Beiträge von Birgit81

    Ich kann die Bücher von Mark Edwards empfehlen, z.B. dieses hier:


    Quelle: Amazon
    Es sollte die Reise ihres Lebens werden, das letzte Abenteuer, bevor Daniel und Laura eine Familie gründen wollten. Doch im Nachtzug durch Rumänien werden sie bestohlen und an einem entlegenen Bahnhof ausgesetzt. Mitten im Nirgendwo gelangen sie zu einem verfallenen Haus. Was sie darin entdecken, lässt ihr Blut gefrieren …
    Zurück in London schwören sie sich, dass sie niemals darüber reden werden, was in jener Nacht passiert ist. Doch das Erlebte ist zu schrecklich, um es zu vergessen. Schlimmer noch: Das Grauen scheint ihnen dicht auf den Fersen zu sein. In Daniels Wohnung wird eingebrochen, Freunde sterben auf mysteriöse Weise. Und damit fängt der Albtraum gerade erst an.

    Erik Kriek, ein niederländischer Zeichner und Designer, hat bereits mit seiner H.P. Lovecraft Graphic Novel-Adaption Vom Jenseits und andere Erzählungen bewiesen, dass er nicht nur ein Faible, sondern auch ein Händchen für das Abgründige und Abseitige hat. Nun hat er sich mit In the Pines dem Genre der Mörderballaden - auch Moritaten genannt - zugewandt. Moritaten, die im wahrsten Sinne des Wortes von „Mordstaten“ handeln, basieren meist auf tatsächlichen Ereignissen, die häufig aus Sicht des Mörders geschildert werden und dabei dessen Schuld und manchmal auch Reue thematisieren.


    In the Pines befasst sich mit den folgenden fünf Mörderballaden:

    • Pretty Polly and the Ship’s Carpenter (englische Folk-Ballade, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert)
    • The Long Black Veil (Marijohn Wilkin, 1959)
    • Taneytown (Steve Earle, 1997)
    • Caleb Meyer (Gillian Welch, 1998)
    • Where the Wild Roses Grow (Nick Cave, 1996)

    Interessanterweise hält Kriek sich nicht an die ursprünglichen Fassungen dieser Balladen, sondern benutzt sie lediglich als Ausgangspunkt, um etwas Neues zu erschaffen: Mal ist es nur ein einzelnes Panel, dass das Geschehen in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. Oder aber er rückt einen in der ursprünglichen Version eher unbedeutenden Aspekt in das Zentrum des Geschehens. In einem Fall fügt er der Geschichte eine Wendung hinzu; in einem Anderen dichtet er sie sogar komplett um. Dabei verwendet er erstaunlich wenig Sprache, sondern lässt seine ausdrucksstarken Zeichnungen für sich sprechen. Diese erinnern an Holzstiche mit starken Linien, wobei jede Mörderballade mit einer anderen pastellartigen Schmuckfarbe unterlegt ist.


    Neben den eigentlichen Mörderballaden enthält In the Pines auch einen Essay des niederländischen Musikjournalisten Jan Donkers, der die Hintergründe dieses Genres beleuchtet und dabei auch auf die Entstehungsgeschichte der ursprünglichen Fassungen eingeht.
    Und dann liegt dem Comicalbum noch ein ganz besonderer Bonus bei: Eine CD, auf der die niederländische Band The Blue Grass Boogiemen die fünf Mörderballaden und das titelgebende In the Pines (auch als Where did you go last night bekannt) eingespielt haben - Erik Kriek singt einige der Stücke sogar selbst!


    Für mich ist In the Pines eine rundum gelungene Graphic Novel, die mich sowohl mit ihren außergewöhnlichen Zeichnungen als auch der nicht ganz alltäglichen Thematik beinahe auf Anhieb überzeugt hat.
    Daher gibt es von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Ich hatte ja gesagt, dass ich Fitzek nochmal eine Chance geben will. Und bis kurz vor Ende des Buches hab ich auch gedacht, dass es sich gelohnt hat. Nur packt er dann eben wieder so einen schrecklich überzogenen Schluss aus, bei dem ich wieder nur kopfschüttelnd vor dem Buch sitzen bleiben kann. Bis dahin war ich wirklich in Hochspannung gefangen, bin durch die Kapitel geflogen und habe mit Leon gelitten, gebangt und gehofft. Am Ende hat sich dann meine erste Vermutung bestätigt

    , was ansich ja noch nicht schlimm wäre. Aber wie Fitzek den Fall dann auflöst, ist mir - mal wieder - doch zu konstruiert und zu weit hergeholt. Schade. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne, für einen wirklich spannenden, aber am Ende unbefriedigenden Thriller.

    Mir geht es mit Fitzek genauso! Ich habe diesen Monat sowohl Der Nachtwandler als auch Die Therapie gelesen und fand beide Bücher unglaublich spannend. Aber wie dann die Handlung gegen Ende aufgelöst wird ... [-( Zu viele Zufälle, die den Plot im Nachhinein als absolut an den Haaren herbeigezogen wirken lassen. Deswegen gibt's von mir auch nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .
    Nachdem hier Der Seelenbrecher mehrfach so hoch gelobt wurde, werde ich Fitzek aber wohl noch eine Chance geben :uups:

    In diesem Buch wimmelt es nur so von Gegenständen, die eine besondere Rolle spielen: Für Charlie ist es der Rolls Royce, mit dem er nach Christmas Land gelangt, für Vicky das Fahrrad, mit dem sie verloren geglaubte Dinge aufspüren kann. Und dann gibt es noch eine Bibliothekarin, die mithilfe von Scrabble-Steinen gewisse Dinge in Erfahrung bringen kann ... :)


    Amazon:
    Vicky, für ihren Vater einfach nur »das Gör«, hat die geheime Gabe, Dinge zu finden – verlorenen Schmuck, verlegte Fotos, Antworten auf unbeantwortbare Fragen. Dazu muss sie sich einfach nur auf ihr Fahrrad schwingen. Über die nahe gelegene alte Holzbrücke gelangt sie dann im Handumdrehen, wohin sie will, an all die meilenweit entfernten Orte, wo sich das Verlorene befindet. Der Kleinen ist klar, dass andere (ihre Eltern!) darüber nur ungläubig den Kopf schütteln würden. Sie glaubt es ja selbst nicht richtig.


    Auch Charlie Manx hat eine spezielle Gabe. Er ist so in Kinder vernarrt, dass er sie gleich dutzendweise kidnappt. Über verborgene Wege bringt er sie in seinem unheimlichen Rolls-Royce nach »Christmasland«, wo er ewige Weihnacht zu feiern verspricht. Und da Vicky immer wieder Ärger anzieht, ist es kein Wunder, dass sich ihre Wege und die von Charlie irgendwann einmal kreuzen. Aber sie ist gewitzt genug, dem Häscher zu entkommen.


    Das ist jetzt Jahre her, und aus dem einzigen Kind, das Charlie je entwischen konnte, ist eine junge Frau geworden, die am liebsten alles vergessen würde. Nur dass Charlie niemand ist, der etwas vergisst. Eines Tages nimmt er Vicky das Wichtigste in ihrem Leben. Kann sie es wiederfinden? Ein gnadenloser Kampf entbrennt, und Vicky will nur eines: Charlie endgültig vernichten ...

    Ich weiß, dass viele diesen Horror-Roman mit seiner ungewöhnlichen Drucksetzung, seinen 3 Erzählsträngen und den seitenlangen Fußnoten für ein Meisterwerk halten; ich hingegen habe nach knapp 100 Seiten entnervt das Handtuch geworfen ](*,) Schon klar, dass die Form den Inhalt spiegeln soll, aber was mir der Autor mit den ganzen (erfundenen?!) Verweisen und Zitaten in den Fußnoten denn nun eigentlich mitteilen will, habe ich beim besten Willen nicht verstanden :pale:

    Da bemühe ich heute ebenfalls wieder ein Werk von Cormac McCarthy: Lester Ballard ist - wie Jean-Baptiste Grenouille aus Das Parfum - ein Monster, das mir fremd geblieben ist. Vielleicht fand ich beide Bücher auch gerade deswegen so faszinierend :wink:



