Beiträge von BlueOcean

    Klappentext:
    "Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist."



    Meine Meinung:
    Das Cover ist farblich ansprechend gestaltet und spricht mich an. Man sieht zwei Hände, die gegenüber voneinander ein bestimmtes Muster mittels einer Schnur gebildet haben. Die Hände sind weiß und setzen sich genau wie die rote Schrift sehr gut vom schwarzen Hintergrund ab.
    Man könnte es so interpretieren, dass die Schnur für das Leben eines Menschen steht, als hielte man das Leben eines anderen in den Händen.


    Die Themen, die der Autor hier anspricht, finde ich sehr spannend.
    Er beschäftigt sich durch diesen Thriller mit der Überwachung und Kontrolle der Menschen, im Speziellen mit Verbrechen, die in Zukunft verübt werden. Ebenfalls thematisiert Sebastian Fitzek einmal mehr die Misshandlung von Kindern. In diesem Zusammenhang spricht er auch das krankhafte sexuelle Interesse an Kindern an und die Behandlung/Therapie dieser Erkrankung.
    Es sind ernste aber auch aktuelle Themen, die uns alle im Alltag berühren, wenn gleich zumeist durch die Presse.


    Max ist zugleich Protagonist im "Joshua Profil" und Autor des Buchs "Die Blutschule". Beruflich ist Max nicht sehr erfolgreich, sondern hatte nur mit "Die Blutschule" nennenswerte Erfolge, die er sich selbst jedoch nicht erklären kann.
    Mir war Max gleich sehr sympathisch. Er liebt seine Pflegetochter Jola über alles und würde alles für sie tun, auch sein eigenes Leben aufs Spiel setzen. Er ist ein wenig vergesslich, lebt etwas in seiner eigenen Welt, versucht sich aber immer genügend Freiräume für seine Tochter zu schaffen. Max wünscht sich nichts mehr als ein glückliches Kind und eine gute Beziehung zu Jola, da er selbst eine schlimme Kindheit hatte.
    Cosmo, Max Bruder, hat ebenfalls eine schwierige und traumatische Kindheit hinter sich. Bei ihm haben die Ereignisse seelisch Wunden hinterlassen. Er wurde selbst straffällig und wird aktuell wegen seiner pädophilen Neigungen in einer Psychiatrie behandelt. Anfangs war er mir unheimlich, muss ich sagen. Im Laufe der Handlung empfand ich ehrlich gesagt, immer mehr Mitgefühl für ihn. Zumal das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern mit dem Fortschreiten der Geschichte auch enger und besser wird.
    Auch Jola war mir sofort sympathisch. Sie ist ein zehnjähriges, doch recht kesses, junges Mädchen. Mir haben ihre Art zu denken und ihr Humor gefallen.
    Die weiteren Charaktere sind alle interessant gestaltet worden.


    Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht, also aus der Ich-Perspektive, stellenweise aber auch aus Jolas Sicht, in der dritten Person, erzählt.
    Wie gewohnt, fällt es Sebastian Fitzek nicht schwer konstant Spannung aufzubauen. Er hat mich ziemlich schnell in den Bann des Buches gezogen, so dass ich Mühe hatte, es wegzulegen. Der Autor baut gekonnt unerwartete Wendungen in der Handlung ein, die den Spannungsbogen nochmal ansteigen lassen. Besonders gut gefallen mir die sehr bildlichen Beschreibungen der Gefühle und Situationen in seinen Büchern. Sie bewirken, dass ich kein Problem habe, einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen. Das war in diesem Buch auch der Fall.


    Mich hat "Das Joshua Profil" überzeugt, wenn gleich es nicht sein bestes Werk ist. Es werden spannende, interessante Themen angesprochen, ebenso regt das Buch zum Nachdenken an.


    Ich gebe vier von fünf Punkten.

    Die Handlung wird aus Sicht des Protagonisten Simon erzählt.


    Besonders interessant und spannend fand ich die Einträge, die man aus dem Tagebuch von Simon stammen, während er in einer geschlossenen Psychiatrie sitzt und die Erlebnisse aufarbeiten soll. Hiervon hätten für mich sehr gerne mehr Anteile im Buch vorhanden sein dürfen.


    Allerdings konnte für mich während der eigentlichen Handlung, nicht wie ich es sonst von dem Autor gewohnt bin, konstant Spannung aufgebaut werden. Viel mehr wurde hier auch einiges an Mystik eingebaut, womit ich leider nicht soviel anfangen kann. Für mich sollten die Handlungen oder Schlussfolgerungen logisch erklärbar oder zusammenhängend sein. Das Ende hat mich ein wenig überrascht, wobei es recht offen gestaltet ist, rein theoretisch könnte man die Geschichte weiter fortsetzen.


    Gefallen hat mir, trotz einiger wirklich grausamer Szenen, die in diesem Buch vorkommen, wieder einmal der bildgewaltige Schreibstil. Ich konnte mich direkt in die Szenen hineinversetzen und ich das Kopfkino lief pausenlos. Dennoch ist es für mich kein typisches Buch, welches ich von (Max Rhode alias Sebastian Fitzek) erwartet hätte. Er hat mich überrascht, dass er einfach mal einen neuen Stil ausprobiert hat. Wünschen würde ich mir jedoch, dass er sich bzw. seinem fesselnden Schreibstil, der einen nicht mehr loslässt treu bleibt.


    Die Charaktere waren für mich leider nicht so überzeugend. Sympathisch fand ich sie alle nicht. Herausragend, jedoch im negativen Sinne, war der Polizist Raik. Seine Handlungsweise wird mir wohl noch einige Zeit im Kopf bleiben. Sie war für mich einfach ein sehr sehr abschreckendes Beispiel für Selbstjustiz.



    Alles in allem, war das Buch nicht schlecht, aber auch nicht herausragend

    ELIAS UND LAIA



    Das Cover hat mich direkt angesprochen. Dieses geheimnisvoll wirkende Gesicht, welches von schwarzen Schatten umrandet ist, fand ich auf Anhieb spannend und hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.



    Klappentext:
    "Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft. Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ..."



    Inhalt:
    Ich muss sagen, dass ich durch den ganzen Hype, der zuvor um das Buch gemacht wurde, wirklich hohe Erwartungen hatte, als ich begonnen habe, zu lesen.
    So ganz begeistert, wie manch anderer war ich leider nicht, insgesamt hat es mich jedoch überzeugt, muss ich sagen.
    Inhaltlich war ich wirklich begeistert, die Autorin schafft eine Welt voller Macht, Gier und Fantastik.
    Das Buch wechselt immer wieder, von Kapitel zu Kapitel, die Perspektiven. Begonnen wird die Geschichte aus Laias Sicht. Durch den konstanten Wechsel bekommt man als Leser ein sehr genaues, authentisches Bild von dem Leben und den Gefühlen der Protagonisten Laia und Elias.
    Beide Protagonisten waren mir von Beginn an, auf ihre Art, sympathisch.
    Laia ist ein junges Mädchen, dass nachdem sie ihre Eltern verloren hat, mit den Großeltern und ihrem Bruder aufwächst. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihm.
    Durch einen nächtlichen Überfall, gerät ihr Bruder Darin in Gefangenschaft.
    Laia schwört ihm darauf hin alles für seine Befreiung zu tun. Zunächst ist sie eher schüchtern, zurückhaltend und teils auch ängstlich,weinerlich. Im Laufe der Geschichte verändert sich dies, sie hält sich immer wieder vor Augen, warum sie all die Sachen auf sich nimmt und wächst daran, so dass sie mutig und tapfer weiter für ihr Ziel kämpft.
    Elias hat quasi direkt zu Beginn des Buchs eine Schlüsselszene, die sehr seinen Charakter sehr gut darstellt, so habe ich es jedenfalls empfunden.
    Er möchte sich nicht unterwerfen, will keinen Befehlen mehr gehorchen, möchte nur ein ruhiges Leben führen. Er verabscheut Gewalt, muss sie aber ausführen um selbst zu überleben.
    Auch hinterfragt Elias viele seiner Befehle, was nicht gern gesehen wird und ihn innerhalb kürzester Zeit in Gefahr bringt.
    Neben den beiden Protagonisten spielen noch viele weitere Charaktere eine wichtige Rolle. Dabei hat mir Cain sehr zugesagt, ebenso Izzy, eine Leidensgenossin Laias. Die Nebencharaktere sind ebenfalls authentisch und liebevoll gestaltet worden.



    Die Handlungen waren für mich nicht vorhersehbar, da die Autorin es wirklich versteht, den Leser mit Wendungen im Buch, zu überraschen.
    Das einzige, was Elias und Laia für mich nicht zu einem völlig perfekten Buch macht, ist die Tatsache, dass ich es anfangs teils ein wenig langatmig fand.



    Ich würde dem Buch trotzdem gute 4 von 5 Punkten geben :-)

    ALLES SO LEICHT
    Klappentext:
    "Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan. "


    Meine Meinung:
    Das Buch wirkt in meinen Gedanken immer noch nach, muss ich sagen. Ich habe selten ein so berührendes, gleichzeitig sehr authentisches und schockierendes Jugendbuch gelesen wie "Alles so leicht". Es hat mich von Beginn an gefesselt, zumal ich es sehr interessant finde, dass die Autorin selbst Essstörungen hatte. Ich denke dass diese Tatsache dazu beiträgt, dass das Buch so realistisch ist. Sie musste sich als Autorin nicht in Lage versetzen oder hineinfühlen, sondern konnte aus eigener Erfahrung, eigener Erinnerung schreiben.
    Das Thema ist für mich sehr wichtig. In unserer Gesellschaft wird den jungen Menschen häufig ein falsches Idealbild vorgelebt bzw. aufgezeigt, welches meiner Meinung nach keine gesunde Entwicklung ist. Nicht jeder Mensch kann und sollte diese angeblichen "Idealmaße" erfüllen.
    Wenn gleich Stevie aufgrund eines traumatischen Ereignis beginnt ihr Leben oder sich selbst zu hassen und sich langsam aber sicher verhungern lassen will. Identifizieren kann ich mich glücklicherweise nicht direkt, da ich nie in einer solchen Situation gewesen bin. Ich wüsste aber nicht, wie und ob ich den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten würde.
    Ich kann mich aber, durch den sehr bildhaften und behutsamen Umgang der Autorin mit dem Thema Bulimie/Magersucht, durchaus in Stevie hineinversetzen. Sie gibt sich selbst die Schuld am Tod ihres Bruders und da er ihr so wichtig war, kann sie mit der selbst auferlegten Schuld nicht leben bzw. umgehen.
    Sie ist ein nachdenkliches, verschlossenes Mädchen, sucht Anerkennung und durchaus auch Liebe, vielleicht weil sie sie seitens ihrer Mutter nur selten erfahren hat.
    Mir hat es sehr gefallen zu lesen, dass sie sich nach und nach der Therapeutin gegenüber öffnet und Kontakte knüpft. Ich weiß nicht wie realistisch das ist, hoffe aber sehr dass jeder, der an einer solchen Verhaltensstörung leidet, Menschen hat, die ihn unterstützen und lieben.
    Ein sehr bewegendes, berührendes Buch, für das ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen kann !!

    KLAPPENTEXT:
    "Sarah ist zwanzig, hat gerade die Schule hinter sich und will mit Vollgas ins Leben starten – doch dann erleidet sie einen epileptischen Anfall. Und noch einen und noch einen. Plötzlich sieht die lebenslustige Sarah sich mit einer Krankheit konfrontiert, die ihr Leben mit einem Schlag komplett verändert. Was folgt, sind eine Zeit voller Anfälle und Medikamente, viele Momente der Einsamkeit, Wut und Scham und die Konfrontation mit zahllosen Vorurteilen. Aber Sarah gibt sich und ihre Träume nicht auf. Heute, zehn Jahre, sieben Antiepileptika und unzählige Arztbesuche und Klinikaufenthalte später, ist Sarah eine junge, selbstbewusste Frau und steht mit beiden Beinen im Leben."


    MEINE MEINUNG:
    Mich hat das Buch wirklich tief berührt. Zunächst einmal finde ich es wahnsinnig mutig, sich so offen mit dem Thema Epilepsie zu beschäftigen und so bereitwillig, über viele der eigenen Gefühle, die im Umgang mit der Krankheit auftreten können, zu sprechen. Gerade wenn es um die Hilflosigkeit und der Willkür der Anfälle aber auch der Mitmenschen, die einen "nicht für voll nehmen", weil man ja eine Behinderung hat. Dafür gibt es von meiner Seite den größten Respekt :-)
    Es ist interessant die Hintergründe besser kennenzulernen, auch wenn ich berufsbedingt selten auch Patienten mit Epilepsie habe, ist man dadurch noch lange nicht zwangsweise dazu in der Lage diese besser einzuschätzen. Abgesehen davon dass sich die Anfälle ja in unterschiedlichster Stärke zeigen können. Durch den intensiven und sehr authentischen Einblick in Sarahs Leben gehe ich mit dem Thema sicher sensibler um und hinterfrage nicht nur mein eigenes sondern auch das Verhalten anderer gegenüber. Und genau sollte dieses Buch für mich auch tun, einem die Möglichkeit zu geben sich und sein Verhalten mehr zu hinterfragen. Auf der anderen Seite lässt es einen schmunzeln, denn es ist auch wenn Epilepsie eine Krankheit ist, die dauerhaft präsent ist und nach der man sich richten muss, das Leben einer jungen Frau, die ihr Leben liebt und es genießt :-)
    Sehr zu empfehlen !!!!

    COVER:
    Das Cover hat einen schwarzen Hintergrund, es sind vordergründig viele sehr bunte Blumen abgebildet. Ich stelle mir vor dass es viele verschiedene Tage oder aber Charaktere aus Rabbits Leben sind, das Cover ist sehr passend zum Buch.


    Meine Meinung:
    Es ist mir wirklich noch nie, solange ich mich erinnern kann, passiert dass ich direkt nach der ersten Seite des Buchs so gerührt war, dass mir die Tränen kamen. Das sagt schon vieles über das Buch und den Schreibstil der Autorin aus finde ich. Ihre Art zu schreiben zeugt von sehr viel Feingefühl, ist geradezu warmherzig und intensiv, dass ich mich selbst in der Geschichte trotz der Erkrankung wie aufgenommen gefühlt habe. In jedem Abschnitt der neun Tage steht ein anderes Familienmitglied im Mittelpunkt der Erzählung und so lernt man die einzelnen Protagonisten näher kennen und mögen.
    Durch Rückblenden erfährt der Leser mehr über Rabbits Kindheit und Jugend, sowie ihre große Liebe(mal abgesehen von ihrer eigenen Tochter Juliet). Sie selbst ist eine so starke, mutige und lebensbejahende Frau. Selbst als es ihr sehr schlecht geht, versucht sie für die Familie stark zu sein und findet noch einen sarkastischen Tonfall um ihrer Familie und vllt auch ein bisschen sich selbst den Abschied zu erleichtern.
    Ich konnte mich durch die sensible Schreibweise über das doch schwierige Thema des Abschied nehmens wirklich gut in die emotionale Lage der Eltern und Geschwister hineinversetzen Vllt hat es mir auch geholfen, dass ich beruflich auch manchmal mit Menschen zu tun habe, denen es sehr schlecht geht.
    Von mir gibt es für dieses wahnsinnig emotionale, fesselnde Buch eine absolute Empfehlung !!!

    Miss Apfelblüte
    Autorin: Sonja Bullen
    Erscheinungsdatum: 1. April 2015
    ISBN: 9783864300394
    Verlag: PINK!


    Sonja Bullen studierte "Writing for Children and Teenagers" sowie "Writing and Selling Childrens Books" in Connecticut.
    Sie ist Logopädin (was ich sehr interessant finde :-)) und hat u.a. noch eine klassische Gesangsausbildung, ist also beruflich sehr vielseitig interessiert.
    Veröffentlicht wurden bisher u.a die Bücher: "Easy-Going-Sydney", "Zimtschneckenküsse" und "Miss Apfelblüte".


    Cover:
    Genauso sieht für mich ein inhaltlich perfekt abgestimmtes Cover aus. Ein riesengroßer giftgrüner Apfel ziert es, der Buchtitel ist im Inneren des Apfels in weißer Schrift abgedruckt.
    Oberhalb des Apfels baumeln zwei Beine mit pinken Schuhen ins Bild. Neben dem Apfel sind Zweige eines blühenden Apfelbaums zu sehen. Das Cover spricht mich sehr an, die knalligen Farben springen einem sofort ins Auge.


    Klappentext:
    "Die 13-jährige Feli ist mit ihrer Familie von Hamburg aufs platte Land gezogen. Hier ist wirklich gar nichts los, es gibt nur Kuhställe, Matschpfützen und blühende Apfelbäume. Na großartig! Weit weg von ihrer Clique fühlt sich Feli total einsam - und dann macht ihr Freund Ben auch noch Schluss. Klar, dass Feli sich jetzt in richtiger Weltuntergangsstimmung befindet. Aber dann gibt es doch einen Lichtblick: Den süßen Peer aus dem Tanzkurs. Feli ist aber nicht die Einzige, die gerne mit Peer auf dem Blütenfest des Dorfes tanzen würde ... "


    Inhalt:
    Die Autorin spricht hier genau die Themen an, die Jugendliche in ihrem Leben bewegen und beeinflussen können. Freundschaft, der erste Liebeskummer, Heimweh, Neubeginn sowie die Umstellung vom Stadt- zum Landleben spielen in Felis Geschichte eine große Rolle.
    Mit einigen der Stichworte sollte jeder, auch etwas ältere Leser, etwas anfangen können bzw. Erinnerungen daran haben.
    Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie ist ein junges Mädchen, das aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wird. Feli muss ungewollt ihre Heimatstadt und damit auch ihre Freunde, sowie ihren Partner(Ben) verlassen.
    Nun vermisst sie ihre beste Freundin Lisa, ein wirklich sympathisches Mädchen und fühlt sich fremd in der neuen Heimat.
    Als Leser konnte ich ihre Ängste, ihre Wut und den Kummer sehr gut nachvollziehen. Vielleicht auch weil meine Eltern eine Zeit lang, als ich im Jugendalter war, auch umziehen wollten und ich mich immer dagegen ausgesprochen habe. Ich mochte es, dass Feli ein wenig tollpatschig beschrieben wird, dass sie gleich von einem ins nächste Fettnäpfchen tritt, auch diesen Charakterzug habe ich an mir selbst gefunden :-).
    Die Autorin hat mit Feli einen sehr authentischen Charakter gestaltet, der sehr liebevoll beschrieben wird.
    Auch die anderen Charaktere sind gut gelungen.
    Mit Ben, Felis Freund, konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden. Ich fand ihn von Beginn an sehr undurchsichtig, unnahbar.


    Aufbau/Struktur/Stil:
    Die Handlung wird aus Felis Sicht, also in der Ich-Form, erzählt.
    Sonja Bullen hat einen sehr flüssigen, schnell lesbaren Schreibstil, der einfach gehalten, aber gut an die Zielgruppe der Jugend angepasst ist. Ich konnte das Buch in einem Rutsch durchlesen.
    Sie beschreibt die Gefühle der Protagonisten sehr einfühlsam und geht behutsam damit um.
    Die Situationen, in denen sich Feli befindet, werden stets bildlich umschrieben, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann.


    Fazit: Eine süße, romantische, freche Geschichte übers Älterwerden, Liebe und Freundschaften !!
    Ich gebe 5 von 5 Punkten.

    Das Rosenholzzimmer
    Frauen Sprecher: Jessica Schwarz, Jacob David Weigert, Eva Gosciejewicz
    Spieldauer: 9 h 54 Min. (gekürzte Fassung)
    ISBN: 978-3844515275
    Erscheinungsdatum: 25. August 2014
    Autorin: Anna Romer
    Verlag: Der Hörverlag


    Anna Romer fing schon früh an, sich für Literatur zu interessieren. Sie arbeitet als Grafikerin, in ihrem ersten Roman "DAS ROSENHOLZZIMMER" verarbeitet sie zahlreiche Erfahrungen, die sie bei Reisen im australischen Outback machte.
    Jessica Schwarz ist eine deutsche Schauspielerin und Synchron- sowie Hörbuchsprecherin. Sie wirkte u.a bei den Filmen "Das Parfüm" und "Heiter bis wolkig" mit. Jacob David Weigert ist ein deutscher Film- und Theaterschauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher. Eva Gosciejewicz ist bei zahlreichen Theateraufführungen zu sehen, daneben jedoch auch als Hörbuchsprecherin aktiv.
    Das Rosenholzzimmer konnte durchweg überzeugen


    KLAPPENTEXT:
    "Audrey erbt ein altes, verlassenes Anwesen von ihrem Ex-Freund Tony. Nach kurzem Zögern beschließt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Bronwyn auf dem Anwesen "Thornwood" neu anzufangen und somit dem hektischen Alltag in Melbourne zu entfliehen. Sie knüpft auch mithilfe ihrer Tochter recht schnell Kontakte unter den Bewohnern des Dorfes Magpie Creek. Doch das alte Anwesen und auch seine ehemaligen Bewohner verbergen viele alte Geheimnisse.


    COVER:
    Auf dem Cover ist ein altes Anwesen inmitten herrlicher Natur abgebildet. Blühende Bäume säumen den Garten und das etwas zerschlissene Haus ein.
    Die grauen Wolken ergänzen den Rest des Bildes im Zusammenhang mit der Geschichte optimal. Für mich ist es sehr ansprechend und stimmig.


    INHALT:
    Mich hat das Hörbuch von Beginn an gefesselt. Das passiert nicht so oft.
    Zunächst ist es eine eher traurige Stimmung, in die der Hörer mit einbezogen wird. Der Tod des Vaters von Bronwyn und dem Ex-Freund überschattet alles.
    Nachdem sie erfahren haben, dass sie ein Anwesen vermacht bekommen haben, sehen sie sich dort in dem Geburtsort von Tony um. Genau, wie ich selbst, "verliebt" sich Bronwyn sofort in das Anwesen. Die Autorin beschreibt die Landschaft und Natur auf eine wunderbare und faszinierende Art und Weise, sodass man wirklich geradezu verzaubert wird und sich so bildlich in den Garten mit den alten Rosenstöcken hineinversetzen kann, dass es mir kurzzeitig den Atem geraubt hat. Man meint sogar den Geruch der Rosen riechen zu können, das hat bei mir bisher kein anderes Hörbuch geschafft.
    Die Liebe der Autorin zur australischen Natur/Landschaft ist deutlichst spürbar. Mir gefällt, dass quasi mit fast jeder neuen Situation oder Person die in ihrer beider Leben tritt, ein neues Rätsel gelöst werden muss. Die Charaktere der Protagonisten sind liebevoll dargestellt und entwickeln sich innerhalb der Geschichte nachvollziebar weiter (z.B. wird Bronwyn findet Freunde, wird offener, neugieriger auch der Vergangenheit gegenüber, wohingegen sie anfangs eher in sich gekehrt erscheint und noch unten dem Tod des Vaters leidet).
    Ich konnte mich sehr gut in Audrey hineinversetzen, ihre Gefühle und Emotionen, sind sehr authentisch beschrieben. Ihre Angst sich neu verlieben, fallen lassen zu können und auch die Schmerzen des Verlusts sind gut nachvollziehbar. Auch die Tatsache, dass sie sich immer um ihre Tochter sorgt und teils Schwierigkeiten hat, sich von ihr zu lösen empfinde ich als realistisch, auch wenn ich selbst keine Kinder habe, so kann ich es mir emotional doch gut vorstellen, da dies eine tief greifende Veränderung im Leben ist.
    Das (Hör-) Buch kann keinem Genre zugeordnet werden, für mich ist es eine Mischung aus Mystery-, Thriller- und Frauenroman.


    AUFBAU/STIL:
    Die Geschichte ist aus der Sicht von Audrey geschrieben, zwischendurch gibt es jedoch immer wieder inhaltlich sehr wichtige Einblendungen, die in der Vergangenheit spielen. Des Weiteren wird die Handlung mittels alter Tagebucheinträge und Briefe immer wieder aufgefrischt. Sie sind ein Teil des Rätsels und bauen somit gekonnt immer wieder erhöhte Spannung auf, welche gekonnt gehalten wird.
    Auch Audreys Vorahnungen und Halluzinationen verdüstern die Stimmung und steigern die Anspannung beim Lesen. Anna Romer hat einen einfachen aber charmanten Schreibstil, der wenngleich er teils mystisch ist und die Protagonisten in dunklen Erinnerungen schwelgen, auch sehr einfühlsam ist.
    Die Sprecher machen das Gesamtpaket in diesem Fall für mich perfekt. Mir gefällt es, dass zusätzlich zur Handlung noch Abwechslung durch drei unterschiedliche Sprecher entsteht. Die Rückblenden werden nicht von Jessica Schwarz, welche den Part aus Audrey Sicht übernommen hat, sondern wechseln zwischen Jacob Weigert und Eva Gosciejewicz.


    FAZIT:
    Ich möchte dieses (Hör-)Buch wirklich nur empfehlen. Für mich ist es die perfekte Mischung aus Emotionen, Geistern der Vergangenheit und Spannung.


    Ich vergebe 5 von 5 Punkten.

    Liebe und andere Fremdwörter


    Autorin: Erin McCahan
    Sprecherin: Anja Stadlober
    Erscheinungsdatum: 26.März 2015
    ISBN: 9783839840863
    Verlag: Argon Sauerländer


    Erin McCahan arbeitet hauptberuflich als Autorin, hat jedoch viele Interessen wie Rollenspiele und Karaoke.
    Liebe und andere Fremdwörter ist der erste Roman, der auch deutschsprachig veröffentlicht wurde.
    Anja Stadlober ist eine österreichische Schauspielerin und Synchronsprecherin.
    Sie leiht unter anderem Emma Stone, Mila Kunis und Zooey Deschanel ihre Stimme.


    Cover:
    Das Cover spricht mich sehr an. Es ist mir aufgrund der großen bunten Schrift ins Auge gefallen. Die Farben sind gut aufeinander abgestimmt.


    Inhalt:
    Ich hatte inhaltlich ein Jugendbuch erwartet, es ist jedoch tiefgründiger als von mir gedacht. Da musste ich mich erst einmal drauf einstellen. Kurze Einstiegsprobleme hatte ich, danach hat es mir zunehmend Freude bereitet zuzuhören.
    Die Protagonistin Josie beschäftigt sich mit den Fragen "Wie erkennt man, dass man verliebt ist?, woher weiß man, dass man zueinander passt? Und woher weiß man, dass es Liebe ist?".
    Sie ist ein sehr analytischer Mensch und so versucht sie diese Fragen, auf ihre Weise, zu erklären. Den Auslöser für die Entstehung der Fragen ist Josies ältere Schwester Kate. Durch die bevorstehende Hochzeit ändert sich vieles in Josies Leben, was sie nicht wahrhaben will.
    Josie ist das jüngste Mitglied der Familie und hat einige besondere Charakterzüge. Sie ist hochintelligent, hat ein paar sympathische Macken und ein einzigartiges Mädchen.
    Gerade ihre Macken machen sie für mich zu einem authentischen jungen Mädchen. Auch die anderen Charaktere sind ebenfalls liebevoll und keineswegs farblos ausgearbeitet. Neben Josie hat mir Stu, Josies bester Freund, noch besonders gut gefallen.
    Auch wenn ich mich nicht dauerhaft in Josies Gefühlslage hineinversetzen konnte, dafür war sie einfach zu schräg und nerdig, schwankte ich beim Hören oftmals zwischen Mitleid und einem herzhaften Lachen.


    Aufbau/Struktur/Stil:
    Die Handlung wird aus Josies Sicht, also in der Ich-Form erzählt.
    Sprachlich ist sie gut an Josies Charakter angepasst, ein wenig bissig, intelligent und mit leisen ironischen Untertönen versetzt. Das gefällt mir sehr. Wie sagt man so schön, Ironie setzt eine gewisse Intelligenz voraus :-).
    Die Synchronsprecherin wurde für mich perfekt ausgewählt!! Während des Hörens hatte ich dauerhaft Jess(den Charakter aus New Girl) vor meinem inneren Auge, welche ja auch eher eine sympathische aber durchaus schräge Person ist.
    Anja Stadlober versteht es für mich einfach perfekt dem Hörer Josies Gefühle und Gedanken authentisch zu übermitteln.


    Fazit:
    Eine schöne, leicht skurrile aber originelle Geschichte über die Liebe, gesprochen von der überzeugenden, authentischen Stimme von Anja Stadlober !!
    Ich gebe vier von fünf Punkten.

    Ich kanns dir wirklich nur empfehlen :-) Mich hat es sehr berührt.


    Wenn du magst, schau gerne auch hier nochmal rein...


    Inhalt:
    Mich hat das Buch tief berührt und zum Nachdenken angeregt, wie es nur wenige Bücher schaffen. Man ist direkt mitten im Geschehen, sodass es einem leicht gemacht wird, sich in die aktuelle Lage der Protagonisten Salim und Judith zu versetzen. Die ganze Handlung des Buches spielt, vor dem immer noch aktuellen Konflikt zwischen der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung.
    Salim und Judith haben beide auf ihre eigene Art von Beginn an, mit ihren Wurzeln zu kämpfen. Der Konflikt zieht sich, trotz ihres gemeinsamen Widerstandes durch ihre ganzes Leben und ihre Partnerschaft. Salim, ein sehr stolzer Araber, erkennt im Laufe der Zeit, dass er sich seiner Herkunft nicht länger entziehen kann. Er denkt viel über seine Wurzeln nach, seine Zerrissenheit bestimmt sein ganzes Leben.
    Judith, welche die Tochter von Überlebenden des Holocaust ist und in England geboren wurde, wünscht sich nichts mehr als ein "normales" Mädchen zu sein. Sie fühlt sich durch ihre Religion häufig von der Gesellschaft ausgegrenzt. Dennoch ist sie nicht verbittert, sondern anderen Kulturen und Menschen gegenüber sehr offen, neugierig und warmherzig. Mir waren die beiden Protagonisten anfangs beide sehr sympathisch, weil sie versuchen sich gemeinsam kulturelle Grenzen einbrechen zu lassen und für nach und nach mutig für mehr Toleranz einsetzen. Salim verändert sich im Laufe der Geschichte stark und wird sehr verbissen, weil ihm von der Gesellschaft wenig Respekt entgegengebracht wird und er nur noch seinen eigenen Lebenstraum verwirklichen will. Die Familie und das Verhältnis der beiden zueinander leidet darunter immer stärker, was mich betroffen und traurig machte.

    Hallihallo,
    ich hab das Buch auch vor kurzem gelesen. Ein wirklich, faszinierender Thriller, der für mich unerwartete Wendungen hatte und sehr spannend geschrieben ist !! Kann ich euch nur empfehlen. Sobald ich die Rezension auf unserem Blog veröffentlicht habe, werde ich sie auf hier ins Forum reinsetzen, lg Lena

    Hallo :-)
    ich stand letztens vor dem Buch und habe mich dann doch für ein anderes entschieden.
    Deine Rezension hört sich jedoch wirklich toll an, ich glaube es ist auch ein Buch für mich. Vielen Dank für deinen Tipp, das Buch wandert definitiv auf meine Wunschliste.
    Lg Lena