Beiträge von silvery

    Ich habe die Familie von Briest schon durch den Jahrhundertsturm begleitet und war daher sehr neugierig darauf, wie es mit ihr im Jahrhunderttraum weitergehen würde.


    Im Jahrhunderttraum spielen der Sohn und die Enkel von Paul und Louise, um die es im Jahrhundertsturm ging, die Hauptrolle. Paul und Louise sterben am Anfang des Buches in einem Zugunglück. Die Familie ist nicht davon überzeugt, dass es sich dabei wirklich um einen Unfall oder vielleicht doch um Manipulation gehandelt hat und stellt Nachforschungen an. Für Levin von Briest dreht sich hingegen die Welt um den Traum vom Fliegen, nachdem er Otto von Lilienthal bei einem seiner Versuche mit dem Gleiter beobachten durfte.


    Im Jahrhunderttraum geht es hauptsächlich um diesen Traum vom Fliegen, auch wenn viele andere Themen der Zeit um 1900 aufgegriffen werden. Das ist auch einer der Gründe, warum ich Richard Dübells historische Romane so gerne mag. Er hat ein unglaubliches Talent, fiktive Personen zu erschaffen und diese auf historische Personen treffen zu lassen. So taucht man als Leser wirklich tief ein in die deutsche Geschichte. Im Jahrhundertsturm war dies hauptsächlich Otto von Bismarck, während es hier nun Otto von Lilienthal und Graf von Zeppelin sind, mit denen man als Leser einige Zeit verbringen darf.


    Man merkt, dass Dübell sehr viel recherchiert und ein riesiges Wissen über diese Zeit besitzt. So streut er immer wieder kleine Details ein, die die Handlung so real werden lassen, z.B. erwähnt er nebenbei, dass in Berlin im Jahr 1900 die Post sechsmal am Tag ausgetragen wurde. Diese kleinen Details machen es aus, dass die Geschichte für den Leser real wird.


    Am Ende des Buches gibt es ein Nachwort, in dem Dübell einige historisch wichtige Ereignisse und Personen noch mal aufgreift und erklärt, wie viel davon in seinem Roman Wahrheit und was Fiktion war, was sehr hilfreich ist, wenn man (so wie ich) sich darüber Gedanken macht, inwieweit die Handlung des Romans mit der Realität übereinstimmt.


    Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist, dass die Rolle der Frauen nicht zu kurz gekommen ist. Besonders Anthonie von Briest kämpft für die Rechte der Frauen aller Gesellschaftsschichten und muss mit den Konsequenzen leben, die dies für ihre gesamte Familie bedeutet.


    Insgesamt ist der Jahrhunderttraum ein sehr gelungener historischer Roman über die Zeit um 1900, in der die ersten Luftschiffe konstruiert wurden und der Traum der Menschen vom Fliegen langsam real wird. Aufgrund der Detailtreue würde ich das Buch jedem Fan historischer Romane empfehlen. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen und ich hoffe, dass es noch mehr Teile der Familiensaga geben wird.

    Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch zu "Minus 18°". Ich bin ein großer Fan von Ahnhems Krimis, habe schon "Und morgen Du" und "Herzsammler" verschlungen und war daher sehr gespannt auf den dritten Band der Reihe um Fabian Risk.


    Ahnhem hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Es handelt sich um einen sehr spannenden Krimi. Alles beginnt damit, dass ein Auto über die Hafenmauer in Helsingborg hinaus rast und der Fahrer nur noch tot geborgen werden kann. Alles deutet auf einen Unfall hin, bevor der Rechtsmediziner feststellt, dass die Leiche, die hinter dem Steuer gefunden wurde, schon seit einigen Wochen tot sein muss. Doch wie passt diese Aussage damit zusammen, dass die Person vor kurzem noch von mehreren Zeugen gesehen wurde?
    Der Kriminalfall fängt schon spannend an und scheint immer undurchdringlicher zu werden je mehr Fakten ans Licht kommen. Mit den Ausmaßen, die der Fall bald erreicht, hätte niemand gerechnet.


    Was ich bei Ahnhems Krimis bisher immer sehr gut fand, ist die Verwebung mehrerer Fälle, die auch die Polizei länderübergreifend zur Zusammenarbeit zwingt. Dieses Mal wirkt dies allerdings etwas konstruiert. Die schon aus den vorherigen Büchern bekannte dänische Kommissarin Dunja Hougaard bekommt auch hier wieder eine Rolle, doch die Motivation dahinter erschließt sich mir nicht so ganz. Das Buch hätte auch sehr gut ohne diesen zweiten Fall auskommen können, der so gar nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat.
    Durch die damit zusammenhängende Einführung mehrerer neuer Charaktere ist es mir teilweise auch schwer gefallen, der Handlung komplett folgen zu können. Dies wäre mir wahrscheinlich noch besser gelungen, wenn ich das Buch vor mir gehabt hätte, doch durch das reine Hören habe ich öfter mal den Faden verloren, was ein wenig schade war. Auch wenn der Sprecher, David Nathan (u.a. die deutsche Stimme von Johnny Depp), wieder einen sehr guten Job gemacht hat.


    Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gefallen, trotz einiger meiner Meinung nach überflüssiger Nebenplots, die den Leser eher verwirren als noch mehr Spannung reinzubringen. Ich bin sehr gespannt zu sehen, ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Mit diesem Cliffhanger am Ende dieses Buches, der auch alles bisher Geschehene noch mal in Frage stellt, bin ich mir ziemlich sicher, dass da noch was kommen muss.

    Aufgrund des Klappentexts und der Leseprobe war ich sehr gespannt auf diesen Thriller. Es geht auch ganz spannend los. Zoe, eine begabte junge Pianistin, gibt ihr erstes Konzert, nachdem sie aus dem Jugendarrest entlassen wurde. Verurteilt wurde sie, weil bei einem von ihr unter Alkoholeinfluss verursachten Autounfall drei Jugendliche ums Leben gekommen sind. Auf dem Konzert taucht plötzlich der Vater einer der verstorbenen Jugendlichen auf und beschimpft Zoe und ihre Familie. Am nächsten Morgen ist Zoes Mutter tot. Natürlich möchte man sofort wissen, was nach dem Konzert passiert ist.


    Bis dahin war es spannend, doch dann folgt ein ziemlich langatmiger Teil. Aus mehreren Perspektiven werden die Stunden vor und nach dem Konzert geschildert, wenn man eigentlich eher wissen möchte, wie es denn nun weitergeht. Dieser Teil hat ziemlich viel Geschwindigkeit aus dem Roman genommen, was schade ist.


    Zum Glück wurde der dritte Teil aber wieder spannender. Ein richtiger Thriller ist das Buch meiner Meinung nach aber nicht, weil dafür zu wenig Spannung aufgebaut wird. Doch trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Den fand ich nämlich echt gelungen. Gilly Macmillan schreibt sehr gefühlvoll und beschreibt sehr schön, so dass es einem leicht fällt, sich in die Geschichte und die Charaktere hinein zu versetzen.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn manchmal ein bisschen die Spannung gefehlt hat.

    Ich habe die Detox-Diät selber noch nicht ausprobiert, doch das Konzept hört sich sehr interessant an. Eine ganze Woche wird vegan gegessen, auf Gluten verzichtet und Sport gemacht. Das Buch beinhaltet viele Rezepte für die sieben Tage. Für jede Mahlzeit (Frühstück, Mittag und Abendessen) der sieben Tage gibt es zwei Rezepte, aus denen man auswählen kann. So ist genug Abwechslung garantiert. Darüber hinaus gibt es Ideen für leckere Shakes.


    Attila Hildmann geht neben den Rezeptvorschlägen auch auf das richtige Trinken, die Bewegung und Entspannungstechniken ein. Detox für den Körper und die Seele eben. Ich finde es richtig gut, wie viele Informationen in diesem Buch zusammengetragen wurden. So hat man gleich alles zusammen, was man braucht, um sofort mit der 7-Tage Detox Diät zu starten.


    Ich habe schon das ein oder andere Rezept ausprobiert. Meine Favoriten sind dabei das Haferflocken Pfannenbrot, was eine einfach zuzubereitete, glutenfreie Alternative zu normalem Brot ist, und der leckere Matcha-Schoko-Shake. Besonders gut finde ich, dass neben jedem Rezept gleich die Kalorienzahl steht. Für diejenigen, die auf Kalorien achten, ist dies sehr praktisch, so dass man das nicht für jede Zutat mühsam selber ausrechnen muss.


    Einen Punkt muss ich leider abziehen, weil die Rezepte leider nicht immer so einfach sind wie das Pfannenbrot und oft außergewöhnliche Zutaten beinhalten, die schwer zu bekommen oder überteuert sind. Dennoch findet man in dem Buch genügend Alternativen oder kann einige Zutaten auch weglassen oder ersetzen.

    Das Buch ist außergewöhnlich, ein hochintelligenter selbsternannter Detektiv in den Hoods von L.A. klärt Kriminalfälle auf. Seine Auftraggeber sind dabei meistens selber so arm, dass sie ihn nur in Naturalien bezahlen können. Dadurch sieht sich I.Q. gezwungen, einen Auftrag anzunehmen, der ihn in die Tiefen des Rap-Business zieht.


    Ich finde es gut, dass es zwei Erzählstränge gibt. In dem einen erfährt man viel über I.Q.s Vergangenheit und wie er zu dem geworden ist, der er heute ist. Der andere spielt in der Gegenwart, in der er von seinen Geldsorgen konfrontiert wird und den neuen Fall aufklären muss. Diesem fehlt es leider an Spannung und das Ende ist darüber hinaus auch noch leicht vorhersehbar.


    Weniger gut fand ich den Schreibstil. Das Buch besteht aus vielen kleinen Szenen. Ich hatte manchmal das Gefühl, eher das Drehbuch zu einem Actionfilm zu lesen. Die Sprache ist rau, wirkt manchmal übertrieben, doch ob das wirklich der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen. Viele Klischees werden erfüllt, u. a. sind Frauen in diesem Buch anscheinend nur dafür gut, ihre Pobacken (um es nicht ganz so heftig wie in dem Buch auszudrücken) zu zeigen. Das ist wirklich etwas, was mich sehr gestört hat. Selbst wenn es in dem Milieu der Wahrheit entspricht, muss man dieses Klischee nicht auch noch bedienen.


    Insgesamt fand ich das Buch ok, mehr nicht. Die Figur hat eine tiefgründige Hintergrundgeschichte, was sie real werden lässt und kurzzeitig das Interesse aufrecht erhält. Doch die aktuelle Geschichte ist eher mau, vorhersehbar und behaftet von Klischees.

    Ich fand die Idee des Autors spannend, sich als Europäer einer chinesischen Reisegruppe anzuschließen, um herauszufinden, wie die Leute ticken, die normalerweise auf diese Weise Urlaub machen. Da ich selber viel reise, war ich sehr gespannt darauf, zu sehen, wie es dem Autor auf seiner Reise ergeht.


    Das Buch ist interessant geschrieben. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt der Chinesen, die ihm auf seiner Reise begegnet sind. Die Leute sind ganz verschieden, eine junge Kunststudentin, eine Mutter mit ihrem Sohn, ein Geschäftsmann und eine ältere Dame. Obwohl die Menschen aus ganz verschiedenen Kreisen kommen, wachsen sie während der Reise zu einer Gruppe zusammen und zwischen manchen von ihnen bilden sich sogar darüber hinaus noch Freundschaften. Besonders interessant fand ich den letzten Teil des Buches. Der Autor hat einige Wochen nach der Reise einige der Teilnehmer in ihrer Heimat besucht und berichtet, wie ihr Alltag aussieht.


    Das Buch war eine amüsante Lektüre. Es hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Ich konnte ein paar interessante Fakten über China (und auch über Europa) lernen. Es war spannend, einen kurzen Blick in die asiatische Kultur zu werfen und dabei gleichzeitig auch noch etwas über die eigene Kultur zu erfahren.