Beiträge von Aleshanee

    Magischer Realismus im historischen Japan

    Fortsetzung zu "Der Uhrmacher in der Filigree Street"


    Klappentext


    Fünf Jahre, nachdem sich Thaniel Steepleton und Keita Mori in London kennengelernt haben, reisen sie, ein unscheinbarer Übersetzer, und ein Uhrmacher, der sich an die Zukunft erinnert, nach Japan, denn in Tokio gehen seltsame Dinge vor sich. Während Krieg mit Russland droht, tritt das Personal der britischen Gesandtschaft in den Streik, weil in ihrem Gebäude Geister ihr Unwesen treiben. Thaniel soll herausfinden, was hinter dem Spuk steckt. Doch dann beginnt er selbst, Geister zu sehen. Mori fürchtet sich, will – oder kann – die Gründe dafür aber nicht nennen. Und dann verschwindet er spurlos. Thaniel ist überzeugt, dass die magischen Dinge, die im ganzen Land vorgehen, etwas mit Moris Verschwinden zu tun haben - und dass Mori in großer Gefahr ist. So wird er mit der erschreckenden Offenbarung konfrontiert, dass die Zeit des Uhrmachers abgelaufen sein könnte.


    Meine Meinung


    Auf diese Fortsetzung war ich schon sehr gespannt! Es hat ja leider etwas gedauert (2 Jahre), weshalb ich vom ersten Band nicht mehr allzu viele Details im Gedächtnis hatte. Dadurch hab ich sicher einige Zusammenhänge übersehen, aber dennoch hat mich die Geschichte komplett in den Bann gezogen.


    Es ist wirklich sehr schwer zu beschreiben, denn die Autorin hat eine ganz spezielle Art, zu erzählen. Ich kann das selber kaum in Worte fassen, außer dass es mich total fasziniert und eine ganz besondere Atmosphäre schafft!

    Wir befinden uns im Jahr 1888. Keita Mori, den wir als "den Uhrmacher" kennen und hellseherische Fähigkeiten hat, ist in politische Interessen verwickelt.
    Thaniel, sein Lebensgefährte (mehr oder weniger) kämpft im Fabrik überfluteten London gegen seine Lungenkrankheit.
    Auch Grace Carrow ist wieder mit von der Partie, zu ihrer Rolle möchte ich aber nicht spoilern.

    Die Ereignisse zwingen Mori und Thaniel nach Tokyo zu reisen. Die ganzen Verwicklungen kommen erst nach und nach ans Licht, bei denen vor allem Moris Talente relevant sind. Während dem Lesen ist man immer wieder am rätseln, wie alles zusammenhängt und wie der große Plan dahinter wohl aussieht.
    Vor allem die Forschungen zur Elektrizität, dem Äther und den damit verbundenen plötzlichen Geistererscheinungen fand ich extrem spannend. Die verschiedenen Perspektiven geben immer einen Überblick, halten aber auch vieles zurück, so dass die Spannung für mich konstant gehalten wurde. Nicht mit großen Actionszenen, sondern mit der unterschwelligen Dramatik, die immer zwischen den Zeilen mitschwingt.

    Die Beziehung zwischen Thaniel und Mori war ja von Anfang an sehr undurchschaubar. Ich fand es hier wieder so schön, dass die Liebesgeschichte zwar vorhanden war, aber nicht aufdringlich sondern in kleinen Häppchen, die einem das Herz erschüttert oder erwärmt haben.
    Die kleine Six - 9 Jahre alt - die Mori aus einem Arbeiterhaus geholt hat und jetzt als Adoptivtochter bei Thaniel lebt fand ich als Charakter auch sehr interessant! Durch ihre schlimmen Erfahrungen in ihrem bisherigen Leben ist sie außergewöhnlich und in ihrer Art nicht einfach. Dennoch muss man sie einfach ins Herz schließen, weil die Autorin so genial durchklingen lässt, wie Six in ihrer unnahbaren und eher gelehrigen Art so sehr mit ihren Gefühlen zu kämpfen hat.

    Über Mori erfahren wir hier einiges, denn durch geschickt gesetzte Rückblicke entdeckt man, was es mit "Pepperharrow" auf sich hat und den Plänen, die schon vor vielen Jahren ihren Anfang nahmen.
    Ebenso über die, ich nenne es mal "Adelsfamilie" von Mori und die vielen Gepflogenheiten in dem für Thaniel fremden Land kann man einiges lernen.

    Die Atmosphäre empfinde ich in den Büchern von Natasha Pulley immer sehr intensiv. Ohne einen mit Details zu überhäufen schafft sie es trotzdem, viele Eindrücke einfließen zu lassen, damit man sich alles bildhaft vorstellen kann und die Geschichte sozusagen vor den Augen abläuft.
    Das Thema Krieg ist hier sehr zentral, wird aber auch oft wieder in den Hintergrund gedrängt durch die ungewissen Motive von Mori, Thaniels Rolle darin sowie den Forschungen und Geistererscheinungen. Letzter wirken sehr real und glaubwürdig, ohne Nonsens aber auch nicht unbedingt in eine gruselige Richtung, sondern mit einem ganz leichten unheimlichen Beigeschmack.

    Die Autorin erklärt im Nachwort auch, dass ihre Figuren zwar fiktiv sind (fast alle), aber das einige Ereignisse durchaus in der Realität verankert sind. Politische Themen scheint sie gerne in ihren Geschichten zu verarbeiten, sowie auch einen Hauch Magie, eine Handlung als Mysterium und großartige Charakterzeichnungen.
    Ich bin jedenfalls wieder sehr begeistert!


    Mein Fazit: 5 Sterne

    Weltenwanderer

    Das sind nur in groben Umrisse die Ereignisse, mit denen wir es hier zu tun bekommen. Keine Sorge, da sind keine Spoiler dabei, das wissen wir schon aus den Vorbänden ;)
    Und wer die Vorbände nicht kennt, wird damit eh nicht viel anfangen können ^^

    Naja - wenn man wie ich irgendwo im Reich der Grasländer hängen geblieben ist, schon. Aber ich bin ja selbst schuld, wenn ich die Rezi zur Fortsetzung schon lese. :-,

    Das tut mir leid ... aber bei Fortsetzungen gehe ich davon aus (wenn man die Rezi) liest, dass man die Vorbände kennt

    Auf das Buch hab ich mich so richtig gefreut, denn ich hab Holly als Charakter sehr schätzen gelernt. Trotz ihrer schwierigen Vergangenheit und ihrer vielen Macken hat sie sich zu einer (relativ) selbstbewussten und vor allem selbst bestimmenden Person entwickelt, die ihr Leben in den Griff bekommen hat.
    Leider bekommt sie einen großen Dämpfer, denn der Einfluss ihrer Mutter lässt sie einfach nicht los. Damit hadert sie viel, lenkt sich aber durch den neuen Fall der verschwundenen Bonnie ab. Die Polizei hält die junge Frau für eine Ausreißerin, doch deren Mutter ist sich sicher, dass ihr etwas passiert ist.

    Während Holly also sich auf die Suche nach Hinweisen begibt, gibt es einen anderen Part, in dem wir ein Pärchen kennenlernen, dem man im wirklichen Leben auf keinen Fall begegnen möchte. Das ist zu Anfang auch direkt mit vielen Andeutungen gespickt und man spürt schon sehr gut, wie hier eine gruselige Spannung aufgebaut wird.
    Überhaupt ist die Geschichte sehr abwechslungsreich aufgebaut und durch die kurzen Kapitel und wechselnden Perspektiven hat sie eine hohe Dynamik.

    Das ganze spielt ja in der "Corona Zeit". Stephen King hat im Nachwort erwähnt, dass er das auf jeden Fall einfließen lassen wollte, weil es nun mal dazu gehört - eigentlich schon in der Geschichte in Blutige Nachrichten - aber ich muss gestehen, dass mir das teilweise dann doch etwas zu viel war. Es passt natürlich zu Hollys Ängsten und Ticks, dass sie extrem auf Maske und Abstand achtet, aber gerade in den ersten zwei Dritteln wurde es so oft erwähnt, dass es nervig war. Ich finde es gut, wenn aktuelle Ereignisse, die ja wirklich prägend waren für diese Zeit, in die Handlung einfließen, aber mir kam es eher als mahnend und belehrend vor.
    Ich bin es von King irgendwie nicht so gewohnt, dass er so vehement auf etwas herumreitet ... oder es ist mir sonst nicht so aufgefallen. Bisher wirkte es besser "eingearbeitet" so dass es nicht wie eine Gebetswelle daherkommt.
    Dass auch politische Ansichten im Hinblick auf Trumpf eingeflossen sind habe ich - im Gegensatz zu anderen Lesern, nicht so extrem empfunden. Das war passend und nur ab und an am Rande erwähnt. Witzig wie unterschiedlich man das aufnimmt...

    Die Charaktere waren wie immer gut ausgearbeitet. Das ist ja jedes Mal ein großer Pluspunkt und auch hier hat sich jede Figur sofort als greifbare Person dargestellt.

    Die Idee an sich nicht neu ist. Es hat mich extrem an einen sehr bekannten, schon etwas älteren Film erinnert (Spoiler, ihr könnt den Text markieren: Das Schweigen der Lämmer) - was jetzt nicht so schlimm wäre - allerdings hat das die Spannung für mich doch sehr gebremst. Zudem man von Anfang an weiß, wer dahintersteckt. Das könnte natürlich dennoch eine brisante Entwicklung aufweisen, aber für mich war vieles vorhersehbar.
    Jerome und Barbara, die Geschwister die man aus den Vorbänden kennt, spielen ebenfalls wieder eine Rolle. Vor allem Barbara, deren Part aber eigentlich nur dazu dient, die Aufklärung in die Länge zu ziehen; da war ich ein bisschen enttäuscht, weil das der Autor ansonsten wirklich besser kann. Die ganzen Hinweise an sich wirkten auch nicht so schlüssig für mich, um den Tätern auf die Spur zu kommen, auch wenn ich es dann einfach so hingenommen habe.

    Insgesamt war ich schon etwas enttäuscht. Einzelne Punkte hätte ich noch wegstecken können, aber es gab doch einiges, was wir negativ aufgefallen ist. Witzigerweise hab ich es dennoch immer wieder in die Hand genommen, denn es war trotz allem ein gut zu lesendes Buch, das die Neugier geschürt hat, wie es weitergeht. Das Ende hab ich allerdings genauso kommen sehen und hat mir keine Überraschungen mehr geboten.


    Mein Fazit: 3 Sterne

    Weltenwanderer

    Ich kann zum zweiten Teil nicht viel mehr sagen, denn hier gilt alles was ich schon zum ersten ausgeführt habe. Der englische Originalband wurde ja gesplittet.

    Die Entwicklungen sind spannend, einige Geheimnisse werden aufgedeckt, aber es bleibt noch vieles verborgen!

    Und natürlich gibt es Überraschungen, die bisher auch vor dem Leser verborgen blieben und lenken das ganze plötzlich in eine völlig andere Richtung!

    Ich kann nur sagen dass ich wieder mal absolut begeistert bin und hoffe jetzt sehr, dass der Autor den nächsten Band genauso gut, aber vielleicht etwas schneller aufs Papier bringt :D


    Eine absolute Empfehlung von mir an alle High Fantasy Fans ist diese großartige Reihe!

    Über drei Jahre ist der Vorgänger "Das Reich der Grasländer" schon wieder her - deshalb war ich wirklich sehr froh, dass als erstes im Buch die Handlung der beiden Vorgänger nochmal zusammengefasst wurde. Ich hätte mich niemals an die vielen Details erinnert, denn seit dem ersten Band, Der Drachenbeinthron, hat sich immens viel getan!
    Der englische dritte Band wurde ja wieder in zwei Hälften geteilt, aber ich möchte hier meine Rezension zum gesamten Original "Into the Narrowdark" wiedergeben. Und direkt ein bisschen über die Übersetzung des Titels meckern, denn es verfehlt im deutschen schon etwas die Wirkung.

    Wo fangen wir an:

    Simon, König auf dem Hochhorst, ist verzweifelt. Seine Trauer um Miriamel lässt ihn alles vergessen und jeglicher Kampfgeist ist aus ihm gewichen.
    Morgan, sein nichtsnutziger Enkel, hat sich in den Wäldern des Aldheorte verirrt und trifft dort auf Nezeru. Eine Soldatin der Hikeda´ya, deren Herkunft aber ein großes Geheimnis birgt.
    Währenddessen sind Quina mit Klein-Senneq und auch Tanahaya auf der Suche nach Morgan.
    Tiamak ist währenddessen noch immer auf der Suche nach dem Dieb oder Verräter in der Burg, denn mittlerweile ist der Verlust von mehreren Tausend Thronen ans Licht gekommen.
    Gleichzeitig nähern sich die Nornen aus dem Norden, denn die Älteste Utuk´ku braucht dringend die Hexenholssamen, um weiterzuleben. Sie hofft auf die alte Sage, dass einige davon unter der Burg in einem Grab beigelegt wurden.
    Außerdem sind noch immer die Thrithinge aus den Grasländern mit der Belagerung von Burg Winstowe beschäftigt. Der neue Shan Unver möchte dem Hochkönig Simon endlich beweisen, dass sie sein Volk zu fürchten haben.

    Das sind nur in groben Umrisse die Ereignisse, mit denen wir es hier zu tun bekommen. Keine Sorge, da sind keine Spoiler dabei, das wissen wir schon aus den Vorbänden ;)
    Und wer die Vorbände nicht kennt, wird damit eh nicht viel anfangen können ^^

    Diese vielen Verstrickungen tragen eine Menge Potenzial in sich und Tad Williams versteht es wieder aufs beste, zwischen all den Charakteren und ihren jeweiligen Situationen hin- und herzuwechseln. Damit erleben wir einen guten Überblick über die Entwicklungen auf dem ganzen Kontinent und natürlich baut der Autor viele kleine Cliffhanger ein, die die Spannung durchweg hoch halten.
    Man weiß nämlich einiges mehr als die Figuren selber und so war ich immer gespannt, wann welches Geheimnis gelüftet wird und welche Folgen sich wohl daraus ergeben werden!

    Wie meist bei High Fantasy Romanen werden auch wieder gesellschaftliche Probleme angesprochen, die man sehr gut in die heutige Zeit übertragen kann.
    Besonders beeindruckt hat mich auch der Moment, in dem einer der Hikeda´ya plötzlich erkennt, dass alles, was sein Volk ausmacht, alles, was ihm von klein auf beigebracht wurde, tatsächlich eine Lüge sein könnte. Dass der Hass und die Kriegsbereitschaft auf Irreführungen aufgebaut sind und somit alles, woran er glaubte, in Frage stellt.

    Auch hab ich wieder einige tolle Zitate gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

    Und ich werde nicht aufhören zu kämpfen, solange die, die ich liebe, in Gefahr sind. Ich darf es nicht - ich wage es nicht.
    Zitat Seite 30

    Und Gott zieht keine Striche über den Himmel - der Himmel ist von Horizont zu Horizont blau mit nur geringen Unterschieden, von Grenzen ganz zu schweigen. Und doch kämpfen Gottes Kinder erbittert um Linien, die nur in ihrer Einbildung existieren.
    Zitat Seite 76

    Trage nur, was du tragen kannst, und lass den Rest an der Straße liegen. Entweder jemand anders trägt es für dich oder es liegt noch da, wenn du es später holst.
    Zitat Seite 256

    Ansonsten ist es wie immer mit viel Liebe zum Detail geschrieben, so dass man sich schnell in jeder Situation zurecht gefunden hat. Der Autor schwelgt auch nicht zu viel oder zu langatmig in diesen Momenten, sondern es geht durchweg zügig voran, so dass keine Langeweile aufkommt!

