Beiträge von Exzellentia

    Auf Seite 124 wird eindeutig klar, dass Wais Kiani bei Hoffmann und Campe eine schlechte Lektorin hatte: Es gibt an dieser Stelle nämlich einen fatalen logischen Bruch. Plötzlich ist Lilys Mutter wieder die Fußnote im morgendlichen Schulaufweckritual ihrer wohlstandsverwahrlosten dreizehnjährigen Tochter, obwohl sie doch erst kurz zuvor ihren Mann und ihre Tochter verlassen hatte.

    Zitat

    Es war das höchste Haus der Stadt, in der Ferne sah man bei Tageslicht das Meer. Seine Wohnung war als Kubus auf das Haus aufgesetzt und von allen Seiten von einer Terrasse umgeben, die das Dach des restlichen Gebäudes bildete. Raumhohe Glasfronten anstatt Mauerwerk machten sie zu einem durchscheinenden Würfel auf der Spitze des Hauses, der weithin leuchtete, ließ Anton Licht und Lampen brennen. In der Mitte seines Wohnzimmers standen ein Sofa und ein Klavier, und Vogelkäfige hingen von der Decke.

    Im Winter muss es in dieser kubischen Dachwohnung des Anton Winter im wahrsten Sinne des Wortes "ziehen wie in einem Vogelhaus". Valerie Fritsch´ meisterhafte Bilder machen mir Lust diese weiterzuspinnen. Man stelle sich z.B. vor, wie im tiefsten Winter eiskalter Wind um dieses "Glashaus" pfeift. Vermutlich sind alle Häuser in dieser Stadt sehr niedrig. Ich hingegen stelle mir eine moderne Großstadt vor. Höchstes Gebäude, d.h. 33 Stockwerke ... Und dann verändert sich alles.

    Zitat von Klappentext

    Im Norden der Steiermark liegt die Helianau

    @Hypocritia
    Die geographische Angabe des Bundeslandes ist bereits total irreführend.
    Der angehende Unterrichtspraktikant (= Referendar) Setz wird am Bahnhof Payerbach/Reichenau von einem Chauffeur des Helianau-Internats abgeholt. Dieser ehemalige Kurort der k.& k. Monarchie liegt jedoch in Niederösterreich, und zwar doch ein ziemliches Stück vom "Limes", d.h. vom Semmering-Gebirge entfernt, das die Nordsteiermark von Niederösterreich trennt.

    @Mario
    Vielen Dank für die Mühe mit der Neugestaltung !!!
    Kann es sein, dass es einmal eine Zeit gab, wo man in der Userprofilspalte (ich meine damit nicht die Profilseite direkt) sehen konnte, wie viele Rezensionen jemand geschrieben hat? Oder täusche ich mich da?
    Deswegen bin ich momentan gerade hier ins Forum gestolpert. Ich suche nämlich "gierig" nach Buchrezensionen, um sie aus dem Deutschen ins Französische zu übersetzen (als Vorbereitung auf mein Sprachdiplom) und sie dann auf Babelio zu posten. Ich selber habe leider nur ca. 5 Rezensionen geschrieben.

    Wer sich unter dem seltsamen Thread-Titel "Leseproben-Patchwork-Figurenkabinett" nichts vorstellen kann (wem könnte ich dies verübeln?), für den möchte ich kurz erklären, was dahintersteckt:


    Heute am Pfingstsonntag möchte ich einfach einen tiefen Stoßseufzer der Dankbarkeit ausstoßen: Ich finde, dass uns sehr viele Gegenwartsautor/innen viele glückliche Lesemomente bescheren. Sie tun dies oft unter der Tyrannei von Schreibblockaden, ohne jegliche feste Tagesstrukturen usw. ---- Tiefe Verneigung vor ihrem Talent. Leider trage ich nichts zu deren Einkommen bei, weil ich der Meinung bin, dass Bücher gratis sein sollten. (Ja, ich bin da etwas "eigen".)


    Seit 4 x 24 Stunden bin ich nun stolze Besitzerin eines E-Book-Readers, und ich stopfe mir Gratis-Leseproben in meinen gierigen Leseschlund, was das Zeug hält !
    Das witzige Ergebnis dieser "Leseproben-Gourmandise" ist nun kurioserweise das "Leseproben-Patchwork-Figurenkabinett".


    Ein Beispiel gefällig ?


