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    Rezension: „Homeless“


    Titel: Homeless


    Autorin: Laura Wiedemann


    Verlag: epubli GmbH


    E-book, 3.99€


    Taschenbuch, 11.99 €


    http://www.amazon.de/Homeless-Laura-Wiedemann/dp/3737545197


    Seitenzahl: 372


    Altersempfehlung: 12- 18


    Genre: Jugendbuch, Roman


    Inhalt:


    Weil der Klappentext so aussagekräftig ist, werde ich keine eigene Zusammenfassung schreiben! :D



    »Ich würde dir gerne eine mutige, tapfere und aufopfernde Geschichte anvertrauen, doch dann würde diese Geschichte nicht von mir erzählen. Also werden dir hier keine Ritter, keine Könige und auch keine Zauberer begegnen. Ich bin John, lebe auf der Straße und mich wirst du kennen lernen, besser gesagt, meinen Weg in den tiefen Abgrund. «


    In »Homeless« schlüpfen wir in die Rolle des sechzehnjährigen John. Wir merken schnell, dass sein Leben viele Hürden mit sich bringt und ihn ein paar Geheimnisse aus der Vergangenheit quälen. Er lebt mit einer Gruppe Jugendlichen in Braxton, einer fiktiven Kleinstadt in der Nähe von London. Während andere Jungen und Mädchen in seinem Alter immer noch zu Hause wohnen, haust John mit seinen Freunden in einem baufälligen Parkhaus, das überteuert gebaut, doch nie wirklich genutzt wurde. Ein ständiger Kampf mit dem Hunger, dem Durst, den Gefahren der Vergangenheit und den Versuchungen der Gegenwart.


    »Homeless« spielt in der fiktiven Kleinstadt Braxton in der Nähe von London. Der 16-jährige John, der vor etwa über einem Jahr sein Zuhause verlassen hat, lebt mit einer Gruppe von obdachlosen Jugendlichen im „Betonklotz“ - ein riesiges Parkhaus, das nie wirklich benutzt wird. Trotz diversen Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen versuchen die Straßenkids zusammenzuhalten und gemeinsam ums Überleben zu kämpfen. Im Verlauf der Geschichte erfährst Du immer mehr von der erschreckenden Wahrheit über das Leben auf der Straße, wo John und seine Clique tagtäglich verschiedenen Gefahren ausgesetzt sind und nie wissen, was sie als nächstes erwartet. Einsamkeit, Gewalt, ständiger Hunger, beißende Kälte und schlaflose Nächte gehören zum Alltag der Teenager. Zudem scheint ihnen Gefahr auf der anderen Seite der Stadt zu drohen - Denn dort haust in einer alten Fabrik eine weitere Gruppe von Obdachlosen, die ihrem Ruf zufolge gefährliche und gewalttätige Kriminelle sind. Doch bestimmte Vorfälle zwischen den beiden Cliquen lassen Zweifel aufkommen und John weiß nicht mehr, wem er vertrauen kann - Dem Anführer seiner eigenen Gruppe oder seinem geheimnisvollen Gegner Cain aus der Fabrik?


    Erwartungen: Aufmerksam geworden bin ich durch die Instagram- Seite der Autorin (https://instagram.com/laurawiedemannbooks/). Nach kurzem Stöbern entschloss ich mich dazu, die Leseprobe zu lesen, von der ich wirklich positiv überrascht war. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest: Ich brauche dieses Buch! Kurz darauf bot sich die Gelegenheit: Ein Gewinnspiel, bei dem man die Chance auf 1 von 3 Homeless- Rezensionsexemplaren + Goodie Bag, also kleine Geschenke passend zum Buch, hatte. Ich nahm teil- und gewann! Anbei findet ihr ein Foto vom gesamten Inhalt des Pakets, über das ich mich mehr als riesig gefreut habe! Danke liebe Laura!


    Cover: Dieses Cover ist so fantastisch!


    => Der Boden. Auf ihm schläft John, an ihm ist er psychisch angelangt- er wird im Hintergrund abgebildet. Diese gezeichneten Steine spiegeln den Inhalt des Buches und den Abgrund wider, in den schon viele Menschen gefallen sind.


    Auf der Rückseite befinden sich kleine Zeichnungen. Eine Blume, ein Haus mit einer Tür, welche ein Herz schmückt, Sterne. Oder auch verbliebende Hoffnungsschimmer.


    Schwarz, grau und weiß, das sind die verwendeten Farben. Sie unterstreichen die triste, trostlose Atmosphäre. Es gibt keinen Lichtblick mehr, nichts, worauf es sich zu freuen lohnt. Sprüche wie „Hope for the best. Expect the worst“ (Hoffe auf das Beste. Erwarte das Schlimmste) veranlassen dazu, mich zu fragen; ist „obdachlos“ gleichbedeutend mit „hoffnungslos“? Gerade, wenn man so tief gefallen ist, muss der Spielraum, die Luft nach oben, doch groß genug sein, um die Chancen zur Besserung zu erkennen…Oder?


    Ich denke, dass diese „Widersprüche“ zwei verschiedene Gefühlslagen sind. Damit meine ich, dass es sowohl gute, als auch schlechte Tage gibt, an denen man positiv und negativ denkt. Neben der Frage, was der Auslöser ist, werde ich, sobald ich das Buch beendet habe, entscheiden, welche der beiden überwiegt und somit über den weiteren Lebensweg Johns entscheidet.


    Meinung:


    Geschichte: Der erste Satz des Zitats, welches unter „Inhalt“ zu finden ist, bewahrheitet sich definitiv nicht! Diese Geschichte ist mutig, tapfer und aufopfernd- mehr noch, sie ist besonders. Wie oft liest man über Ritter, Könige und Zauberer, obwohl etwas gleich Spannendes wirklich existiert? Jeder von uns wird schon einmal einem Obdachlosen begegnet sein. Wieso gibt es so wenige Romane, die auf dieses Leiden aufmerksam machen?


    Ein leichtes Buch für Zwischendurch ist „Homeless“ keinesfalls. Im Gegenteil, in ihm steckt so viel mehr als das, was man sich vom Inhalt verspricht. Es bietet dem Leser die nackte, knallharte Wahrheit über die Missstände, die sich in allen Ländern der Welt zutragen. Die bessergestellten Menschen sehen weg, sie urteilen über die, die sich alles nehmen oder denen alles genommen wird. Zugleich kennen sie die Hintergründe nicht. Das Ergebnis? Ein Vorurteil vom feinsten. Sie wissen nicht, wieso teilweise Kinder, und, wie auch hier, Jugendliche in eine solche Lage geraten und reduzieren sie auf das Äußere, dabei müssen obdachlose Heranwachsende, deren gleichaltrige Kollegen behütet aufwachsen, zur Schule gehen und sich gut amüsieren, hart um das Leben kämpfen. Wer schwach wird, hat verloren, denn das Leben auf der Straße ist gnadenlos und unberechenbar.


    Die Spannung ist ab der ersten Seite vorhanden und baut sich zunehmend auf. Müsste ich eine Spannungskurve malen, würde diese steil nach oben gehen, bis sie am Ende alle Grenzen sprengt! Es gibt sehr viele überraschende Wendungen, die das Buch kein Stück vorhersehbar machen, was aber auch an den Extremsituationen liegt, denen die Figuren ausgesetzt sind. Lasst euch außerdem gesagt sein- dieses Ende ist zerstörend! Es ist so emotional und traurig und toll und ironisch (wer es gelesen hat weiß, was ich meine) usw. :D! Homeless kann von sich behaupten, dass es die gleiche Menge Gefühle hervorruft, wie eine Mischung aus Satire, Thriller, Liebesgeschichte und Abenteuerbuch!


    Auch die Liebesgeschichte ist anders, als man sie kennt, passt dadurch aber meiner Meinung nach viel besser zum gesamten Inhalt. Normalerweise lernen sich Junge & Mädchen kennen, kommen sich näher und treffen sich, dabei unternehmen sie etwas zusammen oder gehen essen. Das Mädchen fragt sich, was sie beim ersten Date anziehen soll, der Junge, ob seine Haare sitzen. Nicht so hier. Viel wichtiger ist es für John und Carrie, sie selbst zu sein, da diese Bindung das Synonym für Hoffnung ist. Sie klammern sich daran, die schweren Zeiten zusammen durchzustehen, da geteiltes Leid sprichwörtlich halbes Leid ist.


    Die Gruppe, in der John seit vielen Monaten lebt, stellt diese Tapferkeit wirklich oft unter Beweis. Niemand gibt sich auf, niemandem ist alles gleich, ganz einfach, weil sie sich haben- mehr brauchen sie nicht, um trotz aller Schwierigkeiten glücklich zu sein. Mit ihrer kämpferischen Einstellung jagen sie sämtliche Klischees in die Flucht und leisten sich einen Kampf mit einer anderen, verfeindeten Gruppe obdachloser Jugendlichen, die ihre Arbeit gegen Vorurteile wieder zunichtemacht.


    In „Homeless“ sind neben etlichen Lehren, die man zwar schon oft gehört hat, die jedoch im Zusammenhang zu dieser Thematik völlig neu aufgefasst werden können, auch Erfahrungen enthalten. Erfahrungen, die man mit einer ziemlich geringen Wahrscheinlichkeit am eigenen Leib machen würde, Erfahrungen, die ich mir vor Augen halten werde, die in mein Leben eingreifen. Während John und seine Freunde mühsam abgelaufene Lebensmittel auflesen oder Pfandflaschen sammeln müssen, werden solche lebenswichtigen Dinge achtlos weggeworfen, obwohl sie noch vollkommen genießbar sind. Nun überlegt man sich zweimal, ob man die Flasche doch lieber neben den Mülleimer stellt, als sie in ihn hineinzuwerfen, um es anderen, die sie benötigen, leichter zu machen. Oder ob man Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, trotzdem verspeist. Wer das dadurch gesparte Geld spendet oder für neue Lebensmittel ausgibt und diese Obdachlosen, die am Straßenrand sitzen, schenkt, kann Leben retten.


    Ich denke außerdem, dass der Betonklotz, das Zuhause der Gruppe, eine Metapher ist; während andere das Geld achtlos zum Fenster für Dinge hinauswerfen, die sie eigentlich nicht brauchen, könnten sich andere davon ein komplett neues Leben aufbauen oder zumindest ein vernünftiges führen.


    „Homeless“ ist eine Geschichte, von der man sich wünscht, dass sie reine Fantasie wäre, doch von der man weiß, dass dem nicht so ist.


    Schreibstil: Schon nach wenigen Seiten fällt auf, dass dieser Schreibstil wie für die Geschichte gemacht schien. Er half erheblich dabei, sich in der Geschichte einzufinden, selbst der Protagonist zu sein. Detailreich und äußerst anschaulich beschreibt Laura Wiedemann Gefühle und Gedanken des Ich-Erzählers John, und nur so erfährt man selbst, wodurch John sich auszeichnet. Anhand seiner Handlungen erfährt man dies nämlich nicht. Ist man mal ehrlich zu sich selbst; wenn man einen Jungen sieht, welcher am Bahnhof einen halbvollen Becher Kakao findet und sich darüber freut wie ein Kind an Weihnachten, ist das in gewisser Hinsicht erschreckend und mag für den ein oder anderen sogar abstoßend sein. Ganz anders erscheint diese Situation, wenn man mit dem Jungen fühlt, wenn dargestellt wird, wie die heiße Flüssigkeit seine Lippen berührt und sein Herz höher schlagen lässt.


    Zudem waren relativ viele tiefgründige Textstellen zu finden, mit denen man sich ausführlich beschäftigen sollte. Sprachliche Bilder wie Metaphern wurden häufig zum Einsatz gebracht und erzielten die gewünschte Wirkung.


    Es gibt Bücher von erfahrenen Autoren, bei denen man sich während des Lesens bewusst ist; ich bin der Leser, das hier ist ein Buch. Ich gehöre nicht dazu. Dann gibt es jene, bei denen man sich absolut fallen und auf die Geschichte einlassen kann, bei denen man für die Außenwelt einfach mal nicht erreichbar ist. Wer diesen Zustand nicht kennt- hopp hopp, Homeless kaufen! :D



    Charaktere:


    John: Mein erster Eindruck zum 16-jährigen Protagonisten John war, dass er nicht auf die Straße gehört. Manchmal, wenn er alleine ist und in Gedanken versinkt, verliert er sich in Träumereien, trotzdem ist er grundlegend anders als der null-acht-fünfzehn-Obdachlose. Er besitzt sehr viel Potenzial, in den meisten Situationen leider aber zu wenig Selbstbewusstsein, um sein Leben in den Griff zu bekommen. Das liegt daran, dass er sich an allem die Schuld gibt, sich selbst verabscheut. Außerdem konnte ich beobachten, dass er zwei Gesichter hat; das eine, klug, ruhig bzw. schüchtern und nachdenklich, handelt instinktiv richtig und kann ein großer Redner sein, wenn es drauf ankommt, ist das komplette Gegenteil zum anderen, welches manchmal sehr impulsiv und hitzköpfig auftritt, wenn er von den anderen Gruppenmitgliedern, die ihn nicht so sehr respektieren, wie sie es sollten, verspottet wird. Man könnte noch hinzufügen, dass der etwas aufbrausenden Seite die nötige Portion Selbstvertrauen nicht fehlt.


    John hinterfragt vieles, was sicher auch mit seiner großen Liebe Carrie zu tun hat, so lernen wir erneut einen neuen seiner Charakterzüge kennen; den romantischen. Eifersüchtig, wenn es um seine Carrie geht, zeichnet er sich als perfekter Freund aus. Seine Gedanken drehen sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nur um sie! In dieser Hinsicht ist er einfach nur toll, darüber hinaus mit seinen dunklen Locken ein echt süßes Kerlchen!


    Carrie: Carrie ist ein 16-jähriges Mädchen, welches ebenfalls aufgrund ihrer Vergangenheit auf den Straßen von Braxton lebt und Mitglied der Gruppe ist. Sie wird als unscheinbar, aber als eine sehr gute Beobachterin, die dadurch über eine gute Menschenkenntnis verfügt, geschildert.


    Des Weiteren ist sie die einzige, die Johns Lebensmut aufrecht erhält. Sie ist seine große Liebe und seine Hoffnung, der Grund, nicht aufzugeben, was ein offenes Geheimnis ist.


    John und Carrie sind wie ein Puzzle; sie ergänzen sich gegenseitig, sind wie füreinander gemacht. Carrie ist Johns Stütze, er braucht ihren Beistand, um keine Dummheiten zu begehen. Sie offenbart ihre Loyalität zu ihm täglich, indem sie ihn vor den anderen verteidigt und unterstützt. Sie hilft ihm, seine Pläne zu verwirklichen und sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, während er auch Carrie, die durchaus temperamentvoll handelt, dabei hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren. So zeigen sie sich abwechselnd von ihrer „schlechten“ Seite, doch jeder holt den jeweils anderen auf den Boden zurück. Sie sind extrem liebenswürdige Charaktere, jedoch auch ein Traumpaar der ersten Klasse!


    Fazit:


    Die Message ist dank der großartigen Geschichte, den wunderbaren Charakteren und dem grandiosen Ende angekommen! Dieses Buch ist ein Must-read für Junge und Mädchen, für Jung und Alt und würde mit Sicherheit auch eine perfekte Schullektüre abgeben, da den Lesern zum Interpretieren und Denken sehr viele Anstöße gegeben werden. „Homeless“ erhält von mir eine mehr als verdiente Bewertung von 5 Herzen! Eine absolute Leseempfehlung!


    PS: Wen das Thema nicht anspricht, sollte sich schämen! :D


    PPS: Bald werdet ihr auf meinem Blog in der Kategorie „ Neuzugänge, Lesemonate & co.“ ein exklusives (:D) Interview mit Laura Wiedemann finden, seid gespannt!
    http://heart-beat-of-books.blogspot.de/

    Rezension: „Together Forever“



    Titel: TOGETHER FOREVER – total verliebt
    Englischer Originaltitel: One Week GIRLFRIEND
    Autor: Monica Murphy
    Übersetzer: Lucia Sommer
    Verlag: Heyne Verlag
    Taschenbuch, 8.99€
    ISBN: 978-3-453-41853-0
    http://www.randomhouse.de/Tasc…Monica-Murphy/e471691.rhd
    Seitenzahl: 272
    Altersempfehlung: ab 14 (nur mit Erfahrungen im Genre), sonst ab 15 (oder 16)
    Genre: New adult (Lovestory), Erotik
    Quelle: http://www.randomhouse.de/heyne/


    Inhalt: Ich bin die Freundin von Drew Callahan, College-Football-Legende und Traumtyp. Er ist schön, lieb – und trägt noch mehr Geheimnisse mit sich herum als ich. Er hat mich zu einem Teil seines Lebens gemacht, in dem alles nur Schein ist und jeder mich irgendwie hasst. Und wie es aussieht, will ihn jede haben. Aber er hat nur eins im Kopf: mich. Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll. Das Einzige, was ich weiß: Drew braucht mich. Und ich will für ihn da sein. Für immer.


    Inhalt: (Selbst zusammengefasst, kleine Spoiler vorbehalten) Als Drew, wohlhabender Student, Footballspieler, unverschämt gutaussehend, über Thanksgiving zu seinen Eltern reisen muss, ist ihm sofort klar, dass er ein Schutzschild braucht, eines, das ihn auch aus schwierigen Situationen rettet. Dieses Schutzschild soll gleichzeitig seine angebliche Freundin sein. So engagiert er Fable, die die üppige Bezahlung sehr gut gebrauchen kann. Auf ihrer gemeinsamen Reise kommen sich Drew und Fable näher, doch scheinbar hat sich alles gegen sie verschworen: Geheimnisse der Vergangenheit reißen alte Wunden auf und sorgen für einen emotionalen Kampf, der über Liebe und Leben bestimmt.


    Erwartungen: Da meine Freunde so von diesem Buch schwärmten, fühlte ich mich gezwungen, es als Rezensionsexemplar anzufragen! So wurde es mir freundlicherweise vom Heyne-Verlag (Bloggerportal) zur Verfügung gestellt, wofür ich mich hiermit nochmal herzlichen bedanken möchte. Auch der Klappentext klingt vielversprechend. Für mich hatte er gewisse Ähnlichkeiten mit einem persönlichen Tagebucheintrag, diese sollen bekanntlich voller Geheimnissen stecken. Daraus konnte ich schließen, dass sich der Leser mit Drew und Fable auf die Suche nach ihnen begeben soll!


    Cover: Das Cover sieht vorerst sehr „genrespezifisch“ aus, denn auf diversen Young adult-Büchern werden die Paare, um die sich die Geschichte ereignet, abgebildet, so auch hier. Trotzdem kann man, je länger man sich mit ihm vertraut macht, mehr hineininterpretieren, als wahrscheinlich vorgesehen ist. Zuerst einmal fällt auf, dass die verwendeten Farben oft in warmen Tönen gehalten wurden, die zusammen sehr gut harmonieren! Dies könnte auf die schon im Klappentext beschriebene, innige Beziehung zwischen den Protagonisten hindeuten. Ebenfalls warm, in diesem Fall orange, sind die Strahlen der Sonne, die sich ihren Weg durch die Haare der Frau bahnen. Stellt es die aufgehende Morgensonne da, könnte das ein Indiz auf den Beginn großer Liebe sein, deren Bestimmung das Unbestimmte ist, schließlich weiß niemand, was ein anstehender Tag für ihn bereithält! ♥


    Meinung:



    Geschichte: Das Spiel der falschen Freundin ist längst nichts neues mehr und wurde schon oft schlecht umgesetzt- was man von diesem tollen Buch definitiv nicht behaupten kann! Eher im Gegenteil; die ausgezeichnet durchdachte Geschichte weist keinerlei Widersprüche auf, die Figuren haben (zur Abwechslung) einen sehr deutlichen Charakter und auch sonst ist es schwierig, etwas zu finden, was nicht gut gelungen ist! Die teilweise ruckartigen Stimmungswechsel werden auch für den Leser spürbar, so dass für eigene Gedanken kein Platz ist- die Geschichte nahm mich ein und ließ mich nicht mehr los. Die am Anfang versprochenen Geheimnisse werden zwar lange geheim gehalten, doch leider sorgte bei mir ein Satz dafür, dass sich meine Vorahnung, wie das Buch endet, bestätigte. Über diese Tatsache sehe ich aber einfach mal hinweg, da die Mühe, diese nicht zu verraten, alles wieder wett macht, zudem ist es noch etwas ganz anderes, alles schwarz auf weiß zu sehen! Da die Kapitel abwechselnd aus der Sicht Fables und Drews geschrieben sind, sind Handlungen durch Gedanken besonders nachvollziehbar, dazu gleich mehr! Abschließend möchte ich noch sagen, dass es sehr intime Szenarien gibt, daher auch meine Altersempfehlung; man sollte sich in diesem Genre schon etwas auskennen, wenn man das Buch mit 13 oder 14 lesen möchte, zudem erfordert es eine gewisse Reife. Darüber hinaus finde ich eine Empfehlung ab 15 durchaus angemessen.


    Charaktere:
    Fable und Drew wurden bis ins kleinste Detail charakterisiert. Sie sind so lebendig, so tiefgründig, dass sie theoretisch jede Sekunde in die echte Welt einziehen könnten und dort kein bisschen wegen fehlender Charaktermerkmale auffallen würden!
    An ihnen wird besonders deutlich, dass Liebende auf Details in Form von Charakterzügen, Gewohnheiten, Vorlieben o. ä. achten, und die Bedeutung von Wut, Eifersucht und Hass zu einer wird, die man sich von seinem Partner wünscht!
    Fable: Fable stammt aus sehr einfachen, dadurch aber schwierigen Verhältnissen. Ihr 13 jähriger Bruder gelangt allmählich auf die schiefe Bahn, da das Geld vorne und hinten nicht reich. Das interessiert seine und damit auch Fables Mutter herzlich wenig; sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse weit über die der Kinder, wodurch sich Fable gezwungen fühlt, die Funktion der fehlenden Elternteile zu übernehmen. Für Geld tut sie deswegen fast alles. All dies muss ihren Charakter meiner Meinung nach stark geprägt haben, denn starke Menschen, die den Lebensmut nicht verlieren, haben oft harte Zeiten hinter sich. Trotzdem, eins muss man Fable lassen; sie ist unglaublich selbstbewusst und weiß sich immer zu helfen. Sie schreckt nicht davor zurück, anderen gegenüber frech zu sein, was beim Leser einen sehr humorvollen Nachgeschmack hinterlässt! Ebenfalls auf ihr Temperament zurückzuführen ist ihre unersättliche Neugierde. Sie möchte die Gründe erfahren, die Drew zu dem gemacht haben, der er ist, die ihn handeln lassen, wie er es tut. Zudem beschert ihr Drew noch ungeahnte Gefühle, die sie sehr verletzlich machen, verunsichern. Nach außen hin möchte sie sich nichts anmerken lassen, doch jeder, sie selbst eingeschlossen, weiß, dass ihre Hülle zu dünn dafür ist. Wie Drew selbst sagt, ist sie ein einziger Widerspruch!
    Trotz der Tatsache, dass die Beziehung von Fable und Drew noch auf wackligen Beinen stand, kam mir Fable draufgängerisch, zu „locker“ vor, sie überstürzte vieles und dachte schon weiter, obwohl sie sich dies eigentlich noch nicht erlauben durfte.
    Zu Beginn war Fable mir allerdings extrem unsympathisch. Ihre Sätze waren kurz angebunden, die Wortwahl sehr… heftig. Im Laufe des Buches wird sie offener, verständnisvoller, freundlicher (obwohl sie bei ihrer Art, alles was sie denkt sofort zu sagen, bleibt), womit sie kurzfristig bei mir punkten konnte. Leider, und das finde ich wirklich sehr bedauernswert und kann es mir nicht erklären, wieso, verhält sie sich am Ende ziemlich egoistisch und empathielos gegenüber Drew. Als er viele Sachen verarbeiten muss und Unterstützung bräuchte, sorgt sie sich mehr oder weniger nur um ihre Beziehung zueinander.
    Fable-Fazit: Obwohl ich viele negative Punkte genannt habe, ist mir Fable ans Herz gewachsen. Die Sorge um ihren Bruder und Drew (jedenfalls bis es an das letzte Viertel geht :D) ist wirklich rührend , das Gesamtbild macht sie zu einer wundervollen Frau, die begriffen hat, dass das Leben nicht nur aus Schuhen und Lippenstift besteht.
    Drew: Drew ist, wie viele fiktive Jungs/Männer der Mädchenscharm: Intelligent, beliebt und gutaussehend, ein muskelbepackter Footballspieler, der im Wohlstand aufwuchs.
    In Wirklichkeit aber hat Drew eine Mauer um sich gebaut. Er lässt niemanden an sich heran und ist oft allein, was an seiner Vergangenheit liegt. Er braucht Fable, seine bezahlte Scheinfreundin, um den Flashbacks, mit denen er in seinem alten Wohnort zu kämpfen hat, ein endgültiges Ende zu setzen.
    Drews Verbundenheit zu Fable ist etwas ganz besonderes. Von der ersten Sekunde an wusste er, dass nur Fable dem Druck seines Vaters und seiner arroganten Stiefmutter standhalten würde. In der darauffolgenden Zeit entwickelt sich etwas zwischen ihn, etwas, was sehr zerbrechlich ist, wenn man es falsch behandelt.
    Drew war mir im Verlaufe des Buches um einiges weiter entfernt als Fable, was aber auch seine guten Seiten hatte, denn nur so, wie oben schon geschrieben, kann die Stimmung, die zwischen den Zeilen herrscht, auch auf den Leser übertragen werden.
    Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, weil alles weitere Spoiler enthalten würde, aber eines möchte ich über ihn noch sagen; er hat ein großes Herz, was er, nur er allein abstreitet.
    Beide:
    Ach, wenn sie nur wüssten, was der andere denkt. Alles wäre viel einfacher! Was mir in ihrer Beziehung aufgefallen ist? Sie denken beide das gleiche, gehen aber davon aus, dass der jeweils andere das Gegenteil denkt. So versuchen sie, ihren Partner zu verstehen, obwohl die „Antwort“ in greifbarer Nähe liegt!
    Ferner geht bei ihnen vieles ziemlich schnell von statten- tiefgehendes Vertrauen ist in der kurzen Zeit, in der sie sich kennen, schnell hergestellt.
    Beide-Fazit: Die Bindung zwischen Drew und Fable ist anders als die anderer Paare- logisch, wenn man die Bedingungen, unter denen sie sich näher gekommen sind, genauer betrachtet!


    Schreibstil: Wie vorhin schon erwähnt, besteht das Buch aus den Sichten Drews und Fables. Dadurch werden die Charaktere noch lebendiger- jeder hat seine eigene Meinung, seine eigenen Gedanken, handelt anders als der andere es tun würde. Der Wechsel hilft dabei, die Figuren zu verstehen und führt sie näher an den Leser heran, da alles, was nicht aus ihren Handlungen hervorgeht, somit geklärt wird.
    Ich bin mir sicher, dass Monica Murphy einmal mindestens genauso verliebt war wie Drew und Fable es sind. Sie beschreibt die Liebe so perfekt, dass auch jemand, dem noch nicht der Richtige begegnet ist, weiß, wann dies der Fall ist!


    Sonstiges: Ich bin vollkommen begeistert von dieser packenden Geschichte, deren Potenzial sehr gut ausgeschöpft wurde!


    Fazit:
    5 von 5 Sternen!