Beiträge von Dreamer06

    Die Geschichte geht ans Herz


    Wie geht man damit um, wenn einen die eigene Mutter als Baby verlassen hat und man nicht einmal weiß, warum? Das ist irgendwie die zentrale Frage, die in "Die Geheimnisse meiner Mutter" thematisiert wird.



    Die beiden Protagonisten der Geschichte sind Elise (die Mutter) und Rose (die Tochter). Die Kapitel, in denen beide vorkommen, sind zwar relativ wenige, aber das heißt nicht, dass die Geschichte der einen nichts mit der der anderen zu tun hat. Mir jedenfalls hat die Geschichte beim Lesen fast das Herz gebrochen.



    Da ist zum einen Elise, die irgendwie so dahintreibt, hin- und hergerissen zwischen Neid, Missgunst, der Angst, verlassen zu werden und impulsiven Reaktionen. Und da ist Rose, die sich in einem Leben eingerichtet hat, dass sie nicht besonders glücklich macht, aber das sie wenigstens gewohnt ist. Bis sie durch ihren Vater erfährt, dass der letzte Mensch, der ihre Mutter wohl gesehen hat, bevor diese verschwand, die Schriftstellerin Constance Holden war. Und so macht sich Rose erst einmal auf die Suche nach Constance, in der Hoffnung, dass diese ihr die Geheimnisse rund um das Verschwinden ihrer Mutter eröffnen kann.



    Meine Meinung



    Die Geschichte ist definitiv komplex. Erst im Nachhinein ist mir aufgegangen, wie unterschiedlich die einzelnen Personen dargestellt werden, je nachdem, in welcher Zeitenebene man als Leser den einzelnen Personen begegnet. So war mir Matt in der Zeitlinie von Elise zuerst nicht sonderlich sympathisch, mit der Zeit aber bin ich mit ihm warm geworden. Elise war für mich von Anfang an eine schwierige Persönlichkeit - ihr Verhalten war zum Teil gedankenlos, zum Teil auch einfach mit unrealistischen Erwartungen verbunden, manchmal beinahe grausam. Rose hingegen ist meiner Meinung nach innerhalb der Geschichte gewachsen, an ihren Herausforderungen, an tragischen Entscheidungen, an der Auseinandersetzung mit Fragen zu ihrem eigenen Leben.



    Auch wenn das Cover den Leser vielleicht eher an ein Schwimmbad oder den Strand denken lässt und diese Assoziation definitiv mit der Geschichte zu tun hat, handelt es sich hier nicht um leichte Sommerlektüre - sondern um eine Geschichte, die nachdenklich macht und zu weiten Teilen einen melancholischen Ton anschlägt. Sie ist großartig erzählt, reißt einen mit und fesselt bis zum Ende. Daher vergebe ich auch fünf von fünf Sternen und empfehle das Buch gerne weiter!

    Gute Fortsetzung der Geschichte


    Wer den ersten Band der Reihe gelesen hat, der weiß, dass Cecil Winge gegen Ende des ersten Bandes gesundheitlich extrem angeschlagen war. Erkrankt war er schon zu Beginn des Buches an Tuberkulose, sodass das Ende des ersten Bandes eigentlich schon nahelegte, dass Cecil in diesem Band nicht mehr mit von der Partie sein würde.


    Nichtsdestotrotz präsentiert der Autor erneut ein Ermittlerduo bestehend aus Cardell und Winge - aber bei "Winge" handelt es sich nun eben um den jüngeren Bruder von Cecil. Dieser hat wiederum ganz eigene Probleme. Aber irgendwie gelang es auch dem jüngeren Bruder, mich für sich zu gewinnen. Es interessierte mich, wie es mit ihm weiterging, genauso wie ich Cardells Entwicklung verfolgen wollte und die von Anna Stina Knapp. Denn genau diesen Protagonisten begegnet man auch in dem zweiten Band der Reihe wieder.