    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

    Es beginnt mit einer sehr schönen Einleitung, in der Neil Gaiman beschreibt, wie sehr in gerade die nordischen Mythen schon seit seiner Kindheit fasziniert haben und wie er hier versuchen möchte, das wenig überlieferte Wissen für uns nachzuerzählen.
    Eine großartige Idee, denn ich selber kenne zwar viele Begriffe und Namen wie Odin, den Göttervater, Thor und seinen Hammer Mjöllnir, den Weltenbaum Yggdrasill, den listigen Loki, die Äpfel der Iduna oder den gefangenen Fenriswolf... aber Einzelheiten und Zusammenhänge hab ich nur immer bruchstückhaft in Verfilmungen oder auch Büchern entdeckt.

    Zum einen ist passend, dass der Autor die Geschichten im Stil von Sagen erzählt hat. Sehr nüchtern, sehr kurz, mit wenig Tiefe für die Charaktere, die man nur anhand von aufgezählten Eigenschaften einzuschätzen lernt. Andererseits fand ich das auch ein wenig schade, weil man es noch mehr aufbereiten könnte. Etwas ausgeschmückter in manchen Szenen, die nur nur sehr kurz abgehandelt wurden.
    Es gibt eine Menge Figuren und Namen, die man oft schon gehört hat und durch die kurze Abhandlung wirkt es weniger verwirrend, dennoch hätte eine intensivere Beschreibung mich noch besser in diese Welt der Götter eintauchen lassen.

    Interessant fand ich, dass Loki eine sehr große Rolle spielt. Er ist eigentlich immer mit dabei und ein sehr durchtriebener und verschlagener Charakter, der überall für Ärger sorgt. Odin und Thor sind natürlich auch präsent, und viele andere Namen werden erwähnt, aber mir kam es recht oberflächlich vor.
    Neben Loki scheinen aber auch all die anderen Götter nicht grade sympathisch zu sein. Sie wirken bedenkenlos und hämisch und haben keine Skrupel, andere auszunutzen oder übers Ohr zu hauen.
    Die Grundzüge der Mythen sind erzählt, und gerade für jene, die sie noch gar nicht kennen, auf jeden Fall ein toller Einstieg in diese Sagenwelt. Die einzelnen Geschichten sind sehr kurz und zeigen eine vielfältige Auswahl an bekannten Legenden, die man hier im Zusammenhang besser verstehen lernt.

    Ragnarök, die letzten Tage und das Ende der Welt, werden auch wieder recht kurz abgehandelt, wobei der Autor hier einen sehr coolen Schluss aufzeigt, der mich sofort an Pratchetts Scheibenwelt erinnert hat:

    "Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach, und zwar mit zwei Damen."
    Die Farben der Magie (T. Pratchett)

    Im Anhang gibt es noch ein Glossar zum Nachschlagen aller Namen und Begriffe.

    Auch wenn es sich jetzt vielleicht etwas negativ anhört, haben mich die Geschichten dennoch alle fasziniert und mir einen guten Überblick gegeben. Vor allem hat es mich neugierig gemacht, mich noch mehr mit den nordischen Sagen zu beschäftigen.


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer

    Wunderschönes Urban Fantasy Abenteuer mit einem Schuss süßer Romantik

    Eine wunderschöne Geschichte, wenn man einfach unterhalten werden möchte, gerne etwas magisches mit dabei hat und eine nette Liebesgeschichte nicht scheut :)

    Die 16jährige Clara kehrt nach dem Tod ihres Großvaters vor 5 Jahren zum ersten Mal nach Lyon in Frankreich zurück, wo sie früher immer ihre Sommerferien verbracht hat. Yvette Lombard, die mittlerweile das Antiquariat führt, nimmt sie gerne für ein Praktikum zu sich und so freut sich Clara auf aufregende Sommerferien zwischen alten Büchern und neuen Kenntnissen zum Buchbinde-Handwerk.

    Allerdings bemerkt sie schon in den ersten Tagen seltsame Ereignisse, die sie irritieren und die durch Yvette als Unsinn abgetan werden. Wäre da nicht der wortkarge Neffe Théodore, der in diesem Sommer ebenfalls im Antiquariat arbeiten soll. Dieser ist nämlich dem Geheimnis seiner Familie auf der Spur, und kann mit Claras Beobachtungen seinen Verdacht bestätigen.
    Plötzlich steckt das Mädchen dann auch mittendrin in magischen Abenteuern, die sie quer durch Frankreich führen!

    Eine Geschichte zum wohlfühlen, der man einfach gerne folgt! Der Schreibstil ist wunderschön zu lesen und lässt den französischen Flair sehr lebendig entstehen! In Frankreich bin ich in Geschichten ja selten unterwegs, umso mehr hat es mich gefreut, hier den Charme von Lyon und anderen Orten kennen zu lernen.
    Auch die Charaktere mochte ich, auch wenn sie schon sehr klischeehaft dargestellt wurden. Gerade Clara, ein Bücherwurm, schüchtern, nicht aufs Aussehen bedacht und ein "braves Mädchen", wirkte auf mich manchmal schon recht naiv. Gerade im weiteren Verlauf der Handlung, wenn in manchen Situationen etwas sonnenklar war, wurde gezögert und hinterfragt...
    Ansonsten gab es aber auch einige Überraschungen und einige interessante Ideen zur "Buchmagie", die für mich ganz neu und originell waren! Allerdings hätte ich mir da noch etwas mehr Hintergründe gewünscht, denn das bleibt alles recht oberflächlich.

    Die Liebesgeschichte nimmt erst später mehr Raum ein und war für mich zwar etwas kitschig, hat aber sehr schön in den Rahmen gepasst und man muss ja auch sehen, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt :) Ich fand es ganz süß und auch nicht zu erdrückend, sondern immer gut an die Handlung angepasst.

    Keine großen Anforderungen - aber ein tolles Wohlfühlbuch, wenn man einfach mal abschalten möchte.


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer

    Band 2 der Tier-Fantasy Krimireihe um Skarabäus Lampe


    Klappentext


    Überraschend stirbt der Vater von Skarabäus Lampe, ein bekannter Archäologe. Als es bei der Trauerfeier im Museum einen zweiten Toten gibt, ist das Misstrauen des Detektivs geweckt. Einmal mehr muss er ermitteln. Unterdessen wird die Stadt von einer Welle sozialer Aufwallung und Wut erfasst…


    Es gibt Unruhen! Nach einem Ausbruch der gefürchteten Arbeiterkrankheit und ausbleibender Hilfe vom Magistrat, gehen die Armen auf die Straße. Eine Welle der Wut, die Straßenbarrikaden, brennende Dreischnecks und fliegendes Gemüse mit sich führt, rollt durch Überstadt. Als der Vater von Skarabäus Lampe, berühmter Archäologe und Ehrenbürger der Stadt, plötzlich stirbt, ist der Detektiv nach Jahren der Entfremdung völlig überfordert. Er wird jäh aus seiner Gefühlsverwirrung gerissen, als auf der Trauerfeier zu Ehren seines Vaters der Vorsitzende der Archäologischen Gesellschaft während seiner Rede ebenfalls vor aller Augen stirbt. Der Detektiv lässt das Museum abriegeln und beginnt mit der Spurensuche.


    Meine Meinung


    Ich war sehr gespannt auf den neuen Fall mit Skarabäus Lampe, dem tierischen Detektiv á la Sherlock Holmes. Das Setting ist zwar hier fiktiv und nicht in London angesiedelt, aber es gibt schon so kleine Details, die an die Figur von Arthur Conan Doyle erinnern.

