Beiträge von Smartie

    Wir befinden uns in Ravka und erleben einige der Folgen des großen Bürgerkrieges (→ Die Grisha-Verse).


    Seit der Krieg beendet ist und „der Dunkle“ besiegt wurde, spürt Zar Nikolai eine dunkle Macht in sich, die immer wieder die Kontrolle über ihn übernimmt. Nur seine engsten Vertrauten wissen Bescheid und versuchen ihn zu schützen.


    Leider sind die Grenzen zu den anderen Ländern um Ravka herum nicht sicher und Nikolai kann sich keine Schwäche erlauben.

    So beschließt er, ein hohes Risiko einzugehen, um diese Dunkelheit in ihm loszuwerden. Doch wie hoch dieses Risiko wirklich ist, ahnt er und seine Vertrauten nicht im Ansatz.


    Des weiteren ist Nina, die wir aus „Das Lied der Krähen“ kennen, mit zwei anderen Gishas in Fjerda, dem Land neben Ravka, das die Gishas hasst und versucht, sie zu eliminieren. Nina und ihre beiden Begleiter versuchen Grishas aufzuspüren und sie nach Ravka zu bringen.

    Dabei entdecken sie, dass Grisha-Mädchen und -Frauen spurlos verschwinden.


    Meine Meinung:

    Mein erstes Gefühl war ein „nach Hause kommen“. So, so schön, wieder in der Welt der Grishas zu sein, Nina zu begegnen und der Magie der Grishas.


    Doch meine Freude hielt leider nicht lange an.


    Man muss ganz klar die „Grisha-Verse“ vorher gelesen haben. In ganz vielen Rezensionen habe ich gelesen: Wäre vielleicht ganz gut sie vorher zu lesen, aber es ist kein Muss. Doch, es ist ein Muss. Jedenfalls, wenn man nicht die komplette Trilogie gespoilert haben möchte. Sicher, verstehen kann man den vorliegenden Band schon „irgendwie“ ohne die Trilogie gelesen zu haben. Auch wenn nicht alles glasklar war, konnte ich mir das meiste schon zusammen reimen. Aber im Prinzip muss ich nun die Grisha-Verse nicht mehr lesen, weil besonders auch das Ende des Krieges explizit erzählt (gespoilert) wurde. Das hat mich wirklich sehr gefrustet. Auch weil es für mich im Vorfeld nicht ersichtlich war, dass die Grisha-Verse Voraussetzungen sind.


    Dann gab es auch Handlungen, da musste ich in der Buchcommunity nachfragen, weil ich es nicht verstanden habe. So gibt es ein Ödland, über das Schiffe fahren. Sandschiffe sozusagen. Nur da mir noch nie Sandschiffe begegnet sind, war mir nicht klar, ob ich mit dem Ödland etwas falsch verstanden habe.


    Die Dilogie „Das Lied der Krähen“ ist Voraussetzung, um das Buch zu verstehen. Sonst weiß man nicht, was Nina macht und was es mit ihren Fähigkeiten auf sich hat.


    Leider hat es mir auch sehr an Spannung gefehlt.

    Immer wenn die Erzählperspektive zu Nina wechselte, gewann die Geschichte für mich an Fahrt. Ebenso wie auf den letzten 60 Seiten. Da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Kennt man die „Grisha-Verse“, liest sich das Buch sicher flüssiger. So bin ich halt immer wieder über Feinheiten gestolpert, die mir nichts sagten und mich so aus dem Lesefluss heraus brachten.


    Die Protagonisten mochte ich allesamt, auch wenn Nina mir durch „Das Lied der Krähen“ wesentlich näher war.


    Was ich an Bardugo unglaublich schätze und was sich auch hier wieder finden lässt, dass sie einen auch die dunklen Seiten einer Figur nahe bringt. Das, was eine Figur unsympathisch macht. Diese Anteile haben wir schließlich alle und es gibt Gründe, warum wir so Eigenschaften entwickelt haben. Bardugo lässt uns das verstehen.


    Fazit:

    Es war wunderschön, wieder in der Welt der Grishas zu sein. Aber das Buch reicht leider nicht an die Dilogie oder den Erzählband von Bardugo.

    Und das mit den vielen Spoilern hat mich natürlich sehr gefrustet. Es war einfach total schade.


    Es tut mir im Herzen weh, aber ich kann nicht mehr als 3,5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:vergeben.

    Im Bann der Eiswölfe

    Beast Changers 1 (von 3)

    Autorin: Amie Kaufman

    Übersetzerin: Britta Keil

    Verlag: Ravensburger ( August. 2019)

    ISBN-10: 3473408379

    Seiten: 352

    Alter: ab 10 Jahren



    In der Welt der 12-jährigen Zwillinge Rayna und Anders gibt es Gestaltenwandler. Menschen, die sich in Tiere verwandeln können.

    In Holbard, die Stadt in der beide leben, regieren und wachen die Eiswölfe. Die Eiswölfe bewachen die Stadt in erster Linie vor den Drachen, ihren Erzfeinden.

    10 Jahre zuvor gab es einen großen Krieg mit den Drachen, bei dem die Zwillinge ihre Eltern verloren haben. Wie viele andere Kinder schlagen sie sich als Straßenkinder durch.


    Bis zu dem verhängnisvollem Tag, als sich Rayna in Mitten von Eiswölfen in einen Feuerdrachen verwandelt und fliehen muss. Anders verwandelt sich an diesem Tag ebenfalls, allerdings in einen Eiswolf. Er ist fassungslos, denn es ist unmöglich, dass in einer Familie so wohl Drachen als auch Wölfe vorkommen.

    Während er in großer Sorge ist, wo sich seine Schwester befindet, muss er selbst in die „Ulfa“, eine Art Akademie, in der alle Wölfe im Rudel leben und zu Kriegern ausgebildet werden.


    Meine Meinung:


    Was für ein tolles Jugendbuch! Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen. Es hatte richtig Tempo und Spannung!


    Schon die Beschreibung, wie die Straßenkinder sich durchschlagen und wie es über den Dächern von Holbard aussieht, da wo die Kinder leben, hat mir enorm gut gefallen.

    Rayna ist die Taffe, die, die sagt wo es lang geht. Anders ist eher schüchtern und verlässt sich auf seine Schwester. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt, dass Amie Kaufman nach meinem Geschmack zu oft betont hat, dass Anders nun nicht weiter weiß, weil er es doch gewohnt ist, dass Rayna für ihn antwortet. Aber diesen Punkt kann man wirklich vernachlässigen.


    Anders hat niemandem erzählt, dass Rayna seine Schwester ist. In der Akademie freundet sich Anders mit Lisabet an, die ihre eigenen Geheimnisse hat.


    Die Figuren sind toll beschrieben und ich mochte alle Kinder.


    Dazu geht es um wichtige Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Aber auch um die Anregung, seinen eigenen Kopf zum Denken zu benutzen und nicht alles zu glauben, was andere einem sagen.


    Fazit:

    Ein großartiger Auftakt zu der Trilogie, die viel Spannung und Aufregung verspricht und dazu wichtige Werte vermittelt. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

    5:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Buch „Als wir unsterblich waren“ spielt in zwei Zeitebenen.


    Die eine fängt 1912 an und handelt von der jungen Paula und ihren Freunden. Von Liebe und der Lust auf Leben. Von tiefster Freundschaft und verletzten Seelen.

    Aber auch von den Anfängen der SPD, dem ersten Weltkrieg und den Schützengräben. Von der Revolution und dem Abdanken des Kaisers. Es erzählt von der linken Abspaltung der SPD, dem Spartakusbund, dem auch Rosa Luxemburg angehörte. Von Hunger und Wirtschaftskrise bis hin zur Wahl Hitlers als Reichskanzler.


    Die zweite Zeitebene spielt 1989. Paula ist nun über 90 und lebt mit ihrer Enkelin Alexandra in Ost-Berlin. Am Tag des Mauerfalls lernt Alexandra den gleichaltrigen Oliver kennen und verliebt sich sehr in ihn. Doch als Alex Oliver ihrer Großmutter vorstellen will, bekommt diese einen Nervenzusammenbruch und landet mit einem Herzinfarkt in der Klinik. Olivers Aussehen und sein Name haben in Paula gut zugemauerte Türen aufgebrochen und sie wird von altem Schmerz überrollt. Nun ist es an Alex, ihrer Großmutter zu helfen und damit auch sich selber.


    Reflexion :


    Mich hat das Buch unglaublich berührt.


    Da war einmal diese Hoffnung und Lebenslust von Paula und ihren Freunden. Die auf die Straße gingen und dagegen demonstrierten, das Deutschland in den Krieg ziehen sollte.

    „Wir sind so viele! Uns kann keiner mehr niederwalzen und gegen unseren Willen kann auch kein Kaiser einen Krieg beginnen.“


    Und beim Lesen zu wissen, was den jungen Menschen noch bevor stand, war sehr schmerzlich. Sicher auch, weil ich dabei immer wieder an meine eigene Oma denken musste.


    Sehr spannend fand ich die Anfänge der SPD mitzuerleben. Der Spagat zwischen den Idealen, die man sich wünscht und der machtpolitischen Realität, wenn man denn dann wirklich in der Regierung sitzt.

    Von der linken Abspaltung, dem Spartakusbund und auch von der Revolution, die den Krieg beendet hat, wusste ich nichts.


    Charlotte Roth schreibt das alles in einer Intensität, so dass ich mich vor dem kaiserlichem Schloss in Berlin wähnte und mit Paula litt und mich freute.

    Paula setzte sich auch für die Rechte der Frauen ein und schuf quasi die ersten Frauenhäuser.


    „Als wir unsterblich waren“ ist das Zeugnis eines Jahrhunderts. Von diesem weltoffenen Berlin in den 20zigern, wo es keinem etwas ausmachte, wenn Frauen unverheiratet waren oder sich gleichgeschlechtliche Paare liebten. Bis die Nazis kamen.

    Ich finde es bitter, wenn ich daran denke, wie dann die Rolle der Frau in den 50zigern aussah.



    „Und ich glaube, in dieser kurzen Zeit sah die Welt auf Berlin und beneidete uns. Wir waren die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir hatten Brecht und die Dietrich, Einstein und das 6-Tage Rennen. Fritz Langs Filme, den Wintergarten und die Weltbühne, Nacktbadestrände, Kleider ohne Taillen und verrauchte Nächte im romanischen Café.“


    Es ist aber auch die Geschichte der unterschiedlichsten Charaktere. In der Vergangenheit finde ich alle Personen durchgehend gut gezeichnet. Ich mochte sie fast alle sehr gern und es fiel mir schwer, sie am Ende los zulassen.


    Alex in der Gegenwart blieb für mich blass, aber das störte nicht weiter, denn sie war nur ein kleiner Spielball in der Geschichte, um das Große und Ganze zu begreifen. Das, was man erst erfassen kann, wenn jemand fast ein Jahrhundert alt ist. Wenn man betrachtet, was all die Erlebnisse nicht nur mit der ersten Generation (Paula und ihre Freunde) machten, sondern wie sich ihr Leid aus zwei Kriegen und vielen Krisen auf ihre Kinder und deren Kindeskinder auswirkte.


    Wenn man erfasst, dass es ein Teil der eigenen Geschichte ist.



    Fazit:


    Eine äußerst berührende Geschichte über junge Menschen, denen es nicht vergönnt war, einfach nur ihr Leben zu leben. Eine Geschichte, die auch ein Teil unserer Geschichte ist.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Friedrich ist nun König und will nicht lange warten, um auch endlich Kaiser zu werden. Doch dazu muss er erst dem Papst Rom zurück geben.

    Auch sein großes Land muss er einen. Um an seine Ziele zu gelangen, wählt er junge Gefolgsleute als Verbündete aus. Alleine schon, weil er alles anders, besser machen will. Die Alten dagegen fürchten, nicht ganz zu Unrecht, um ihre Macht.


    Der dritte Teil ist in seiner Komplexität und Intensität ebenso brillant wie seine Vorgänger. Doch ich fand ihn auf eine bestimmte Art grausamer.

    Der Titel „Zeit des Verrats“ ist Programm und es fiel mir schwer, das auszuhalten.


    Fast alle Figuren sind historisch verbürgt und das hat mich absolut fasziniert. Ich erlebe die Geschichte dadurch intensiver.


    Die Frauen, die Sabine Ebert zeichnet, mag ich fast allesamt sehr. Auf ihre Weise und in ihren Möglichkeiten sind es starke Figuren, die die Welt der Grausamkeiten weicher erscheinen lassen.


    Viele der Männer dagegen habe ich in diesem Buch echt gehasst. Der Friedrich war ein ganz arroganter Schnösel. Doch in seiner Arroganz war er mir einfach nur unsympathisch. Andere Männer dagegen hatten eine nicht so nach außen hin getragene Arroganz (vielleicht, weil sie nicht die Stellung dazu hatten). Doch gerade deren Handeln hat mich fassungslos gemacht. Vielleicht, weil ich nicht damit gerechnet habe.



    Es gibt eine Situation, die mich sehr beeindruckt hat. Sie findet eigentlich schon in Band 2 statt, aber dort wollte ich nicht spoilern.

    Friedrich heiratete Adela von Vohburg. Er trat kaum mit ihr öffentlich auf und auch bei seiner Krönung zum König und seiner Feier zum Kaiser war sie nicht anwesend. Nach 7 Jahren ließ er sich scheiden.


    Liest man nun auf Wikipedia nach, steht dort, der vermutet Grund der Scheidung war a) Unfruchtbarkeit (obwohl der Verfasser gleich weiter unten schreibt, Adela hatte in zweiter Ehe zwei Kinder) und b) Untreue, da sie kurz nach der Scheidung erneut heiratete.


    In Sabine Eberts Roman ereignet es sich so, dass Friedrich gegen seinen Willen mit Adela verheiratet wurde. In der meisten Zeit war er nicht da. (Reise in den Orient und andere Eroberungsfeldzüge). Er teilte nur einmal ihr Bett (direkt nach der Hochzeit), danach nie wieder. Eben um sich so bald wie möglich von ihr scheiden lassen zu können. Er behandelt sie wie Luft und erzählt ihr gar nicht erst von seiner Krönung zum Kaiser.


    Es hat mich so sehr beeindruckt, weil man hier den Unterschied sieht, wenn Männer oder Frauen die Geschichte erzählen.

    Ich habe auch kurz mit Sabine Ebert auf FB darüber geschrieben und ihr davon erzählt, was auf Wikipedia steht. Sie meinte, das sei Unsinn, denn hätte sie Ehebruch begangen, wäre sie hart bestraft worden. Ich finde das sehr einleuchtend. Jemand der dem Kaiser quasi Hörner aufgesetzt hätte, wäre nicht einfach mit einer Scheidung und einer raschen Heirat des Geliebten belohnt worden.


    Die Bewertung finde ich schwer. Objektiv gesehen sind es ganz klar 5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥.

    Schreibstil, Handlung, Recherche – alles top!


    Aber mit persönlich hängen einige der gewaltvollen Szenen immer noch total nach! Gerade gegen Ende gibt es eine Szene, da packt mich immer noch das kalte Entsetzen, wenn ich daran denke und es ist nun schon über einen Monat her, dass ich das Buch gelesen habe.

    Die Situation passt in die Zeit, keine Frage! Aber es hat ein negatives Gefühl hinterlassen. Eine hilflose Ohnmacht. Und von diesem Gefühl her kann ich keine „Herzensbuch“- Bewertung (5 ♥) abgeben.


    4,5 ♥ ♥ ♥ ♥

    Das Problem mit den Frauen

    Autorin: Jacky Flaming

    Verlag: KiWi-Taschenbuch (Feb.’17)

    ISBN-10: 9783462050240

    Seiten: 128


    Warum haben wir im Geschichtsunterricht eigentlich nichts von Frauen gelernt? Jacky Flaming klärt uns auf und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Früher gab es keine Frauen. Es gab nur Männer und die waren alle samt Genies. Und die wenigen Frauen, die es gab, hatten viel zu kleine Köpfe, als das sie auch nur irgendeine Bedeutung hätten haben können.


    Was für ein Buch! Bissig, witzig und doch auch bitter erzählt uns Jacky Flaming wie Frauen in den letzten Jahrhunderten dargestellt wurden und wie wenig Chancen sie hatten, von der Gesellschaft gesehen zu werden.


    Es ist jeweils nur eine halbe Seite Text und dazu ein Bild. Diese Bilder treffen es wirklich sehr und bei dem Text wusste ich nie, ob ich lachen oder heulen sollte.


    Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Buch, dazu ist es durchaus lehrreich.

    Ein absoluter Buchtipp von mir. Ich werde dieses Buch sicher oft verschenken. Auch Leute, die nicht so gerne lesen sind hier schnell durch und werden ihren Spaß dabei haben. Und manchen wird es hoffentlich auch die Augen öffnen.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Die Abenteuer des Alexander von Humboldt:

    Eine Entdeckungsreise

    Autorin: Andrea Wulf

    Illustratorin: Lillian Melcher

    Verlag: C. Bertelsmann (März.’19)

    ISBN-10: 3570103501

    Seiten: 272


    Alexander von Humboldts Geburtstag jährt sich zum 14. September. das 250 mal.

    Humboldt ist als großer Naturforscher bekannt, doch er war eigentlich ein Universalgenie. Er hatte die Gabe, die Welt als Ganzes zu begreifen und die Zusammenhänge zu verstehen. Er war der Erste, der Klima- und Vegetationszonen aufzeigte. Vor allem erkannte er schon damals, was für Auswirkungen das Handeln der Menschen auf das Klima hat, so wie durch Rodung oder künstliche Bewässerung.


    Diese wunderbare Graphic Novel zeigt den Werdegang und Humboldts Reisen mit seinem Gefährten Aimé Bonpland.


    Humboldts Tagebuchaufzeichnungen wurden erst kürzlich öffentlich zugänglich gemacht. Die Autorin Andrea Wulf nutzt diese Aufzeichnungen, ebenso wie Skizzen von Humboldt, seine Kupferstiche, Landkarten und präparierten Pflanzen, um uns auf leichte und auch humorvolle Art seine Geschichte zu erzählen.


