Beiträge von buchregal

    In einem Stockholmer Apartment gab es einen Einbruch, bei dem nichts gestohlen wurde. Doch weil Kommissar Ewert Grens vor siebzehn Jahren dort schon mal ermittelt hat, wird er nun hinzugezogen. Sofort sind seine Erinnerungen wieder da. Damals spielte ein kleines Mädchen in der Wohnung zwischen den Leichen ihrer Familienangehörigen, die seit einigen Tagen tot sind. Das Mädchen war wenige Tage zuvor fünf Jahre alt geworden. Nachbarn hatten die Polizei gerufen, weil der Geruch unangenehm wurde und seit Tagen in der Wohnung Musik lief. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden und das Kind bekam eine neue Identität. Doch nun ist jemand auf der Suche nach ihr und Grens weiß, dass er Zana nun schnellstens finden muss – bevor der Täter von damals sie findet.


    Das Buch beginnt schon grauenhaft und ist bis zum Ende spannend. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen. Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven.


    Die Charaktere waren gut und vielschichtig ausgearbeitet. Es gibt Fälle, die vergisst ein Polizist nie. Dieser Fall um das Geburtstagskind ist für Grems so ein Fall. Nun will er alles tun, damit Zana nichts passiert. Die Täter kennen keine Skrupel und so gibt es weitere Opfer. Mir war Grens von Anfang an sympathisch, auch wenn er eine besondere Art hat. In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Piet Hoffmann, der früher ein Informant der Polizei war. Nun wird sein Leben und das seiner Familie bedroht. Aber was haben das miteinander zu tun?


    Im Laufe der Zeit zeigt sich, dass es um illegalen Waffenhandel geht und dass verschiedene Banden ihre Interessen durchsetzen wollen.


    Die Spannung steigt stetig an und es hat lange gedauert, bis ich eine Ahnung von der Auflösung bekam.


    Mir hat dieser komplexe und spannende Skandinavien-Krimi gut gefallen. Empfehlenswert!

    Es hatte lange gedauert, bis Faye ihren Mann Jack Adelheim wirklich durchschaut hatte. Doch nun sitzt Jack im Gefängnis und Faye hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut. Ihr Unternehmen hat sich etabliert. Doch dann läuft einiges falsch. Jemand versucht durch Aktienkäufe ihrem Unternehmen zu schaden und dann gelingt Jack auch noch die Flucht aus dem Gefängnis. Faye ahnt, dass es für sie lebensgefährlich wird und sie tut alles, um sich um ihre Lieben zu schützen.


    Ich habe auch den Vorgängerband „Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.“ Gelesen und musste natürlich wissen, wie es weitergeht. Auch dieser Thriller ist wieder sehr packend. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wie man es von Camilla Läckberg gewohnt ist. Aber so einiges erscheint mir dann doch etwas konstruiert.


    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich dargestellt. War Faye im vorigen Band noch ziemlich blind und unterwürfig, ist sie nun kalt und skrupellos. Wir erfahren nun auch mehr über ihre Vergangenheit. Auch wenn viel mitgemacht hat und sich schützen muss, so war mir diese neue Seite an ihr nicht sympathisch.


    Auch wenn mir manches nicht realistisch vorkam, so fand ich auch diesen Thriller wieder spannend, wenn auch schwächer als den Vorgänger. Das Ende deutet auf einen weiteren Band mit Faye hin, der aber nicht unbedingt mehr sein müsste.

    München 1900: Curt Prank, ein Nürnberger Brauereibesitzer hat große Pläne. Er will mit seiner Bierburg auf der Wiesn alles andere in den Schatten stellen. Aber die Münchner haben ihre eigenen Regeln. Prank aber ist jedes Mittel recht, um seine Pläne zu verwirklichen. Daher will er seine Tochter Clara entsprechend verheiraten. Doch Clara will sich nicht unterordnen. Mit ihrer Gouvernante Colina bricht sie aus und es kommt zu einem Skandal. Aber die Frauen lassen sich nicht unterkriegen und kämpfen für ihr Glück.


    Die Geschichte des Nürnberger Wirtes Georg Lang, der 1898 den ersten Bierpalast auf die Wiesn gestellt hat, diente als Vorlage für den ehrgeizigen Curt Prank. Fast zeitgleich wird diese Geschichte als Mehrteiler im Fernsehen ausgestrahlt.


    Dieser Roman ist unterhaltsam und spannend zugleich. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und ist auch sehr packend.


    Sie wollen alle das große Geschäft auf der Wiesn machen und daher wird mit harten Bandagen gekämpft, um seinen Platz zu behalten oder auf Kosten anderer zu ergattern. Es gibt politische Ränke, Korruption und Mord.


    Die Charaktere sind vielschichtig und lebendig ausgearbeitet. Dabei gibt es durchaus nicht nur Sympathieträger, dafür geht es zu rücksichtslos zu. Die Frauen haben in dieser Geschichte eine besondere Rolle. Sie sollen sich den Männern unterordnen, arbeiten oder Aushängeschild sein, aber sie sollen bloß keinen eigenen Willen haben. Doch sowohl das Schankmädchen Colina als auch Clara Prank haben ihren eigenen Kopf und sind starke Frauen. Colina ist mit ihrem kleinen Sohn vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet und muss nun sehen, wie sie durchkommt. Clara wollte aus der behüteten Umgebung ausbrechen und muss die Folgen tragen. Doch die beiden geben nicht auf.


    Mir hat dieser historische Roman mit viel Lokalkolorit gut gefallen, denn die Geschichte ist emotional, spannend und unterhaltsam.

    Kalmann hat sich selbst zum Sheriff von Raufarhöfn ernannt. Seine Tage sind ausgefüllt, denn entweder geht er auf die Jagd oder er legt seine Köder aus, um Haie zu fangen, die er dann zu Gammelhai verarbeitet. Doch dann überrollen ihn die Ereignisse, als er beim Jagen eine Blutlache entdeckt. Zufällig ist gerade auch Róbert McKenzie, der König von Raufarhöfn, spurlos verschwunden.


    Diese Geschichte wird aus der Sicht von Kalmann erzählt, einem behinderten jungen Mann, der alleine in dem kleinen Ort lebt. Alles was er über die Natur, das Meer und Gammelhai weiß, hat er von seinem Großvater gelernt, der nun dement in einem Heim lebt. Dass er ein bisschen anders ist als die meisten Menschen, ist für ihn „kein Grund zur Sorge". Kalmanns Mutter schaut sporadisch vorbei, um Ordnung zu schaffen. Der Vater hat ihm eine Mauser, einen Sheriffstern und einen Cowboyhut gegeben, sich aber sonst nicht um seinen Sohn gekümmert.


    Nachdem Kalmann das Blut entdeckt hat, wollen plötzlich alle etwas von ihm. Die Polizei hat Fragen, die Medien bringen ihn in die Öffentlichkeit und die Dorfbewohner wollen auch so manches wissen. Zum Glück kann Kalmann auf dem Meer seinen Kopf entleeren und das ist wichtig, denn ihm geht so manches durch den Kopf. Eigentlich ist Kalmann ein einsamer Mensch, der sich nach einer Frau und Kindern sehnt. Er ist mal naiv und mal gewitzt und seine Sicht auf die Welt ist etwas speziell, oft sogar tiefgründig. Ich mochte ihn ganz gern, auch wenn er durchaus gewalttätig werden kann. Auch die anderen Figuren haben alle ihre Eigenheiten.


    Diese Geschichte ist unterhaltsam, aber auch etwas weitschweifig. Doch ich wollte auch wissen, wie es weitergeht und mit dem Ausgang hatte ich so wirklich nicht gerechnet.


    Joachim B. Schmidt erzählt in diesem Buch die ungewöhnliche Geschichte eines ganz besonderen Helden.

    Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie und erzählt die Geschichte von vier Frauen in den Jahren des Wirtschaftswunders. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, wollen sie alle in diesen Zeiten ihren Weg gehen und glücklich werden.


    Luise Dahlmann will ihren Traum von einem Lebensmittelgeschäft verwirklichen. Dafür braucht sie allerdings die Zustimmung ihres Ehemanns, der sie machen lässt. Mit viel Einsatz gelingt es ihr, den Laden zu eröffnen. Annabel von Thaler Ist Ehefrau eines Arztes, fühlt sich aber in dieser Rolle nicht glücklich. Die aus Schlesien Vertriebene Marie Wagner möchte mit Pferden arbeiten, doch auf dem Gestüt will man keine Bereiterin. Daher nimmt sie eine Arbeit auf dem Hof von Luises Bruder an. Helga Knaup kommt aus gutem Haus. Sie will sich nicht verheiraten lassen, sondern auf eigenen Füßen stehen und eine Ausbildung als Krankenschwester zu machen.


    Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man die Frauen mit ihren Denkweisen gut kennenlernt. Alle Charaktere waren authentisch und vielschichtig dargestellt. Obwohl nicht immer alles glatt läuft, fehlen mir doch die größeren Probleme, die der Geschichte Spannung verschafft hätte. Manche Gedanken und Handlungen konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Auch war mir doch vieles zu detailliert dargestellt, so dass sich für mich Längen ergaben. Auch war alles ziemlich vorhersehbar.


    Die Auswirkungen des Krieges sind noch zu spüren, aber es geht stetig bergauf. Es ist eine Zeit, in der es jungen Frauen nicht möglich war, selbstbestimmt ihre Entscheidungen zu treffen. Sie waren ab hängig von ihren Eltern und später von ihrem Ehemann. Wollten sie arbeiten, brauchten sie die Zustimmung.


    Eigentlich lese ich gerne Bücher aus dieser Zeit, aber dieser Roman konnte mich nicht so recht packen. Mir fehlte da der Tiefgang.

    Als die Lage in Deutschland für die jüdischen Familien immer schlimmer wurde, haben die Meyers so darauf gehofft, dass sie nach Amerika reisen dürfen. Aber Karl hatte zu lange gezögert und dann hing alles von Ruth ab. Nach einem kurzen Aufenthalt in England, sind die Meyers nun auf dem Weg nach Amerika. Die Hoffnung, dass sie dort zur Ruhe kommen können, war groß, doch schon bald stellt sich Ernüchterung ein. Auf der Überfahrt hat sich Karl übers Ohr hauen lassen und es ist auch nicht leicht, in Chicago Fuß zu fassen, obwohl die Freunde der Meyers alles vorbereitet haben. Aber Ruth und Karl finden sehr schnell eine Arbeit, trotzdem müssen sie den Gürtel enger schnallen. Außerdem machen sie sich Sorgen um die Zurückgebliebenen in Deutschland. Zudem kommt auch in Amerika der Krieg wieder näher. Ruth lernt Eddie kennen, der Soldat ist und schon bald eingezogen wird. Werden Ruth und Eddie eine gemeinsame Zukunft haben?


    Seit dem ersten Band habe ich die Familie Meyer begleitet und sie sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe mich mit ihnen gesorgt und mit ihnen gehofft. Besonders nahe geht einem diese Geschichte, da sie auf Tatsachen beruht. Im Nachwort erfahren wir, was Realität und was Fiktion ist. Der Epilog verrät zudem, wie es mit den verschiedenen Personen weitergegangen ist. Auch dieses Mal wurde ich wieder von der Geschichte gefesselt.


    Ruth hat so viele Ängste, aber immer wieder muss sie Stärke zeigen, weil ihre Familie so viele Hoffnungen in sie setzt. Ich hätte ihr gewünscht, dass sie ihren Schulabschluss machen kann und ein etwas unbeschwertes Leben in Amerika hat. Doch sie muss Geld verdienen, damit die Familie ihren Lebensunterhalt bestreiten kann, denn Karls Verdienst reicht nicht. Karl trifft zwar viele Entscheidungen, aber er ist kein starker Mann und das belastet ihn. Martha dagegen macht eine unerwartete Entwicklung durch. Von ihrer Depression ist nichts mehr zu spüren. Als Ruth Eddie trifft, ist sie gar nicht so von ihm begeistert. Doch Eddie lässt sich nicht abschütteln. Er kann ganz schön penetrant sein, da bekommen auch Karl und Martha zu spüren. Aber das ist gut, denn Ruth und Eddie sind wohl füreinander bestimmt.


    In Deutschland kümmert sich Aretz weiter um die zurückgebliebenen Familienmitglieder, obwohl es wirklich gefährlich für ihn werden könnte. Er und seine Familie sind wirklich liebe mitfühlende Menschen.


    Dieser Roman um die Familie Meyer ist spannend und sehr emotional. Man kann gar nicht anders, als mitzufühlen bei all dem Schrecklichen, dass der Familie widerfahren ist. Leider müssen wir heute miterleben, dass die Menschen aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, denn es gibt einiges, dass ich zurzeit sehr erschreckend finde.


    Nicht nur für dieses Buch, sondern für die komplette Reihe kann ich nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen.

    Ich lebe selbst am Rande des Braunkohle-Tagebaus und bin zwar nicht von der Umsiedlung wie einige unserer Verwandten, aber dennoch von den Auswirkungen betroffen. Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Allerdings hatte ich ein wenig Zweifel, denn wie sollte diese umfassende Geschichte in rund 250 Seiten erzählt sein.


    Leonore Klimkeit hatte schon einmal ihre Heimat verloren, als sie aus Ostpreußen flüchten musste. In ihrer neuen Heimat in der Nähe von Jülich, der Wald rund um den kleinen Ort wird ihre Zuflucht. Doch sie wird immer als Fremde betrachtet. Aber sie richtet sich ein und glaubt, bleiben zu können. Wieder aber wird sie vertrieben, als die Bagger kommen und das Dorf weggebaggert wird. Zu der Zeit ist ihr Sohn Paul zwölf Jahre. Eine Neubausiedlung soll die neue Heimat werden für sie und ihre Familie. Doch der Tagebau sorgt auch für einen Graben in der eigenen Familie. Während ihr Enkel Jan auf dem Bagger seinen Job macht, ist Enkelin Sarah gegen den Tagebau und wird zur Besetzerin des Hambacher Forstes.


    Das Buch liest sich flüssig und der Schreibstil hat mir gefallen. Dennoch waren auch meine Zweifel berechtigt, denn es ist wirklich viel in diese recht kurze Geschichte hineingepackt worden. Am besten haben mir die eindringlichen und authentischen Schilderungen im ersten Teil gefallen. Dagegen blieben die späteren Jahre recht farblos.


    Die Figuren sind lebendig und authentisch dargestellt. Leonore war mir sympathisch. Sie nimmt das Leben wie es kommt. Auch wenn es schwierig wird, lässt sie sich nicht unterkriegen. Für mich ist sie die Hauptperson in diesem Roman.


    Trotz kleiner Schwächen hat mir diese ruhige Geschichte über Heimat, Verlust und Familie gut gefallen.

    Rosa Lichtenberg flüchtet 1945 im Winter mit ihren Zwillingen Alice und Emma. Doch dann wird Alice krank. Eine Bäuerin nahm sie auf. Während Rosa mit Emma etwas zu essen besorgen will, überfallen die Russen das Dorf. Rosa und Emma müssen mitansehen, wie alles niedergebrannt wird. Sie gehen davon aus, dass Alice nicht mehr lebt, doch Alice wird von Sergej gerettet. Während Emma mit ihrer Mutter in West-Berlin lebt, wächst Alice Ost-Berliner Heimen auf. Erst viele Jahre später sehen sie sich die Geschwister wieder. Emma lernt durch ihre Schwester den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als er erleben muss, wie ein Freund in West-Berlin entführt wird, gerät er an den Geheimdienst. Als dann die Mauer gebaut wird, von der schon eine Weile gemunkelt wurde, spitzt sich die Lage in Berlin zu.


    Claire Winter hat mit ihrem Buch einen facettenreichen und sehr interessanten Roman geschrieben, der die Umstände im geteilten Berlin während der Zeit des Kalten Krieges beschreibt. Berlin ist in der Hand der Siegermächte und ihrer Geheimdienste. Jeder bespitzelt jeden. Vorsicht und Misstrauen sind überall, da man nicht weiß, wem man wirklich vertrauen kann.


    Alice und Emma hatten als Kinder ein sehr enges Verhältnis, doch die Umstände haben dafür gesorgt, dass sie sich sehr unterschiedlich entwickelten. Alice wurde durch ihre Erziehung in Kinderheimen beeinflusst und ist vom Sozialismus überzeugt. Sie hat gelernt, dass es besser ist, seine Gefühle zu unterdrücken. Besonders bei Markow, einem Freund von Sergej ist Vorsicht geboten, denn er nutzt jede Schwäche aus. Emma wollte ihre Schwester suchen, doch Rosa war so traumatisiert, dass es ihr nicht möglich war, diesen Funken Hoffnung zuzulassen. Imponierend war es, dass sie trotz Krankheit mit aller Kraft dafür gesorgt hat, dass Emma eine gute Ausbildung bekam. Besonders mochte ich Emmas Freund Max, der empathisch und hilfsbereit war. Ihm wurden Steine in den Weg geworfen und so konnte er seinen beruflichen Traum nicht wahr werden lassen. Aber auch Julius Laakmann war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich sein Verhalten nicht immer verstanden habe. Es gab aber auch die ewig Gestrigen, die für die Geschichte zwar eine Bedeutung haben, die ich aber überhaupt nicht mochte.


    Die Menschen wurden stark von den politischen Verhältnissen jener Zeit geprägt. Es war ein Wechselbad der Gefühle, Emma und Alice zu begleiten. Nach allem, was sie durchmachen mussten, wünscht man ihnen nur Gutes, doch so ist das Leben nicht – es legt ihnen noch so einige Prüfungen auf.


    Für mich ist dieses Buch ein wirkliches Lese-Highlight. Der Schreibstil ist ungemein packend. Sehr gut recherchierte historische Fakten werden wunderbar mit Fiktivem verbunden. Die Geschichte ist spannend und emotional. Ich kann das Buch nur empfehlen.

    Marie Mitchell wird in ihrem Schlafzimmer von einem bewaffneten Mann angegriffen. Sie kann entkommen, aber sie weiß auch, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat, denn als ehemalige Amerikanische Spionin ist sie nun nicht mehr sicher.


    Sie sollte seinerzeit Thomas Sankara, den Präsidenten von Burkina Faso, ausspionieren. Es war eine besondere Herausforderung, die ihr Leben damals verändert hatte, denn zuvor hatte sie als einzige schwarze Frau nur Papierkram erledigen dürfen.


    Das Buch geht dramatisch los, doch danach nimmt die Spannung schnell wieder ab. Für einen Thriller gab es meiner Meinung nach jedenfalls zu wenig Thrill. Dennoch fand ich die Geschichte interessant, denn es gibt einiges Historische, dass mir so nicht bewusst war. Der Kalte Krieg sorgt für umfangreiche Agententätigkeit auf allen Seiten. Frauen haben es zu der Zeit nicht leicht, sich im Job zu behaupten und sind häufig Übergriffen ausgesetzt.


    Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht der Protagonistin in einer Art Tagebuch. Der Schreibstil ist etwas ausschweifend.


    Marie Mitchell ist eine interessante Person, die für das FBI arbeitet und ihren Job gut macht. Sie bewegt sich beruflich in einem von weißen Männern dominierten Umfeld. Natürlich greift sie zu, als sie dem Bürojob und dem damit verbundenen Papierkram entkommen kann. Sie ahnt aber nicht, was sich damit für sie alles ändert.


    Für mich ist dieses Buch mehr Familiengeschichte und Gesellschaftsroman als Thriller - interessant aber nicht so spannend wie gedacht.

    Nachdem ich die Vorgängerbände „Galgenhügel“, „Totenbauer“ und „Schuldacker“ gelesen habe, musste ich natürlich wissen, wie es mit Heinrich Tenbrink und Maik Bertram weitergeht.


    Heinrich ist inzwischen pensioniert und fühlt sich so ganz wohl. Doch dann ist der Schaddebuer Friedhelm Harking im Rauchland gestorben. Man hat ihm den Schädel eingeschlagen und Zeugen haben einen Mann gesehen, der Harking aus dem Kotten gezogen hat und weggerannt ist. Schon bald hat die Polizei Schultewolter festgenommen, der aber nur mit Heinrich reden will. So ist Tenbrink wieder mittendrin in den Ermittlungen und sein Stöbereinsatz sagt ihm auch zu.


    Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Auch die Handlungsorte sind gut beschrieben und das winterliche Venn wirkt etwas gespenstisch. Die Grenze zu den Niederlanden ist nah. So lernen wir nicht nur ein wenig Münsterländer Dialekt kennen, sondern auch gleich noch ein wenig Niederländisch.


    Die Charaktere sind wieder sehr individuell und eigenwillig dargestellt. Heinrich Tenbrink und Maik Bertram leben zusammen in einer WG, was sich gut eingespielt hat. Immer noch grübelt Heinrich über die Vergangenheit nach, die ihn sehr beschäftigt. Obwohl er seinen Ruhestand genießt, stürzt er sich auch gerne wieder in die Ermittlung, die er auf eine sehr spezielle Art führt. Maik hat andere private Sorgen, die ihn umtreiben und so muss er am Ende eine Entscheidung treffen. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen und jeder hat mit jedem zu tun. Doch wenn auch viele einen Groll auf den Schaddebuer hatten, so ist es doch gar nicht so einfach, den Schuldigen auszumachen. Schön ist es, dass auch Jan Bonnema von der Polizei jenseits der Grenze wieder dabei ist.


    Eine ganze Reihe von Wendungen haben dafür gesorgt, dass es undurchschaubar und spannend bleibt und das Ende durchaus überraschend ist.


    Mir hat dieser unterhaltsame und spannende Münsterland-Krimi wieder sehr gut gefallen.

    Nachdem ich „Ein Traum vom Glück“ gelesen hatte, musste ich auch dieses Buch lesen, denn natürlich wollte ich wissen, wie es der Familie nach Katharinas Tod ergeht.


    Es sind seitdem sieben Jahre vergangen. Inge hat die Schule verlassen, damit sie sich um ihre Geschwister kümmern konnte. Ganz besonders der kleine Jakob brauchte sie. Dabei wird Inge von der ganzen Familie unterstützt, denn sie arbeitet auch noch in einer Buchhandlung, was ihr viel Freude bereitet. Inge ist mit ihrem Jugendfreund Peter verlobt, der auf baldige Hochzeit drängt. Doch Inge schiebt diese Entscheidung vor sich her. Johannes hat sich mit Katharinas bester Freundin Hanna verlobt. Aber auch hier wird der Hochzeitstermin geschoben, denn Hanna und Johannes sind sich nicht ganz einig, wo sie dann leben wollen. Hanna fühlt sich in Düsseldorf wohl und kann sich vorstellen auch noch weiter weg zu ziehen. Johannes will bei der Familie bleiben und hat als Gewerkschafter im Pott auch seine Arbeit, denn die Zeit der Kohle neigt sich dem Ende zu.


    Ich mag den Erzählstil der Autorin Eva Völler. Sie hat die Atmosphäre jener Zeit und ganz besonders die des Ruhrpotts gut eingefangen. Ich habe als Kind die fünfziger Jahre miterlebt und vieles kam mir bekannt vor.


    In den fünfziger Jahren geht es langsam bergauf, auch wenn das Zechensterben sich schon bemerkbar macht. Aber die Kumpels lieben ihre beschwerliche Arbeit und können sich nichts anderes vorstellen.


    Die Figuren bis hin zu den Nebenfiguren sind alle individuell und authentisch gezeichnet. Jeder hat seine Eigenheiten, die nicht immer angenehm sind. Das Herz der Familie ist Mine, die oft barsch herüberkommt, aber ein weiches Herz hat. Sie setzt sich für ihre Lieben ein, selbst wenn diese nicht direkt zur Familie gehören. Auch für die Nachbarn ist sie da. Inge hat auf vieles verzichtet, um für ihre rebellische Schwester Bärbel und den kleinen Jakob da zu sein. Beide müssen mit Schwierigkeiten in der Schule fertig werden, denn nicht jeder Lehrer hat pädagogisches Geschick. Bärbel hat es sogar mit einem ewig Gestrigen zu tun, der seine Gesinnung offen herausposaunt.


    Es gibt einige Irrungen und Wirrungen, bis sich dann alles fügt. Probleme müssen bewältigt werden und auch einige Todesfälle müssen verkraftet werden. Auch das Ende ist emotional und stimmig.


    Auch dieser Roman hat mich wieder vom Anfang bis zum Ende gefesselt und ich kann ihn nur empfehlen.

    Katharina ist verheiratet, aber ständig geht ihr Leo Mondian durch den Kopf, der wie sie an der RRU in Düsseldorf arbeitet. Als es für ein Projekt nach Wales geht, scheint sich für Kathie eine Chance aufzutun. Doch es läuft ganz anders als sie sich das vorgestellt hat. Wie wird es für sie weitergehen?


    Obwohl sich das Buch recht flüssig lesen lässt, konnte mich die Geschichte nicht so ganz packen.


    Die Charaktere waren doch alle etwas speziell. Kathie ist eine erwachsene Frau, die auf mich oft pubertär wirkt. Sie ist voller Selbstzweifel, die sie hemmen. Ihr Ehemann Tom arbeitet vorrübergehend in München. Diese Art der Beziehung gefällt ihr nicht, aber sie spricht auch ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht an, sondern träumt lieber von dem Mann, der unerreichbar für sie scheint. Leo ist verheiratet und hat drei Kinder. Privat läuft irgendetwas nicht gut und beruflich sieht es auch nicht besser aus, denn das Institut soll geschlossen werden. Er will Verantwortung tragen, aber verhält sich anderen gegenüber oft nicht richtig. Jannis dagegen scheint recht egoistisch zu sein, zeigt aber, dass man auf ihn bauen kann. Und dann gibt es da noch Marlene, die mir trotz ihrer Freundlichkeit von Anfang an unsympathisch war. Sie steht irgendwie im Mittelpunkt und beeinflusst das Verhalten der anderen. Doch mir ist nicht klar geworden, was sie antreibt.


    Ich bin nicht so der Leser von Liebesromanen, vielleicht hat mich das Buch darum nicht so überzeugt. Es ist aber auch keine typische Liebesgeschichte, sondern eher schon ein Drama, wenn sich die Protagonisten etwas erwachsener und überlegter verhalten hätten. So aber schafften sie sich viele Verwicklungen erst selbst.


    Ich denke, dass es eine ganze Reihe von Lesern/Leserinnen gibt, denen dieses Buch gefällt. Mich hat es nicht so gepackt, was aber wohl an mir lag. Also lesen und sich selbst ein Urteil bilden.

    Nach weiteren Komplikationen sind Kathi und Leo nun zusammen, wie es von Anfang an voraus zu sehen war. Leo hat mit seinem Verhalten viel zu diesem Hick-Hack beigetragen.


    Marlene ist noch schlimmer, als vermutet. Was für perfide Mittel sie eingesetzt hat. Yannis war mir zwar nicht immer sympathisch, aber trotz allem mochte ich ihn. Er hat Kathi aufgenommen und später Leo. An seinem Sohn hängt er sehr. Für mich ist er die stabilste Persönlichkeit in dieser Geschichte.


    Tom hat dann irgendwann doch seine bessere Seite wieder gezeigt.


    Ich lese selten Liebesromane, vielleicht war es daher nicht so mein Roman. Aber es gibt auch Liebesgeschichten, die ich sehr mag. Dieser hier war nicht so meine Sache, weil mir die Personen mit ihrem Verhalten viel zu oft auf die Nerven gingen. Aber das ist meine Sicht, vielleicht gibt es andere Leser, die das ganz anders sehen.

    Das ganze wirkt auf mich in diesem Teil des Buches als habe ich es hier mit Teenagern zu tun aber nicht mit Erwachsenen menschen.

    Finde ich auch!

    Ja, Kathi erfährt erst später, dass Leo in dem Kostüm steckt. Aber Marlene weiß das ja und sagt nicht: Das ist Leo, mein Freund. Sie nennt seinen Namen nicht. Das kann Zufall oder Absicht sein.

    Ich glaube bei Marlene nie an Zufall. Sie manipuliert einfach perfekt.

    Mir gefällt, dass ich mehr über Leo, seine Familie und vor allem seine Ehe erfahren. Das macht ihn mir sympathischer, denn bisher bin ich kein Freund von ihm. Seine Affären sind mir zu viel, selbst wenn nur Marlene und Kathi korrekt sein sollten.

    Das macht manches Verhalten von Leo verständlicher, trotzdem verstehe ich nicht, warum er immer so hin und her hampelt.

    Volkers Auftritt ist bizarr bis peinlich.

    der war die ganze Zeit über unmöglich.

    Aber es erklärt auch einiges. Deswegen hat Leo Kathi vermutlich gesagt er könne ihr mit der Vega helfen wenn die kompliziert wird. Und das erklärt vielleicht auch warum er zuerst so komisch war weil Kathi mit nach Wales sollte. Da scheint im Hintergrund bei Leo ja einiges recht kompliziert zu sein.

    Ja es ist kompliziert, aber vieles macht er von sich aus auch kompliziertes als es sein müsste. Er muss klare Fronten schaffen und zu dem stehen, was er will.

    Ich verstehe allerdings nicht warum Marlene Leo unbedingt für sich will, wenn sie doch vorher schon fremdgegangen ist. Scheint mir ein Machtspielchen zu sein.

    Marlene liebt es im Mittelpunkt zu stehen, dafür ist ihr jedes Mittel recht.

    Im Moment ist das nicht meine Leserunde. Unterm Dach, wo mein Compi steht, sind es gerade über dreißig Grad und da ist es kein Vergnügen. Ich habe das Buch seit ein paar Tagen aus und werde mich auch noch weiter melden.


    Es sind mir fast schon zu viele Verwicklungen. Leo und Marlene! Blöde, wie Kathi davon erfährt. Kathi weiß genau, was sie will, nämlich Leo. Leo scheint aber nicht so recht zu wissen, was er will, bzw. er ist nicht so recht willens, für seine Interessen zu kämpfen. Er sitzt zwischen den Stühlen und kommt nicht wieder raus. Marlene beweist, dass sie die Schnepfe ist, für die ich sie die ganze Zeit gehalten habe. Mit Erpressung sorgt sie dafür, dass Kathi sich zurückzieht.


    Ich komme mit keinem der Protagonisten wirklich klar. Sie wirken fast schon pubertär.

    Ich denke nicht dass er unbedingt diese Absicht verfolgt hat, schon gar nicht als er eingebrochen ist. Ich habe mir das beim Lesen eher so gedacht, dass es ihn zu Kathi gezogen hat (aus welchen genauen Gründen nun auch immer), er dann an der Tür die Stimme von Jannis gehört hat und sich dann die Schlüsselkarte organisiert hat weil er nicht wollte dass Kathi mit Jannis schläft. Ob nun aus Eifersucht oder weil das eine problematische Konstellation ist


    Es hat ihn zu Kathi gezogen, trotzdem ging das mit der Schlüsselkarte gar nicht. Ich denke aber, dass es pure Eifersucht war, die ihn so hat reagieren lassen.

    Erst ist sie so stolz auf Kathi, lässt sie die ganze Arbeit mit den anderen machen und dann will sie selbst fahren.

    Ich habe nie empfunden, dass sie stolz ist. Alles, was sie tut, ist ziemlich eigennützig. Wenn jemand anders meine Arbeit macht, dann lobe ich halt mal, umso emsiger wird der andere.

    Wie kann man sich von seinem Arbeitskollegen als "vorletzte Garde" betiteln lassen und dann auch noch einsichtig mit ihm weiter diskutieren als wäre diese Beleidigung nie gefallen, ja schlimmer noch,.. Kathi setzt sich selbst auf diese Stufe und gibt ihm auch noch recht.

    ist mir auch unverständlich

    Kathi hat viel Zeit in die Vorbereitung des Besuchs in Wales investiert, bei dem sie für den Erhalt des Instituts kämpfen möchte, als Dr. Vega ihr eröffnet, dass Kathi nun doch nicht fahren dürfe, weil sie persönlich dorthin reisen werde, an Kathis Stelle. Das Team könne ihre Arbeitsergebnisse nutzen. Wie dreist!

    Ich habe zunehmend das Gefühl, als kreist alles um die Vega.

    Interessieren würde mich, wie Leo es geschafft hat, das zu ändern und warum er das gemacht hat.

    Das Warum würde mich auch interessieren.

    Ähm wie jetzt... Kathi schleppt ihren Studenten an den sie eigentlich nicht leiden kann... Leo bricht mehr oder weniger in ihr zimmer ein mit der Absicht sie flach zu lehegn? Liefert sich mit jannis einen Schlagabtausch und landet mit Kathi im bett.. Das klingt irgendwie absurd... Aber passierte schneller als ich dachte.

    War mir auch etwas zu schnell und zu daneben.

    Und dann: Marlene Vega, eine Persönlichkeit so schillernd wie ihre Augen. Sie scheint alle Anderen zu beherrschen und auch zu manipulieren.

    Manipulativ trifft es und alle, jecdenfalls die Männer, lassen sich scheinbar gerne von ihr manipulieren.

    Volker karrt die mit Wodka durchsetzte Bowle glasweise heran (warum nur...),

    Warum wohl, das scheint mir glasklar.

    Ja, erst hat Luise Mondian das Buch im Schrank und dann besichtigt sie die Wohnung gegenüber von Kathis Haus - solche Zufälle gibt's in der Regel nur im Roman...

    Vor allem, Luise will eigentlich zu dem anderen Haus und landet bei Kathie.