und dem Tipp, wie man die Panade richtig hinbekommt.


    Dass Spaghetti Carbonara original ganz ohne Sahne auskommt, weiß ich schon länger. Nämlich auch von Steffen Hennsler, ich glaube das war noch zur Zeit der "Topfgeldjäger", wo er das mal beschrieben hat. Ich hab für meine Kinder bisher dennoch immer die Variante mit dem Soßenpulver aus der Tüte und der Sahne/Milch dazu gemacht. Ich möchte aber unbedingt jetzt auch mal Steffens Rezept ausprobieren, wo man nur mit Fett, ein bisschen Nudelwasser und dem Ei eine Art Emulsion herstellt, die sich um die Nudeln legt.


    Das erste Rezept war allerdings das Kartoffelpüree. Wir haben aufgrund der Kartoffelernte auf den Feld hinter unserem Haus so viele Kartoffeln, das wir jetzt viele verschiedene Kartoffelgerichte machen werden. Für das Püree bietet Henssler sogar 2 Varianten an! Ich habe das klassische mit Butter und Milch ausprobiert - es war mein erstes selbstgemachtes Püree, das nicht auf der Tüte kam, überhaupt und hat geschmeckt wie es sein soll! Version 2 mit Creme Fraiche werde ich aber definitiv auch ausprobieren.


    Dieses Klassiker-Buch ist also ein wertvoller Schatz für all jene, die bodenständige deutsche Gerichte ohne viel ChiChi in einem Buch vereint haben wollen, um nachlesen zu können wie es unsere Mütter und Omas damals gekocht haben.

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    Ich habe von Joel Dicker vor ein paar Jahren "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gelesen. Den Vorgänger zu diesem Roman - "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" - allerdings noch nicht, der steht noch ungelesen im Regal. Dickens Bücher sind halt immer gleich so umfangreich, dass man sich genau überlegen muss wann man ma Zeit findet, die auch zu lesen. Es ist aber auch nicht wirklich nötig, das Buch bereits gelesen zu haben, um "Die Affäre der Alaska Sanders" zu verstehen (man wird hier höchstens gespoilert, wie der Vorgängerroman ausgeht).


    Der Schreibstil von Joel Dicker ist sehr angenehm, auch wenn er das alles auch in weniger als knapp 600 Seiten hätte erzählen können. Die ständigen Zeitsprünge sorgen dafür, dass man immer wachsein sein und umschalten muss und immer mitdenken. Das könnte für einige LeserInnen sehr mühsam sein.

    Auf der anderen Seite der Waage haben wir aber eine wirklich spannende Geschichte, die mit einigen Überraschungen aufwartet und trotz der Länge dann doch recht kurzweilig ist.

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    Als ich Whitney Houston "kennenlernte", was sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ohne natürlich zu wissen, dass das bereits der Gipfel war). Es war die Zeit von Bodyguard, den ich als Teenager im Kino sah, und dem legendären "I will always love you" das im Musikfernsehen rauf und runter gespielt wurde und heute immer noch zu jedem Rückblick auf die besten Songs der 90er gehört oder zu den erfolgreichsten Soundtracks aller Zeiten.


    Mit diesem Buch konnte man nun ein bisschen mehr in das private Leben von Whitney eintauchen. Auch wenn es nur eine Romanbiografie ist, in der sich die Autorin bemüht, sich aufgrund ihrer Recherchen vorzustellen, wie gewisse Ereignisse und Begegnungen abgelaufen sein könnten. Und das ist ihr in meinen Augen auch ganz gut gelungen.


    Beim Lesen habe ich natürlich auch wieder viele Dinge und Leute drumherum gegoogelt. Von ihrer besten Freundin Robyn hatte ich vorher noch nie gehört, die war aber offensichtlich eine sehr wichtige Person in ihrem Leben. Als ich dann auch nochmal gelesen habe, dass sie erst 48 war, bin ich kurz erschrocken. Ich hatte gedacht, sie wäre älter gewesen. Mittlerweile bin ich ja auch schon viel näher an diesem Alter dran. Das ist wirklich nicht viel Leben, ich hätte ihr viel mehr gegönnt.

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    Nach dem "Wal und das Ende der Welt" nimmt uns John Ironmonger einmal mehr in den kleinen Ort St. Piran mit an der Küste Cornwalls mit. Und auch diesmal nimmt sich der Autor einem hochaktuellen Thema an - dem Klimawandel und dessen Folgen. Hier geht es ganz konkret vor allem um das Steigen des Meeresspiegels infolge der stetigen Erderwärmung. Dazu halten wir uns diesmal nicht ausschließlich nur in St. Piran auf (schade eigentlich), sondern besuchen z.B. auch die zweitnördlichste Stadt der Welt in Grönland. Ich musste das gleich mal googeln, um es mir besser vorstellen zu können - auf den Fotos sieht es beeindruckend und schön aus, aber die vielen dunklen Monate wären wohl nichts für mich.


    Ich habe den "Wal" geliebt, obwohl ich damals noch gar nicht ahnte wie schnell diese Geschichte durch Corona dann in erschreckend vielen Teilen real wird. Beim "Eisbär" weiß man bereits, wie schlecht es bereits jetzt um unseren Planeten steht, und dass er bereits alles dafür tut, den Verursacher - uns Menschen - schnell wieder loszuwerden. Ganz so sehr gefesselt wie der "Wal" hat mich dieser Roman dennoch nicht, obwohl der Aufhänger mit der Wette spannend war. Dennoch - tolle 4 Sterne sind es trotzdem geworden!

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    Mein jährliches Mhairi McFarlane Buch habe ich wieder mal sehr genossen. Auch wenn man nach einigen Büchern manchmal das Gefühl hat, dass sich gewisse Themen wiederholen. So haben wir es wie in "Du hast mir gerade noch gefehlt" auch hier mit einer Freundesclique zu tun, wo jemand heimlich in eine andere Person aus der Runde verliebt ist. Es gibt bereits am Anfang eine Trennung (wie in mehreren ihrer Bücher), vor allem auch weil ihr Ex vertrauliche Dinge aus ihrer Vergangenheit in seinen eigenen künstlerischen Werken benutzt hat (wie in "Sowas kann auch nur mir passieren"). Und dann kommen so nach und nach noch Dinge aus der Vergangenheit hoch (wie in "Fang jetzt bloß nicht an zu lieben").


    Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, einen reinen Aufguss einer alten Geschichte zu lesen. Denn Mhairi McFarlane formt ihre Charaktere eigentlich immer sehr gut aus, so dass sie für mich keine flachen 2-dimensionalen Figuren sind, sondern individuelle Personen, die ich mir gut vor meinen inneren Auge vorstellen kann. Gepaart mit ihrem sehr angenehmen Schreibstil ist das schon mal die halbe Miete.


    Die andere Hälfte ist die Geschichte an sich, und die hat mich auch diesmal voll abgeholt. Eine andere Leserin hat in ihrer Rezension geschrieben, dass es aber kein wirklicher Chick-Lit-Roman ist, und das ist es bei McFarlane tatsächlich eher selten. Sie integriert in ihre Bücher immer mehr als nur eine reine Boy-meets-Girl Liebesgeschichte. Ich finde das sehr gut so, denn dadurch überrascht sie mich immer wieder mit ihren Büchern!

    Dass der Titel des Buches dieses Mal nicht mit einem (langen) deutschen Titel ersetzt wurde sondern im Original belassen wurde, ist ungewöhnlich. Vielleicht fiel dem Verlag nichts passendes ein. Ich hätte ehrlich gesagt spontan auch keine gute Idee für einen alternativen Buchtitel.

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    Romy Fölck hat mich auch mit ihrem neuesten Roman um Frida Paulsen und ihre KollegInnen sehr begeistert. Sie liefert hier einen eigentlich recht unaufgeregten Kriminalfall ab, der dennoch vom Anfang bis zum Ende richtig spannend blieb. "Unaufgeregt" wirkte er vielleicht deshalb, weil hier auch alltägliche Geschehnisse von Frida Paulsen beschrieben werden, ohne dass das alles aber übertrieben detailliert wird. Für mich war keine Situation oder Szene zuviel. Obwohl, die Rückblenden hätte es für mich vielleicht nicht unbedingt gebraucht, die haben mich doch eher mehr verwirrt als Klarheit gebracht.

    Aber ich war wirklich extrem neugierig, wie all die Dinge zusammenhängen, was wirklich geschehen ist - sowohl damals als auch heute - und wie das am Ende aufgelöst wird. Dabei gab es mehrere Wendungen, die ich nicht hab kommen sehen.