    Was mich am meisten an Humboldts Geschichte beeindruckt hat, war seine Weitsicht, sein Gerechtigkeitssinn und seine Toleranz anderen Kulturen gegenüber. Für seine Zeit sehr außergewöhnlich.

    Während Kolumbus Ende des 15. Jahrhunderts die indigenen Völker überrannte und ausbeutete, begegnete Humboldt ihnen mit Respekt und nahm sie ernst. Er war auch gegen den Sklavenhandel.

    Diese Einstellungen machten ihn mir sehr sympathisch.


    Jahrtausendelang hielten sich Menschen für den Mittelpunkt der Natur. Mit meinen Warnungen vor den Folgen der Abholzung wurde diese Auffassung radikal in Frage gestellt.


    Da war ich echt sprachlos, dass Humboldt im 18. Jahrhundert schon diese Aussage traf.


    Die Zeichnungen der New Yorker Illustratorin Lillian Melcher sind vielfältig in ihrer Darstellung. Es ist eine lebendige Mischung aus Collagen, Zeichnungen, Sprechblasen. Manche Seiten sind schwarz-weiß, die meisten jedoch bunt.


    Der Text bringt uns auf leichte und auch humorvolle Art Alexander von Humboldt näher. Man bekommt den Eindruck, dass er kein abgehobener Wissenschaftler war, sondern dem Menschen nah und zugewandt war.

    Dabei erzählt die Autorin auch von all den Schwierigkeiten, auf die Humboldt und Bonpland gestoßen sind.


    Fazit:

    Es ist eine großartige Graphic Novel, die einem den tollen Menschen Humboldt näher bringt. Sie ist auf eine lockere Art geschrieben, so dass auch Jugendliche ihren Spaß daran haben werden.

    Die Illustrationen mit der Mischung von Humboldts Briefen, Skizzen und Zeichnungen machen das Buch außergewöhnlich schön.


    5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

    Alexander von Humboldt: Botanische Illustrationen.

    Posterbuch mit 22 Postern

    Autor: Prof. Dr. Otfried Baume

    Verlag: Prestel Verlag (1. April 2019)

    ISBN-10: 3791385402



    Alexander von Humboldt (* 14.09.1769; † 06.05.1859 ) war ein deutscher Naturforscher. Er reiste nach Süd- und Nordamerika und nach Zentralasien. Er sammelte Erkenntnisse auf vielen Gebieten der einzelnen Wissenschaften. So erkannte er den Aufbau von Gebirge und fand die Ursache von bestimmte Wetter-Phänomenen.

    Er sammelte und benannte auch unbekannte Pflanzen. Seine Forschungen gehen aber weit über das Sammeln und Beschreiben hinaus.


    „Er will das Zusammenwirken aller Naturkräfte verstehen. Humboldt erkannte die Notwendigkeit, Natur nicht nur zu beschreiben, sondern auch quantitativ zu untersuchen, Messungen durchzuführen. „Die Natur muss gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, ...wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“, schrieb er 1810 an Goethe. […] Er wollte die Natur und Gesellschaft als Ganzes betrachten (nicht nur einzelne Komponenten) und theoretische Überlegungen mit ihrer praktischen Anwendung verknüpfen.“


    Von 1799 bis 1804 reiste Humboldt mit seinem Partner Aimé Bonpland durch Süd- und Mittelamerika. Dort sammelte und benannte er eine Großzahl an Pflanzen.


    Das vorliegende Posterbuch enthält 22 botansiche Illustrationen, die auf genaue Beschreibungen und Zeichnungen Humboldts zurück gehen.


    Neben der Pflanze in ihrer Ganzheit werden auch makroskopische Merkmale abgebildet. Die meisten der Bilder wurde von P.J.F.Turpin († 1840 ) gezeichnet. Der Hintergrund ist beige, mit jeweils einem weißen Rand.

    Das Papier ist stabil. Es ist ungefähr so dick wie Tonpapier und auf der Vorderseite beschichtet.


    Ich finde die Gestaltung und den Druck ausgesprochen edel.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Tagebuch eines Buchhändlers

    Autor: Shaun Bythell

    Verlag: btb (August.’19)

    ISBN-10: 3442718651

    Seiten: 448


    Inhalt:

    Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell ist ein autobiografisches Buch. Ein Jahr lang führt er Tagebuch über seine antiquarische Buchhandlung in Wigtown, Schottland, mit 100.000 Büchern. Er listet seine Verkäufe auf, Kundengespräche oder Vorkommnisse mit seinen Angestellten.


    Donnerstag, 24. April

    Online-Bestellungen: 3

    Gefundene Bücher: 3

    Eine ältere Kundin erzählte mir, dass das nächste Buch ihres Buchclubs Dracula sei, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, was er geschrieben hatte.

    Kasse insgesamt £160,70

    14 Kunden


    Reflexion:

    Ich fand es sehr spannend, die Interna eines Antiquariates zu erfahren.

    Wie notwendig es zum Beispiel ist, mit Amazon zusammen zu arbeiten. Man kann einen Teil seiner Bücher zu Amazon schicken, wo sie gelistet und gelagert werden. Kauft ein Kunde das Buch, wird es von einem Amazon-Mitarbeiter verpackt und versendet.


    „Kaum ein Buchhändler kann Amazon leiden, aber traurigerweise ist das der einzige Buchhändler weit und breit, der im Internet tatsächlich etwas verkauft.“

    Man muss sich allerdings auch ständig mit seinem Ranking bei Amazon beschäftigen. Den sinkt es, weil man zum Beispiel erst Montag auf eine Anfragen von Samstag reagiert, kann es passieren, dass man von Amazon gesperrt wird.


    Bythell beschreibt auch seine Bucheinkäufe, die zum großen Teil durch Haushaltsauflösungen entstehen. Oft beharren die Leute darauf, dass er alle Bücher mitnimmt, also auch den Schund.


    Sehr spannend fand ich seine Erzählung, wie es in Großbritannien dazu kam, dass die Preisbindung bei Büchern aufgehoben wurde und die daraus entstandenen Folgen.