    Tennessee in den sechziger Jahren: Lester Ballard ist ein Ausgestoßener, einsam und gewalttätig. Als ihm nach und nach die Reste eines normalen Lebens abhandenkommen, wird er zum Höhlenbewohner, zum Serienmörder, schließlich zum Nekrophilen. Er gerät in Haft, in die Psychiatrie, in die Gewalt rachsüchtiger Männer. Lester Ballard, «vielleicht ein Kind Gottes, ganz wie man selbst».
    (Quelle: Amazon)

    Es wurden ja bereits mehrere Figuren aus Das Lied von Eis und Feuer genannt (was bei der Anzahl an interessanten Charakteren, die die Serie bietet, auch nicht wirklich überrascht :lol: ). Mir ist bei der Frage auch auf Anhieb Tyrion Lennister eingefallen. Allerdings entwickelt er sich im Verlauf der Handlung immer mehr zur Hauptfigur - weswegen ich jetzt einfach mal Oberyn Martell nenne, der meiner Meinung nach ruhig ein bisschen mehr Aufmerksamkeit seitens des Autors verdient gehabt hätte :D

    Da nehme ich heute dieses:


    Klappentext:
    Ungewöhnlich, ja unheimlich ist das Kind, das im Jahre 1739 in eine arme englische Häuslerfamilie hineingeboren wird. James Dyer weint nie, spricht kaum, hat nicht das geringste Schmerzempfinden. Nachdem seine ganze Familie den Pocken zum Opfer gefallen ist, gerät er in die Hände eines reisenden Quacksalbers und wird zur Jahrmarktsattraktion. Es vergehen Jahre, bis James seine wahre Berufung entdeckt.


    Er wird ein brillanter Arzt, dem aber etwas Unmenschliches anhaftet: Der Mann, der keinen Schmerz empfindet, weiß auch nicht, was Gefühle sind. Doch dann macht er sich auf die Reise nach Rußland, wo er Katharina die Große gegen Pocken impfen soll. In den winterlichen polnischen Wäldern begegnet er einer Frau, die ihn lehrt, was es heißt, Schmerzen zu empfinden – und was es heißt, Mensch zu sein.
    (Quelle: Amazon)


    :winken:

    Eine tolle Geschichte! :love:


    Klappentext:
    Hinter einer vermauerten Tür entdeckt Coraline einen verborgenen Weg in eine alptraumhafte Parallelwelt: Dort trifft sie ihre „andere Mutter“, ein Wesen mit glänzenden Knöpfen anstelle der Augen, das sie freundlich umgarnt und das hungrig auf Coralines Seele blickt. Eine Reise an einen Ort voller skurriler Schrecken und ein Märchen vom Sieg über die Angst.

    ... da bist Du mir heute zuvorgekommen :lol: Aber dann nenne ich einfach diese Graphic Novel von Dave McKean, der neben Coraline noch so manch anderes Werk von Gaiman illustriert hat:

    Ich habe das Buch vor etlichen Jahren gelesen und muss gestehen, dass ich - im Gegensatz zu meinen Vorrednern - nicht ganz so begeistert gewesen bin. Dafür gibt es 2 Gründe:
    1.) Die Rahmenhandlung hat mich nicht überzeugt. Zensur und Vernichtung von Kunst war und ist in totalitären Systemen leider an der Tagesordnung und somit auch mit Sicherheit ein wichtiges und interessantes Thema in dystopischen Erzählungen. Aber Feuerwehrmänner, die Bücher verbrennen, statt Feuer zu löschen?! Ich fand und finde die Idee irgendwie ... abstrus.
    2.) Ich mag Ray Bradburys Schreibstil nicht; um genau zu sein kommen mir seine Bilder und Vergleiche oft als aufgesetzt und gekünstelt vor. Das ging mir übrigens nicht nur bei Fahrenheit 451, sondern auch bei Something Wicked this Way Comes so, weshalb ich wohl auch nicht mehr die Mars-Chroniken lesen werde, obwohl mich der Klappentext doch sehr gereizt hat.


    Auf der anderen Seite setzt sich Fahrenheit 451 mit Themen auseinander, die wohl leider nie ihre Relevanz verlieren werden: So war die Tendenz des Menschen, sich lieber unterhalten und berieseln zu lassen, statt aktiv gegen die Probleme der realen Welt zu kämpfen, bereits vor über 2000 bei den Römern ja schon hinlänglich bekannt ("Brot und Spiele"). Und auch die immer weiter fortschreitende Entfremdung des Menschen von der Natur und damit letztendlich auch von sich selbst ist mit Sicherheit aktueller denn je. Aus diesem Grund muss ich, trotz oben genannter Kritikpunkte zugeben, dass Fahrenheit 451 seinen Platz in der Reihe dystopischer Klassiker absolut verdient hat.


    Jetzt habe ich vor Kurzem die verlinkte Graphic Novel-Ausgabe von Fahrenheit 451 gelesen: Es handelt sich hierbei um eine von Ray Bradbury offiziell abgesegnete Adaption (der Autor ist selbst bekennender Comicfan). Da ich ja oben genannte Probleme mit dem Original hatte, war ich etwas besorgt, dass die Comicversion genau den Aspekt des Romans vernachlässigen könnte, der mir gut gefallen hat - nämlich die eigentliche Thematik! Diese Sorge hat sich allerdings nicht bestätigt. Das hat mich dermaßen überrascht, dass ich sogar das Original noch einmal gelesen habe, nur um festzustellen: Alle mir wichtig erscheinenden Dialoge wurden tatsächlich beinahe eins zu eins übernommen! Einzig eine Unterhaltung zwischen Mildred und ihren Freundinnen, in der es unter anderem darum geht, warum die meisten Frauen ihrer Generation keine Kinder mehr bekommen, wurde verkürzt und abgeändert wiedergegeben. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Graphic Novel-Ausgabe von Fahrenheit 451 durch ihren Fokus auf die Kernaussagen des Romans mehr Aktualität denn je gewonnen hat. Und auch Tim Hamiltons Bilder mit ihren großflächigen Schattierungen im Stil des Art Deco arbeiten sowohl Thematik als auch Stimmung der Erzählung hervorragend heraus.
    Somit bleibt zwar das Problem mit der (für mich) abstrusen Rahmenhandlung von Fahrenheit 451 auch mit der Comic-Adaption weiterhin bestehen. Dafür wird aber mein anderer Kritikpunkt - Bradyburys Schreibstil - aufgrund der Eigenheit von Comics, Inhalt und Aussage nicht nur durch Wörter, sondern eben auch durch Bilder zum Ausdruck zu bringen, deutlich abgeschwächt. Lesern, denen Bradburys Stil aber gut gefällt, werden aus genau diesem Grund mit der Comic-Neuauflage vielleicht weniger anfangen können :lol: .

    Heute mal eines der wenigen Bücher, die ich mehrmals gelesen habe:


    Die Geschwister Scout und Jem Finch wachsen in einer äußerlich idyllischen Welt heran, erzogen von ihrem Vater Atticus, einem menschenfreundlichen Anwalt. Im fiktiven Örtchen Maycomb, Alabama, erfahren sie die Freuden und Geheimnisse des Heranwachsens. Doch durch die alte Gesellschaft des Südens ziehen sich tiefe Risse: zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Arm und Reich. Als Atticus die Verteidigung eines schwarzen Landarbeiters übernimmt, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat, erfährt die Achtjährige staunend, dass die Welt viel komplizierter ist, als sie angenommen hat. Tapfer versucht sie, die demokratischen Gerechtigkeitsideale ihres Vaters gegen alle Anfechtungen hochzuhalten, und gerät selbst in Gefahr ...
    (Quelle: Amazon)

    Da fällt mir dieses erst kürzlich gelesene und sehr empfehlenswerte Buch ein:


    Anfang der Sechzigerjahre kollidieren in einer abgelegenen Gegend in Ohio die Lebenswege eines Serienkillerpaares, zweier religiöser Fanatiker, eines korrupten Sheriffs und eines jungen Mannes, dem der Glaube an das Gute abhandengekommen ist.Seit Langem hat sich kein Erzähler mehr mit einer solchen Wucht in die erste Reihe der amerikanischen Literatur katapultiert. In seinem Debütroman entwirft Donald Ray Pollock eine Schreckensvision menschlicher Abgründe, brutal, nachtschwarz und ohne Hoffnung.
    (Quelle: Amazon)


    Das Serienkillerpärchen Carl und Sandy veranstaltet Fotoshootings mit seinen Opfern.