    Für mich ein rundum gelungener Krimi als dem "kühlen Norden" Deutschlands.

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    Ich bin kein besonders großer Fantasy-Fan und habe den ersten Teil nur aufgrund der bekannten Autorin gelesen. Ich fand "Was man bei Licht nicht sehen kann" dann aber soo gut, dass ich wirklich schon sehr auf den 2. Band gewartet habe. Und da mussten wir ja jetzt fast 2 Jahre lang warten!

    Es hat sich aber zum Glück sehr gelohnt. Nur musste ich das Finale von Band 1 noch einmal lesen um meine Erinnerung aufzufrischen. Band 2 schließt nahtlos daran an, und ich empfehle hier auch unbedingt das 1. Buch auch gelesen zu haben - es ist für das Verständnis und schlussendlich auch für den Lesegenuss eigentlich unumgänglich.

    Wie schon zuvor, hat mir der Schreibstil von Kerstin Gier sehr gefallen. Locker, humorvoll, aber auch spannend, mit Fantasy-Elementen - aber nicht so viele dass ich davon überfordert gewesen wäre (um mir zB alle 'Regeln' und Figuren dieser Saum-Welt zu merken - das ist auch für Laien gut machbar). Überhaupt muss man die Existenz des 'Saums' einfach akzeptieren und nicht großartig hinterfragen. Ich bin ja auch eher ein pragmatisch-realistischer Typ wie Julie, und würde ebenfalls meiner Freundin kein Wort glauben wenn sie mir so eine Geschichte auftischen würde wie es Matilda bei ihr tut. Also wie gesagt - einfach die Gegebenheiten akzeptieren und nicht weiter hinterfragen.

    Es gibt auch weitere Expeditionen in die Saum-Welt, und ein Teil der Geschichte erinnerte mich dann auch an den Film "Flatliners". Mehr kann man gar nicht verraten, ohne zu spoilern. Nur, dass es wirklich spannend und brenzlig wird, und zwar sowohl in der normalen Welt von Matilda und Quinn als auch im Saum.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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    Harriet verbringt eine Woche mit ihren besten Freunden in einem mondänen Sommerhaus in Maine (die "Hütte" im Klappentext ist leicht untertrieben). Mit von der Partie ist auch ihr Ex-Freund Wyn, der eigentlich ihre ganz große Liebe war und immer noch ist, und der sich dennoch ganz unerklärlicherweise vor einem halben Jahr von ihr getrennt hat - mit einem 4minütigen Telefongespräch.

    Je mehr ich von Harriet und Wyn erfahren habe, von ihrem Kennenlernen, ihrer gemeinsamen Geschichte und ihrem heutigen Umgang miteinander (bei dem man es förmlich knistern 'hört'), desto unerklärlicher war nicht nur Harriet die Trennung sondern auch mir. Sie schienen ja wirklich perfekt füreinander, und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie sich auch jetzt immer noch sehr lieben. Da MUSS es doch eine Lösung geben, wie auch immer das Problem auch ausschauen mag. Sonst wäre es ja wohl kein guter Liebesroman. ;-)

    Genauso wie die Protagonisten war auch ich gerade im Urlaub, als ich das Buch gelesen habe. Und auch wenn mein Urlaub etwas anders aussah als die Woche in Neu England, die die Clique miteinander verbracht hat, so fühlt man das Urlaubs-Feeling doch recht deutlich.

    Von der Freundesgruppe waren eindeutig Harriet und Wyn meine Sympathie-Favoriten. Sabrina war für mich am wenigsten greifbar, sie war vielleicht nicht ausreichend genug beschrieben. Dabei soll es doch in dieser Woche auch wesentlich um sie gehen, immerhin ist der Anlass für die Zusammenkunft der Clique die Hochzeit von Sabrina.
    Andererseits ist auch ganz gut, dass sich Emily Henry hier voll und ganz auf Harriet (und Wyn) konzentriert hat, so dass sie von den beiden ein abgerundetes Bild erschaffen konnte.