    Hannes Bergtaler (42), der Stalker aus Daniel Glattauers "Ewig dein" (Location: 15. Bezirk) begegnet dann plötzlich Thomas Glavinic ("Unterwegs im Namen des Herrn"), der vor seiner Medjugorje-Pilgerreise noch rasch am Wiener Westbahnhof Proviant für 14 Stunden Pilgerreise hamstern geht. Thomas Glavinic hat eigentlich gar keine Lust, die Marienfrömmigkeit seiner skurillen Mitreisenden für diesen Roman zu recherchieren. Deshalb überzeugt er den liebeskranken Architekten Bergtaler in einem Steh-Café am Westbahnhof davon, dass bei so schwierigen Liebesangelegenheiten, wie sie Hannes "im Herzen trägt", nur eine helfen kann: die Gospa. Bergtaler willigt ein - er ist ja ein Psychopath - und setzt sich statt Glavinic in den Pilgerbus. Glavinic muss ihm nur einen Gefallen tun: Er soll seine Angebetete, die Lampengeschäftsbesitzerin Judith aus der Goldschlagstraße davon überzeugen, dass sie einen ominösen Gerichtstermin (den Anklagepunkt verschweigt er) fallen lassen soll....


    Okay, ich gebe zu: Ist schon irgendwie - typisch für mein Antitalent - "nicht so gut" wie das Fertiglesen der beiden "Originalromane", aber man soll besonders an Feiertagen den fiesen Kommerz nicht noch zusätzlich ankurbeln durch den Kauf von Büchern.


    Falls jemand von Euch spontan ähnliche schicksalhafte Begegnungen zwischen literarischen Figuren aus zwei oder mehreren Romanen oder Dramen inszenieren möchte, bitte ... nur zu !


    Schöne Feiertage! :tanzen:
    Exzellentia

    Ich habe mir letzten Donnerstag endlich einen TOLINO gegönnt.


    Fazit, das mich sehr erstaunt & erfreut: Ich habe nun mein Lesepensum in SCHWINDELNDE Höhen hochgeschraubt & gleichzeitig auch definitiv meine Lebensqualität insgesamt !!!


    Ich bin zu faul, einige der 110 Seiten dieses Threads hier nach Tipps zu durchforsten, über welche Foren etc. ich an GRATIS - E-Books kommen kann, die mich aufgrund der Leseproben brennend interessieren...


    Könnt Ihr mir bitte weiterhelfen ? Ich glaub, ich werde in Zukunft total auf E-Books umsteigen, mit den aufwendigen Entlehnungen in den Filialen der Wr. Städtischen Büchereien ist es nun endgültig vorbei, weil ich in ein paar Monaten auch beruflich extrem eingespannt sein werde und für solche "Luxusausflüge" keine Zeit mehr haben werde. Mit der Entlehnung der wenigen E-Books, die mich aus dem Katalog der Leihbüchereien interessieren, gibt es technische Probleme, weil ein zum Öffnen notwendiges Programm anscheinend auf meinem Computer drauf ist, aber dann doch nicht. Das Überspielen auf den TOLINO kann ich aber natürlich auch nicht.


    Schon im vorhinein herzlichen Dank für Eure Tipps !


    Wenn ich gewusst hätte, dass ein E-Book-Reader einen dermaßen großen Quantensprung in der Lesefreudigkeit bewirken kann, dann hätte ich ihn mir schon gekauft, als er ganz neu auf den Markt gekommen ist.

    Ich bin gestern zufällig auf Katarina von Bredows Jugendbuch: "Er ist der Freund meiner Freundin" gestoßen und kann den Roman als echten "Pageturner" weiterempfehlen (obwohl ich auch einiges überblättert habe). Die Personenkonstellationen fand ich spiegelverkehrt und deswegen packend.
    Da ich derzeit einen Literaturkanon von angenehm lesbaren, lebensnahen Jugendbüchern für meine Schüler/innen aufbauen möchte, wäre ich Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir vielleicht zu diesem "Genre" (Ich nenne es "Verliebt in Mr. Wrong") Titel nennen könntet.


    Danke im vorhinein!

    Mir ist heute etwas absolut Unglaubliches passiert. Ich habe mir eigentlich nur erwartet, in der Städtischen Bücherei die dt. Übersetzung von Brismes Erstlingsroman im Regal anzutreffen. Aber daneben stand auch das dünne Bändchen auf Französisch. Große Freude ! Jubilier! ... Und nun kommt es. Seltsamerweise war das französische Original nicht mehr im Katalog, deshalb musste der Bibliotheksangestellte wohl oder übel seinen "Flohmarkt"-Stempel zücken und mir das Bändchen schenken.


    Yippie !

