Klappentext:
Die Tote lehnte blutüberströmt am Fernseher. Ganze Fleischstücke waren aus dem Körper der beliebten TV-Moderatorin herausgerissen worden. Am Tatort fand man den schwarzen Hilfsarbeiter Ronnie Joe Waddell, weggetreten im Drogenrausch. Ein klarer Fall für die Justiz: Nach zehn Jahren in der Todeszelle wird Waddells Leben schließlich auf dem elektrischen Stuhl ausgelöscht. Während sich die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta auf die bald anstehende Autopsie des Delinquenten vorbereitet, stirbt ein dreizehnjähriger weißer Junge einen grausamen Tod: Man findet ihn nackt, seltsam entstellt und mit schrecklichen Wunden an einen Müllcontainer gelehnt. Das Verbrechen trägt dieselbe Handschrift wie jenes an der Fernsehmoderatorin. Dem Mord an dem jungen folgt kurz darauf eine weitere Gräueltat, und wieder führen die Spuren eindeutig zu Ronnie Joe Waddell. Ein Hingerichteter, der weitermordet? Dr. Kay Scarpetta glaubt nicht an Phantome und geht der Sache auf den Grund. Sie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich dabei begibt.
Meine Meinung:
Für mich bisher der beste Teil der Reihe. Konnte mich am meisten fesseln.
Der erste Teil des Romans hat auch wirklich sehr spannend begonnen. Ab der Mitte plätschert es aber auch wieder mal ein wenig dahin. Schade, dass die Spannung nicht konstant bis zum Schluss gehalten werden kann. Das gibt ein wenig Abzug.
Ein weiterer Abzug entsteht dadurch, dass wieder einmal Scarpettas Computer im Leichenschauhaus gehackt worden ist und sie damit völlig überfordert ist. Das hat mich nun wieder überfordert. Diese Geschichte ist schließlich nicht neu - wurde doch erst in einem ihrer letzten Fälle ebenfalls ihr Computer angezapft. In diesem Buch sieht es aber so aus, dass Scarpetta davon völlig überrascht ist (das kann sie ja auch ruhig sein), aber auch noch völlig ahnungslos ob der Tatsache, wie das nun überhaupt passieren kann. Und es ist für sie ein völliges Unding, dass sich überhaupt jemand bei ihr einhackt bzw. auch nur auf den Gedanken kommt.
Diese Tatsache hat mich etwas überrascht und letztendlich dann auch noch genervt, da der Leser, der die Bände von Anfang an verfolgt hat, schließlich weiß, dass sie es eigentlich wissen müsste, dass so etwas durchaus geht.
Sie holt sich Hilfe von ihrer mittlerweile 17-jährigen Nichte Lucy, die sich ja bekanntermaßen schon als Kind unglaublich gut mit Computern ausgekannt hat. Lucy finde ich immer wieder erfrischend und bin froh, wenn sie eine Rolle in den Romanen spielt.
Schön finde ich, dass sich die Freundschaft von Scarpetta zu Inspektor Marino so schön weiterentwickelt hat.
Dann gibt es noch ein Minus dafür, dass wieder einmal Kay Scarpetta ins Fadenkreuz gerät. Wieder einmal hat sie die Justiz, die Polizei, die Presse (eigentlich schon den kompletten Staat) gegen sich, weil ihr niemand mehr vertraut. Das hatten wir auch schon. Ich denke, dass sollte nicht zu oft passieren, sonst nimmt es den Büchern die da noch kommen wirklich den Pfiff.
Fazit:
Trotz der Kritikpunkte war es gut zu lesen und ich habe eine deutliche Verbesserung gegenüber den ersten drei Teilen bemerkt. Von daher gibt es 4 Sternchen.