Ich bin übrigens der Mensch, der, wenn er ein Buch beginnt, zuerst die letzten Abschnitte liest, weil er wissen will, wie es ausgeht. Interessant ist für mich dann der Weg dorthin, selbst bei Krimis und Thrillern. Macht das noch jemand so?
Ja, hier ich auch. Nach einem traumatischen Ereignis mit einem Liebesroman ist es bei mir Pflicht, die letzten zwei, drei Sätze zu lesen.
Was ich eher nicht mag ist wenn einer das Buch schon kennt und mich dann mit seiner Meinung dazu und zu einzelnen Passagen zuredet. Ich habe nichts gegen eine andere Meinung, und ein kurzer Spoiler bei einer Empfehlung wäre nicht so schlimm, aber wenn einer dann ganz genau beschreibt was er für ein Gefühl dabei hatte, wie er dies und das sieht und so, das ist mir zu viel. Ich will mir dann doch einen eigenen Eindruck machen und nicht immer an den Eindruck des anderen denken. (Ein Onkel von mir ist so, dem habe ich das mehrmals klar machen müssen. Inzwischen lässt er es zum Glück.)
Da bin ich etwas zwiegespalten - da ich Bücher bzw. Geschichten verkaufe, geht es bei mir auch viel darum, dass ich meinen Kunden erzähle, wie ich mich beim Lesen gefühlt habe, also, war es spannend, haben mich viele Szenen in ihren Bann geschlagen, habe ich etwas aus dem Buch mitgenommen. Aber ich versuche, es immer möglichst allgemein zu halten und nicht an bestimmten Szenen festzumachen. Wobei es schon vorkommt, dass ich bestimmte Szenen umreiße, wenn mir die besonders gut gefallen haben.
Und was ich inzwischen - je nach Situation - "spoilere" sind bestimmte Fakten, die in einem Buch vorkommen können. Aber das machen die Verlage ja inzwischen über die Triggerwarnungen vorne oder hinten im Buch auch oft selbst.
Meine Tante konnte auch Bücher und Filme nacherzählen - das war so detailliert, da brauchte man sich nachher nicht selber hinzusetzen, um es zu lesen oder zu schauen Manchmal ganz praktisch, aber wenn man eigentlich daran interessiert war ... naja.