    Der Kriminalfall, der an Cardell herangetragen wird, ist auch dieses Mal erschreckend und grausam. Man erfährt so einiges über die Zustände unter denen psychisch Kranke in der damaligen Zeit im Tollhaus oder im Spital untergebracht worden sind.


    Leider nimmt die Geschichte erst ab dem ersten Drittel an Fahrt auf, nachdem die Vorgeschichte zum eigentlichen Verbrechen abgehandelt worden ist. Für meinen persönlichen Geschmack nimmt diese Vorgeschichte in dem Roman zu viel Platz ein. Die Handlung ist dennoch durchaus spannend und interessant, hätte aber eben meiner Meinung nach ein bisschen kürzer abgehandelt werden können. Dafür hätte ich mir lieber ein paar weitere Details aus dem Leben von den Winge-Geschwistern gewünscht.


    Alles in allem ist der zweite Band der Reihe aber durchaus gelungen, sodass ich definitiv auf einen dritten hoffe.

    Freue mich schon sehr auf den nächsten Band


    Auch in diesen Band konnte ich wieder voll und ganz eintauchen in die fantastische Welt, die Christelle Dabos entworfen hat.


    Obwohl das Buch nicht gerade dünn ist, flogen die Seiten beim Lesen nur so dahin. Ich liebe den Schreibstil und die Art und Weise, wie Christelle Dabos ihre Geschichte erzählt.


    Und auch das äußere Erscheinungsbild des Buches ist wieder einmal wunderschön. Der Pastellton, in dem der feste Einband des Buches gehalten ist, ist sehr schön und passt hervorragend zu den Farben der anderen Bände.


    Man sollte aber definitiv die Vorgängerbände kennen, um an "Das Gedächtnis von Babel" wirklich Freude haben zu können.


    Ich vergebe fünf Sterne für diesen dritten Band der Reihe und fiebere schon dem nächsten entgegen!

    Killerpilz aus dem Weltall


    Kann man einen Killerpilz aus dem Weltall in einer unterirdischen Anlage einschließen und hoffen, dass dieser tödliche Parasit die Welt wie wir sie kennen nicht vernichten wird? Das jedenfalls versucht das amerikanische Militär in "Cold Storage" zunächst einmal.


    Viele, viele Jahre später ist das unterirdisch weg gesperrte Gefahrengut beinahe in Vergessenheit geraten - und gerade das ist der Moment, in dem es dem Pilz gelingt, sich aus seinem Gefängnis zu befreien...


    Die Geschichte, die David Koepp hier erzählt, ist vielleicht nicht extrem literarisch anspruchsvoll, dafür aber spannend geschrieben. Ich könnte mir den Roman sehr gut als Vorlage für ein Drehbuch vorstellen. Es gibt bei aller Ernsthaftigkeit des Themas immer wieder Momente der Auflockerung, bei denen man grinsen muss. Sei es, weil der Autor einige Charaktere auf eine Art und Weise darstellt, die beinahe schon an eine Karikatur erinnert, aber auch der schwarze Humor des Autors, der in seiner Beschreibung einiger eigentlich sehr verstörender Szenen mitschwingt, tragen dazu bei, dass es immer wieder diese lockereren Momente gibt.


    Von der Atmosphäre her hat mich der Roman doch ein bisschen an den ursprünglichen Jurassic Park Film erinnert.


    Für mich ist Cold Storage ein Roman mit kleinen Schönheitsfehlern, vielleicht kein literarisches Meisterwerk, dafür aber mit Unterhaltungswert. Vier von fünf Sternen von mir für den Roman.

    Was wäre, wenn...


    Was wäre, wenn auf einmal keine Mädchen mehr zu Welt kommen? Kein einziges Mädchen kommt mehr lebend zur Welt. In welches Szenario wirft das unsere Welt? Und was passiert, wenn unverhofft plötzlich doch ein Mädchen geboren wird - ein einziges. Welches Schicksal sieht die Gesellschaft für dieses Mädchen vor?


    Diesem Gedankenspiel widmen sich Giovanna und Tom Fletcher in dem ersten Band der Eve of Man -Trilogie. Dabei wird die Geschichte sowohl aus der Sicht von Eve, dem einzigen Mädchen seit Ewigkeiten, erzählt und aus der Sicht von Bram. Bram ist der Sohn eines hochrangigen Forschers, der unter anderem mit holografischen Avataren experimentiert hat. Bram und Eve kennen sich seit Kindesbeinen, auch wenn Eve bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht ahnt, dass Bram immer mal wieder der "Pilot" ihrer holografischen Freundin Holly ist.


    Die Welt, die Giovanna und Tom Fletcher zeichnen, weist eine zerstörte Naturlandschaft auf. Bestimmte Bereiche des Landes stehen unter Wasser. Leider bleibt das politische System und die Welt, wie sie heute aussieht, teilweise relativ blass. Ich hoffe, dass sich das in Band zwei ändert und man ein bisschen mehr über die Strukturen, Gründe und Gegebenheiten erfährt, die in der Gegenwart des Romans vorherrschen.


    Die Geschichte weist zwar gerade zu Beginn ein paar Längen auf - die Beschreibung von Eves Tagesablauf, Duschen, Ankleiden etc. fand ich zum Teil ein bisschen langwierig, aber nach dem ersten Drittel steigert sich die Spannung deutlich.


    Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, er war flüssig und glaubwürdig für die Sichtweise von zwei Teenagern. Getrieben ist die Geschichte aber im Kern in großen Teilen von den Entwicklungen von Eve und Bram, die nach und nach bestimmte Dinge erfahren und entdecken, die ihr Weltbild für immer verändern wird.


    Ich vergebe daher vier von fünf Sternen und freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe!

    Geschickt erzählte Handlung voller Spannung


    Was möchte der brutale Mörder mit dem Hinterlassen eines Kastanienmannes am Tatort aussagen? Und wer steckt hinter den brutalen Morden, die die Kopenhagener Mordkommission in Atem hält?


    Auf etwas mehr als 600 Seiten hat Søren Sveistrup einen atemberaubenden Thriller verfasst, der genau diesen Fragen nachgeht.


    Der Schreibstil des Autors ist flüssig und trägt zum Aufbau eines großartigen Spannungsbogens bei.


    Die beiden Ermittler, Naia Thulin und Mark Hess, gehen dem Geheimnis rund um die Kastanienmänner auf die Spur. Beide sind auf ihre Art interessante Charaktere. Neben ihrer Tätigkeit als Ermittler erfährt man auch einiges über das Privatleben der beiden.


    Die Auflösung zum Ende des Thrillers hat mich dann nochmal dermaßen überrascht, dass ich wirklich baff war. Wohlverdiente fünf Sterne für den Kastanienmann!

    Auch der zehnte Band ist wieder gelungen
    Was soll ich sagen? Der Name Chris Carter ist für mich untrennbar mit Spannung und absolutem Gänsehautfaktor verbunden. Und auch in dem zehnten Band um die UV-Einheit des Los Angeles Police Departments enttäuschen die Ereignisse rund um Garcia und Hunter nicht.



    Nachdem der Grundstein für die Handlung diesen neuen Bandes bereits im Band mit dem Titel "Die stille Bestie" gelegt wurde, treffen Robert Hunter und Lucien Folter in diesem Band erneut aufeinander. Und Lucien ist auch nach drei Jahren im Gefängnis genauso bösartig und brutal wie eh und je.



    Der Thriller ist unglaublich spannend geschrieben, die Kapitel fliegen nur so dahin. Dabei habe ich mit Robert Hunter unglaublich mit gelitten, der ganz persönlich im Mittelpunkt der unliebsamen Aufmerksamkeit von Lucien stand.



    Ich fand diesen Band genauso genial wie alle vorherigen Bände der Reihe und bin absolut begeistert!

    Geht ans Herz


    Ich war nach dem Klappentext und der Leseprobe zwar sehr neugierig auf "Von Nachteule an Sternhai", aber dass mich das Buch dermaßen aus den Socken hauen würde, habe ich so dann doch nicht erwartet gehabt.


    Bett und Avery sind nicht nur auf den ersten Blick komplett unterschiedliche Persönlichkeiten. Die eine liebt ihre Abenteuer, es kann gar nicht gefährlich genug sein - die andere hat vor allem möglichen Angst und ist ziemlich neurotisch. Aber irgendwie funktioniert die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt, trotzdem. Oder vielleicht sogar wegen der gegensätzlichen Ausrichtung ihrer Charaktereigenschaften.


    Hinzu kommt, dass die Geschichte mit einer gehörigen Portion Humor, Selbstironie und herzlichen Momenten gespickt ist, sodass sich das Buch wie ein Trostpflaster für die Seele anfühlt.


    "Von Nachteule an Sternhai" ist ein großartiges Buch, das ich mit fünf Sternen bewerte und gerne weiterempfehle.


    Aufwühlend


    Nach dem Klappentext zu urteilen, müsste es sich bei „Auf Erden sind wir kurz grandios“ um einen Roman in Briefform handeln. Und das entspricht auch der Wahrheit, auch wenn es sich bei diesem Roman meiner Meinung nach nicht um einen klassischen Roman in Briefform handelt. Zum einen gibt es keine Antwort der Mutter, bei der es sich um eine Analphabetin handelt und die nach Annahme ihres Sohnes nie in der Lage sein wird, diesen Brief auch tatsächlich zu lesen. Zum anderen liest sich dieser Brief-Roman tatsächlich eher wie eine ganz normale Erzählung, beinahe schon ein sehr langer Tagebucheintrag.

    „Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist kein fröhlicher, aufbauender Roman. Die Handlung ist traurig, erschütternd und in Teilen schwer zu ertragen. Mit dem Protagonisten und Briefeschreiber, dem Sohn, leidet man mit, auch wenn er eigentlich kaum direkte Vorwürfe wegen der Gewalt erhebt, die er durch seine Mutter erfahren hat. Immer wieder fällt in dem Roman der Begriff des amerikanischen Traumes, der sich für „Little Dog“, wie der Sohn in dem Roman genannt wird, nur in Teilen erfüllt.

    Die herzzerreißende Geschichte, in der zwischen all dem Düsteren, den Traumas, der Gewalt und dem Schmerz auch Momente der Zärtlichkeit aufblitzen, wird in einer wundervollen Sprache erzählt, die den Leser fesselt und ganz tief eintauchen lässt in die Ereignisse, von denen Little Dog seiner Mutter schreibt.

    Fünf Sterne für diesen Debüt-Roman von Ocean Vuong!


    Aufwühlend


    Colson Whitehead hat es mit der Geschichte über die Nickel Boys, die übrigens auf einer wahren Geschichte basiert, geschafft, mich immer wieder aus der Fassung zu bringen. Elwood Curtis hat große Pläne für die Zukunft. Eigentlich will er unbedingt studieren, nach allem, was man über ihn erfährt, ist er ein guter Junge. Allerdings gerät er unverschuldet in eine Situation, die zur Folge hat, dass er in einer Besserungsanstalt für Jungen landet.


    Was bereits für die weißen Insassen kaum zu ertragen ist, ist für Elwood noch viel schlimmer - denn er ist schwarz und die Geschichte spielt in den 60er Jahren - in der Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichstellung von Schwarzen und Weißen kämpfte.


    Der Schreibstil von Colson Whitehead ist wie immer unglaublich fesselnd. Die Geschichte an sich ist schrecklich, aber sie zeigt deutlich und ohne Beschönigungen die riesige Ungerechtigkeit, mit der sich die schwarze Bevölkerung damals wie heute noch herumschlagen muss.


    Fünf Sterne für den neuen Roman von Colson Whitehead. Ich hoffe, es folgen noch viele mehr!


    Drei Köche, drei Rezepte, jeweils eine Hauptzutat


    Die Challenge im Titel des Kochbuches ist definitiv ernst gemeint, denn unter einer jeweils ausgewählten Hauptzutat treten drei Köche mit drei Rezeptvorschlägen gegeneinander an.


    Dabei kam es für mich nicht selten vor, dass mir mehr als eines der drei Gerichte zugesagt hat. Aber es war auch das eine oder andere Mal so, dass ich keines der Rezepte ausprobieren wollte.


    Die Rezepte sind meiner Meinung nach alle auf einem machbaren Schwierigkeitsniveau, sodass man kein Meisterkoch sein muss, um hier den Kochlöffel schwingen zu können. Und die Grundidee der Challenge bringt definitiv noch ein bisschen Pep in das Kochbuch, das sich durch diesen Ansatz durch andere Kochbücher unterscheidet.


    Mein Votum lautet vier von fünf Sternen, da für mich nicht bei allen Hauptzutaten etwas dabei war.

    Zu eindimensional


    Kennt ihr das, wenn man sich wirklich auf etwas gefreut hat - und dann leider total enttäuscht wird? So ging es mir mit "Golden Darkness" von Sarah Rees Brennan.


    Auf diese Dunkel- und Lichtstadtgeschichte war ich dermaßen neugierig, dass ich es kaum erwarten konnte, das Buch in Händen zu halten. Und auch beim Auspacken war noch alles in bester Ordnung - schließlich ist das Cover wirklich wunderschön.


    Allerdings waren die in der Leseprobe enthaltenen Kapitel meiner Meinung nach bereits die besten aus dem ganzen Buch. Die Liebesgeschichte war mir zu kitschig, die Charaktere zu eindimensional. Lucie und Ethan waren beide ohne wirkliche Ecken und Kanten, dafür aber umso nerviger. Die Image-Kampagne, die Lucie abzieht, war für mich viel zu plump - kein Vergleich z.B. zu dem Versuch von Katniss und Peeta aus "Die Tribute von Panem", auf ihrer Siegertour alle von der Geschichte vom glücklichen Paar zu überzeugen.


    Von mir erhält "Golden Darkness" daher leider nur zwei Sterne, weil das Grundkonzept der Geschichte mir trotz allem gefallen hat.

    Fesselnde Geschichte voller Magie


    Der Arzt Miles Singer versucht verzweifelt nicht aufzufallen, in der Masse unterzugehen, damit ihn seine Vergangenheit und die damit verbundenen Verpflichtungen und Einschränkungen nicht einholen. Das gelingt ihm eigentlich ganz gut, bis eines nachts ein Mordopfer in seine Klinik gebracht wird, dass ihn mit seinem letzten Atemzug damit beauftragt, den Mord an ihm aufzuklären.


    C. L. Polk gelingt es mit Witchmark, einen fesselnden und spannenden Mix aus Krimi und Fantasyroman zu kreieren, der mich bis zum Ende in seinen Bann gezogen hat. Die Charaktere, die im Zentrum der Handlung stehen, werden plastisch beschrieben und werden dadurch sehr greifbar. Ganz besonders gefiel mir dabei an Miles sein Wunsch nach Freiheit und seine absolute Hingabe an seine Patienten. Tristan fiel durch seinen Humor und seine Bereitschaft, seine eigenen Fehler sehr bereitwillig einzugestehen positiv auf - zudem ist er Miles absolut ergeben, was ihn umso liebenswerter erscheinen ließ.


    Das Cover ist ein echter Hingucker - insbesondere, wenn man es bei Dunkelheit betrachtet, denn es leuchtet im Dunkeln.


    Mir hat "Witchmark" sehr gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band der Reihe. Fünf Sterne für diesen wundervollen Roman!


    Tolles Hörbuch


    Zum Inhalt

    Ein Jahr nach dem Tod ihres Freundes Jim trifft sich Bee zum ersten Mal wieder mir ihren Freunden. Von ihnen erhofft sie sich Antworten auf die Frage, was genau mit Jim geschehen ist. Damals hieß es, Jim habe Selbstmord begangen – aber ist das die ganze Wahrheit? Die Freunde brechen gemeinsam zu einem Konzertbesuch auf, aber die Rückfahrt endet beinahe in einem tödlichen Unfall. Als ihnen ein Unbekannter erklärt, dass sie (mit einer einzigen Ausnahme) diesen Unfall nicht überlebt haben und sich nun in der Niemalswelt befinden, die aus den immer gleichen 11 Stunden besteht, glauben sie ihm zunächst kein Wort. Der einzige Weg aus dieser sich immer wieder wiederholenden Sequenz ist, einstimmig zu entscheiden, wer den Platz des einzigen Überlebenden erhalten soll.

    Meine Meinung

    Ich habe „Niemalswelt“ von Marisha Pessl in der Hörbuchfassung, gelesen von Julia Nachtmann, gehört. Die Sprecherin macht einen wundervollen Job, sie hat ein angenehmes Sprechtempo und auch die Betonung und die Emotionen, die sie in ihre Lesung legt, haben mich voll und ganz überzeugt.

    Die Geschichte an sich erinnert mich in Teilen ein bisschen an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ – nur in gruselig. Denn die Grundstimmung von „Niemalswelt“ ist eher düster. Die Freunde, von denen Bee sich nach Jims Tod distanziert hatte, haben alle etwas zu verbergen. Dass die Protagonisten in einer Zeitschleife gefangen sind, könnte dafür sorgen, dass sich die Geschichte in die Länge zieht – tut es aber nicht. Im Gegenteil, gerade, weil Bee und ihre Freunde innerhalb dieser Zeitsequenz immer wieder neue Entscheidungen treffen und Überlegungen anstellen können, bleibt es spannend. Man erfährt einiges über die Hintergründe der einzelnen Personen – und ist immer wieder betroffen, wenn ein weiteres Puzzleteilchen an seinen Platz rutscht. Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend – eine tolle Leistung der Autorin, die es mit einigen Wendungen immer wieder geschafft hat, mich zu überraschen.

    Für „Niemalswelt“ vergebe ich daher fünf von fünf Sternen und eine absolute Hörempfehlung.


    Ein Bravo für den neuen Carver


    Mit „Jetzt gehörst du mir“ legt das Autorenduo, bestehend aus Martyn und Linda Waites, die unter dem Pseudonym Tania Carver schreiben, bereits den 8. Band ihrer Krimireihe rund um den Ermittler Phil Brennan und die Profilerin/Psychologin Marina Esposito vor.


    Dabei gelingt es ihnen wieder einmal, ihre Leserschaft mit einem nervenaufreibenden Ermittlungsverlauf zu fesseln. Denn dieses Mal ermitteln Phil Brennan und Marina Esposito nicht gemeinsam – dieses Mal sind sie, insbesondere Phil, das Opfer des Verbrechens, das es aufzuklären gilt. Dabei baut dieser Ermittlungsfall auf Informationen und Ereignissen auf, die in vorherigen Bänden der Reihe thematisiert werden. Es ist meiner Meinung nach aber auch möglich, diesen Band unabhängig von seinen Vorgängern zu lesen, da die nötigsten Informationen, um die in Ereignisse in diesem Band im Kontext verstehen zu können, von den Autoren nochmals angesprochen werden.


    In typischer Carver-Manier wird gleich zu Beginn ein Spannungsbogen aufgebaut, der bis zum Ende hin aufrechterhalten wird.

    Fünf Sterne für den neuesten Carver! Fans der Reihe und Neueinsteiger werden gleichermaßen mit einem Krimi höchster Qualität zufrieden sein.


    Zuckersüße Geschichte


    "Die magischen 6 - Mr Vernons Zauberladen" ist meiner Meinung nach eine zuckersüße Geschichte über Freundschaft und Magie. Neil Patrick Harris hat bewiesen, dass er neben der Schauspielerei auch ein Geschick für das Geschichtenerzählen hat.


    Carter, der Protagonist dieser Geschichte, hatte es bisher nicht leicht im Leben. Aufgewachsen bei einem Onkel, der von Beruf Trickbetrüger und Dieb ist, ist Carter trotz aller widrigen Umstände ein ehrlicher Junge mit einem guten Herzen.


    Der Erzählstil des Buches erinnert mich an einen ganz altmodischen Geschichtenerzähler - und das finde ich wunderbar. Dadurch eignet sich die Geschichte zusammen mit den wirklich süßen und wunderschönen Illustrationen meiner Meinung nach auch ganz ausgezeichnet zum Vorlesen. Ich freue mich, dass dies erst der erste Band der Buchreihe ist und daher noch mehr folgen werden, denn ich hatte beim Lesen das gleiche Gefühl wie als Kind beim Anschauen eines Disneyfilms.


    Auch die äußere Aufmachung des Buches ist einfach nur wunderschön.


    Volle fünf Sterne für "Die magischen 6 - Mr Vernons Zauberladen"!


    Dennis Lehane überzeugt mich wieder einmal


    Dennis Lehane war mir bereits als Autor von Shutter Island bekannt. Dieser Thriller ist einer meiner absoluten Lieblingsthriller. Spannend, mit Wendungen, die absolut überraschen. Die Messlatte für „Der Abrgund in dir“ lag also dementsprechend hoch.


    Nach dem das neue Buch damit beginnt, dass man erfährt, dass Rachel ihren Ehemann erschossen hat, flacht der Spannungsbogen danach zugegebenermaßen ab. Dennis Lehane nimmt seine Leser mit in Rachels Vergangenheit, bis hin zu ihrer Kindheit. Man erfährt über ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, über die Suche nach ihrem Vater bis hin zu den psychischen Problemen, die Rachel im Laufe ihres Lebens entwickelt. Ab einem gewissen Punkt war ich dann schon beinahe davon überzeugt, das Drama eines Lebens/Familienlebens vor mir zu haben, das zwar durchaus interessant, aber nicht unbedingt spannend im Sinne meiner Erwartungen an einen Thriller von Dennis Lehane war.


    Und wieder einmal wurde ich eines besseren belehrt. Ab dem ersten Drittel nimmt die Handlung an Fahrt auf – es lohnt sich also definitiv, durchzuhalten! Von da an zeigt Lehane wieder einmal, dass er ein besonderes Talent für die unerwarteten Wendungen hat. Ich habe dies Entwicklung der Geschichte ehrlich gesagt so nicht kommen sehen. Ich könnte mir auch bei „Der Abgrund in dir“ gut vorstellen, dass sich die Buchvorlage genau wie Shutter Island sehr gut als Filmvorlage eignet.


    Von mir erhält der Thriller daher 5 Sterne!

    Ungewöhnliche Protagonistin


    Ein Buch, in dem eine Buchhändlerin aus Versehen ihren Freund/Exfreund um die Ecke bringt und plötzlich mit einem vor der Frage steht, wie sie nun aus dieser Situation wieder rauskommt, klang zuerst einmal spannend und nach etwas neuem. Zudem ist das Buch in einem Genre angesiedelt, mit dem ich bisher keine Berührungspunkte hatte. Da ich aber durchaus auch über schwarzen Humor lachen kann, wollte ich „Ed ist tot“ auf jeden Fall lesen.


    Leider konnte mich der Krimi nicht gänzlich überzeugen. Jen rutscht ein bisschen zu leicht in die kriminelle Welt, findet sich zu schnell damit ab, gesuchte Verbrecherin zu sein und begeht dabei einen Mord nach dem anderen. Dafür, dass sie bisher ein ganz normales Leben als Buchhändlerin geführt hat, ist diese Entwicklung für mich ein wenig unglaubhaft. Hinzu kommt, dass Jen auch immer wieder unglaubliches Glück hat, wodurch sie selbst aus Situationen mit heiler Haut heraus kommt, die eigentlich aussichtslos erscheinen.

    Dem Genre würde ich generell dennoch gerne noch eine Chance geben, aber für „Ed ist tot“ kann ich leider nur zwei von fünf Sternen verteilen.

    Hat mir sehr gut gefallen


    David M. Barnett hat es mit seinem Roman geschafft, dass ich mich in die Mischung aus schrulligen, teilweise derben Humor und nachdenklicheren Tönen verliebt habe, die er mit Miss Gladys und ihr Astronaut zu Papier gebracht hat. Funktioniert diese Kombination? Für mich auf jeden Fall. Die Fantasyromane, die der Autor bereits geschrieben hat, sind, soweit ich das feststellen konnte, nicht ins Deutsche übersetzt worden. Aber nachdem mir die Geschichte rund um Thomas Major so gut gefallen hat, vom bereits angesprochenen derben Humor bis zu den urkomischen Szenen, für die Gladys, eine alte Dame, die auf die 71 zugeht, immer wieder sorgt, bin ich neugierig auf die früheren Werke des Autors geworden und hoffe schon jetzt, dass man bald mehr aus seiner Feder lesen können wird.


    Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, die verschiedenen Facetten werden beleuchtet und es gibt in der Handlung die eine oder andere Stelle, an der ich wirklich emotional berührt war. Aber es gab auch Stellen, an denen ich ein breites Grinsen im Gesicht hatte oder sogar laut lachen musste. Für Fans des typisch britischen Humors ist der Roman meiner Ansicht nach auf jeden Fall lesenswert.


    Ehrlich gesagt könnte ich mir die Geschichte auch sehr gut auf der Leinwand vorstellen.


    Meine Bewertung fällt daher mit fünf Sternen auch äußerst positiv aus.


    Das Leben von Tom Hazard


    Wie geht man mit dem Wissen um, dass man selbst eine wirklich große Lebensspanne vor sich hat, während die Menschen, die einem ans Herz wachsen oder die man einfach nur kennenlernt im Vergleich dazu kurze Leben führen werden? Geht man Bindungen ein, wenn man weiß, dass das eigene Leben viel länger sein wird als das der Freunde und Partnerinnen? Und wie gefährlich ist es für Menschen, die aufgrund einer Veranlagung einfach viel, viel langsamer altern als andere Menschen? Das sind einige der Fragen, mit denen sich „Wie man die Zeit anhält“ von Matt Haig beschäftigt.


    Als Leser begleitet man Tom Hazard durch sein Leben, das im Jahr 1581 begonnen hat. Tom erzählt seine Geschichte selbst. Dabei erfährt man viel über die traumatischen Erlebnisse, die ihn geformt haben. In seiner „aktuellen“ Rolle als Geschichtslehrer kann er aufgrund seiner großen Lebenserfahrung tatsächlich aus erster Hand über bestimmte Ereignisse berichten. Aber er muss auch ständig auf der Hut sein, nicht zu viel von sich preis zu geben und zu verraten, wie alt er wirklich ist. Das hat zur Folge, dass Tom eigentlich ziemlich einsam ist.


    Ich fand das Buch spannend und emotional berührend. Man sollte meinen, dass einen die Aussicht auf ein nahezu endlos erscheinendes Leben das pure Glück ist. Doch Tom hadert zum Teil mehr mit seiner Gabe. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel, das Leben war auch für Tom nicht einfach. Interessant sind einige seiner Begegnungen mit historisch bedeutenden Personen . Geschichte wird durch Tom's Erzählungen aus „erster Hand“ tatsächlich lebendig. „Wie man die Zeit anhält“ ist ein wunderschönes Buch, das zum Teil nachdenklich stimmt und ein bisschen philosophisch angehaucht ist und dass ich mit vollen fünf Sternen bewerte.