    Wie man auf dem Cover schon sieht sind die Charaktere hier alle in Tiergestalt, aber mit ganz normalen menschlichen Eigenschaften - wobei sie schon ihre Eigenheiten haben. Vor allem bei den Fischen fällt das auf, die zwar auf dem Land leben können, aber zuhause ihre Aquarien stehen haben, in denen sie ihren Bezug zum Wasser ausleben können; an der Luft allerdings auch Hilfsmittel haben um zu atmen.

    Diese ganze Idee fand ich sehr cool und ich hab auch schon sehr lange nichts mehr in der Richtung gelesen. Oftmals sind ja Tiere dabei, auch sprechende Tiere, aber dass eine Geschichte in dem Sinn aufgebaut ist, kenne ich eigentlich sehr wenig.

    Ein bisschen hat mir hier gerade dieser Charme der tierischen Gesellschaft gefehlt, wie es im ersten Band immer so schön beschrieben wurde. Vielleicht, weil das Setting hier sehr auf einen einzigen Schauplatz fokussiert war.


    Vielleicht empfand ich es deshalb auch anfangs etwas zäh bzw. hatte das Gefühl, dass es nicht so gut vorwärts geht.

    Es gibt Unruhen in Überstadt, weil es um die Arbeiterviertel extrem schlecht bestellt ist. Das Geld ist knapp, die Kosten allgemein zu hoch und Krankheiten greifen um sich. Im Gegenzug beschließt der Stadtrat allerdings keine Hilfe, sondern möchte ein neues Museumsportal sponsern: was natürlich einen Aufruhr und Demonstrationen auslöst.

    Das alles bleibt allerdings erstmal zurück, denn der Detektiv Skarabäus Lampe muss mit dem plötzlichen Tod seines Vaters klarkommen. Als bei der Gedenkfeier im Museum auch noch ein weiterer, hochrangiger Kollege stirbt, ist klar, dass da mehr dahintersteckt!


    Es dauert also etwas, bis die Ermittlungen in Gang kommen - ich hatte das Gefühl, dass erst so richtig Spannung ab der Hälfte der Geschichte aufkam. Ich musste dann auch ein bisschen an die Agatha Christie Krimis denken, die auch oft eine längere Vorlaufzeit haben, aber dennoch hat es mich hier anfangs einfach nicht so mitreißen können.


    Im Nachhinein ist klar, warum es so aufgebaut wurde, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass etwas aufgelockert gewesen wäre. Gerade der Witz aus Band 1 hat mir auch ein bisschen gefehlt, denn da waren eindeutig mehr Momente zum Schmunzeln dabei.

    Interessant fand ich wieder die Fähigkeit von Lampe, Gerüche in Farben zu sehen. Dieses Detail hilft hier wieder sehr, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.


    Und natürlich ist auch wieder der Straßenkater Teddy mit von der Partie. Auch wenn er mir immer noch etwas fern bleibt, hab ich ihn ins Herz geschlossen in seiner eigenwilligen und selbst bestimmten Art. Als Partner von Lampe ist er immer erpicht zu helfen, auch wenn viele ihn wegen seines Alters nicht ernst nehmen - was ja auch oftmals Vorteile bringt.

    Einige gesellschaftliche Probleme werden hier auch integriert - neben der Spaltung zwischen Arm und Reich fließen noch andere zwischendurch ein und am Ende auch ein wichtiges Thema, mit dem wir schon sehr lange kämpfen müssen. Dazu kann ich aber nichts verraten ;)


    Insgesamt war es durchaus unterhaltsam und die unterschiedlichen Figuren, die hier eine Rolle spielen, waren auch interessant, aber es konnte mich einfach nicht so mitnehmen und begeistern wie der erste Band.


    Mein Fazit: 3 Sterne


    Weltenwanderer

    Der neue Band hat mich wieder sehr begeistern können! Oliver Pötzsch steigt direkt mit einer sehr unheimlichen Szene in die Geschichte ein: nämlich den Besuch der alten Gruft unter dem Stephansdom in Wien. Der Mesner möchte sich ein paar Groschen dazu verdienen und führt heimlich immer wieder Touristen in die unheimlichen Gänge, die düster und voller Knochen sind.
    Wie der Titel schon verrät wird hier in der Krypta dann auch schon direkt die Leiche gefunden, deren Tod einige Rätsel aufgibt.

    Leopold von Herzfeldt wird auf die Aufklärung angesetzt und natürlich ist auch wieder Julia mit von der Partie, die sich als Tatortfotografin bisher ja sehr gut gemacht hat. Auch wenn sie bei den Kollegen eher belächelt wird. Als Frau in dieser Zeit ist es wahrlich nicht einfach und der Autor zeigt in vielen Bereichen, wie schwer es ist, Akzeptanz zu finden.
    Überhaupt finde ich es immer wieder faszinierend, wie die Bilder der Vergangenheit heraufbeschworen werden und hier können wir ein sehr lebendiges Wien erleben, und erfahren auch einiges über die vielen technischen Neuerungen, die Einzug halten. Wie zum Beispiel das Telefon, dass sich in vielerlei Haushalten immer mehr ausbreitet oder das erste Kino in Paris eröffnet wurde.
    Oliver Pötzsch versteht es jedenfalls sehr gut, den Charme dieser Zeit wieder aufleben zu lassen und auch die Schwierigkeiten, die damals leider noch viele Leben bestimmt hat. Wie auch der Straßenkinder, die ohne Familie um ihr Überleben gekämpft haben; sie werden hier auch noch eine Rolle spielen, zu der ich aber nichts verraten möchte.

    Jedenfalls ist Leopold ganz schön gefordert. Auch was seine Beziehung zu Julia angeht, denn ihr Standesunterschied ist nunmal nicht so einfach von der Hand zu weisen. Auch Julias uneheliche Tochter, die sie immer wieder wegen der Arbeit vernachlässigen muss.

    Augustin Rothmayer kommt natürlich auch mit ins Spiel. Der kauzige Totengräber ist ja meine Lieblingsfigur, auch wenn er mir immer etwas zu wenig Platz findet in der Handlung. Er darf ruhig auch mal eine größere Rolle übernehmen. Sein Verhältnis zu Anna, dem Mädchen das er mittlerweile adoptiert hat, ist sehr liebenswert und rührt mich immer wieder.

    Ich finde, dass Oliver Pötzsch gerade in diesem und auch in dem letzten Henkerstochter Roman viele Botschaften eingeflochten hat, was Eltern-Kind-Beziehungen betrifft und ich mag die Ansichten, die er vermittelt, sehr und sie berühren mich auch immer wieder.

    Ich hab keine Kritikpunkte gefunden, denn ich bin wieder durch die Seiten geflogen und hab mit Spannung verfolgt, wie der Mordfall weite Kreise zieht und die vielen Fährten interessante Rätsel aufweisen. Auch die Verbindung zu den Seancen bzw. Geisterbeschwörungen fand ich klasse, denn die waren zu dieser Zeit ja sehr beliebt.
    Das Nachwort des Autors lohnt sich hier auch, zu lesen, denn hier gibt es Hinweise auf einige der realen Personen, die hier mitspielen und auch auf die Thematiken, die er in dieser Reihe fokussiert hat. Im ersten Band ging es um Vampire und Untote, in Band 2 um Mumien und Flüche und hier, wie gesagt, um Gespenster und spiritistische Sitzungen.
    Ganz am Ende gibts auch noch ein Glossar über die wienerischen Dialekt-Ausdrücke. Manche der Figuren lässt er ja in den Dialogen in der Umgangssprache reden, was den Wiener Flair toll unterstrichen hat - ich hab da eigentlich auch alles verstanden :)

    Insgesamt eine wirklich tolle, spannende, abwechslungsreiche Fortsetzung mit viel aufregender Unterhaltung, verzwickten Fällen und einem authentischen Einblick in die damalige Zeit.


    Mein Fazit: 5 Sterne

    Weltenwanderer

    Fantastik - Aberglaube - Parallelwelt - Berlin - Tradition - Fortschritt


    Klappentext


    Momme Bang hat panische Angst vor der Zahl 13. Dann wird er ausgerechnet in einen verborgenen 13. Bezirk Berlins gelotst und landet in einer merkwürdigen Zeit, in der alle Errungenschaften der Moderne abgelehnt werden. Doch hinter der traditionalistischen Fassade dieses bizarren in der Zeit eingefrorenen Berliner Stadtteils tobt ein Machtkampf, und Momme findet sich im Zentrum einer Verschwörung wieder …


    Meine Meinung


    Das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen und die Geschichte hat mich dann tatsächlich auch positiv überrascht!
    Wir lernen erstmal Momme, also Moritz Bang, kennen. Er lebt in Berlin, ist von Familie und Freunden verlassen, hat keinen Job und ist bald auch seine Wohnung los. Und das alles, weil er die "Dreizehnfurcht" hat. Die Angst vor der 13 - und zwar so ausgeprägt, dass ihm ein "normales" Leben kaum möglich ist. Um damit irgendwie zurecht zu kommen, hat er zahlreiche Ticks entwickelt - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn vor allem klopft und zählt er, um etwaiges Unglück abzuwenden.

    Ich konnte sehr gut mit Momme mitfühlen. So gefangen in seinen Ängsten war er kaum fähig, den typischen Alltag zu bestreiten, den wir ja alle hinnehmen und uns fügen.
    Der Autor hat hier nämlich eine sehr geschickte Gegenüberstellung geschaffen. Zum einen das Berlin, das wir kennen - und dann den Ort jenseits davon: Dreizehneichen.
    Während das heutige Berlin sinnbildlich für die Welt steht, in der die Schnelllebigkeit und Anpassung zählt und die Veränderungen dafür Voraussetzung sind; ist Dreizehneichen ein traditionsbewusster und konventioneller Ort, an dem alle Neuerungen verpönt und verboten sind.

    Die Hektik, der Stress, die unüberschaubare Technik, die unzähligen Möglichkeiten, die ständige Erreichbarkeit, die unaufhörlichen Entwicklungen, das alles scheint uns mittlerweile zu überrennen, und zu überholen so dass wir dem rasenden Fortschritt kaum noch hinterherkommen. Manchmal wirklich kein schönes Gefühl, denn oft wird einfach nur gehandelt und nicht nachgedacht.
    In Dreizehneichen dagegen sind die Werte noch erhalten, die Ruhe, der Anstand, die Vertrautheit des Gewohnten - und auch eine gewisse Rückständigkeit in wichtigen Fragen.
    Dennoch haben beide Seiten - wie immer - positive als auch negative Aspekte. Und das zeigt Wieland Freund hier sehr gut in seiner Geschichte.

    Witzig finde ich, dass die vier Abschnitte des Buches in jeweils 13 Kapitel eingeteilt sind, die auch noch eine sehr schöne optische Darstellung bekommen haben!

    Den ersten Abschnitt hab ich mit wachsender Spannung verfolgt, in dem man Momme kennenlernt und wie er durch ein kurioses Jobangebot plötzlich in ein neues Leben stolpert. Der zweite Abschnitt war denn ein kleiner Durchhänger, was sich dann aber wieder geändert hat.
    In Dreizehneichen lernen wir nämlich einige Charaktere kennen, wie einen romantischen Dichter, in dessen Tagebuch wir stöbern dürfen, einen hochrangigen Oberst, der für die Erhaltung der Traditionen steht - und eine geheime Organisation, eine Art Diebesgilde, deren Rolle erst nach und nach klar wird.

    Ich fand den Schreibstil sehr schön angepasst an die Protagonisten, die man gerade begleitet hat und dadurch hatte man auch einen guten Überblick über die Ereignisse.
    Auf eine große Offenbarung, was es mit diesem 13. Bezirk auf sich hat, darf man nicht warten. Auch sonst gibt es einige Rätsel, die nicht unbedingt erklärt werden, was ich hier aber auch gar nicht für nötig gehalten habe. Denn das war hier einfach nicht wichtig.
    Die Figuren, wie sie die Welt sehen, wie sie sich verändern, vor allem im Bezug auf das Thema, das ja durchaus oft diskutiert wird: wie wir mit dem sich immer rascher steigernden Fortschritt umgehen sollen und wie weit man an Traditionen festhalten sollte.
    Ein sehr spannendes Motiv für diesen Konflikt, der sich in dieser Geschichte entwickelt, denn er zeigt, dass Veränderung zum Leben gehört.

    Wichtig finde ich eher die Verlorenheit vieler, die inmitten all der Rastlosigkeit keine Ruhe mehr finden, an denen das Leben vorbeiläuft, ohne wirklich wahrgenommen zu werden und die von der Flut an Wachstum und Erneuerungen mitgerissen werden, und teilweise darin untergehen. Nicht nur die Technik darf sich weiterentwickeln, auch unser Verständnis, unser Geist und unsere Seele. Wenn hier ein Ungleichgewicht entsteht, fühlt es sich einfach nicht mehr ermutigend an, um diesen Weg auch weiter zu verfolgen.
    Ich war jedenfalls von der Geschichte gefesselt, hab mit Spannung die vielen Entwicklungen verfolgt, die sich offenbart und Geheimnisse enthüllt haben.


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer

    Klappentext


    Eine Grafschaft vor dem Untergang.
    Ein mysteriöses Monster.

    Eine rabiate Räuberbande.

    Eine Horde heiratswütiger Männer.

    Und zwei Freunde, die zur Rettung eilen.


    Eigentlich wollten sich die beiden ungleichen Freunde Terrin und Batz nur ihrer vergeblichen Suche nach Reichtum widmen. Doch dann treffen sie auf Lefinia von Rasmund.


    Die wunderschöne Gräfin steckt in großen Schwierigkeiten: Banditen, die ihre Grafschaft überfallen, ein Monster, das Angst und Schrecken verbreitet, ein Verräter in den eigenen Reihen und eine Horde von Männern, die sie heiraten wollen.


    Widerwillig lässt Terrin sich von Batz dazu überreden, ihr zu helfen – und verliebt sich prompt in sie. Zusammen mit einem berüchtigten Ritter und einer schweigsamen Monsterjägerin versuchen sie, Rasmund vor dem Untergang zu bewahren.


    Doch die Zeit drängt, und mit jedem Tag wird ihre Situation brenzliger...


    Das erste Abenteuer der neuen Fantasy-Serie: Lustig, spannend, furios.


    Meine Meinung


    Das Cover hier hat mich sofort auf den ersten Blick angelacht. Es sieht für mich ein bisschen nach Disney Style aus oder? Jedenfalls fand ich es cool und zusammen mit dem Titel hat es sofort meine Neugier geweckt, mit welchen zwei Halunken ich es hier zu tun bekommen würde!

    Terrin & Batz sind ein prima eingespieltes Duo.
    Terrin ist seit Jahren auf der Suche nach einem Schatz, um es sich mit viel Reichtum irgendwo an einem schönen Plätzchen gemütlich zu machen. Er ist gewieft und ein Pläneschmieder - nur dass diese meist leider nicht so klappen wie erhofft.
    Batz ist ein sehr großer, gemütlicher und gutmütiger Begleiter, der Terrin perfekt ergänzt. Ihn hab ich sehr ins Herz geschlossen, weil er immer erst das Gute in anderen sieht.

    Die beiden treffen durch Zufall die wunderschöne Gräfin Lefinia. Ihre Silberminen werden seit Monaten überfallen und ihre Grafschaft steht kurz vor dem Ruin. Die beiden versprechen ihr zu helfen und es schließt sich auch noch ein Ritter an, der ein Geheimnis über seine Vergangenheit verbirgt - und eine Monsterjägerin, die ebenfalls eine ganz eigene Mission verfolgt.

    Anfangs wirkt es an manchen Stellen noch etwas umständlich in der Erzählung, was sich aber nach 1-2 Kapiteln gibt und man eine sehr humorvolle und spannende Rettungsmission verfolgen kann. Was hinter den Überfällen steckt und welche vielfältigen Nachforschungen angestellt werden, lässt die Spannung steigen. Ein Verräter wird gesucht und ich war lange am rätseln, wer wohl dahintersteckt.
    Das war wirklich sehr gut aufgebaut, denn an allen Ecken gibt es Verdächtige und vor allem Terrin ist sehr darauf erpicht, der Gräfin zu helfen, aus ganz eigennützigen Gründen :)

    Es ist abwechslungsreich und auch die Charaktere ist jeder für sich ein sehr gut gezeichnetes Porträt. Vor allem in den Dialogen geht es mit viel Schlagfertigkeit und Witz unterhaltsam durch die Geschichte.
    Besonders schön sind auch die kleinen philosophischen und zwischenmenschlichen Hintergedanken, die immer wieder einfließen. Darum geht es vor allem um Vorurteile, die man hört oder auch mit sich herumträgt und die man einfach nicht so als gegeben hinnehmen sollte, sondern sich selbst einen Eindruck machen sollte. Dabei lohnt sich oft auch ein Blick hinter die Fassade, da eben nicht alles immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

    Am Ende wird alles aufgeklärt und ergibt einen runden Abschluss. Ich freu mich aber auch schon auf das nächste Abenteuer mit Terrin & Batz und bin gespannt, wo es die beiden liebenswerten Halunken als nächstes hin verschlägt!


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer

    Auch der zweite Band um den Entdecker Club hat mir wieder wahnsinnig gut gefallen! Mit Stelle und ihren Freunden begeben wir uns natürlich wieder auf eine Reise - allerdings geht es dieses Mal nicht darum, etwas neues zu entdecken, sondern um Stellas Adoptiv-Vater Felix zu retten, der auf die Insel der Hexen verschleppt worden ist!

    Stella hat ja von ihrem ersten Abenteuer im eisigen Norden ein Souvenir mitgenommen, das sich jetzt als gefährliche Überraschung erweist. Das gelüftete Geheimnis um ihre Eltern hatte sie ja sehr erschüttert und die Magie, die sie vererbt bekommen hat, ist eher mit Belastungen verstrickt, als dass sie Freude daran haben könnte.
    Dennoch möchte sie sich von nichts aufhalten lassen und ist bereit, alles zu tun, um Felix zu retten. Natürlich sind ihre Freunde alle zur Stelle, um ihr zu helfen und es geht auch wieder viel um Freundschaft und Zusammenhalt. Aber auch um Vorurteile. Vorurteile, mit denen sich Stella konfrontiert sieht, aber auch, die sie selbst revidieren muss. Denn oftmals ist nichts so, wie es scheint, und der erste Eindruck kann sehr wohl trügen.
    Auch auf Gerüchte sollte man nichts geben und sich lieber selbst einen Eindruck verschaffen.

    Ich liebe ja die kleinen Gespräche, die Stella mit ihrem Vater Felix hat. Nur am Rande, aber mit so vielen schönen Botschaften gespickt, die einfach wichtig sind:

    Sometimes ordinary people are the most dangerous of all. Besides, people are always scared of what they don´t understand.
    Zitat Chapter 9

    ... all those mistakes and wrong turns are how we find out who we really are, deep down. It´s how wie strengthen our souls.
    Zitat Chapter 22

    You did what you could at the time. And all you can control now ist what you do next.
    Zitat Chaper 22

    Trotz dem empfohlenen Lesealter fand ich es anspruchsvoll, auf englisch zu lesen, und ich hab doch immer wieder einige Wörter nachschlagen müssen. Was mit dem Reader tatsächlich sehr praktisch ist, weil man das Wort markieren kann und direkt eine englische Beschreibung davon angezeigt bekommt :)
    Zum Stil kann ich wegen der Fremdsprache nicht allzu viel sagen, aber nach meinem Empfinden ist es mit vielen anschaulichen Details und bildhafter Lebendigkeit beschrieben. Ich konnte mich jedenfalls sehr gut in die jeweiligen Ereignisse hineinversetzen und hab mit Spannung die Reise mit den Jung-Entdeckern verfolgt!

    Es gibt einige böse Überraschungen, die sie zu überwinden haben und es mit Zusammenhalt schaffen, oder auch mit den besonderen Fähigkeiten und Stärken einzelner. Es ist ja eine sehr bunt gemischte Truppe, so verschieden dass sie sich perfekt ergänzen und man erkennt, dass gerade ihre verschiedenen Charaktere eine so tolle Mischung ergeben und es nie langweilig wird.
    Viele originelle Ideen und eine sehr abwechslungsreiche Handlung ergeben hier wieder eine spannende Geschichte; sogar einige kleine gruselige Momente gab es, und ich bin mit der kleinen Reisegemeinschaft wieder sehr zusammengewachsen. Auch gibt es wieder eine neue Aufgabe, die sie zu bewerkstelligen haben - und somit freu ich mich schon sehr auf den nächsten Band!

    Untermalt wird das ganze übrigens wieder mit ganz bezaubernden Bildern von Tomislav Tomic!

    4.5 Sterne für ein weiteres Abenteuer mit den Entdeckern - wieder sehr spannend mit vielen originellen Ideen!

    Verlagsinfo


    Der erste Fall für Nachwuchsspionin May Wong


    1940. Großbritannien befindet sich im Krieg und ein geheimes Ministerium der britischen Regierung, die

    Abteilung für undamenhafte Aktivitäten unter der Leitung von Wells & Wong, bildet Spione aus.


    May Wong ist mutig, willensstark und will unbedingt dazu beitragen, den Zweiten Weltkrieg zu beenden, damit sie nach Hongkong zurückkehren, das kalte England verlassen und ihre Schule Deepdean für immer hinter sich lassen kann. May weiß, dass sie die perfekte Geheimagentin wäre. Doch das Ministerium nimmt keine Kinder auf und so wird sie zusammen mit ihrem Freund Eric abgewiesen.


    Aufgeben ist für May aber keine Option. Sie nimmt die Sache selbst in die Hand und stiehlt eine Notiz aus der Handtasche ihrer Schwester. May und Eric reisen undercover nach Elysium Hall, dem Haus der wohlhabenden Familie Verey. Sie haben den Verdacht, dass einer der Vereys Geheimnisse an die Nazis weitergibt. Wenn sie auf eigene Faust einen feindlichen Spion enttarnen, wird niemand mehr behaupten, sie wären zu jung. Aber Elysium Hall birgt mehr Geheimnisse, als May und Eric sich je hätten vorstellen können. Und dann wird auch noch jemand ermordet!


    Meine Meinung


    Ich hab mich sehr gefreut, dass die Autorin eine neue Kinderkrimi Reihe startet. Ich mochte schon die jungen Detektivinnen Hazel und Daisy aus der Reihe Wells & Wong sehr und dieses Mal stürzt sich die 10jährige Schwester May Wong in ein gefährliches Abenteuer.

    Es ist das Jahr 1940. Das Land und die Stimmung der Menschen ist von Krieg beherrscht und so erfährt auch May dessen Auswirkungen, denn sie kann nicht zurück nach Hongkong, zu ihrer Familie reisen. Auch sie wurde auf die Deepdean Mädchenschule in England geschickt, die schon Hazel besucht hatte, aber ihr gefällt es dort gar nicht.
    Ihr Plan ist eine Flucht und in die Fußstapfen ihrer Schwester zu treten und dabei einen Spion zu Strecke zubringen. Um damit den Krieg aufzuhalten und wieder nachhause zu können. Eine naive Sichtweise und doch so berührend für ein kleines Mädchen, das unbedingt gegen den Schrecken des Krieges etwas tun will.

    Erzählt wird das ganze aus den Berichten, die May verfasst und aus Tagebucheinträgen von Fionnuala, die eine wichtige Rolle bei den sich entwickelten Ereignissen spielt.
    May ist im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr selbstbewusst und dabei auch vorlaut und selbstherrlich - und nimmt damit ein bisschen Daisys Rolle ein. Sie wirkt nicht unbedingt sympathisch, aber man merkt sehr wohl, dass hinter dieser Maske ein Kind steckt, dass sich selbst etwas beweisen und nicht zugeben will, dass sie unsicher ist.
    Auch Eric ist mit von der Partie. Ein tierlieber, sehr umsichtiger Junge, der das Gleichgewicht in dem schwierigen Trio mit einbringt.
    Besonders schön fand ich, dass hier gezeigt wird, dass die ersten Eindrücke sehr oft täuschen können. Dass viele, eigentlich wir alle, oftmals eine Rolle spielen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Und dass es sich lohnt, einen Blick hinter diese Fassade zu werfen.

    Am Anfang wurde ich etwas überrollt durch das Kriegsthema, das hier wirklich sehr zentral ist. Die Kinder müssen ihre Gasmaskentasche immer bei sich haben, abends gilt das Gesetz der Verdunklung, um keine Flieger durch das Licht anzulocken und so mögliche Bombenanschläge zu verhindern.
    Weiter spielen Ausländerfeindlichkeit, Vorurteile, Flüchtlinge, Spionage, Mord, Tod und Trauer eine Rolle. Allerdings schafft es die Autorin, alles kindgerecht aufzuarbeiten und neben dem gewissen Maß an Ernsthaftigkeit auch eine Hoffnung durchklingen zu lassen, dass jeder von uns etwas dagegen tun kann.

    Während es anfangs noch darum geht, einen Spion zu entlarven, wird plötzlich eine Leiche gefunden, so dass May, Eric und Fionnuala sich immer mehr in die verzwickten Ermittlungen verstricken. Dabei gehen sie sehr pfiffig vor und haben tolle Ideen, um hinter das Motiv zu kommen und die Alibis zu überprüfen.
    Ein sehr abwechslungsreicher Fall mit vielen Wendungen, unterhaltsam und spannungsreich, mit vielen zwischenmenschlichen Entwicklungen die zum Nachdenken anregen und natürlich dem Thema Krieg mit all seinen Facetten. Dazu gibt es auch ein berührendes Nachwort der Autorin, das man unbedingt lesen sollte.

    Mein Fazit: 4.5 Sterne

    Weltenwanderer

    Überdrehter Humor und die Kurve zu ernsten Themen gut gelöst. Mir hat es sehr gut gefallen :)

    Ich hab von Sebastian Fitzek schon einige Thriller gelesen. Fand ich immer spannend, wenn auch teilweise manchmal arg konstruiert und hatte eigentlich vor, erstmal eine kleine Pause mit seinen Büchern zu machen.
    "Elternabend" hab ich aber überraschend geschenkt bekommen - und obwohl mit die Thematik hier eigentlich gar nicht liegt war ich doch neugierig, wie Fitzek in Humor mit Büchern umgehen kann. Ein heikles Thema bei mir, weil ich, was andere mega witzig finden, bei mir nicht mal ein müdes Lächeln auslöst ^^

    Der Einstieg in die Geschichte zeigt sofort, dass wir hier viel kurioses und skurriles geboten kommen und der Autor alles durch den Kakao zieht, was ihm über den Weg läuft. Eine Geschichte, Begebenheiten und Entwicklungen die man nicht ernst nehmen sollte, auch wenn es irgendwann tatsächlich in ein ernstes Thema umschwenkt.
    Ich fand es tatsächlich echt witzig, weil sich fast jeder Satz wie eine Pointe liest. Manchmal etwas zuviel des guten und ich hab in manchen Momenten sogar etwas den Faden verloren durch die vielen scherzhaften Wortwitze, aber ich hab mich in den Rhythmus eingefunden und hatte definitiv meinen Spaß!

    Zwei sich völlig Unbekannte, die auf der Flucht vor der Polizei auf einem Elternabend landen zeigt ja schon, dass sich hier viel Potenzial bietet und Fitzek hat auch einige Anekdoten und typischen Muster, die Eltern heutzutage zu bieten haben, mit unter gebracht. Die Elternabende, die ich besucht habe, sind schon lange her, aber die Erinnerungen daran wurden durch manche Szenen hier wieder lebhaft geweckt :D

    Ich hab mich vor dem Lesen gefragt, ob Fitzek es schafft, so ernste Themen wie Mobbing und Suizid in einem auf Humor angelegten Buch gut unterzubringen: Hat er. Meiner Meinung nach.
    "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", was jetzt sehr makaber klingen mag und unsensibel, aber wenn man sich Witze anschaut funktionieren sie nur auf Kosten anderer. Manche gehen zu weit, das ist mir bewusst, aber ohne Lachen sähe die Welt umso trauriger aus und manchmal sollte man eben auch alles nicht so ernst nehmen.
    Doch der Autor hat die Thematik ernst genommen, auch wenn er mit den humorvollen Untertönen etwas die Schärfe herausgenommen hat. Auch seine Gedanken, die er dazu einfließen lässt, haben mich sehr berührt und zeigen, dass er hier trotz all dem Klamauk sehr genau weiß, wovon er hier spricht und welches Leid viele Menschen in sich tragen, die keinen Ausweg mehr sehen. Die sich zwar nicht den Tod wünschen, aber das Leben an sich als noch schlimmer empfinden.

    Es ist kein leichter Balanceakt so eine Geschichte hinzubekommen, aber für mich hat er das sehr gut hinbekommen. Dass es Stereotype gibt und vieles ins übertrieben Lächerliche gezogen wird kann man eigentlich schon am Klappentext sehen, deshalb verstehe ich diese negativen Bewertungen in manchen Rezensionen nicht. Das müsste ja eigentlich schon von vornherein klar gewesen sein. Den Humor wird nicht jeder mögen, was ja aber auch normal ist, aber ich hab mich teilweise wirklich köstlich amüsiert; und fand den ernsten Teil aber auch sehr berührend und einfühlsam mit ehrlichen Worten, die für mehr Verständnis sorgen können.


    Fazit: 4.5 Sterne

    Weltenwanderer

    Dystopische Fantasy


    Klappentext


    Clay ist eine Hohe Hüterin der Bäume in einer Welt, in der zwei Sonnen unbarmherzig niederbrennen. Sie allein kennt den Standort der geheimnisvollen Lichteiche, die das gesamte Land des Waldes beschützt. Doch nun droht dem Heiligen Baum höchste Gefahr – das Refugium und somit das Leben aller Bewohner steht auf dem Spiel. Ein skrupelloser Feind scheut vor keinem Verbrechen zurück. Und so müssen Clay und ihre Gefährten alles riskieren, um den Baum und ihr Land zu retten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


    Meine Meinung


    Mit dieser Geschichte hab ich erst warm werden müssen. Was aber nicht an der Geschichte lag, sondern an meinen Büchern aus dem Genre, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die waren eher rau und brutal - während die Autorin hier eher auf sanfte Töne setzt. Auf den ersten Seiten wirkte das auf mich etwas zu "weich" und ich wusste nicht so recht, um mir dieser Stil taugen könnte. Aber ich hab mich selbst überrascht, denn je mehr ich in die Handlung eingetaucht bin, umso mehr hat sie mich fasziniert!

    Helles Land - so wird die Welt hier in der Zukunft bezeichnet, die allerdings nicht in unserer Gesellschaft spielt.
    Die Änderung der Konstellation der zwei Sonnen, die über dieser Welt wandern, hat sich geändert und seither alles ausgedörrt. Es gibt scheinbar nicht mehr viele Möglichkeiten zu überleben, die sich hier in drei Refugien unterteilen.
    -> Die Türme, in der die Menschen durch technische Finessen durch die Hitze geschützt sind
    -> dann die Savanne, in der einzelne Dörfer ums Überleben kämpfen
    -> und das Refugium, ein riesiges Waldgebiet, in der die Verbundenheit zur Natur gelebt wird

    Die Protagonistin Claymaris lebt im Refugium. Sie ist die Erwählte des Heiligen Baumes und hat damit eine ganz besondere Stellung innerhalb der Gemeinschaft. Ihre Verbindung zum heiligen Baum, einer jahrtausend alten Lichteiche, ist sehr speziell und lässt sie mit diesem alten Baum kommunizieren.
    Aber auch andere Bewohner des Refugiums haben außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelt, die das Leben so nah an der Natur entstehen ließ. Eine sehr schöne Beschreibung und eine wunderbare Botschaft an die Natürlichkeit, mit den Pflanzen und Tieren in friedlicher Einträchtigkeit zu leben.

    Die Türmer sind natürlich der krasse Gegensatz, die in ihrer weitab gelegenen Bastion eher auf Wissenschaft und Technik setzen und auf ihre vielen Privilegien und künstlichen Vergnügungen nicht verzichten wollen.

    Und mittendrin die Savannah Dweller, die um jeden Schluck Wasser kämpfen müssen und sich mit dem Handel mehr schlecht als recht das Überleben sichern.

    Ich möchte gar nicht so sehr darauf eingehen, was genau passiert, um Spoiler zu vermeiden. Insgesamt fand ich die Handlung sehr schön aufgebaut und der Schreibstil, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, war äußerst angenehm zu lesen und mit der sanften Art eine tolle Ablenkung. Grade auch in Bezug auf die Lebensweise, die hier so anschaulich und liebenswert aufgezeigt wird.
    Claymaris war mir manchmal etwas zu naiv. Natürlich kennt sie vieles nicht, weil sie ja schon in einer Art "geschütztem Bereich" aufgewachsen ist (sie ist übrigens 38 Jahre alt, was eine erfrischende Abwechslung war gegenüber den sonst ja eher jugendlichen Protagonisten). Dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass sie etwas mehr Offenheit zeigt gegenüber den Dingen, die passieren, denn das meiste war für mich schon früh offensichtlich.

    Trotzdem hab ich ihren Weg mit Spannung verfolgt, denn während man sich anfangs in diese lebendige Welt einliest, schleicht sich immer mehr Spannung ein, so dass ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

    Die Gegenüberstellung der Naturverbundenheit gegenüber der auf Technik versessenen Gesellschaft ist natürlich ein deutliches Zeichen, über das man ruhig mal nachdenken sollte. Vor allem auch der Raubbau und Umgang mit dem Leben das uns umgibt, und von dem wir abhängig sind (nicht andersrum), ist es Wert, überdacht zu werden. Die Autorin hat das hier wirklich toll in eine Geschichte verwoben, die sich nicht aufdrängt, aber viele Botschaften bereithält.

    Gefallen hat mir auch der Moment, wenn bewusst wird, dass wenn auch etwas schlimmes passiert ist und man eine Zeit der Trauer braucht, das Leben dennoch weitergeht - und wieder eine Zeit der Freude kommt. Auch wenn schmerzhafte Erinnerungen bleiben die nie ganz verschwinden werden, und die auch ihre Berechtigung haben, gewinnt man Abstand davon und darf sein Leben auch wieder mit schönen Momenten füllen.

    Eine wirklich tolle Geschichte über unser Leben, unseren Umgang mit den Ressourcen der Natur, über Traditionen, Macht und Widerstand. Mit der sanften Erzählweise zeigt die Autorin viel Empfindsamkeit und baut dabei immer mehr Spannung auf, die zu einem großartigen Ende führt.

    4.5 Sterne von mir!

    Weltenwanderer

    Was für ein spannendes Abenteuer! Ich mochte diesen Band sehr, der mich mit Stella, ihrem Freund Beanie und einigen anderen in das kalte Eisland auf Entdeckerreise geführt hat.

    Allerdings muss die gerade 12 Jahre alt gewordene Stella erstmal eine Hürde überwinden, denn im renommierten Polarbären Entdecker Club sind keine weiblichen Mitglieder vorgesehen, erst recht keine "kleinen Mädchen". Ehrwürdige Herren mit großen Schnauzbärten und rauchenden Zigarren geben hier das typische Bild ab - wie gut, dass Stellas Vater aufgeschlossen ist und trotz eigener Bedenken seine Ziehtochter mitnimmt.

    Stella ist bei ihm aufgewachsen, nachdem er sie im Hohen Norden, sozusagen im ewigen Schnee, gefunden. Ein kleines Mädchen mit seltsam weißen Haaren und eisblauen Augen. Eine Besonderheit die natürlich auffällt, doch sie hat gelernt, damit umzugehen. Vor allem durch die liebevolle Fürsorge ihres Adoptivvaters Felix. Liebe und Toleranz haben eine hohe Priorität in seinem Leben und mit vielen kleinen Botschaften nehmen wir daran teil, wie er Stella immer wieder aufbaut, wenn sie ins Zweifeln kommt.

    "..., it simply doesn´t do to be jealous of other people´s skins. Or of their possessions, or good fortune, or little triumphs. Nothing lies down that road but misery. The man - or woman - who walks around constantly comparing their lives to others´ will never be happy."
    Zitat Seite 32 (ich habs auf englisch gelesen)

    Beanie ist ebenfalls mit von der Partie. Ein sehr guter Freund von Stella, der sehr clever ist, von den anderen aber gerne schief angesehen wird, wegen seiner "besonderen Art". Naiv, würde man ihn vielleicht nennen, arglos, denn er glaubt an das, was er sieht und hört. Er lügt nicht und glaubt deshalb auch nicht, dass andere lügen. Versteht dabei aber auch schwer, wenn man ein Witz gemacht wird, oder Sarkasmus ... und sein ganzes Wesen wirkt auf viele absonderlich. Für Stella ist er einfach nur liebenswert, von Herzen treu und auf seine Weise ein absolut schlauer Kerl!

    Es gibt einige Überraschungen und natürlich noch andere Begleiter von Stella, zu denen ich aber noch nichts verraten möchte. Stella muss jedenfalls einige Gefahren überstehen, während sie ihre Entdeckungen macht, die sie über skurrile Wesen, zu im Eis versunkenen Schiffen und verschollenen Piraten führen.
    Am liebsten würde Stella natürlich auch etwas über sich selbst erfahren, schließlich ist diese Schneewüste ihre Heimat - und vielleicht kann sie in dieser grenzenlosen Weite mit ihrer Spürnase eine Spur zu ihrem Zuhause entdecken :)

    Besonders schön fand ich auch die vielen Ideen zu den magischen Details. Es gibt nicht nur phantastische Geschöpfe wie riesige Yetis, Miniatur Dinosaurier oder frostige Feen; auch die Menschen können hier einige Zauber wirken und haben verschiedene Fähigkeiten.
    Mit dem Schreibstil kann man perfekt ins Abenteuer eintauchen und ich fand ihn echt angenehm zu lesen. Das war bisher immer eher schwierig für mich einzuschätzen - auf englisch - aber hier hab ich wirklich sehr viel sehr gut verstanden, hat die Atmosphäre gespürt, hab die liebevollen Details bemerkt, die der Geschichte eine tolle Lebendigkeit verliehen haben - und auch die Finessen, mit der die Autorin das Konstrukt "Freundschaft" hier beschreibt - mit allen Höhen und Tiefen.

    Übrigens auch ganz toll sind die Illustrationen von Iacopo Bruno, der einzelne Szenen in seinen Bildern besonders schön hervorhebt!

    Ein wirklich tolles Kinderbuch, das mich auch als Erwachsene absolut mitnehmen und begeistern konnte!


    Mein Fazit: 5 Sterne

    Weltenwanderer