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    Ich freue mich immer, wenn ich ein neues Buch von Kristina Günak sehe. Da brauche ich gar nicht erst den Klappentext zu lesen (außer vielleicht um auszuschließen, dass ich das Buch nicht früher schon unter einem anderen Titel gelesen habe). Damit meine ich nicht, dass ihre Romane alle fast den gleichen Inhalt haben, das haben sie nämlich ganz und gar nicht. Auch wenn die Protagonisten immer circa in den 30ern und Single sind, so unterscheiden sich die Geschichte, die Settings, die Hintergründe und die Thematik doch schon sehr.

    Hier geht es um Katharina, die unfreiwillig in ihre Heimat-Burg zurück kehrt. Ja, sie ist auf einer Burg aufgewachsen, die sie bisher mit vorwiegend negativen Gefühlen verbunden hat. Sobald sie alt genug war, ist sie dort abgehauen. Aber nun benötigt ihr Zwillingsbruder Simon genau dort ihre Hilfe.

    Für meinen Geschmack hätten die Vorbereitungen zu den Hochzeiten noch detaillierter geschildert werden können, aber so alles in allem konnte man die Szenen sehr gut vor seinem inneren Auge abspulen lassen. Und es war eine Freude, Katharina und den Rest der Familie & Freunde, einen Sommer lang zu begleiten...

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    Mir war gar nicht bewusst, wie alt John Irving schon ist, bis ich aufgrund dieser Lektüre mal seine Biografie durchstöberte. 81 Jahre ist er bereits alt! Dabei sieht er auf den Promo-Bildern auf den Buchrücken noch so "jung" aus. Angesichts dieses Alters könnte "Der Sessellift" vielleicht sein letzter großer Roman sein - und für den hat er nochmal voll in die Tasten seiner Schreibmaschine gehauen. Das Buch hat über 1000 Seiten!

    Einer meiner ersten Irving-Romane war "Das Hotel New Hampshire" vor fast 30 Jahren, und ich war begeistert von diesem Familien-Epos voller 'verrückter' Figuren, dramatischer Ereignisse und diverser Schauplätze. Im Grunde kann man auch den "Sessellift" mit genau diesem Satz zusammenfassen, denn alles davon trifft auch hier zu. Und da ich große Familiengeschichten mag, lese ich davon auch gern mehr als die üblichen 400 Romanseiten (wobei Irving hier und da ein paar Ausschweifungen zu anderen Themen auch hätte kürzen können).
    Vor allem ist wieder mal Österreich stark vertreten, dieses Mal in Form von Skifahrern und Erinnerungen an alte Ski-Rennen von Rachel, der Mutter der Hauptfigur. Diese will perdu nicht verraten, wer denn der Vater von ihrem Sohn ist - also muss sich Adam selbst auf Suche nach der 2. Hälfte seiner biologischen Herkunft machen.

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    Ungewohnt brutal beginnt der neue Roman von Camilla Läckberg. Das war teilweise nur schwer auszuhalten, vor allem weil ich auch immer an den kleinen Sohn denken musste, der genauso heißt wie meiner.

    Danach kann man als Leser aber erstmal aufatmen, denn dann werden die beiden Protagonisten dieser neuen Krimi-Reihe vorgestellt. Die Darstellung ihrer jeweiligen Ticks und Eigenheiten ist Läckberg und Co-Autor Henrik Fexeus hervorragend gelungen, ich hatte sofort ein Bild vor Augen von Mina und auch Vincent Waldner. Zwei wirklich interessante Charaktere.
    Und dann ist der Fall, den die zwei lösen wollen, auch wirklich spannend.

    Ich bin zwar immer noch ein großer Fan der Fjällbacka-Krimis (und fand die Rache-Romane von Camilla Läckberg eher nur mittelmäßig), aber ich fand auch den Auftakt zu dieser neuen Krimi-Reihe sehr gelungen und werde sicherlich die folgenden Bände auch wieder lesen.

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    Zu Beginn hab ich meine liebgewonnen Charaktere Tom Babylon und Sita Johanns schon ein bisschen vermisst. Aber nach ein paar Kapiteln, in denen diverse Figuren vorkommen und sich erstmal herauskristallieren muss auf wen man sich hier konzentrieren soll, fühlt man sich auch dem neuen Ermittlerduo Art Mayer und Nele Tschaikowski schon sehr verbunden.

    Es ist klar, dass die Rückblenden in die Kindheit höchstwahrscheinlich Art betreffen. Nur wer von den Jungs er wirklich ist bleibt lange Zeit im Dunklen, da Marc Raabe hier nur Spitznamen benutzt. Ich fand diese Kapitel aber mitunter interessanter als den aktuellen Fall um die toten Frauen und den Bundeskanzler. Allerdings fiel es mir manches mal auch schwer, weiter zu lesen, denn irgendwie passiert immer etwas Schlimmes und man fühlt richtig mit mit diesen Kids.

    Irgendwann kommt aber auch in den Kriminalfall etwas mehr Bewegung, und Marc Raabe hat einmal mehr einen wirklich tollen und packenden Krimi fabriziert. Ich wette, es wird noch weitere Bände um Art Mayer und Nele geben.

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    Ich habe mich zuerst gewundert, wieso dieser Band von der Zählung her als "halber" Band gilt. Immerhin hat er mit 768 Seiten zwar einen etwas geringeren Umfang als die Vorgänger, aber es dennoch ein ordentlicher Brocken.


    Nachdem ich anfing zu Lesen, kam aber bald die Erkenntnis. Die Hälfte des Buches fungiert als eine Art Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Personen vorgestellt werden, sowie auch die anderen Geschöpfe, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten (ja, da gibt es einen Definitionsunterschied!) die Elfen so alles haben können, auch wichtige Schauplätze werden kurz beschrieben, Tierarten, Erfindungen von Dex und Medikamente und ihre Wirkungsweisen, Erinnerungen von Keefe... und noch so einiges mehr.


    Anschließend gibt es dann auch noch eine 'Geschichte', wobei die auch recht umfangreich ist und normalerweise allein auch schon als komplettes Buch durchgehen würde. Hier schließt Autorin Shannon Messenger direkt an das Ende von Band 8 an, und erzählt wie es mit Keefe weitergeht, nachdem seine Mutter in bei der letzten Konfrontation beinahe getötet hat (in Wahrheit aber wohl 'nur' neue Fähigkeiten bei ihm ausgelöst hat, die sie später dann wohl für ihre Zwecke nützen will).


    Ich finde ein Nachschlagewerk sehr nützlich, denn ich habe mir schon beim Lesen der Vorgängerbände öfter mal sowas wie ein Glossar gewünscht. Shannon Messenger hat nämlich ihrer Kreativität vollen Lauf gelassen und ihre Bücher bis zum Rande vollgepackt mit außergewöhnlichen Dingen, die man sich nie und nimmer alle merken kann.

    Jedoch kommt es nun auch schon recht spät, und wie die Autorin mehrmals anmerkt sollte man es auch nicht lesen, bevor man die anderen Bücher gelesen hat, da einige fette Spoiler in den Zusammenfassungen vorkommen.


    Die Geschichte um Keefe ist sicherlich für das weitere Verständnis von Band 9 sehr wichtig, insofern ist also auch dieser eingeschobene "halbe" Band Pflichtlektüre für alle, die die gesamte Reihe lesen und verstehen wollen.

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    Ein Elternabend, der in einen ganztägigen Ausflug inkl. Übernachtung mündet, klingt für mich ebenfalls eher ungut (wenn ich auch nicht das Wort "Horror" verwenden würde). Zum Glück hatte ich dieses Vergnügen noch nicht.
    Sascha Nebel hat leider nicht so viel Glück. Er gerät ganz unvermutet in eine bunte Truppe von Eltern, dabei hat er noch nicht mal ein Kind in dieser Klasse...

    Was dann so alles passiert, ist zwar stellenweise recht überzogen von Sebastian Fitzek erdacht, dafür aber ziemlich amüsant und unterhaltsam. Man muss eben mit der Prämisse rangehen, dass das hier keine authentische Dokumentation sein soll sondern eine witzige und überdrehte Variante, die aber in all ihren Figuren doch überall ein Körnchen Echtheit versteckt hat. UND: es kommen dann doch noch 1-2 Wendungen zu Tage, die ich definitiv nicht habe kommen sehen!

    In der Hörbuch-Version liest Simon Jäger das Ganze in einer sehr engagierten Art und Weise, und verkörpert dabei die verschiedenen Figuren hervorragend. Das Ganze dann in den Dialogen auch noch im berliner Dialekt - herrlich!

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    Das ist bereits mein 5. Buch von Taylor Jenkins Reid, und jedes Mal transportiert sie ihre LeserInnen in eine komplett neue Welt - selbst wenn hier sogar einige der Figuren aus früheren Romanen wieder am Rande auftauchen. Man kriegt zwar hier und da ein paar "Daisy Jones & the Six"-Vibes wegen des Zeitraums, in dem der Roman spielt und auch wegen der Musikindustrie, in der sich zumindest Mick Riva bewegt hat. Aber "Daisy Jones" hatte eine komplett andere Erzählweise wie nun "Malibu Rising".


    Ich muss gestehen, dass ich mit dem Titel nicht wirklich was anfangen konnte, und vielleicht immer noch nicht kann. Da haben wir die anderen Buchtitel deutlich besser gefallen. Doch die Art und Weise, wie Jenkins Reid ihre Protagonisten hier lebendig werden lässt, ist wieder mal 1A. Und ich war gleichermaßen fasziniert von der Geschichte um Mick und June Riva als auch um die Geschehnisse des 27.08.1983, an dem ihre 4 Kinder die Hauptpersonen sind.


    Bei allem schwingt die ganze Zeit auch ein gewisses Maß an Melancholie mit, denn die Autorin verrät ja bereits ganz zu Beginn, dass nach diesem einen Tag nichts mehr so sein wird, wie es war. Das hat dazu geführt, dass ich die meiste Zeit immer mit "angehaltenem Atem" quasi gelesen habe, weil ich natürlich nicht wollte, dass mit irgendeinem meiner bereits lieb gewonnen Charaktere was schlimmes geschieht.

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    Ich war wirklich positiv überrascht, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat.
    Zum einen sicherlich, weil mir beide Protagonistinnen sehr sympathisch waren, selbst Helga, die anfangs eher als kratzbürstige Vertreterin ihrer Art charakterisiert wird. Aber auch sie hat natürlich ein Herz, und das sitzt auch am rechten Fleck. Madita kann man ebenfalls einfach nur gern haben.

    Zum anderen fand ich es super, dass im Buch der Beruf der beiden - Hebamme - so einen großen Platz einnahm. Die Beschreibung ihrer Tätigkeit und ihrer Beziehungen zu den Kundinnen nahm eigentlich einen viel größeren Platz ein als das Privat- und eventuelle Liebesleben der beiden. Und das fand ich sogar recht gut, denn Liebesgeschichten gibt es an jeder Ecke - aber einen Roman über Hebammen eben nicht.

    Nicht zuletzt fand ich auch den Schreibstil angenehm und gut zu lesen, mit einer kleinen Einschränkung. Oftmals waren Madita oder Helga in einer Situation / ihnen wurde eine Frage gestellt - und dann gab es erstmal einen langen Absatz mit einem Rückblick auf den vergangenen Tag oder die vergangenen Stunden - bevor sie in die Gegenwart zurückkehrten und auf die Frage antworteten, die ich längst schon wieder vergessen hatte. Daher musste ich einige Mal hin und her blättern, um den Faden wieder zu finden.

    Am Ende des Buches gab es dann einen Ausblick auf einen zweiten Teil, was mich wirklich sehr freut. Denn ich finde, die Geschichte von Madita und Helga ist noch längst nicht auserzählt, und das Autorinnen-Duo ist anscheinend derselben Meinung.

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    Es wirkt zwar nicht wirklich realistisch, wie schnell sich hier 4 ganz verschiedene Frauen zu einem "Club der Schlaflosen" treffen und so ziemlich sofort neue beste Freundinnen werden, die sich gegenseitig mit ihren jeweiligen Problemen helfen. Aber ich fand die Hauptfigur Sophie sofort sympathisch (wenn auch ein kleines bisschen schrullig) und hab mich fast mehr über die unverschämten Forderungen ihres Ex-Mannes Uwe geärgert als sie selbst. Ich habe immer gehofft, dass sie in diesem Punkt endlich mal den Kopf aus dem Sand zieht und sich von Profis beraten lässt.

    Ihre Erlebnisse mit ihren neuen Freundinnen, aber auch mit ihrem Neffen + Anhang, mit der Schwester und mit Nachbarin Elvira, wurden mir von der Sprecherin Katja Danowski wunderbar vorgetragen. Es war wirklich angenehm, Sophia und den anderen zu lauschen.