Beiträge von krimifee

    Ewige Jugend - wirklich ein Traum?


    Gefühlt seit Menschengedenken arbeitet die Wissenschaft an Mitteln und Wegen, den Menschen ihre Jugend zurückzugeben bzw. länger zu erhalten. Und dann geschieht es quasi nebenbei, als Unfall...oder Nebenwirkung bei einer Studie an einem neu entwickelten Medikament gegen eine lebensbedrohliche Herzerkrankung.

    So befinden sich 4 Menschen, die außer dieser Herzkrankheit und der Medikamentenstudie so gut wie keine Gemeinsamkeiten haben, plötzlich in der Situation, sich in einem immer jünger werdenden Körper zu befinden.

    Völlig unerwartet erfüllt sich ein Traum, den sie nie hatten...oder eher ein Albtraum?

    Denn über die riesigen Auswirkungen einer solchen Veränderung habe zumindest ich noch nie intensiv nachgedacht.

    Das schafft jetzt dieses Buch. Mit seinem lockeren, mitreißenden Schreibstil gelingt es dem Autor, mich zum Nachdenken anzuregen...und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

    Ein sehr komplexes Thema fesselnd aufbereitet!

    Obwohl mich das Cover überhaupt nicht ansprach, habe ich mich auf das Buch und das Thema eingelassen und es nicht bereut, gern mehr davon!

    Interessantes Thema und verschenktes Potential


    Mit hohen Erwartungen ging ich an das Buch heran. Dass Ursula Poznanski spannende Thriller schreibt, ist bekannt. Dass sie dabei auch topaktuelle Themen verarbeitet, machte für mich den besonderen Reiz dieses Buches aus.

    Ein Escape Game, entwickelt von künstlicher Intelligenz...brisant, wenn das außer Kontrolle gerät.

    Der Auftakt ist vielversprechend: Milliardär Nevio versammelt fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem "Probelauf" auf seiner gigantischen, zu einem nie dagewesenen Escape Room umgebauten Burg. Eine Influencerin, einen Wissenschaftler, einen Möchtegern-Promi, eine Rätsel-Spezialistin und Maxim, selbst Entwickler von Escape Rooms und damit Konkurrent. Das Besondere an der Burg: Das Spiel wurde von künstlicher Intelligenz entwickelt.

    So weit, so gut.

    Doch was dann kommt, lässt in meinen Augen den Spannungsbogen arg abflachen.

    Die beschriebenen Grausamkeiten und Gruseligkeiten erinnern mich ein wenig an Geisterbahnfahrten meiner Kindheit und sind, bei aller Brutalität, eher langweilig.

    Die Personen bleiben merkwürdig blass, wohl auch, weil man nur wenig über sie und ihre Hintergründe erfährt.

    Positiv am Buch: Frau Poznanski beherrscht die Kunst des Schreibens, ihr Schreibstil ist eingängig, und die kurzen Kapitel sind schnell gelesen.

    Und... das Ende ist überraschend und versöhnlich, deshalb bin ich im Nachhinein auch froh, dass ich nicht abgebrochen habe...

    Frau Poznanski werde ich treu bleiben, denn mit vielen Büchern hat sie mich überzeugt. Nur nicht mit diesem. Aber das ist wahrscheinlich, wie so oft, (Lese)Geschmackssache...

    Als großer Renate-Bergmann-Fan war ich natürlich sehr gespannt auf den neuen Band, zumal mich der letzte nicht hundertprozentig überzeugt hatte.

    Und diesmal wurde ich nicht enttäuscht, es passt wieder alles.

    Mit gewohntem Wortwitz legt Renate den Finger in so manche Wunde unserer Gesellschaft, die Themen sind topaktuell (Bildungsnotstand, Fachkräftemangel, Lehrer-Seiteneinsteiger), so dass ich oft sehr schmunzeln musste.

    Laut gelacht habe ich im Gegensatz zu früheren Bänden nicht, das liegt zum Einen daran, dass sich im Laufe der Zeit doch vieles wiederholt, zum Anderen regt auch ein lustiges Buch manchmal zum Nachdenken an.

    Als sehr angenehm habe ich empfunden, dass nicht alle erwähnten Personen groß vorgestellt wurden. Der Stammleser kennt sie eh, und für alle anderen gibt es "Renate-Pedia" am Ende des Buches, das per se das Lesen lohnt.

    Renate Bergmann hat mir einige schöne Lesestunden beschert in einer Zeit, in der es leider nur noch wenige Gründe zum Lachen gibt.

    Möge sie uns noch lange erhalten bleiben...

    Mit "Blutmond" legt Jo Nesbo bereits den 13. Band seiner Reihe um den "etwas anderen" Ermittler Harry Hole vor.

    Und auch, wenn es zunächst widersprüchlich erscheinen mag: Der Name Harry Hole steht für Beständigkeit. Harry Hole stürzt ab. Und Harry Hole kehrt zurück. Kaputter denn je. Besser denn je.

    Also alles wie immer. Und doch alles anders.

    Denn diesmal arbeitet Harry nicht direkt für die Polizei, sondern wird von einem Mann engagiert, der mitten im Fokus der Ermittlungen in einem Mordfall (Serienmord?) steht.

    In Oslo werden zwei junge Frauen ermordet. Zunächst die einzige Verbindung zwischen beiden: Sie haben vor ihrem Verschwinden an einer Party des Immobilienmaklers Markus Roed teilgenommen.

    Harry stellt sein eigenes, etwas kurioses Ermittlerteam zusammen, bestehend aus einem krebskranken Psychologen, einem korrupten Polizisten und einem kokaindealenden Schulfreund. Mit dem Ziel, den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen, sei es nun Markus Roed oder nicht.

    Nach etwas gemächlichem Beginn nimmt der Fall schnell an Fahrt auf. Nesbo versteht es mal wieder meisterhaft, immer wieder neue Fährten zu legen und Polizei, Team Harry und natürlich mich als Leser zu verwirren.

    Nichts für Zartbesaitete... manche Szenen sind recht heftig. Aber durchhalten lohnt sich, denn das Ende ist dann doch ganz anders als erwartet...

    Ein echter Pageturner! Und wohl hoffentlich nicht der letzte Hole.

    Ich jedenfalls warte schon gespannt auf den nächsten Band.

    Starker Auftakt!


    Dass Viveca Sten schreiben kann, hat sie schon mit ihren Schären-Krimis eindrucksvoll bewiesen. Und dieses Buch steht dem in keiner Weise nach.
    Der Ort des Geschehens verlagert sich nach Norden, Richtung Polarkreis, das Klima wird kühler und die Atmosphäre frostiger.
    Aber es ist der Fall, der Gänsehaut hervorruft: Ein 18jähriges Mädchen verschwindet mitten in der Nacht nach einer Party. Zunächst ist unklar, was passiert ist (Ausreißerin? Entführung? Alkoholbedingter Blackout?). Aber so oder so ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn bei Temperaturen um die minus 20 Grad ist ein Überleben draußen nicht lange möglich.
    Hanna Ahlander, Stockholmer Polizistin mit großen beruflichen und privaten Problemen, möchte eigentlich die Auszeit im Haus ihrer Schwester in Åre nutzen, um wieder zu sich selbst zu finden. Dann aber ist sie hin- und hergerissen: Hilfe anbieten oder raushalten?
    Schnell ist klar, dass raushalten nicht geht, denn das Unglück überschattet den ganzen kleinen Ort, in dem quasi jeder jeden kennt.
    Die Story entwickelt sich langsam. Als Leser leidet man mit den Betroffenen und erfährt viel über das Privatleben der Ermittler.
    Aber dann steigt die Spannung schlagartig an...
    Einmal begonnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Dazu tragen auch die kurzen Kapitel bei.
    Ich vergebe volle Punktzahl und hoffe sehr, dass wir uns noch auf viele Bände dieser Reihe freuen dürfen!


    Für den ersten Band einer Krimi-Reihe und wohl auch den überhaupt ersten Roman aus der Feder von Pernilla Ericson finde ich den Krimi ausgesprochen gut gelungen.
    Er lässt sich sehr gut und flüssig lesen, gleich von der ersten Seite an wird Spannung aufgebaut, die sich durchgehend bis zum doch überraschenden Schluss hält, und die Ermittlerin Lilly Hed wird sympathisch dargestellt.
    Auch dem zweiten Handlungsstrang, Lillys Privatleben incl. der "problematischen" Vergangenheit in Stockholm, wird ausreichend, aber nicht zu viel Platz eingeräumt.
    Ein weiterer Pluspunkt ist das (leider) im Moment "brandaktuelle" Thema Klimawandel, Dürre und daraus resultierend extrem hohe Brandgefahr. Beim Lesen bekam ich direkt eine Gänsehaut, denn es wurde mir bewusst, auf welch schmalem Grat wir gerade wandern.
    Alles in allem ein rundum stimmiges Debüt.
    Bitte ganz bald mehr davon...ich bin dabei!