Beiträge von TamSang

    Interessantes Thema...
    Ich erinnere mich sehnsüchtig an die Zeiten, als ich ein Werbepausenschreiber sein konnte. Ich sah meine Serie oder einen Film und sobald auch nur der erste Jingle lief, griff ich nach meinem Block, meinem Kugelschreiber und schrieb was das Zeug hielt. Ich fand immer sofort den Anschluss, hatte nur selten Hänger und wenn der Werbeblock vorbei war, legte ich die Schreibutensilien zur Seite und schaute weiter. Lang, lang ist es her... Liegt vielleicht doch am Alter, dass ich dies nun nicht mehr kann.
    Mein bevorzugter Ort ist mein Bett, ordentlich eingekuschelt, ganz viele Kissen im Rücken, mit einen großen Eiskaffee auf dem Nachttisch. Es darf niemand mehr in der Nähe sein und mich ansprechen, sonst verlier ich den Faden für den Satz, den ich eben im Kopf zusammengebastelt habe. Da ich noch immer per Hand schreibe, muss ich nach einiger Zeit an den PC, alles abtippen und dabei Schönheitskorrekturen vornehmen. Dann sitze ich an unserem Küchentisch, meistens mit einem Baileys auf Eis. Ruhe benötige ich dabei auch. Es ist nicht die Musik die mich stört, die kann ich sehr gut ausblenden, aber mein Mann sollte mich lieber nicht ansprechen.
    Was die Tageszeit betrifft. Ich schreibe am liebsten zwischen 19:00 Uhr und 21:00 Uhr, viel länger halte ich eh nicht durch, da ich meist schon gegen 21:00 Uhr schlafe.

    Und wieder sind ein paar Tage ins Land gegangen - zum Glück Tage ohne Tiefen. Ich schreibe noch immer, beinah täglich, mal nur 10 Minuten, mal 20, mal auch eine Stunde. Es kommt auf meinen Freiraum an, der eben mal kleiner und mal größer ist. Durch das täglichem Pendeln (3 Stunden) und knapp 9 Stunden auf Arbeit bleibt nicht viel Zeit, aber ich hab versucht sie mir zu verschaffen. Da ich ja ein Handschreiberling bin, kann es auch gut sein, dass ich an einem Tag nur mal abtippe und umformuliere oder Passagen rauswerfe.
    Was mir ganz besonders gefällt, ist die Tatsache, dass meine Fantasie ganz langsam und in winzigen Stückchen zurückkommt. Herrlich, wenn man in der Wanne liegt und sich Szenen ausmalt und überlegt, wie was aussehen und wie man es beschreiben könnte.
    Drückt mir die Daumen, dass dieser Wohlfühlzustand noch lange anhält...


    Bis bald
    Eure Tami

    jetzt musste ich Chicklit erst mal googeln... Ist nicht so mein Revier *g*... weder lesen noch sehen... Zum Glück gibt es ja für alles Fans und einen Markt...


    Danke für den Tipp, muss ich mal schauen...
    Auch Dir noch ganz viele Ideen und viel Freude am Schreiben...

    Einen Plot hatte ich auch immer, also nur grobe Eckpunkte, die mir wichtig erschienen, darum habe ich dann alles ausgearbeitet... Aber das beinah 10 Jahre gar nichts kam, hat mich echt verwundert und es ist ja immer noch nichts da, also nichts neues in meinem Kopf... Vielleicht verlernt man die eigenen Fantasie ja und muss diese irgendwo uns den unendlichen Tiefen des Kopfes und des Herzens wieder hervorholen. Mal schauen was geschieht, wenn ich mit diesem Text fertig bin... Vielleicht wollen meine Charas ja eine Fortsetzung ihres Lebens... Das mit den Details kenne ich auch... Ich hab mal bei einer Kampfszene aufgegeben. Zu viel Gewusel, zu viel Action - was hab ich mich rumgequält... Ganz kurz alles umgeworfen: Mein Chara war nicht mehr der große Held, sondern bekam eins übergebraten und somit bekamen er und ich nichts mehr vom Kampfgewimmel mit *lach*, weiter gings danach mit fiesen Kopfschmerzen nach dem erwachen... Manchmal muss man eben alles über den Haufen werfen


    So, ich halte Euch weiterhin auf dem Laufenden.


    Bis denne
    Eure Tami

    Und wieder sind einige Tage ins Land gegangen... Nicht gerade gut, aber dann geschah etwas komisches... Leider wollte meine Fantasie nicht so, wie ich es wollte... Ich schrieb, wie schon erwähnt, einfach mal alles auf, was mir so durch den Kopf ging, aber ich gab nach etwa 20ig Seiten auf, da ich keinen roten Faden finden konnte... Was blieb mir nun? Eine neue Story flog mir nicht zu, egal was ich tat, also kramte ich eine uralte raus... Die 114 gedruckten DIN A4 Seiten sind über 20ig Jahre alt, bergen aber so irre viel Potential. Daraus muss ich einfach was machen... Ich las mich fest, schüttelte ständig den Kopf und beschloss das Teil zu überarbeiten... Und tatsächlich, es funktioniert... Aus 2 alten Seiten schuf ich 8 neue... und so geht es nun schon eine Weile, die Ideen sind da, die Liebe zu meinen Figuren und das tollste ist: ich habe von ihnen geträumt und gestern Abend stand mein Hauptcharakter vor meinem Bett...
    Sagt mir, was ist geschehen?
    Täglich habe ich mir eine Stunde gegönnt, saß wie früher mit einem Kuli und einem Block auf dem Sofa und kritzelte unleserliches Zeug. Hilfe, die ersten Seiten konnte ich nicht mal entziffern. War dies wirklich meine Schreibschrift? Ja, sie sah nicht anders aus, als auf meinen alten Vorlagen. Ich habe doch tatsächlich in den 10 Jahren verlernt meine eigene Schrift zu lesen. Zum Glück kann ich es nun wieder, nach anfänglichen Schwierigkeiten. Und ehe ihr fragt, an meiner Lebenssituation hat sich rein gar nichts geändert...


    Drückt mir die Daumen... Es ist so schön wieder schreiben zu können (auch wenn ich nun ein schmerzendes Handgelenk habe, weil ich es einfach nicht mehr gewohnt bin so viel mit der Hand zu schreiben)


    Eure Tami

    Hey Ihr!


    Sind ein paar Tage vergangen seit meiner Frage. Hab mal versucht was zu Schreiben und habe bisher 10 Seiten geschafft, läuft auch ganz leicht von der Hand. Leider hat es noch nichts mit einer neuen Story zu tun. Ich schreib im Moment einfach nur mal auf, was mir so durch den Kopf geht. Vielleicht kommen die Ideen dann ja wieder von ganz alleine. Ich hoffe es so sehr.


    Also, bis bald...


    Eure Tami

    Erst mal Danke für Eure Antworten...
    Die Bettumsteher? Tja, die hatte ich ja schon als Kind und nicht gerade wenige. Ich habe alles mögliche geschrieben - Tiergeschichten, Liebesgeschichten, Horror, eher Mystery, Fantasy. Wobei ich Liebesgeschichten nicht selber lese, ist nicht so meins. Ich mags außerhalb der Realität lieber und spannend muss es sein. Liebesstorys hatte ich nicht so viele im Kopf, klar, bei Fantasy und Mystery spielten sie auch eine Rolle, aber eher untergeordnet. Ich glaub einfach, ich bin zu alt geworden *g*.
    Lange Zeit habe ich auch mit anderen zusammengeschrieben, aber selbst das schlief dann ein... Vielleicht ist es auch einfach nur ein Zeitfaktor. Mit einem Mann an der Seite ist es manchmal nicht so leicht, dazu das tägliche Pendeln zwischen Haus und Arbeitsplatz. Tja, als Single hat man eben doch mehr Zeit. Ich konnte sogar in Werbepausen mehrere Absätze schreiben, ohne den Faden zu verlieren. Heute, nicht mehr vorstellbar.
    Bin ich zu glücklich? Diese Frage ist es eher, die mich beschäftigt. War die Einsamkeit meine Muse? Ich glaube schon... Habe ich wie ein kleines Kind einfach Freunde erfunden und diese in den Geschichten verewigt? Oh weh, jetzt wird's zu psychologisch.
    Ich fand es toll, zu sehen wie sie sich entwickeln, wie viel auch von mir in den Charakteren steckte und wohin die Geschichte sie trieb.
    Notizbücher habe ich ne Menge in letzter Zeit gekauft und mir immer wieder vorgenommen mal im Zug über eine Idee nachzudenken und diese festzuhalten. Was soll ich sagen, die Bücher sind noch leer. Man, es war mal so einfach einen Charakter zu entwickeln, zu wissen wie er aussieht, was er mag, was er hasst und was er erleben will und heute? Ähm, ja...
    Nun mal noch zu der Frage: "Was ist mir wirklich wichtig im Leben?" Gesundheit, natürlich mein Mann, unsere gemeinsamen Motorrad-Touren, lesen und meine Reisen nach Südostasien. Oh weh, eine schwere Frage, alles ganz schön oberflächlich, wenn man es genauer betrachtet.
    Ich könnte noch Stunden weitertippen, vielleicht sollte ich mich mal an einem Erfahrungsbericht versuchen *lach*...

    Hallo Ihr Schreiberlinge!


    Ich habe eigentlich mein ganzes Leben geschrieben. Ab meinem 7. Lebensjahr bis zu meinem 30. Ich konnte gar nicht anders, immer einen Block und einen Stift zur Hand. Abends konnte ich nicht einschlafen, weil meine geliebten Charaktere um mein Bett standen und wie die Irren auf mich eingeredet haben. Ich weiß nicht wie viele Seiten ich im Laufe der Jahre geschrieben habe. Viele, viel zu viele und dann geschah etwas. Für mich öffnete sich ein neues Kapitel, ich lernte meinen Mann kennen und seit diesem Tag, sind sie alle weg, niemand steht mehr Nachts an meinem Bett und möchte mir seine Geschichte erzählen. Sie alle haben mich verlassen. Zu Begin dachte ich, es ist nur vorübergehend, die kommen alle wieder, aber nichts, es herrscht tiefstes Schweigen.
    Heute ärgert es mich. Manchmal habe ich Lust, aber da kommt nichts. Ich sitze da, starre in die Luft und es bleibt leer in meinem Kopf.


    Daher meine Frage an Euch:
    Wie bekomme ich meine Muse zurück?


    Eure Tami