    „Einer der Vorteile der Buchpreisbindung war, dass sie es den Verlagen mittels der dadurch entstanden finanziellen Stabilität des Marktes ermöglichte, Bücher zu veröffentlichen, die vielleicht eher einen kulturellen und weniger einen ökonomischen Wert hatten. Ohne das NBA [Net Book Agreement] können die Verlage solche Risiken nicht mehr eingehen, was zur Folge hat, dass die Anzahl der jährlich gedruckten Bücher in Großbritannien zwar zugenommen, die Anzahl der Titel aber abgenommen hat. Es gibt also höherer Auflagen von weniger Büchern.Der Buchmarkt wird nicht mehr von den Verlagen, sondern von den Vertretern von Watersones oder Tesco oder anderen „Kombinationen“ bestimmt, wie Orwell sie genannt hätte.“


    Da können wir nur hoffen, dass bei uns in Deutschland die Preisbindung bestehen bleibt.



    Nicky ist seine Angestellte und sie ging mir tierisch auf die Nerven. Sie kommt immer zu spät, macht nie, um was Bythell sie bittet. Ist scheinbar ungepflegt und bringt immer irgendwelche Nahrung aus dem Müllcontainer mit.

    Im Laufe des Buches schreibt er, dass er sie behält, weil sie auf ihre Weise den Laden sehr liebt und auch eine Bereicherung für den Laden ist.

    Aber seine ständig negative Beschreibung über Nicky lässt sie einfach nur sehr unsympathisch wirken.


    Und es stellt sich die Frage, ob er hier seinen Frust, auch auf die Kunden, etwas hätte zügeln können.

    An vielen Stellen ist das Buch total witzig. Ein richtig trockener Humor. Aber an vielen Stellen war ich auch erstaunt, wie negativ seine Gedanken sind. Bythell ist mir generell sympathisch und ich würde ihn gerne mal begleiten, wenn er zu einer Haushaltsauflösung geht. Aber ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ist er so zynisch oder ist es ein Schutzmechanismus von ihm? Den eine weiche Seite spürt man kaum.


    Manche Kunden sind schon wirklich selten dämlich und ich weiß, warum ich nicht im Kundeservice arbeiten könnte. Ich verstehe, wenn man da auch einfach zynisch wird.


    Leider fand ich das Buch auch etwas langatmig. Es gibt halt nicht jeden Tag etwas zu erzählen und das irgendeine fremde Katze immer wieder in seine Wohnung und den Laden gepinkelt hat, ist völlig uninteressant. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, nicht jeden Tag im Jahr zu beschreiben.


    Fazit:

    Witzig, humorvoll, zynisch, aber leider auch langatmig.

    Man erfährt viel über die Interna eines Antiquariats und das fand ich ausgesprochen spannend.

    Es wäre aber schöner gewesen, wenn das Buch etwas geraffter gedruckt worden wäre.


    4 ♥ ♥ ♥ ♥

    Silberdrache

    Band 1 von ?

    Autorin: Angie Sage

    Verlag: arsEdition (08.2019)

    ISBN-10: 3845833971

    Seiten: 320

    Alter: 11 – 13 Jahre

    Das Buch erscheint am 23. August. 2019

    Inhalt

    Die Geschichte „Silberdrache“ von Angie Sage spielt in zwei Welten und diese beiden Welten sind durch die Legende der Drachen verbunden.


    Sirin lebt in unsere Welt. Ihre Mutter ist totkrank und Sirin kommt zu Pflegeeltern. Sie ist sehr verzweifelt und das einzige was sie aufrecht hält, sind die Geschichten um die Drachen, welche ihre Mutter ihr immer erzählt hat. Angeblich soll es in unsere Welt früher Drachen gegeben haben, woran Sirin fest glaubt.


    Joss und seine Schwester Allie leben in der anderen Welt. Sie hat den Charakter vom Mittelalter, wenn auch nicht durchgehend.

    Hier leben Drachen, doch nicht alle davon sind friedlich. Die Familie Lennix mit ihren vier Kindern verkörpert das Böse. Sie stehlen mit ihren Drachen fremde Dracheneier und ziehen diese jungen Drachen zu Raptoren heran. Raptoren sind bösartige Drachen, die sich von Menschen ernähren. Doch in dieser Welt gibt es kaum noch Menschen. Daher will Demara Lennix, eine ehrgeizige und böse Frau, ein silbernes Drachenei. Denn ein silberner Drache soll der Legende nach beide Welten verbinden können.

    Als Joss ein silbernes Drachenei in die Hände fällt, gerät er in den Fokus von Demara Lennix.

    Reflexion

    Die Geschichte ist in ihrer Darstellung einfach.

    Es gibt einige Ungereimtheiten. Z.B. warum die Raptoren nicht selber schwanger werde und Drachenbabys bekommen, an statt sie zu rauben. Man erfährt auch nichts über die Erziehung der Raptoren und weiß so nicht, warum sie so viel stärker sind, als die normalen Drachen, die in dieser Welt leben.

    An manchen Stellen passieren Dinge, die gleichzeitig geschehen müssten, hintereinander. Zum Beispiel gibt es einen Kampf. Da wird dann das Erleben von Drache A geschildert. Für Drache B hält dagegen scheinbar die Zeit an. Denn obwohl er mit dabei ist, spielt er keine Rolle. Als würde er die ganze Zeit neben Drache A umherfliegen und nicht in den Kampf eingreifen. Erst als Drache A seinen Szene beendet hat, taucht wieder Drache B auf.


    Von den Charakteren her hat Joss mich manchmal in seiner Naivität sehr genervt. Er ist ungefähr 11 Jahre, verhält sich manchmal aber wie 8 Jahre.

    Allie mochte ich sehr. Sie war authentisch.

    Sirin spielt kaum eine Rolle. Es ist klar, dass sie nur erwähnt werden muss, weil irgendwann die Fäden zusammen laufen. Das war ein bisschen schade.


    Trotz all dieser Kritik habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

    Lysander, der silberne Drache, ist einfach eine richtig coole Socke. Er hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

    Gewalt

    In vielen anderen Rezensionen wird die Gewalt bemängelt. Das hat mich ehrlich überrascht. Denn sonst bin ich immer die, die solche Punkte bemängelt, während andere sagen, es sei nicht so schlimm.

    Ich habe jetzt wirklich lange darüber nachgedacht und muss diesen kritischen Stimmen zum Teil recht geben. Zum Teil, weil ich denke, dass die meisten Kinder das schon aushalten können. Aber bei sensiblen Kindern sollte man vorsichtig sein.


    Um zwei Beispiele zu nennen:

    Kinder werden auf der Burg von der Familie Lennix als Sklaven gehalten. Die Kinder müssen sich um die Fütterung und Pflege der Drachen kümmern. Von der Atmosphäre her erinnert es etwas an Oliver Twist.

    Einem Mädchen wird bei der Fütterung der Finger abgebissen.

    Das wird nicht als Szene dargestellt, sondern man schlussfolgert es durch den Verband an der Hand des Kindes, nachdem es bei dem gefährlichsten Drachen zur Fütterung eingeteilt war. Das war schon eine Stelle, bei der ich dachte: Für was war das jetzt nötig?


    Des weiteren hat Familie Lennix zwei Töchter, Zwillinge. Tamra und Mirra. Besonders Tamra quält andere Kinder sehr gerne und haut ihn auch mal den Kopf gegen die Wand. Sie ist noch brutaler als ihre Mutter.

    Das waren Situationen, in denen ich mich auch immer fragte, warum das jetzt sein muss.

    Das Ende:

    Am Ende kommt es zu zwei wichtigen Szenarien. Szene 1 fand ich nicht wirklich authentisch, aber noch im Rahmen dessen, was man hinnehmen kann. Szene 2 allerdings fand ich völlig aus der Luft gegriffen.

    Fazit:

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und es war flüssig zu lesen. Die vielen Kritikpunkte sind mir in ihrer Ganzheit erst bei dieser Reflexion bewusst geworden.

    Es fällt mir schwer, das Buch nun gerecht zu bewerten. Gehe ich nach den ganzen Kritikpunkten, können es nicht mehr als 3,5 ♥ ♥ ♥ sein. Gehe ich nach meinem Gefühl beim Lesen, sind es auf jeden Fall 4 ♥ ♥ ♥ ♥.



    Durch die anderen Rezensionen setze ich den Inhalt als bekannt voraus.


    Wäre es mir als Erwachsenen-Roman über die Franco-Herrschaft verkauft worden – in Ordnung.

    Doch als „märchenhaftes“ Jugendbuch ab 14 Jahren?!? Ich bin entsetzt und empört. Es macht mich wirklich wütend.


    Im Folgenden kommt es zu Spoiler bezüglich den Gewaltdarstellungen im Roman.

    Sprache:


    Ja, die Sprache ist gut. Schreiben kann Frau Funke. Und dies ist der einzige Grund, warum ich dem Buch 2 Sterne gebe und nicht 1.

    Fazit:

    Nur weil Cornelia Funke drauf steht, ist noch lange keine Cornelia Funke drin.

    Ich finde es fahrlässig, dass dieses Buch ab 14 Jahren freigegeben ist!

    Durch den Namen Funke und der märchenhaften Aufmachung und Ankündigung denkt man an ein schönes Märchen in einer schlimmen Welt. Doch man bekommt hier weder Funke noch ein schönes Märchen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Die Prinzessin und das singende Holz:

    Eine Geschichte von Dunkelheit und Licht

    Autorin: Pernilla Kannapinn

    Verlag: Worms Verlag (Juli.2019)

    ISBN-10: 3947884052

    Seiten: 64


    Inhalt:


    Inski Pinski ist eine kleine Insel, die hoch im Norden liegt. Sehr hoch im Norden. Die Insel hatte dreieinhalb Bewohner. Den König, seine Frau, die eine Löwin ist, die Prinzessin und ein kleines, goldenes Wölflein.

    Die Prinzessin litt unerträglich an Fernweh und so beschloss sie eines Tages, mit dem kleinen, goldenen Wölflein in die Ferne zu ziehen.

    Sie landete des Nachts in einem sehr dunklen Wald. Doch als sie aufwachte, war es immer noch dunkel.

    Auf der Suche nach dem Weg zu ihrem Boot traf sie auf einen Troll. Dieser wohnte in einer Höhle und hortete Schätze. Erst reagierte er gar nicht auf die Prinzessin, doch als diese ihm von ihrer wunderbaren Insel Inski Pinski erzählte, regt sich nach vielen Jahren erstmals wieder etwas in dem Troll. Er merkte, wie sehr er sich Licht und Freiheit wünschte und so beschloss er, die Prinzessin zu begleiten.

    Doch der Weg aus dem dunklen Wald war nicht leicht. Sie begegneten vielen schrecklichen Wesen und keiner von ihnen wollte den Dreien helfen.


    Autorin:


    Pernilla Kannapinn ist Musikerin und Vagabundin. Sie ist Komponistin, Sängerin und Geigerin. Eine Künstlerin zu Haus zwischen Ländern und Kulturen, eine Träumende, die in ihrem bemalten Geigenkoffer zwischen den tosenden Wellen von Realität und Fantasie segelt. Pernilla ist Malerin und Geschichtenerzählerin. Diese eigenwillige Künstlerin ist der beste Beweis dafür, dass es Märchen wirklich gibt. So reist sie mit ihrem Schneckenhaus auf vier Rädern und Fahrtwind aus allen Himmelsrichtungen durch die Lande, stets begleitet von Hündchen My. Den blonden wilden Kopf voller Träume, immer durstig nach dem Horizont und nichts im Gepäck als ihre treue Geige, geheimnisvolle Geschichten und Melodien … und die Sterne. (c)Worms Verlag



    Meine Meinung:


    Ich war sofort entzückt über dieses Märchen für Erwachsene. Eine Prinzessin, die sich auf den Weg macht, die die Welt und das Leben entdecken will.


    Doch als die Prinzessin in dem dunklen Wald landete und es einfach nicht hell wurde, war ich lange irritiert. Worauf will die Geschichte hinaus? Es ist vieles dunkel in der Welt, aber doch nicht alles?!

    Ich musste mich wirklich bis zur letzten Seite gedulden, um die Geschichte zu verstehen. Doch die Auflösung fand ich sehr berührend und sehr gut gelungen. Mir ihre Videos anzuschauen, hat das berührende Gefühl nochmal intensiviert.


    "Dieser Wald gehört uns allen und all seinen Lebewesen. Wir sind die Kinder des Waldes: bunt, barfuß, friedlich und laut!"


    Gestaltung:


    Viele der Seiten sind Doppelseiten und zwar quer. Das fand ich beachtlich. Es fällt total aus dem Rahmen und ich merke, wie es das Gehirn beschäftigt, dass etwas nicht so ist wie gewöhnlich. Ich muss immer noch staunen.

    Beim Lesen war es nicht immer einfach. Im Liegen fallen die oberen Blätter wieder runter. Und dennoch bin ich nach wie vor beeindruckt von dieser ausgefallenen Idee.


    Bei den Illustrationen haben mir nicht immer die Gesichter gefallen. Manche Gesichter wirken so starr auf mich.Auf der anderen Seite gibt es viele Bilder, auch Gesichter, die mich sehr beeindruckt haben.


    Sprachstil:


    Der Sprachstil ist der eines typischen Märchens. Ebenso beinhaltet die Geschichte die verschiedenen Elemente, die ein Märchen ausmachen.


    Fazit:


    Ein Märchen, welches die wichtigsten Problem unsere heutigen Zeit anspricht, mit einem ausgefallenem Design und bewegenden Illustrationen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Apothekerin:

    Alles über die fantastische Welt der Medikamente

    Autorin: Christine Gitter

    Verlag: Droemer HC (2. Mai 2019)

    ISBN-10: 3426277808

    Seiten: 288 Seiten


    Inhalt:


    Viele nehmen regelmäßig Medikamente, andere zumindest gelegentlich. Doch was wissen wir eigentlich über Medikamente? Wie funktionieren sie eigentlich? Das wissen wir nicht, sind wir nicht gerade Arzt oder Pharmazeut.

    Die meisten interessiert vor allem, wie bekomme ich die Tablette geschluckt und was hat sie für Nebenwirkungen? Aber wie häufig ist eigentlich „häufig“ bei Nebenwirkungen?

    Über all das und über viel mehr klärt uns Christine Gitter auf einfache und humorvoller Art auf.

    Von ganz praktischen Fragen, wie man die Tablette am leichtesten hinunter bekommt und mit welchen Getränken man sie gar nicht schlucken sollte bis zu der Frage, wie der Wirkstoff eigentlich dahin kommt, wo er hin soll.

    Wie kompliziert es ist, eine Tablette herzustellen? Weiter erklärt Christine Gitter, warum es unterschiedliche Darreichungsformen gibt, wie kompliziert es mit Wechselwirkungen ist und woher die Tablette weiß, dass wir unsere Zeitzone verlassen haben.

    Sie spricht auch über Placebo und die neusten Fortschritt in der Pharmazie.

    Am Ende gibt Christine Gitter noch Tipps zur Hausapotheke. Wann verfällt ein Arzneimittel wirklich, wohin mit den abgelaufenen Tabletten bis hin zu konkreten Tipps, welche Medikamente in die Hausapotheke gehören.


    Meine Meinung:


    Ein großartiges Buch!

    Ich gehöre zu denen, die regelmäßig Medikamente nehmen muss und ich habe so viel von dem Buch gelernt!

    Meine Schilddrüsentabletten muss man nüchtern nehmen, doch was genau heißt da? Meine Ärztin meinte damals, bis ich mit in der Küche das Frühstück gemacht habe, würde es langen. Nope. Nüchtern heißt 30 min, bevor ich etwas essen darf oder einen Kaffee mit Milch trinken darf! Milch hebt nämlich die Wirkung der Schilddrüsentabletten auf. Hat mir auch niemand gesagt.

    Und es ist nicht der Milchzucker, den so manches Medikament nicht leiden kann, sondern das Kalzium. Und Kalzium ist nicht nur in der Milch drinnen, sondern z.B. auch im Mineralwasser.

    Bei manchen Medikamenten kann die Wechselwirkung zu Koffein sogar richtig gefährlich werden.


    Der Tod ist möglich. Helfen kann die Tablette unter Umständen auch. Für viele Patienten klingt die Zusammenfassung einer Packungsbeilage genau so.“


    Das erschreckende, nicht einmal Ärzte und Apotheker kapieren den Beipackzettel durchgehend. „Das Deutsche Ärzteblatt veröffentlichte im Oktober 2013 eine Studie, der zufolge gerade mal vier von 100 Ärzten die tatsächliche Häufigkeit „häufiger“ Nebenwirkungen richtig einordnen konnten. Der Rest war der Meinung, „häufige“ Nebenwirkungen treten bei 60 Prozent der behandelten Patienten auf.“ Dabei sind es nur 10%!


    Schwierig wird es bei den Wechselwirkungen. Denn die sind kaum vermeidbar. Es gibt sogar eine Formel, mit der man Wechselwirkungen ausrechnen kann. Die steigen nämlich exponentiell zu der Anzahl der Medikamente die man nimmt. Bei drei Medikamenten sind es drei mögliche Wechselwirkungen. Bei fünf verschiedenen Medikamenten sind es schon zehn.

    Das heißt natürlich nicht, dass man sie nicht nehmen soll! Aber das man sich darüber bewusst ist und nicht bei jeder kleinen Sache zur Tablette greift


    Richtig, richtig spannend und faszinierend fand ich die Erklärungen, wie eine Tablette wirkt und wie der Wirkstoff dahin kommt, wo er hin soll.

    Diese Erklärungen verdeutlichen auch, warum man manche Tablette eben nüchtern und andere nach dem Essen einnehmen muss. Und warum wir hin und wieder um ein Zäpfchen nicht herum kommen.

    Und wie wirken eigentlich Schmerzmittel?

    Ich habe bei dem Kapitel eine große Dankbarkeit für den Körper empfunden, der so weise ist. Und gegenüber den Forschern, die all das heraus gefunden haben.


    Ich würde am liebsten noch so viel schreiben, weil ich so begeistert bin von diesem Buch bin.

    Wie ewig es dauert, bis eine neue Tablette auf den Markt kommt und was die Gelatine in der Tablette macht. Wirklich unheimliche technische Fortschritte, die ich mit großer Skepsis betrachte. Und wusstet Ihr, dass man den Placebo-Effekt auch im MRT nachweisen kann?


    Eines will ich auf jeden Fall noch anmerken. Tabletten und Hustensaft gehören nicht in die Toilette!! Über die Hälfte der Deutschen schmeißen Medikamente in die Toilette. Das hat verheerende Folgen für die Fische. Wo Ihr bei Euch Medikamente entsorgen könnt, könnt Ihr hier nachlesen und auf Utopia erfahrt Ihr mehr zu den Hintergründen.

    Christine Gitter erzählt auch, wo die deutschen Pharmahersteller das Antibiotika produzieren lassen und warum das für uns nicht ungefährlich ist.


    All das schreibt Sie leicht verständlich und mit einer angenehmen Prise von Humor.


    Fazit:

    Das Buch von Christine Gitter hat gute Chancen, mein Sachbuch des Jahres zu werden. Es ist außerordentlich informativ und liest sich mit großer Leichtigkeit. Ich bin absolut positiv überrascht, wie viel Spaß es gemacht hat, dieses Buch zu lesen.

    Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen, der regelmäßig Medikamente nehmen muss oder zumindest mehr als einmal im Monat.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Wunder der Bäume

    Autorin: Nicola Davies

    Illustratorin: Lorna Scobie

    Übersetzer: Andreas Jäger

    Verlag: arsEdtion (März.’19)

    ISBN-10: 3845831340

    Seiten: 64

    Größe: 29,5 x 1,2 x 35,6 cm

    Alter: 7 – 9 Jahre


    Ich bin total verliebt in dieses großartige und wunderschöne Buch! Und ich habe so einiges dazu gelernt.


    Es gibt Pflanzen, die sehen aus wie Bäume, sind aber keine. Andere Pflanzen sehen aus wie Kakteen, sind aber in wirklich Bäume. Was macht eine Pflanze zu einem Baum?

    Verständlich wird erklärt, warum in bestimmten Regionen welche Bäume wachsen. Was braucht ein Baum, der den Großteil des Jahres mit viel Schnee und Kälte konfrontiert ist? Und wie schützt sich ein Baum in einer Region, in der es oft brennt?


    Es wird in einfachen Worten und Bildern erklärt, wie es im Inneren eines Baumes aussieht und wie er sich ernährt. Welche Rolle die Form von Blättern spielt und wie ein Baum dafür sorgt, dass es Samen für neue Bäume gibt.


    Sehr spannend fand ich auch den Abschnitt über die Rinde, die man Borke nennt. Je nach Art der Borke schützt sich der Baum auf unterschiedliche Weise. Bei der Buche ist die Borke glatt, so dass Kletterpflanzen und Insekten kaum Halt finden. Die Borke der Buch ist dagegen zerfurcht und Insekten können sie leicht erklettern, doch dafür ist diese voll mit bitteren Chemikalien, die Insekten furchtbar finden.

    Bäume können sich untereinander verständigen, wenn z.B. Gefahr durch Käfer droht. Sie machen das über die Wurzeln oder über Duftstoffe und so können sich die anderen Bäume schützen, in dem sie Bitterstoffe bilden.


    Es wird von anderen Pflanzen berichtet, die sich auf Bäumen niederlassen, so wie von den unterschiedlichsten Tieren, die in oder mit den Bäumen leben. So gibt es Frösche, die auf Bäumen leben und dort auch ihre Eier ablegen. Dabei sind manche Tiere auf den Baum angewiesen wie umgekehrt.


    Es gibt auch einen Abschnitt zum Klima. Warum Menschen Wälder roden und warum das so gefährlich und zerstörerisch ist.

    Doch das Buch ist mit so viel Liebe geschrieben und gezeichnet, dass man schon deutlich vor diesem Abschnitt versteht, wie wichtig Bäume sind.


    Das Buch gibt auch eine Anleitung, wie man neue Bäume pflanzen kann.


    Auf jeder Doppelseite befindet sich waagrecht die Überschrift, so dass man auf Anhieb sehen kann, um was es in diesem Abschnitt geht.


    Es kommen Fachwörter vor wie z.B. Konifere (Nadelbäume), die aber immer gleich erklärt werden. Am Ende des Buches befindet sich auch nochmal ein Glossar.


    Zu allen Bäumen wird auch der wissenschaftliche Namen genannt. Gleich am Anfang des Buches wird erklärt, wie sich diese Namen zusammen setzen.


    Das Buch ist größer als ein normales Bilderbuch.


    Die Illustrationen von Lorna Scobie sind bezaubernd! Ich kann mich gar nicht daran satt sehen. Sie verdeutlichen den Text auf anschauliche und wunderschöne Weise.


    Fazit:


    Für mich hat das Buch den Titel „Kinder-Sachbuch des Jahres“ verdient!

    Doch es ist nicht nur für Kinder geeignet. Auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben und hoffentlich nochmal besser begreifen, was wir mit der verschwenderischen Abholzung des Regenwaldes anrichten.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Darüber habe ich mich gefreut- als Klappenbroschur war es mir definitiv zu teuer


    Edit: Wobei mir gerade Angst macht, dass die liebe Smartie (btw: schön, dich mal wieder zu lesen :friends:) dem Buch nur einen Stern gegeben hat 8-[

    Haha, ja, an dieses Buch erinner ich mich noch. Aber viele haben es auch gut bewertet. Du weißt ja, ich steh nicht so auf Liebe und hatte vom Klappentext her einfach was ganz anderes erwartet.

    Ich habe letztens "Wie Eulen in der Nacht" gelesen, was viele so negativ bewertet haben. Und ich habe dieses Buch geliebt! Also manchmal ist es gut, ein Buch trotzdem zu lesen. :kiss: