Beiträge von Helga

    Originaltitel: The Mill River Recluse
    400 Seiten



    Meine Meinung:
    Mary McAllister ist alt, krank und dem Tode nah. Ihr Leben war sehr schwierig und einsam, ihr einziger Freund, der ihr noch geblieben ist, ist der Priester Michael. In Rückblenden erfährt man den Lebensweg von Mary und ein großes Geheimnis, das sie noch hütet.


    Gleich zu Beginn lernt man die Menschen von Mill River kennen. Mary, die alleine auf einem Hügel in einer Marmorvilla lebt, Angst vor den Menschen hat und seit Jahrzehnten das Haus nicht mehr verlässt. Nur der Priester, Father O’Brian, mit dem sie vor vielen, vielen Jahren Freundschaft geschlossen hat, besucht sie immer wieder und erzählt ihr von den Bewohnern der Stadt.


    Von den Polizisten, ihren Familien und ihren Dienstalltag. Einer davon Kyle Hansen hat sich nach dem Tod seiner Frau nach Mill River versetzten lassen, um mehr Zeit für seine neunjährige Tochter zu haben. Auch die Lehrerin, Claudia Simon, hatte private Probleme und ist nach Mill River gezogen, um einen Neuanfang zu starten. Und nicht zu vergessen Daisy Delaine, die in einem Wohnwagen lebt und geheimnisvolle Tees braut, die sie dann verkauft.


    Das Leben von Mary wird in einem Hauptstrang ab 1940 erzählt. Da lernt sie mit 19 Jahren den reichen Patrick McAllister kennen und heiratet ihn. Sie hat aber in der Schule ein schreckliches Erlebnis gehabt, wovon nur ihr Vater etwas weiß, und ist deshalb sehr scheu und möchte nicht unter fremde Menschen. Der Großvater von Patrick, Conor McAllister, lässt ihr in Mill River, in der Nähe ihres Vaters, die große Marmorvilla am Hügel bauen, welche sie fast nicht verlässt.


    Die Ehe ist nicht glücklich und Mary erlebt eine schlimme Zeit. Großvater Conor und Father O’Brian, der sie getraut hat, sind ihre einzigen Freunde, die sie hat und die immer hinter ihr stehen. Am Ende ihres Lebens muss Father O’Brian noch einiges für sie erledigen und außerdem erzählt sie ihm von ihrem großen Geheimnis.


    Der Autorin ist hier ein wunderschönes Debüt gelungen. Mich hat die Person der Mary sofort gefesselt, ihr Leben wird so intensiv erzählt, nichts wird beschönigt, aber es ist auch nicht kitschig. Überhaupt ist die Darstellung der einzelnen Personen sehr vielfältig und detailliert, man lernt sie sehr gut kennen und fühlt sich in Mill River sofort wohl. Obwohl es vielleicht etwas langsam beginnt, so konnte ich das Buch dann doch nicht aus der Hand legen.


    Es ist auf jeden Fall eine sehr außergewöhnliche Geschichte, sie ist flüssig geschrieben, hat ein schönes Cover und der Buchschnitt mit Blumen, alles in Rosa gehalten, hat mir auch recht gut gefallen. Die Autorin Darcie Chan werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

    432 Seiten



    2.Fall Jan Forstner



    Meine Meinung:
    Dr. Jan Forstner ist wieder in Fahlenberg in der Waldklinik als Psychiater tätig. Seine Freundin die Journalistin Carla Weller hat ein Buch geschrieben, in dem es um Jan und seinen verschwunden Bruder Sven geht, und damit ist sie jetzt auf Lesereise. Dieser Fall aus der Vergangenheit, der im Buch „Kalte Stille“ behandelt wurde, belastet Jan noch immer.


    Jan bekommt einen Anruf des Journalisten Volker Nowak, der unbedingt mit ihm sprechen will, aber es muss ein Treffen außerhalb der Klinik sein, da er das Gefühl hat, beobachtet zu werden. Als Nowak nicht erscheint, ruft Jan ihn an und erfährt, dass er ermordet wurde.


    Plötzlich wird Jan von einer Stalkerin belästigt, sie schickt im Rosen und eigenartige Zeichnungen. Sie ruft ihn sogar an und stellt sich als Jana vor. Jan ist ihr Traummann und er muss ihr gehören. Und dann taucht Jana beim Pfarrer Felix Thanner auf, der mit Jan befreundet ist, und erzählt ihm, dass sie den Journalisten ermordet hat und auch vorher schon einen Mord begangen hat. Damit bringt sie Thanner in eine unangenehme Situation, da er ja aufgrund des Beichtgeheimnisses schweigen muss. Für Jan wird es immer unangenehmer und er erzählt alles Hauptkommissar Stark, der sich bemüht hinter die Identität von Jana zu kommen. Nun beginnt ein Psychotrip erster Klasse, der aber auch klar macht, dass es leider auch in der Realität solche Menschen gibt.


    Es ist sehr flüssig geschrieben, auch die Protagonisten haben mir gut gefallen, vor allem die Person um Jana ist gut herausgearbeitet. Trotzdem muss ich gestehen, dass mir „Trigger“ einen Deut besser gefallen hat. Aber wie auch schon im 1. Fall „Kalte Stille“ ist auch hier wieder die Geschichte sehr verzwickt und man braucht lange, bis man erkennt, was dahintersteckt. Es ist das dritte Buch von Wulf Dorn, welches ich jetzt gelesen habe und in allen schafft er es, alles zu verhüllen und die Spannung aufrechtzuerhalten.

    420 Seiten



    Meine Meinung:
    Der Prolog erzählt von Bruno, einem sensiblen Hund, der in einem Dorf Hilferufe hört und Blut riecht. Es klingt alles sehr mysteriös und unheimlich. Irgendetwas ist da passiert.


    Zwanzig Jahre später wird die Streifenpolizistin Sanela Beara und ihr Kollege zu einem Einsatz in den Tierpark gerufen. Eine Erzieherin hat den Notruf abgesetzt, da in einem Gehege ein Pekari-Eber an einer Hand herumkaute. Und zwei Kinder behaupten, dass der Täter ein Clown war, der auf einer Schubkarre etwas weggeführt hat.


    Nachdem auch Sanela niedergeschlagen wird, ist die einzige verdächtige Person Charlotte Rubin, die Futtertierzüchterin, die in der Nähe ist und sich auffällig verhält. Sie wird sofort festgenommen und für den Chef der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring, ist der Fall völlig klar und abgeschlossen. Sanela berichtet ihm von den Aussagen der Kinder, aber er blockt alles ab.


    Charlotte Rubin spricht nicht und muss für ein Gutachten zum Psychiater. In der Praxis von Dr. Brock findet der junge Mitarbeiter Jeremy Saaler dann heraus, dass Charlotte Rubin noch eine Schwester, Cara Spornitz, hat, aber sie haben seit Jahren keinen Kontakt.


    Sanela lässt der Fall keine Ruhe und sie fährt gegen alle Vorschriften nach Wendisch Bruch, in das Heimatdorf von Charlotte Rubin, um dort auf eigene Faust zu ermitteln. Das Dorf ist komplett verkommen, es gibt nur mehr 8 Frauen, alle Männer sind verschwunden und von Gastfreundlichkeit kann keine Rede sein. Es ist sehr unheimlich und schwierig etwas in Erfahrung zu bringen.


    Eine äußerst düstere und unglaubliche Geschichte, die aber trotzdem sehr spannend ist. Die Ermittlungen ziehen sich bis zum Ende und man erfährt erst am Schluss, was und wer wirklich dahintersteckt. Die Personen sind recht gut gezeichnet und passen hervorragend in dieses Szenario. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die teilweise dilettantische Vorgehensweise bei den Ermittlungen und auch beim Psychiater. Über die Protagonisten hätte ich auch gerne etwas mehr Persönliches erfahren, sie hatten etwas zu wenig Tiefgang.


    Alles in allem hat mir dieses Buch aber sehr gut gefallen und ich hoffe, Frau Herrmann setzt dies mit den beiden Protagonisten Sanela Beara und Lutz Gehring in einem weiteren Roman fort.

    470 Seiten



    Meine Meinung:
    Im zweiten Teil, sieben Jahre später, 1900 in Hawaii, ist Elisa, nachdem sie die Schicksalsschläge überwunden hat, bereit, mit ihrer großen Liebe den Hawaiianer Kelii einen Neuanfang zu wagen. Aber das wird nach wie vor von den Einwanderern nicht gerne gesehen, vor allem nicht von Gouverneur Janson. Und somit findet man dann plötzlich bei Kelii eine kostbare schwarze Perle von Elisas Mutter. Kelii soll hingerichtet werden und Elisa ist gezwungen, sich Jansons Willen zu beugen und sich um die gemeinsame Tochter Victoria zu kümmern, die ja bei einer Vergewaltigung entstanden ist. Dafür wird Keliis Hinrichtung in eine Gefängnisstrafe abgewandelt. Für Elisa und Kelii beginnt eine Zeit des Grauens.


    Auch die Geschichte um Maja und Keanu geht im Jahr 2011 weiter. Die beiden Frauen sind ja in Träumen miteinander verbunden. Maja ist ja zu Keanu nach Hawaii gezogen, sie erwarten ihr erstes Kind und Maja folgt nach wie vor den Spuren von Elisa und erkennt langsam die Zusammenhänge. Sie will unbedingt alles von Elisa im Museum ausstellen, Fotos, Gemälde, einfach ihre ganze Chronologie.


    Auch der zweite Teil hält wieder einige Schicksalsschläge bereit und man fiebert und leidet mit Elisa und Kelii mit. Der Hass zwischen den Weißen und den Hawaiianern ist groß, und da die Plantagenbesitzer die Herrschaft haben, wird das von ihnen auch dementsprechend ausgenutzt. Aber auch Krankheiten bleiben nicht aus in dieser Zeit und der Kampf ist hart.


    In den zwei großen Handlungssträngen wird immer wieder zwischen Elisa und Maja gewechselt und man erfährt nach und nach, was es mit der engen Verbundenheit zwischen den beiden Frauen auf sich hat. Die einzelnen Personen sind wieder sehr gut dargestellt, mit allen Ecken und Kanten. Auch die Landschaft ist einfach herrlich und wunderbar beschrieben. Am Ende des Buches findet man auch noch ein Glossar und eine Landkarte von Hawaii. Es war eine sehr bewegende und interessante Geschichte und ich freue mich schon auf den dritten Teil der Trilogie "Zeit des wilden Ingwer".

    397 Seiten



    3.Fall Bruno van Leeuwen



    Inhalt:
    Ein Mörder, der die Menschen liebt - und tötet, damit seine Opfer glücklich sind …


    Mitten in der Nacht von Amsterdam stößt Commissaris Bruno van Leeuwen im Rotlichtviertel auf die Leiche eines jungen Mannes. Nichts deutet auf einen gewaltsamen Tod hin - nur Van Leeuwen spürt noch die Nähe des Mörders. Die Autopsie bestätigt seinen Verdacht.


    Wenig später wird in Haarlem eine Frau leblos aufgefunden. In beiden Fällen sahen die Opfer keinen Sinn mehr im Leben; der Tod kam als Erlösung zu ihnen. Die Ermittlungen führen Van Leeuwen zu einer ganzen Serie von Todesfällen, die in einem kleinen Dorf im Norden Hollands begann. Dort, wo vor fünfzig Jahren ein schreckliches Verbrechen begangen wurde, steht der Commissaris plötzlich am Rand eines Abgrunds …



    Autor:
    Claus Cornelius Fischer wurde in Berlin geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in München. Er schrieb für verschiedene große Zeitungen und arbeitete erfolgreich als Übersetzer und Drehbuchautor für Kino und Fernsehen ("Tatort", "Blueprint").


    Sein Roman "GOYAS HAND" wurde für den aspekte-Literaturpreis nominiert, weitere Bücher folgten. Seine ersten Kriminalromane mit dem Amsterdamer Commissaris Bruno van Leeuwen, "UND VERGIB UNS UNSERE SCHULD" sowie "UND VERFÜHRE UNS NICHT ZUM BÖSEN", waren große Erfolge und wurden in zahlreiche Länder verkauft. "TOTENENGEL" ist Commissaris van Leeuwens dritter Fall.



    Meine Meinung:
    Commissaris Bruno van Leeuwen stolpert im Amsterdamer Rotlichtviertel sozusagen über die Leiche eines jungen Mannes. Bei der Autopsie bestätigt sich sein Verdacht, dass es sich um Mord handelt, erstickt mit einer Plastiktüte. Eine Woche später wird in Haarlem eine Frau gefunden, ebenfalls erstickt.


    Van Leeuwen stößt auf weitere unentdeckte Todesfälle, die aber schon vor über 40 Jahren begannen. In einem kleinen Dorf im Norden Hollands geschah ein ganz furchtbares Verbrechen und in der Sterbeklinik von Klaas van der Meer kommt es zu einer überraschenden Wendung.


    Die Ermittlungen sind sehr langwierig und vielseitig, wobei noch ein weiterer Fall um einen Chinesen eingeflochten wird, der eigentlich nicht notwendig wäre, da die Todesfälle schon sehr extrem sind. Anfangs geht es noch sehr langsam voran, aber ab Mitte des Buches nimmt die Spannung dann enorm zu. Und was man da dann alles in Erfahrung bringt, lässt einem den Atem stocken.


    Es ist bereits der dritte Fall und ich muss ehrlich sagen, mir sind hier die Depressionen des Commissaris aufgrund seines Schicksalsschlags definitiv zu viel, obwohl ich ihn sonst sehr sympathisch finde. Mir war das schon in den beiden ersten Büchern etwas zu viel, aber hier steigert sich das nochmals.


    Es handelt sich um eine ganz hervorragende Geschichte, die der Autor hier zu Papier gebracht hat und es ist schade, dass sie so von diesen Depressionen überdeckt wird und sich dadurch auch nicht so flüssig lesen lässt. Die Personen sind wie immer gut dargestellt und mir teilweise bereits vertraut. Das Cover gefällt mir sehr gut und im Buchdeckel gibt es einen Plan von Amsterdam.

    Originaltitel: The Girl on the Cliff
    445 Seiten



    Meine Meinung:
    Grania Ryan lebt als Bildhauerin in New York. Sie machte sich beruflich einen Namen und mit dem Psychologen Matt hat sie die große Liebe gefunden. Doch dann erleidet sie eine Fehlgeburt und das wirft sie total aus der Bahn. Sie verlässt fluchtartig New York und kehrt in ihre Heimat an die Steilküste Irlands zu ihren Eltern zurück.


    Bei einem Spaziergang sieht sie ein Mädchen am Rande der Klippen stehen, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet. Als sie das Kind anspricht, läuft es davon. Als sie ihrer Mutter davon erzählt, ist diese überhaupt nicht begeistert, denn sie kennt das Mädchen. Sie heißt Aurora und ist die Erbin des herrschaftlichen Dunworley House. Die beiden Familien verbindet seit Generationen eine tragische Geschichte.


    Grania und Aurora sind bald gute Freunde und sie verbringen sehr viel Zeit miteinander. Aurora lebt mit ihrem Vater alleine in dem riesigen Haus, da ihre Mutter verstorben ist. Als der Vater für längere Zeit verreisen muss, bittet er Grania ins Haus zu ziehen und auf Aurora aufzupassen. Granias Mutter überlegt noch immer, ob sie ihrer Tochter von der Vergangenheit erzählen soll. Über kurz oder lang wird sie es müssen.


    Die Geschichte wird aber in Rückblenden von Aurora erzählt, sie geht über Generationen und nach und nach werden die Fäden zusammengeführt und von Granias Mutter ergänzt. Die Erzählungen enthalten sehr komplexe Lebensgeschichten und Schicksale, die einen sehr berühren. Die einzelnen Personen sind sehr gut dargestellt, liebevoll und detailliert. Zwischendurch wird immer wieder ein Abschnitt in kursiver Schrift eingefügt, in dem Aurora die Erzählungen zusätzlich noch mit Anmerkungen versieht.


    Ein schönes Buch, welches sich sehr flüssig lesen lässt, wie alle Bücher der Autorin.

    Originaltitel: The Light Behind the Windows
    509 Seiten



    Inhalt:
    Jahrelang hat Emilie de la Martiniéres darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie allein auf Emilies Schultern.


    Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliche Cháteau in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war - einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal der de la Martiniéres für immer bestimmen sollte. Doch schließlich erkennt Emilie, dass es noch nicht zu späte ist, die Tür zu einer anderen Zukunft aufzustoßen …



    Autor:
    Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden.


    Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben - und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Debüt, "Das Orchideenhaus", stürmte jeder ihrer Romane die internationalen Bestsellerlisten.


    Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.



    Meine Meinung:
    Emilie de la Martinières Mutter Valérie stirbt und hinterlässt Emilie ein Riesenerbe. Valérie war eine exzentrische Frau und hat das Geld in vollen Zügen ausgegeben. Die Mutterschaft war für Valérie nur eine Pflicht, sie hatte nie eine mütterliche Beziehung zu Emilie. Liebe bekam Emilie immer nur von ihrem Vater Édouard, der leider früh verstarb.


    Emilie hat lange gekämpft, um sich ein „normales“ Leben aufzubauen, ohne aristokratische Herkunft. Sie hat Veterinärmedizin studiert und arbeitet als Tierärztin in einer Praxis. Nun ist sie allerdings gezwungen, sich um das Erbe zu kümmern, dazu gehören nicht nur das herrschaftliche Château de la Martinières in der Provence und die umliegenden Weinberge, sondern auch noch ein vornehmes Stadthaus in Paris.


    Damit beginnt für Emilie nun ein neuer Lebensabschnitt. Beide Häuser gehören renoviert, das Anwesen ist verschuldet und im Château befinden sich außerdem noch eine sehr wertvolle Kunstsammlung und eine riesige Bibliothek. Sie ist total überfordert, da lernt sie den Galeristen Sebastian kennen, und dann fallen ihr auch noch handschriftliche Gedichte ihrer Tante Sophia in die Hände, deren Leben von einem tragischen Geheimnis beherrscht wurde.


    Emilie lässt das natürlich keine Ruhe und sie will unbedingt hinter das Geheimnis kommen. Die Nachforschungen bringen sie bis zum Zweiten Weltkrieg zurück und so wird in diesen zwei großen Handlungssträngen, Vergangenheit und Gegenwart, eine sehr interessante Geschichte erzählt. Die Personen werden sehr detailliert dargestellt, vor allem mir ihren jeweiligen Stärken und Schwächen. Auch das Umfeld wird genau beschrieben, die herrlichen Weinberge, das wunderbare Château mit der tollen Bibliothek und vieles mehr.


    Eine verzwickte, traurige, aber auch fantastische Geschichte, die sich flüssig lesen lässt und in der die Fäden langsam zusammengeführt werden.

    318 Seiten



    Meine Meinung:
    Der Architekt Leon Nader leidet seit seiner Jugend an Schlafstörungen, er wurde psychiatrisch behandelt und glaubt sich nun geheilt. Als er eines Morgens aufwacht, sieht er seine Frau Natalie einen Koffer packen und als sie sich umdreht, sieht er ihr schlimm zugerichtetes Gesicht, ein blaues Auge und alles total verschwollen. Sie nimmt ihren Koffer und verschwindet. Leon hat keine Ahnung, was passiert ist. Er zerbricht sich den Kopf und befürchtet, dass er vielleicht wieder nachtwandelt und Natalie im Schlaf etwas angetan hat.


    Er muss unbedingt dahinterkommen, was passiert ist und befestigt sich eine bewegungsaktive Kamera auf der Stirn. Als er dann die Videos betrachtet, ist er entsetzt, er schlafwandelt und steigt durch eine ihm nicht bekannte Tür in seinem Zimmer hinab in die Finsternis.


    Man erlebt nun alles aus Leons Sicht, nimmt an seinen Gedankengängen teil und weiß manchmal selbst nicht mehr schläft er, oder ist er wach. Das fantastische an diesem Buch ist, es spielt sich alles in diesem Haus ab, ohne dass es langweilig wird. Im Gegenteil die Spannung baut sich systematisch auf, Leon will unbedingt wissen, was er im Schlaf macht. Die Figur des Leon ist ganz hervorragend dargestellt, sehr intensiv mit seinem ganzen Chaos im Kopf, sodass die weiteren Personen eher blass erscheinen, was aber nicht ins Gewicht fällt.


    Eine aufregende Geschichte, die mich sofort gefesselt hat, wie übrigens alle Fitzek-Bücher, flüssig geschrieben, mit einem tollen Cover. Ein richtiger Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Ein Psychothriller, wie er besser nicht sein könnte, eben ein typischer Fitzek.

    Originaltitel: I Can See You
    651 Seiten



    1.Fall Hat Squad/Minneapolis



    Meine Meinung:
    Es ist der 1.Fall der neuen „Hat Squad“-Serie, die es auch in der Realität in Atlanta gibt. Hier sind es die Ermittler der Mordkommission in Minneapolis. Eve Wilson ist vor einigen Jahren einem Mordanschlag zum Opfer gefallen und versucht jetzt sich ein neues Leben aufzubauen. Dabei haben ihr Sal und seine Frau Josie geholfen, indem sie ihr einen Job als Serviererin in ihrer Bar angeboten habe und sie finanziell unterstützten. Die Stammgäste der Bar sind hauptsächlich Polizisten.


    Eve schließt außerdem gerade ihr Studium der Psychotherapie ab und arbeitet an der Diplomarbeit. Sie leitet an der Universität ein Forschungsprojekt, welches in der virtuellen Welt des Internets stattfindet, genau genommen im Computerspiel „Shadowland“. Plötzlich werden immer wieder Frauen umgebracht und alle sind Testpersonen in Eves Projekt gewesen. Sie befürchtet, dass es neuerlich ein psychopathischer Killer auf sie abgesehen hat.


    Detective Noah Webster übernimmt den Fall mit seinen Kollegen, vor allem muss auch Eve geschützt werden. Sie unterstützt ihn aber mit ihrem Internetwissen. Beide kommen sich langsam näher, obwohl jeder eine schlimme Vergangenheit hinter sich hat und eher zurückhaltend ist.


    Die ganze Story geschieht innerhalb von 13 Tagen, ist auf viel Ermittlungsarbeit aufgebaut und äußerst spannend, denn es ist nicht leicht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Der Schreibstil ist, wie von Karen Rose gewohnt, sehr flüssig und daher angenehm zu lesen. Die Personen haben mir alle sehr gut gefallen, sie werden charakterlich wunderbar dargestellt. Selbst die Nebenfiguren und Freunde sind einem rasch vertraut.


    Zum Abschluss gibt es noch ein nettes Interview mit der Autorin und eine Auflistung ihrer Bücher mit Angaben zu den diversen Protagonisten, welche auch in anderen ihrer Bücher vorkommen. Dies ist auf jeden Fall ein Serienbeginn, an dem ich sicher dranbleiben werde.

    412 Seiten



    Inhalt:
    Als die junge Photografin Emma Thieme erfährt, dass ihre totgeglaubte Mutter in Deutsch-Südwestafrika lebt, macht sie sich auf die lange Reise. Begleitet wird sie von der Pianistin Dorothee von Hirschberg, die mehrere Konzerte in der Kolonie geben will.


    Auf dem Schiff lernen die beiden Frauen den charmanten Manfred von Paschen und den undurchschaubaren Ernst Keller kennen. Noch wissen Emma und Dorothee nicht, dass diese Männer ihr Leben verändern werden - und dass sie der Schlüssel zum Geheimnis um Emmas Mutter und verschwundene Diamanten sind.



    Autor:
    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Afrika.


    Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.



    Meine Meinung:
    Emma Thieme ist Fotografin in Berlin 1909. Als ihr Vater stirbt, findet sie Briefe ihrer Mutter, die angeblich Selbstmord begangen hat, aber in Wirklichkeit in Deutsch-Südwestafrika lebt. Sie hat vor zwölf Jahren die Familie verlassen und Emma hat nie etwas darüber erfahren, weder von ihrem Vater, noch in den Briefen der Mutter, die sie nun alle ungeöffnet gefunden hat. In einem befinden sich sogar Diamanten, die ihr die Mutter geschickt hat, damit sie zu ihr reisen kann.


    Im Fotoladen lernt sie die Pianistin Dorothee von Hirschberg kennen, die in Südwestafrika ein Konzertengagement hat. Sie reist mit ihrem Vater, hat aber Tuberkulose und bietet Emma an, sie als Fotografin zu begleiten und Emma stimmt zu. Auf dem Schiff lernen die beiden Frauen Manfred von Paschen und Ernst Keller kennen, ohne zu wissen, dass die ihr Leben noch verändern werden.


    Ihre Mutter Constanze hat in Südwestafrika ein kleines Häuschen und das Café Emma, nach ihrer Tochter benannt, sowie einige gute Freunde. Sie freut sich natürlich riesig endlich ihre Tochter in die Arme schließen zu können, aber da gibt es natürlich noch immer das große Geheimnis, warum sie ihre Familie verlassen hat.


    Einen Teil der Geschichte nimmt auch der Diamantenhandel ein und das Leben in Südwestafrika, welches von der Autorin sehr gut recherchiert wurde. Auch wenn anfangs noch alles ziemlich ruhig beginnt, so nimmt die Geschichte dann doch an Spannung zu und artet sogar in einem kleinen Krimi aus. Die Personen sind sehr gut gezeichnet und haben zum Teil auch sehr starke Charaktere. Das Buch lässt sich flüssig lesen, hat noch ein sehr interessantes Nachwort sowie eine ausführliche Zeittafel und nicht zu vergessen ein wunderschönes Cover. Es hat mir gut gefallen, sowie auch schon „Sehnsucht nach Sansibar“ und daher freue ich mich schon auf das neue Buch „Das Bild der Erinnerung“.

    OT: The Legacy
    543 Seiten


    Meine Meinung:
    Die beiden Schwestern Erica und Beth kehren nach dem Tod ihrer Großmutter auf das Gut Stanton Manor zurück. Sie hat es ihnen vererbt, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie auch dort leben werden. Beide sind nicht begeistert davon, da es in ihrer Kindheit einen schrecklichen Vorfall gab. Ihr zwölfjähriger Cousin Henry ist plötzlich verschwunden und bis heute weiß niemand, was damals passiert ist. Für Erica wird die Vergangenheit wieder lebendig, sie hat nur eine schwache Erinnerung daran und will unbedingt hinter das Geheimnis kommen.


    Die Geschichte wird in zwei großen Handlungssträngen erzählt, der eine handelt vom Leben der Urgroßmutter Caroline und der andere vom Verschwinden Henrys. Erica findet beim Durchsehen des Nachlasses ein Foto von Caroline, auf dem diese mit einem Kind abgebildet ist. Niemand weiß, wer das Kind ist. Außerdem findet sie Briefe ihrer Großmutter und erhofft sich durch diese etwas über das Geheimnis zu erfahren. Beth will aber wieder nach Hause, sie leidet unter Depressionen und Erica hat das Gefühl, dass sie ihr etwas verschweigt.


    Das Leben von Caroline wird sehr interessant erzählt und ihr Schicksal hat mich sofort gefangen genommen. Ihre unterschiedlichen Charakterzüge sind sehr gut dargestellt, auch wenn sie nicht sehr liebenswert sind. Hingegen konnten mich die Personen der Gegenwart nicht so richtig fesseln. Sie waren mir zu langweilig und blass, selbst das Gut war kalt und düster und die Geschichte um Henry hat sich etwas zu sehr in die Länge gezogen. Trotzdem war es flüssig zu lesen und die Fäden wurden am Ende gut verknüpft. Alles in allem war es eine recht gute Familiengeschichte.

    589 Seiten


    Meine Meinung:
    Im zweiten Teil treffen wir auf bereits vertraute Personen, aber hauptsächlich steht schon die nächste Generation im Mittelpunkt. Die Geschichte schließt nahtlos an den ersten Teil an und geht über elf Jahre von 1876 - 1987 und im Epilog werden dann noch drei weitere Jahre zusammengefasst.


    Es wird das Schicksal mehrerer Familien erzählt, unter anderem das von Annelie und ihrer Tochter Mina. Annelie ist aufgrund einer Heiratsannonce von Deutschland nach Argentinien ausgewandert. Die Ehe ist allerdings nicht das, was sie erwartet hat und die beiden Frauen haben dadurch kein leichtes Leben.


    Mina freundet sich mit dem Nachbarsohn Frank an, was aber vom Stiefvater nicht gerne gesehen wird. Es werden Intrigen über Frank in die Welt gesetzt und er ist gezwungen, die Flucht zu ergreifen. Natürlich wird auch das Leben von Anna, Victoria und ihren Kindern aus dem ersten Teil weiter erzählt. Es sind also einige Erzählstränge vorhanden, deren Fäden aber am Ende alle wunderbar verknüpft werden.


    Begleitet wird die Geschichte vom Leben in Argentinien zu der damaligen Zeit. Der Reichtum und die Armut werden sehr klar gezeichnet, vor allem die Macht der Großgrundbesitzer, denen die Arbeitssuchenden ausgeliefert sind. Aber auch die Schönheit des Landes wird wunderbar wiedergegeben.


    Im Buchdeckel finden man eine Karte von Argentinien und auch ein Stammbaum ist vorhanden, beides ist sehr hilfreich. Eine herrliche Geschichte, die sich sehr flüssig lesen lässt und mir gut gefallen hat. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht.

    587 Seiten


    Meine Meinung:
    Dieser zweite Teil beginnt über 20 Jahre nach dem ersten Teil und erzählt die Geschichte von einem Jahr, von 1888 bis 1889.


    Katharina und Benito Alvarez leben noch immer in Mexiko. Josefa die Tochter von Katharina feiert ihren 21. Geburtstag, fühlt sich aber immer gegenüber Anavera, der leiblichen Tochter Benitos, aufgrund ihres Aussehens zurückgesetzt und ungeliebt. Sie zieht sich von allem zurück und geht nach Mexiko-Stadt zu ihrem Stiefvater, um ein eigenständiges Leben zu beginnen.


    Benito ist nun Gouverneur und lebt hauptsächlich in Mexiko-Stadt. Er setzt sich vor allem für die Armen ein, was aber einigen nicht besonders gefällt. Vor allem Jaime, der Sohn des Großgrundbesitzers Felipe Sanchez Torrija, hat es auf die Einheimischen abgesehen, die für ihn nur Wilde sind. Leider ist er noch dazu der Nachbar von Katharina auf El Manzanal. Und ausgerechnet Josefa lernt ihn kennen und verliebt sich in ihn. Benito hat nun einen sehr schweren politischen Stand, weil Jaime über Josefa versucht, in bloßzustellen und zu beleidigen.


    Obwohl es nur ein Zeitraum von einem Jahr ist, ist die Geschichte vollgepackt mit Überraschungen und vielen Wendungen. Die Seiten, in sehr schöner Sprache geschrieben, fliegen nur so dahin, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Personen sind einem bereits vertraut und mit viel Liebe und Intensität dargestellt, man lebt, leidet und freut sich mit ihnen. Sehr gut recherchiert und wieder wunderbar mit eingeflochten die Situation in Mexiko zu dieser Zeit. Abgerundet wird das Buch noch mit einem herrlichen Cover und am Ende findet man noch ein Glossar und ein Personenverzeichnis.


    Ein würdevoller Nachfolger und von mir aus könnte es auch noch einen dritten Teil geben.

    Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner.


    Ich bekomme "Bittere Sünde" von Liselotte Roll. Ich bin schon sehr gespannt auf dieses Buch. :winken: