Beiträge von TinaMar

    Klappentext:
    Clara Flockheimer und ihre kleine Tochter wollen ihr Leben auf Mallorca verbringen – zusammen mit Andrés, dem charmanten, leidenschaftlichen Spanier, dessen Restaurant Clara mit ihren Ideen zu neuer Blüte verhelfen soll. Doch Andrés scheint nur noch Augen für Maria José zu haben, die verführerische Köchin seines neuen Restaurants – das sieht Clara sich natürlich nicht lange mit an...


    Meine Meinung:
    Die Bücher von Gaby Hauptmann lese ich zwischendurch eigentlich immer gerne, da sie flüssig zu lesen sind und immer witzige Figuren und Situationen vorkommen. Also richtige Stimmungsaufheller. Das ist leider bei diesem Buch anders.
    Das schöne Cover des Buches verspricht eine leichte, fröhliche Erzählung und verbreitet auch gleich Urlaubsstimmung. Daher passt es natürlich, dass die Geschichte in Mallorca spielt. Die Hauptfigur ist Clara, 36 Jahre alt, promovierte Kunsthistorikerin und Mutter einer kleinen vierjährigen Tochter. Mit der Figur Clara werde ich schon anfangs nicht warm und das bessert sich leider auch während des Lesens nicht. Vor allem finde ihre Angst vor dem evtl. Fremdgehen Andrés richtig nervig. Außerdem geht es gar nicht, dass sie ihre kleine Tochter bei ihrer Freundin zurücklässt, weil sie – wegen Andrés (sie kann ihn aufgrund seiner evtl. Affäre nicht mehr sehen) - sofort zu ihrer Mutter nach Deutschland muss. Ihre Freundin und sie nennen das einen Selbstfindungstrip. Da glaubt man nicht, dass sie die erwachsene, verantwortungsvolle Frau sein soll, die vorher vorgestellt wurde. Danach droht die Story immer noch unglaubwürdiger zu werden: Die Mama will zu ihr nach Mallorca ziehen, eine kurze Episode bei den Weight Watchers einfügen, kleine Detektivgeschichte und so geht es weiter. Der Schluss ist auch nicht überraschend - das hatte man schon vorher vermutet. Einzig die Auflösung der kleinen Detektivgeschichte war für mich nicht so vorhersehbar.


    Fazit:
    Ich fand das Buch zu angestrengt und konstruiert. Es wirkt als ob viele einzelne kürzere Erzählungen zu einer Geschichte zusammengefasst werden mussten. Es war für mich einfach nicht „rund“. Außerdem war mir die Figur Clara unsympathisch. Dieses Buch muss man nicht gelesen haben.

    Klappentext:
    Ein Meer von rosa-weißen Blüten, malerische Fachwerkhäuser und romantische Flusslandschaften – nach sechs Jahren in Hamburg hat Leonie fast vergessen, wie schön das Alte Land ist. Da ihre Mitbewohnerinnen eigene Wege gehen und sie ihren Job verloren hat, muss sie sich neu orientieren und hofft, in der alten Heimat zur Ruhe zu kommen. Doch die will sich einfach nicht einstellen, da ihre Eltern Hilfe brauchen und, ganz unerwartet, ein Mann ihr Herz höher schlagen lässt. Ein Glück, dass sie sich auf ihre beiden Freundinnen Nina und Stella verlassen kann!


    Cover:
    Dieses Buch hat ein wunderschönes Cover. Das Bild selbst strahlt eine ruhige Schönheit aus und ist einfach zeitlos. Doch das Schönste daran ist für mich, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Finger angesprochen werden. Es handelt sich nämlich um ein „Fühlcover“, d. h. auf dem kompletten Außeneinband befinden sich leicht erhabene senkrechte Linien, so dass der Eindruck entsteht, dass man das Holz fühlen kann. Auch der Titel auf der Vorderseite und die Überschrift auf der Rückseite sind leicht erhaben, so dass man diese ebenfalls fühlt. Das hat mich richtig fasziniert. Auch die Innenklappen sind sehr schön gestaltet.


    Meine Zusammenfassung und Meinung:
    Leonie ist gerade 41 geworden, Single und wohnt zusammen mit ihren Freundinnen Stella und Nina in einer Hamburger Stadtvilla. Nach Leonies Geburtstag erzählt ihr ihre Mutter Anke, dass sie eine Auszeit nimmt, um ihren Traum von einer Europareise wahr zu machen. Leonies Vater Jürgen hat dafür kein Verständnis, so dass Anke allein fährt. Jürgen muss währenddessen den Apfelhof mit Hofladen und Vermietungen alleine betreiben. Als Leonie ihre Arbeit in Hamburg verliert, fährt sie zu ihrem Vater, um auf dem Hof auszuhelfen. Auch in der Wohngemeinschaft von Leonie, Stella und Nina tauchen Probleme auf, denn Stella, die Eigentümerin, will die Villa verkaufen. Daneben muss Leonie auch noch entscheiden, welcher Mann wohl der Richtige für sie ist und ob sie der Liebe am Ende eine Chance gibt.
    Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fortsetzung des ersten Bandes „Eine Villa zum Verlieben“. Es ist aber eine in sich abgeschlossene Geschichte, die auch ohne den ersten Band verstanden wird.
    Die Geschichte wird in der „Ich-Form“ von Leonie erzählt. Die Figur der Leonie war mir gleich sympathisch. Überhaupt sind in diesem Buch alle Charaktere glaubhaft beschrieben, so dass man jedem die jeweiligen Sorgen auch abnimmt bzw. auch zeitweise nachfühlen kann. An Leonies Mutter z.B. fand ich richtig bewundernswert, dass sie sich ihren Sehnsüchten stellt, und einfach allein losfährt, obwohl ihr Mann dafür kein Verständnis und sie auch ein bisschen Angst davor hat. Leonies Vater kann dagegen nicht aus seiner Haut. Er will einfach keine Veränderungen, weil das Leben für ihn gut ist, so wie es ist. Die Träume seiner Frau sind für ihn nur Hirngespinste. Trotz allem ist er ein netter Kerl.
    Alles in allem drückt die Geschichte für mich aus, dass sich alles was bisher so schön im Fluss war, von heute auf Morgen ändern kann und nichts so bleibt wie es ist. Aber auch, dass aus Veränderungen etwas Schönes erwachsen kann und man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken sollte. Und natürlich, dass gute Freundinnen das Leben verschönern bzw. in manchen Momenten leichter machen.
    Der Schreibstil gefällt mir gut. Die gesamte Geschichte wirkt „rund“ und ist dazu noch leicht und flüssig geschrieben. Dabei wird die Landschaft des „Alten Landes“ wunderschön und sehr bildhaft beschrieben, so dass man richtig Lust bekommt, diese einmal mit eigenen Augen zu sehen.


    Fazit:
    Eine leicht zu lesende, warmherzige Geschichte mit sympathischen Figuren.

    Klappentext:
    Anna weiß nicht, wie schön sie ist. Als Schülerin beeindruckte sie vor allem durch ihren Leibesumfang und die selbstgenähten Klamotten – beides sicherte ihr die Rolle als beliebtes Mobbing-Opfer. Deswegen wird Anna auf keinen Fall bei dem Klassentreffen aufkreuzen. Anna weiß noch nicht, dass ihre Freundin sie überreden wird hinzugehen, damit sie sich endlich ihrer größten Angst stellt. James weiß, dass seine Frau ihn betrügt. Er weiß nicht, wie er damit umgehen soll, und ist leichte Beute, als sein Kumpel ihn zum verhassten Klassentreffen schleppen will. James wird dort Anna treffen und sie nicht erkennen. Er wird nicht wissen, dass die schöne Unbekannte diejenige ist, die er zu Schulzeiten bloßgestellt hat. Beide wissen nicht, dass sie das Leben des anderen verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen.


    Cover:
    Das Cover gefällt mir sehr gut. Die schlichte Aufmachung lenkt nicht von diesem wunderbaren Titel „Vielleicht mag ich dich morgen“ ab. Die Grafik mit den beiden einzelstehenden Figuren unterstreicht den Titel vielmehr. Daneben gibt es in den Innenklappen auch noch ein paar Informationen über die beiden Hauptfiguren. Am Anfang über Anna, am Ende über James. Das finde ich wirklich eine tolle Idee.


    Meine Zusammenfassung und Meinung:
    Das Buch beginnt 1997 mit der Schulabschlussfeier. Anna heißt hier noch Aureliana und wird als dick und hässlich beschrieben. Sie geht mit James in eine Klasse, der der meistbegehrte Junge in der Schule ist und natürlich Aurelianas heimlicher Schwarm. Die Geschichte bedient die totalen Klischees. Hässliches, dickes Mädchen verliebt sich in durchtrainierten Sunnyboy der Schule und alle machen sich andauernd über sie lustig. Die Show, die sich James dann an der Abschlussfeier für Aureliana ausdachte, fand ich schon ein bisschen weit hergeholt und ich war mich nicht sicher, was ich von diesem Buch halten sollte.
    Nach diesem Kapitel geht es mit der Gegenwart weiter. Jetzt nennt sich Aureliana Anna, ist 32 Jahre alt und auf der Suche nach dem Richtigen. Ihre Dates verlaufen aber nicht so, wie sie es sich vorstellt, denn die Männer, die Anna trifft, entpuppen sich dabei als Freaks. Dann erhält Anna eine Einladung zum Klassentreffen und will nicht hingehen, aber ihre Freunde überreden sie dazu. Das nächste Kapitel handelt von James. Sein Freund will, dass er mit zum Klassentreffen kommt – eigentlich ist er dazu nicht in Stimmung – aber er geht doch hin. Dort treffen Anna und James aufeinander und James erkennt Anna nicht. Wie es der Zufall will, treffen sich die beiden wieder bei der Arbeit, da sie für ein Projekt zusammenarbeiten müssen. Jeder fasst für sich einen Plan, wie er mit dem anderen umgeht. So wird dann gestritten, gelacht, gehofft, geliebt usw. Eine Nebenhandlung ist noch die Hochzeit bzw. die Hochzeitsvorbereitungen von Annas Schwester Abby.
    Anna selbst ist eine sympathische, kluge Frau, die einfach nicht verstehen kann, dass sie wunderschön ist. Dies nimmt man ihr auch richtig ab. Man kann nachvollziehen, dass sie aufgrund des Mobbings in der Schule ihr Leben lang von (unbegründeten) Ängsten begleitet wird. Und dass es ihr schwerfällt, die Komplimente, die sie früher nie bekommen hat, auf einmal annehmen zu können. Denn Anna selbst fühlt ja nicht auf einmal anders, sie ist ja immer noch die gleiche Person von früher, nur mit einem anderen Aussehen. Ihre Freunde sind durchwegs kauzige Typen, aber genau wie ihre Familie richtig sympathisch. Einzig mit ihrer Schwester komme ich nicht ganz klar.
    James dagegen finde ich ein bisschen oberflächlich. Er ist der Sunnyboy und gewohnt, immer alles zu bekommen. Sobald das nicht klappt, steckt er den Kopf in den Sand bzw. kämpft um den Schein und nicht um das Wichtige. Zumindest wirkt es für mich so. Auch sein Freund hat keine netten Eigenschaften. Am Ende wandelt sich das Bild ein bisschen. Aber das finde ich auch ein bisschen unglaubwürdig. Obwohl es heißt, dass man sich für die wahre Liebe ändern kann. Meine Lieblingsperson in diesem Buch ist jedenfalls Anna.
    Das erste Kapitel überzeugte mich noch garnicht, aber dann war das Buch ein einziger Lesespaß. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und immer wieder mit witzigen Passagen geschmückt. Ein Kapitel erzählt dabei von Anna, das nächste von James usw.. Somit wird immer zwischen den beiden abgewechselt, so dass man von beiden Einblicke in ihre Gefühlswelt bekommt. Was ich hier auch toll finde, ist, dass die beiden Figuren vom Cover auch wieder bildlich bei der jeweils ersten Seite eines Kapitels auftauchen.
    Das Ende ist zwar nicht überraschend, aber es macht Spaß, die beiden durch das Buch zu begleiten.


    Fazit: Das Buch beschert schöne, witzige Lesestunden. Für mich ein empfehlenswertes Buch!

    Klappentext:
    Als Psychiater hört Hector oft zu, wenn seine Patienten sich Fragen zu ihren Freundschaften stellen. Ist ein Freund einfach nur jemand, mit dem man gerne zusammen ist? Oder jemand, der einem auch dann noch hilft, wenn es für ihn selbst brenzlig wird? Als Hector erfährt, dass sein Schulfreund Édouard unvorstellbar viel Geld gestohlen haben soll und polizeilich gesucht wird, gewinnen diese Fragen eine unerwartete Aktualität. Und weil Hector nicht nur ein guter Psychiater, sondern auch ein erstklassiger Freund ist, steckt er schon kurz darauf mittendrin in einem großen Abenteuer. Das führt ihn durch zahlreiche Städte Südostasiens und sogar auf dem Elefantenrücken in die verbotenen Dschungel des Goldenen Dreiecks. Er trifft alte Freunde wieder und findet neue. Er lernt etwas über die Freundschaft zwischen Männern und Frauen – und nicht zuletzt dank Aristoteles und dem heiligen Thomas von Aquin erfahren wir gemeinsam mit Hector, was die Freundschaft zum vielleicht höchsten Gut der Menschheit macht.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt damit, dass der Psychiater Hector verschiedene Personen vorstellt, die auch verschiedene Einstellungen zur Freundschaft bzw. Probleme damit haben. Mit der Art, wie dies geschieht, konnte ich mich nicht ganz anfreunden und hoffte daher, dass das Buch nicht immer so weitergeht. Richtig ging für mich das Buch los, als Leutnant Ardanarinja bei Hector auftauchte und seinen Freund Èdouard suchte, der Geld gestohlen haben soll. Hector war im Besitz einer alten Postkarte von Èdouard, was er aber nicht erzählte. Bald macht er sich dann auch auf die Reise, um seinen Freund selbst zu suchen. Die Reise ist interessant und wirklich gut geschrieben und es kommt dabei auch noch richtig Spannung auf, als dann auch noch seine Frau und sein Sohn in Gefahr geraten.
    Was mir sehr gut gefallen hat, waren die 22 Beobachtungen über die Freundschaft, die Hector während seiner Suche machte, und dann auch aufschrieb. Diese fingen immer mit „Ein wahrer Freund ist….“ an und zeigen am Schluss auf, wie vielfältig und wunderbar eine richtige Freundschaft doch ist und was manche Menschen auch dafür riskieren. Aber es zeigt auch auf, dass die Menschen eine unterschiedliche Meinung davon haben, was Freundschaft bedeutet und zu was sie „verpflichtet“ (oder auch nicht).


    Fazit:
    Im Endeffekt handelt es sich um ein schönes Buch, das leicht zu lesen ist und viel Wahres über die Freundschaft erzählt. Man fühlt sich beim Lesen wohl und ich konnte bei einigen Aussagen zustimmend nicken, andere machten mich nachdenklich. Aber es ist kein Buch, das ich unbedingt wieder einmal lesen muss. Daher habe ich es auch verschenkt.

    Klappentext:
    London 2011. Die junge Läuferin Jennifer will an den Olympischen Spielen teilnehmen. Jetzt aber drohen Panikattacken ihren Traum zu gefährden. Mit ihrem Trainer, dem Iren Gregory, der sie heimlich liebt, reist Jennifer nach Mandeville, auf den Landsitz ihrer Familie. Sie hofft, sich bei ihrer fast hundertjährigen Urgroßmutter Alberta Rat holen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen, damals in Berlin, im Jahr 1936. Auf den Spuren ihrer Familiengeschichte wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.


    Cover:
    Das Bild auf dem Cover finde ich wunderschön. Die Frau im Vordergrund wirkt für mich so glücklich und stolz, so dass mich das Buch gleich angesprochen hat. Ein bisschen irritiert hat es mich zwar schon, dass die Geschichte von einer Läuferin erzählt, auf dem Bild aber Frauen beim Bogenschießen abgebildet sind. Nachdem ich das Buch gelesen habe, ist mir klar, dass das Bild nicht auf die Läuferin Jennifer, sondern auf ihre Urgroßmutter Alberta hinweist.
    Der Titel „Als der Himmel uns gehörte“ ist auch wirklich toll, aber man kann aus ihm nicht auf die Geschichte schließen. Dahinter hätte sich vieles verbergen können. Im Endeffekt aber passend!


    Meine Zusammenfassung und Meinung:
    Das erste Kapitel spielt in London im Jahr 2011. Jennifer ist Läuferin und ihr größter Traum ist, über zehntausend Meter an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ihr Trainer Cyrus Devon, selbst Europameister über zehntausend Meter und erfolgreicher Coach, traut ihr die Olympiateilnahme aber nicht zu, da sie zwar sehr schnell ist, aber während des Rennes Panikattacken bekommt und ihre Tempo falsch einteilt, so dass sie erschöpft zusammenbricht. Dann lernt Jennifer während ihrer Übungsläufe durch den Park den Iren Gregory O´Reilly kennen, der sie für Olympia trainieren will. Außerdem gibt er ihr den Tipp, ihre Urgroßmutter Alberta zu besuchen und um Rat zu fragen, da Alberta selbst 1936 als Bogenschützin bei den Olympischen Spielen in Berlin teilgenommen hat. Nach einem weiteren, missglückten Rennen trennt sich Jennifer von ihrem Trainer und fährt mit Gregory zu ihrer Urgroßmutter. Dort erzählt ihr Alberta ihr Leben und Teile von Jennifers eigener Lebensgeschichte, was Jennifer dann Kraft für das eigene Leben gibt.
    Der Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr mitreißend. Ein Kapitel erzählt dabei von Jennifer im Jahr 2011 bzw. 2012, das nächste von Alberta im Jahr 1931 bis 1945 usw.
    Was ich besonders eindrücklich fand, waren die Jahre 1931 bis 1945 – also Albertas Geschichte. Alberta selbst ist eine selbstbewusste, manchmal etwas vorlaute, junge Frau. Ich fand sie anfangs auch sehr egoistisch, aber sie war ja auch noch sehr jung (16 Jahre alt). Im Großen und Ganzen hatte sie aber immer das Herz aber am rechten Fleck. Dass man als Frau noch nicht die gleichen Rechte wie die Männer hatte, wird schon an Kleinigkeiten sichtbar. Für Alberta und ihre Familie war es z. B. nicht wichtig, dass sie die Schule fertig machte, da sie mit dem Abitur später (als Frau) sowieso nicht viel anfangen kann. Auch bei der Wahl der Sportart, die sie für die Olympischen Spiele trainieren wollte, war sie nicht wirklich frei, weil Frauen nur in ein paar Sportarten zugelassen waren.
    Daneben wird hier sehr deutlich, wie die Nazis langsam aber sicher auf alle Bereiche des Lebens Einfluss nahmen. Anfangs glauben einige noch, dass sie mit Politik an sich nichts am Hut haben und sie einfach weitermachen können wie bisher (also z. B. Sport und Politik klar trennen), bis sie merken, dass sie sich gewaltig geirrt haben.
    Dass es sich bei den Olympischen Spielen um einen friedlichen Wettstreit der verschiedenen Völker handelt, weiß jeder. Aber dass auch die Spiele für die Nazis zu Propagandazwecken missbraucht wurden – (für die Nazis waren die Sportler nur ein Mittel, um die Stärke der Kämpfer und somit ihrer arischen Rasse aufzuzeigen), habe ich vorher noch nie bewusst wahrgenommen. Man sieht einfach, dass auch alles Schöne für schändliche Zwecke missbraucht werden kann.
    Der Olympische Geist selbst ist richtig im Buch zu spüren. Die Figuren sprühen nur so vor Begeisterung, wenn sie von den Olympischen Spielen erzählen oder an diese denken.


    Fazit:
    Diese Geschichte nahm mich richtig gefangen und hat mich wahnsinnig berührt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ein wunderbares Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte!

    Klappentext:
    Die Zeit ist reif für Abenteuer. Elsa Johansson ist auf der Suche nach Freundinnen, allein ist ihr das Leben zu langweilig geworden. Zum Glück kann man sich mit siebzig endlich auch verrückte Ideen erlauben. Daher stellt sie sich an eine Straßenkreuzung am Bahnhof, und wenn sie eine nette fremde Frau sieht, reist sie dahin, wo diese Urlaub macht. Elsa landet in Västeras, London und sogar in New York. Und lernt durch Zufall Isabella und Carina kennen, die mit Mitte fünfzig ebenfalls beschlossen haben, dass endlich etwas passieren muss. Die drei ungleichen Freundinnen stellen fest, wenn man nur den Mut hat, hat das Leben viel zu bieten: Abenteuer, Liebe und einen neuen Anfang …


    Cover:
    Das Cover des Buches finde ich nett gemacht, aber es wirkt auf mich nicht besonders. Das Bild selbst ist zwar schön und mir gefällt auch gut, dass das Bild auf der Innenseite des Umschlags nochmals zu sehen ist. Aber das Buch sticht einfach nicht unter anderen Büchern heraus. Vom Cover her ein nettes Buch, wie viele andere auch.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte selbst finde ich anfangs richtig schön. Es geht um die drei Frauen, Elsa, Isabella und Carina. Vor allem Elsa ist mir gleich ans Herz gewachsen. Um endlich noch etwas von der Welt zu sehen, will sie nach dem Tod ihres Mannes noch ein bisschen reisen – auch um alte Träume endlich wahr werden zu lassen. Dass sie aber einfach spontan eine – für sie nett scheinende, fremde – Dame „verfolgt“, um dorthin zu reisen, wo die Frau hinfliegt, ist einfach verrückt. Aber auch verdammt mutig und richtig witzig. In diesem Fall kann man wirklich von „Abenteuer erleben“ reden. Isabella ist eine richtige Dame, aber deshalb auch nicht unsympathisch. Ihr ist wichtig, nicht unbedingt aufzufallen. Carina ist ihre Freundin und sehr extrovertiert.
    Anfangs wechseln die Kapitel zwischen Elsa und den beiden anderen ab, bis die drei zufällig aufeinandertreffen. Die Hauptaussage dieses Buches ist für mich: Man ist nie zu alt für Abenteuer und sollte sein Leben leben, solange man kann. Grundsätzlich kann man dem nur voll und ganz zustimmen, aber mir ist während des Lesens aufgefallen, dass man für einen Neuanfang wohl allein sein muss, d.h. in der Geschichte trennt sich jeder erst einmal von seinem/r Partner/in (gewollt oder ungewollt) oder ist bereits allein und hat keine Freunde oder nur wenige. Nach der Trennung fangen dann alle zu leben an und verwirklichen ihre Träume oder überwinden ihre Ängste. Klar, hier geht es erst einmal um drei unglückliche(?) Freundinnen, aber die anderen Charaktere ereilt das gleiche Schicksal: Sie sind zwar sympathisch, aber (erst einmal) allein. Auch ändert sich ihr trauriges, langweiliges Leben schon bald nach ihrem Entschluss in ein tolles, glückliches Leben. Man trifft auch fast nur auf nette, hilfsbereite und natürlich gutaussehende Leute.
    Der Anfang des Buches hat mich noch richtig begeistert, aber leider war die Begeisterung bald weg. Danach war es halt eine nette Erzählung mit vorhersehbarem Ende. Der Schreibstil selbst ist leicht und flüssig und führt dazu, dass das Buch bald ausgelesen ist.


    Fazit:
    An sich eine nette Geschichte, für langweilige Regentage, aber kein Buch, das lang im Gedächtnis bleibt. Ich habe von diesem Buch einfach mehr erwartet.

    Klappentext:
    Als Hattie ihre erstgeborenen Zwillinge Philadelphia und Jubilee taufte, war das Ausdruck einer großen Hoffnung. Hatte der Norden, die »Wiege der Freiheit«, den Schwarzen, die aus dem Süden kamen, nicht Gleichheit und Wohlstand versprochen? Und schmeckte das Leben in dem kleinen Haus an der Wayne Street nicht nach Zukunft? Hattie wird noch viele weitere Kinder bekommen, aber kaum etwas von ihren Hoffnungen wird sich erfüllen. Schmerz über Versagen und Schicksalsschläge überschattet Hatties Dasein. Es ist ein Schmerz, der sich fortschreiben wird in die nächste Generation. Doch diese Saga um eine außergewöhnliche Frau und ihre zwölf Kinder, die als Geschichte der Great Migration beginnt und sich zum Tableau mit zwölf Einzelporträts über das ganze zwanzigste Jahrhundert weitet, ist trotz Scheitern und Enttäuschung ein vitales Epos – voller Lebenskraft und verhaltener Zärtlichkeit, voller Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Bitterkeit.


    Cover:
    Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Zusammen mit dem Titel hat es eine starke Ausdruckskraft und verlangt geradezu danach, dass man sich das Buch näher ansieht.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt mit Hattie – der Mutter aller zwölf Kinder – und mit ihren beiden erstgeborenen Zwillingen. Hier ist Hattie noch jung und voller Zuversicht und Leben. Als die beiden Kinder an Lungenentzündung sterben, bleibt sie – obwohl sie weitere Kinder bekommt – immer in ihrem Schmerz durch den Verlust der Zwillinge gefangen. Sie bekommt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Die nächsten Kapitel erzählen nacheinander von ihren weiteren Kindern: Floyd, Six, Ruthie, Ella, Alice, Billups, Franklin, Bell und Cassie. Allen ist gemeinsam, dass keiner wirklich glücklich ist, sie sind alle rastlos und suchen etwas, wobei keiner weiß, was genau. Sie lieben ihre Mutter und diese liebt ihre Kinder ebenfalls, nur zeigt es keiner dem anderen. Dadurch fehlt ihnen wohl die offene Bestätigung der Liebe. Es ist eigentlich eine absolut traurige Geschichte, da wirkliches Glück und Freude fehlt. So wie die Mutter Hattie ihre Freude und Fröhlichkeit mit den ersten Kindern verloren hat, so haben ihre weiteren Kinder diese Freude nie gefunden. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass der Enkeltochter Sala ein besseres Leben gelingt.
    Die Grundaussage des Buches ist für mich, dass Kindern durch die Mutter immer etwas mitgegeben wird. Hier steht wohl der Schmerz im Vordergrund. Auch dass fehlende Liebesbeweise bei den Kindern eine Leere entstehen lassen, die sie in ihrem Leben durch irgendetwas zu füllen versuchen. Aber das gelingt - zumindest hier - keinem.
    Die Geschichte beleuchtet außerdem auch die Zeit, als die Leute noch in Schwarz und Weiß eingeteilt wurden und Schwarze als Menschen zweiter Klasse galten.
    Der Schreibstil ist grundsätzlich flüssig aber auch gewaltig und zeitweise machten die Personen richtige Gedankensprünge, daher musste ich langsamer lesen, um den Text richtig aufzunehmen.


    Fazit:
    Es ist ein Buch voll von Schmerz, Wut, Trauer und Bitterkeit und daher ganz sicher keine Geschichte, um eine fröhliche Stimmung zu erzeugen. Man sollte das Buch in Ruhe lesen und auf sich wirken lassen.

    Klappentext:
    In Amsterdam sterben Menschen, jeden Tag mehr. Malaria breitet sich in der Stadt aus, übertragen von gezielt ausgesetzten Mücken. Eine könnte helfen: Die Wissenschaftlerin Erica Stroud-Jones steht kurz vor dem Durchbruch in der Malaria-Forschung. Doch sie ist spurlos verschwunden. Ihr Freund Max Carver sucht in der Amsterdamer Unterwelt nach ihr. Max muss wissen, woran Erica zuletzt gearbeitet hat, um die Katastrophe zu verhindern. Seine Suche führt ihn immer tiefer in Ericas Vergangenheit. Was hat sie in den neunziger Jahren in Afrika gemacht? Und was hat das mit der Malaria-Epidemie zu tun? Max muss feststellen, dass er Erica kaum gekannt hat, denn was er herausfindet, ist gefährlich. Lebensgefährlich.


    Cover:
    Das Cover des (Hör-)Buches spricht mich überhaupt nicht an. Man sieht zwar sofort, dass es sich um einen Thriller handelt, aber das ist auch schon alles. Vor allem finde ich, hat das Cover die Geschichte nicht wiedergibt. Soll der Mann das Böse darstellen oder Max auf seiner Suche?


    Meine Meinung:
    Das Buch fängt mit dem Aussetzen der „Malariamücken“ in einem Flugzeug an. Danach werden in einzelnen Kapiteln Max, Erika und Mitarbeiter bzw. die Eigentümer des Pharmakonzerns vorgestellt. Die Hauptfiguren sind Erika und Max. Erika kann ich anfangs nicht gut einschätzen, wirkt aber – vor allem durch die eingefügten Tagebucheinträge (und durch die Stimme der Erzählerin) richtig sympathisch. Max wirkt auf mich eher introvertiert. Max und Erika haben eine schöne Zeit bis Erika verschwindet. Nachdem die Polizei nicht nach ihr sucht, macht sich Max selbst auf die Suche. Die Suche selbst ist richtig spannend und es stellt sich heraus, dass auch Max Geheimnisse hat.
    In dieser Geschichte werden unter anderem die Gier und die Macht der Pharmafirmen aufgezeigt. Die Konzerne sind nicht an gesunden Menschen interessiert und somit sind sie nicht in erster Linie an „Heilmitteln“ interessiert, sondern an Arzneimitteln, die den größtmöglichen Profit versprechen. Dadurch haben es natürlich Forscher, die nach Heilmitteln suchen, keinen leichten Stand – vor allem, da sie kein bzw. nur schwer Geld für ihre Forschung bekommen. Dass sich diese Haltung dann einmal als schwerer Fehler erweisen könnte, ziehen sie nicht in Betracht. Doch was passiert, wenn man auf einmal selbst betroffen ist? Daneben wird sehr deutlich, was Malaria für eine schwere Krankheit ist.
    Ericas große Geheimnisse – ich finde nicht, dass das Buch damit gut beschrieben ist. Für mich hat Max Erica viel mehr verschwiegen, als sie ihm. Natürlich ist der Hintergrund von Erica für die Geschichte wichtig und dieser wird durch die Tagebucheinträge auch sehr gut und eindringlich geschildert. Aber er dient meiner Meinung nur dazu, die Zusammenhänge und das Handeln der verschiedenen Personen richtig zu verstehen.
    Die große Frage die am Ende bleibt: „Was wäre wenn so ein Szenario in der Wirklichkeit passieren würde? Dieses Buch stimmt mich schon nachdenklich und macht mir Mücken an sich auch nicht sympathischer.
    Der Schreib- bzw. Erzählstil ist flüssig und gut zu hören. Der Sprecher, Jürgen Holdorf, hat eine sehr angenehme Stimme. Auch Elena Wilms liest angenehm und richtig sympathisch. Frau Wilms liest Erikas Tagebucheinträge bzw. die Teile, in denen Erika aus ihrer Sicht erzählt. Der Rest wird von Herrn Holdorf gelesen. Das lockert die Lesung insgesamt richtig auf.
    Ein kleiner Minuspunkt ist, dass ich ab und zu den Überblick verlor, weil doch sehr viele Personen und Schauplätze im Buch vorkommen (Das ist einfach ein kleiner Nachteil an einem Hörbuch, da das „Zurückblättern“ mühsam ist). Auch fand ich das Buch ab und an ein bisschen zu langatmig.


    Fazit: Im Großen und Ganzen ein empfehlenswerter und überaus spannender Krimi.

    Meine Rezension:


    Klappentext:


    Billie und Franck sind beim Bergwandern in Frankreich in eine Felsspalte
    gestürzt. Während er bewusstlos in ihren Armen liegt, versucht sie mit
    aller Kraft wach zu bleiben und erzählt ihre Geschichte: Sie, Billie,
    wuchs in einer Wohnwagensiedlung auf, er, Franck, lag wegen seiner
    Homosexualität im ständigen Clinch mit seinem bürgerlich-reaktionären
    Vater. Nichts scheint die beiden zu verbinden, bis sie zwei Hauptrollen
    im Schultheater bekommen. Trotzdem spricht alles gegen ein Happy End:
    Sie bleibt sitzen, er muss ins Internat, es folgen Abstürze und
    Schicksalsschläge. Aber Billie und Franck geben nicht auf. In Paris
    finden sie sich wieder – und Billie stellt ihr Leben auf Reset. Dann
    wird das Glück schon kommen.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Billie erzählt. Es beginnt damit,
    dass die beiden in der Nacht gerade gestürzt sind, und ziemlich
    ramponiert daliegen. Nach einer Weile wird Franck bewusstlos. Um
    irgendetwas zu tun, versucht Billie „ihren“ Stern am Himmel dazu zu
    überreden, dass er ihnen beiden Hilfe schickt. Damit der Stern auch
    weiß, ob es sich lohnt, erzählt sie die Lebensgeschichte von Franck und
    sich, ab dem Zeitpunkt, an dem sie sich getroffen haben.


    Franck fand ich sofort sympathisch und er tat mir richtig leid, obwohl
    ich garnicht wusste, was genau passiert war. Billie selbst fand ich
    seltsam bzw. etwas verrückt. Im Laufe der Erzählung wird einem aber
    klar, warum sie so ist, wie sie ist. Am Schluss habe ich sie dann auch
    verstanden.


    Der Schreibstil ist flüssig aber irgendwie verrückt. Es ist gut erzählt,
    aber ich musste langsamer lesen, damit ich Billies Gedanken folgen
    konnte. Den Schluss fand ich wunderschön. Er hat das Buch richtig
    abgerundet.


    Insgesamt hat mich das Buch schon beeindruckt und auch noch im
    Nachhinein irgendwie beschäftigt. Aber aufgrund des Schreibstils finde
    ich es auch ein bisschen anstrengend. Trotzdem ist es bald gelesen, da
    es nicht so dick ist (-: .


    Alles in allem ein empfehlenswertes Buch (wenn man sich auf den Schreibstil einlässt).

    Meine Rezension:


    Klappentext:
    Eigentlich sollte es für die Kluftingers ein erholsamer Kurzurlaub werden, auch wenn das Ehepaar Langhammer mit von der Partie ist: ein Winterwochenende in einem schönen Allgäuer Berghotel samt einem Live-Kriminalspiel. Doch aus dem Spiel wird blutiger Ernst, als ein Hotelgast unfreiwillig das Zeitliche segnet. Kluftinger steht vor einem Rätsel: Die Leiche befindet sich in einem von innen verschlossenen Raum. Und über Nacht löst ein Schneesturm höchste Lawinenwarnstufe aus und schneidet das Hotel von der Außenwelt ab…

    Meine Meinung:
    Bei diesem Buch handelt es sich um den fünften Band einer Lokalkrimi-Reihe, die im Allgäu spielt. Am besten gefällt mir bei dieser Krimiart, dass die Hauptermittler nicht total depressiv und düster sind sondern dass es sich meist um durchschnittliche Typen mit relativ normalen Macken handelt. Das ist hier natürlich auch der Fall. Kluftinger, der Kommissar, ist eher der ruhige gemütliche Typ, der immer wieder mal in Fettnäpfchen tritt. Dadurch wird der Krimi natürlich immer wieder durch lustige „Einlagen“ aufgelockert. In jedem Band – also auch hier - kommt auch sein Nachbar Dr. Langhammer vor, den Kluftinger nicht allzu gerne mag. Dabei kommt es immer wieder zu wirklich witzigen Dialogen. Grundsätzlich ist der Schreibstil flüssig und gut zu lesen. Ich muss aber sagen, dass mir die Vorgängerbände der Reihe besser gefallen. Bei diesem Buch musste ich nur ab und zu schmunzeln und leider nicht so herzhaft lachen, wie es zeitweise bei den anderen Büchern der Fall war. Auch die Tatsache, dass sich die Geschichte diesmal nur in diesem Berghotel abspielte, fand ich nicht so toll. Außerdem wusste man schnell wer der Täter war.


    Das Buch ist ok für zwischendurch – richtig weiterempfehlen kann ich es nicht – im Gegensatz zu Band 1 (Milchgeld). Wäre das mein erster Kluftinger-Fall gewesen, hätte ich wahrscheinlich kein anderes Buch dieser Reihe mehr gekauft.