    Ich habe seit November 2014 einen "britischen Heldenhimmel": d.h. seltsamerweise gefallen mir nur Werke von britischen Gegenwartsautoren (Jane Hawking, Sue Townsend, Pete Johnson). Die tatkräftigen Anti-Helden sind miteinander befreundet: Jane Hawking = Eva Beavers; Adrian Mole = Luis N.; usw.
    Wie das noch weitergehen soll, weiß ich auch nicht. Diese literarischen Figuren bestimmen, wer zu ihnen passt. Ich werde ganz einfach selber eine Parodie mit diesen "goldigen Dreien" schreiben müssen.

    Danke Squirrel für die prompte Hilfestellung.


    Ich habe in der Zwischenzeit lediglich auf Amazon (nicht auf der Verlagsseite) nach einer Altersempfehlung gesucht, aber vergeblich, falls ich nicht irgendetwas übersehen habe. Vielleicht hat man sich in der Leihbücherei bei der Zuordnung einfach am Alter der Hauptfigur orientiert: Lou ist 13.
    Mir ist ziemlich unwohl bei der Sache, weil ich das Buch einer 12-jährigen zum Lesen geben wollte. Eigentlich hatte ich überhaupt nicht vor, hier im Forum die Rezi zu suchen.


    Puuh, ich habe echt keine Antenne dafür, woran man ein Jugendbuch erkennen kann. Ich war mir sicher, dass die Einsortierung in der Leihbücherei 100 % ig passt.

    Zitat

    Suu
    hm... ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es nicht doch ein Jugendbuch ist .


    Also ich wäre total dankbar, wenn hier im Thread eine eindeutige JA- oder NEIN-Zuordnung zum Bereich "Jugendliteratur" vorgenommen werden könnte. Ich bin nach dem Lesen der einzelnen Posts hier ziemlich verunsichert, obwohl ich das Buch in der Leihbücherei in den Regalen der Jugendliteratur gefunden habe.

    Im 2. Kapitel "Geheimnisse" zählt Meggie Bücher auf, die sie vor der Abreise noch schnell in ihren Koffer packt: (S. 25; Paperbackausgabe - Bitte selber nachlesen! Bin zu faul zum Zitieren!)
    Welchen Hintergedanken verfolgt Cornelia Funke eigentlich damit, dass sie hier EINDEUTIG für Roald Dahls Kinderbuch "Hexen hexen" (engl. 1983; dt. 1986) und Dimiter Inkiows "Die Abenteuer des Odysseus" (2002) die Werbetrommel rührt? Aber immerhin nennt Funke nicht die Autoren und auch nicht die genauen Buchtitel.


    Mir ist ehrlich gesagt dieser Kokon "Unsere-Welt-sind-die-Bücher" (Melodie aus "Heidi"-Zeichentrickfilm), in den Funke alle ihre Figuren eingesponnen hat, momentan viel zu stickig. Vielleicht leide ich unter einer "Staub(finger)allergie"?

    MEINE VORSÄTZE
    (1) Bei einer Leseflaute das Allheilmittel "bonbonbunte Frauenromane" anwenden (hilft ideal beim Zugfahren und in der Mittagspause gegen noch tieferen Small talk am Arbeitsplatz etc.) Die Bonbonschriftstellerinnen haben zumindest kurz mal nachgedacht, was sie da in den PC gehackt haben, sehr viele Small talker hingegen denken gar nicht. (Ja, ich bin eine intellektuell versnobte Kollegin...)
    Ich werde einen neutralen Stoffumschlag verwenden, dann sieht man das Bonboncover nicht auf den ersten Blick.
    (2) keine Entlehnungen mehr in öffentl. Bibliotheken: Ich hatte hohe Kosten, um verlorengegangene und gestohlene Bücher zurückzuerstatten, stattdessen mir hier und dort einen Euro vom Mund absparen, um mir bei REBUY gebrauchte Bücher leisten zu können. (Manche schmerzvolle Wiedergutmachungs-Canossagänge habe ich noch vor mir...)
    (3) den Flatscreen nach FÜNF Tagen hirnlosem Sich-berieseln-lassen & schmerzvoller Geräuschkulissse wieder auf unbegrenzte Zeit "Winkerlstehen" lassen...
    (4) einen KINDLE anschaffen (vielleicht)

    Mein Lesemonat Dezember 2014

    1.) Marian Keyes: Glücksfall :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    2.) Mats Wahl: Schwedisch für Idioten (abgebrochen) :bewertungHalb:
    3.) Sue Townsend: Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    4.) Sue Townsend: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    5.) J.W.Goethe: Die Leiden des jungen Werther :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    6.) Dimiter Inkiow: Die Abenteuer des Odysseus :bewertungHalb:
    7.) Regina Rusch: Nicht mit Timo! :bewertung1von5::bewertung1von5:
    8.) Jean-Claude Larchet: Saint Silouane de l´Athos (Reread) :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: