Beiträge von Becci5997

    Rezension: „Dunkle Tiefen“ von Elizabeth Kay


    Autor/in: Elizabeth Kay

    Titel: Dunkle Tiefen

    Genre: Psychothriller

    Erschienen: Juni 2022

    ISBN: B09KX29YP3


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zum „Sofort lesen“ zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    In einem abgelegenen Cottage an der Steilküste Englands wollen drei Schwestern die Weihnachtsferien zusammen verbringen. Es ist das erste Mal seit jener tragischen Nacht vor zwanzig Jahren, dass sie in das einstige Ferienhaus der Familie zurückkehren. Damals stürzte ihre jüngste Schwester Rose mitten in der Nacht von einer Klippe - die Umstände ihres Todes sind bis heute ungeklärt. In der Hoffnung, die Vergangenheit möge endlich ruhen, treffen die drei jungen Frauen im Cottage ein. Als ein Sturm aufzieht, der sie endgültig von der Außenwelt isoliert, drängen allzu lang gehütete Geheimnisse an die Oberfläche - und mit ihnen eine tödliche Gefahr ...


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover wird von einem schwarzen Untergrund gebildet, in dessen Mitte in silberfarbenen Blockbuchstaben der Titel platziert worden ist. Die Autorin ist knapp darunter in einem dunklen Blau genannt, währen die Coverfront ansonsten von einem wässrigen Strudel eingenommen wird. Dieser füllt die komplette Buchvorderseite, wirkt leicht grünlich und viele kleine Wassertropfen spritzen nach außen. Diese Darstellung hatte eine ziemliche Sogwirkung auf mich, die mich regelrecht fasziniert hat, was wohl auch der Grund dafür gewesen ist, dass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte.

    Der Titel selbst hatte für mich etwas ziemlich Gefährliches an sich. Es hatte zugleich eine körperliche als auch eine psychische Wirkung und ich war sehr gespannt, was für ‚Abgründe‘ sich hier vielleicht inhaltlich auftun würden. Allzu viel mehr habe ich nicht wirklich versucht hineinzuinterpretieren.


    Charaktere

    Die Geschichte handelt von drei Schwestern, die seit Jahren schon keinen Kontakt mehr zueinander haben und unterschiedlicher nicht sein könnten. Bei Jess, Lydia und Ella ist alles ein einziger Konkurrenzkampf – schon immer gewesen – und Einigkeit kennen sie nahezu überhaupt nicht. Jess hat ein Drogenproblem, Lydia wird von Panikattacken gequält und Ella ist Ärztin geworden. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, einmal abgesehen von der leuchtenden roten Haarpracht, die bei allen Frauen der Familie dieselbe ist. Ursprünglich waren es mal vier Schwestern, aber leider ist die jüngste, Rosa, bei einem Unfall von einer Klippe gestürzt und ums Leben gekommen. Nach dieser Tragödie und dem gleichzeitigen Betrug des Vaters ist die Mutter der Schwestern in Trauer auseinandergebrochen, verschwunden und hat ihre Kinder allein gelassen. Seitdem herrscht auch zu ihr kein richtiger Kontakt.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich ist „Dunkle Tiefen“ das erste Buch von Autorin Elizabeth Kay gewesen. Die Geschichte spielt in einem kleinen Cottage an der Küste Englands und hinterlässt erstmal einen recht idyllischen Eindruck beim Leser. Hinzu kamen allerdings eine Menge Geheimnisse, Spielchen, Lügen und Intrigen, die die Atmosphäre nicht mehr ganz so entspannt haben wirken lassen. Das bisherige Gefühl schwappte nämlich sehr schnell um in eine düstere und kalte Stimmung trat auf. Beim Lesen hinterließ sie ein einsames und mulmiges Gefühl bei mir, dass mir zum einen stellenweise eine Gänsehaut bescherte und zum anderen dafür sorgte, dass ich immer weiter lesen wollte und regelrecht von den einzelnen Worten mitgerissen worden bin.

    Die Geschichte ist in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben und die Erzählperspektive wechselt nahezu ständig, was für ein dauerhaftes Hinterfragen des gerade eben Gelesenen sorgte und zu irren Gedankenspielen hätte führen können. Ich muss gestehen, dass mich das ziemlich verwirrt hat und als dann noch die Zeitwechsel von Vergangenheit zu Gegenwart hinzugekommen sind war ich nahezu verloren. Es war chaotisch und gleichzeitig sehr informativ, dass ich mich nicht wirklich entscheiden kann, wie ich es fand. Insgesamt werden mit dieser Erzählung eine Menge negativer Gefühle heraufbeschworen, die aber leider durch dieses ganze Chaos, das Hin und Her und die Verwirrung nicht wirklich greifbar gewesen sind, was ich äußerst schade fand. Auch im Hinblick auf die vier Schwestern der Geschichte muss ich leider sagen, dass ihre Ausarbeitung in meinen Augen recht eintönig gewesen ist. Ich konnte mir kein getrenntes Bild von ihnen machen, sondern hatte immer nur „Die Schwestern“ als ein Ganzes im Kopf, was nicht unbedingt für Individualität oder Detailliertheit steht.

    Die abschließende Auflösung in „Dunkle Tiefen“ hat mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker gerissen. Ich hatte es ab einem gewissen Punkt die ganze Zeit geahnt und irgendwie hatte ich mir etwas Spannenderes, Bedeutungsvolleres oder auch Brutaleres erwartet, als dieses Endergebnis. Auch die Tatsache, dass die Mutter sich am Ende ‚opfert‘ hat mir nicht gefallen. Ich finde, dass gerade dieser Aspekt viel von der Geschichte kaputt gemacht hat.

    Insgesamt für mich eine Geschichte, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Eine bunte Mischung aus Dingen, die mir gut gefallen haben, aber auch Aspekten, die man hätte besser machen können. Gerne verfolgt habe ich die Geschichte auf jeden Fall, denn langweilig ist es nie geworden.


    Fazit

    Ehrlich gesagt hatte ich mir von einem ‚Psychothriller‘ wesentlich mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Nervenkitzel, mehr Brutalität und mehr Überraschungen. Auch wäre eine intensivere Charakterausarbeitung oder das Einbringen einer anderen Erzählperspektive schön gewesen.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Die skandalöse Verwechslung“ von Sophia Farago


    Autor/in: Sophia Farago

    Titel: Die skandalöse Verwechslung

    Reihe/Band: Regency Heroes, Band 1

    Genre: Regency Romance

    Erschienen: November 2021

    ISBN: B09DL3MTHD


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Als sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O – die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je.

    Erschöpft vom Krieg gegen Napoleon zurückgekehrt, hat Major Harold Westfield so gar keine Lust, nach der ihm unbekannten Schwester von Oscar zu suchen, die sich mit einem Hauslehrer auf dem Weg nach Gretna Green befinden soll. Ist es da ein Wunder, dass er sein Glück kaum fassen kann, als er bereits in der Poststation von Watford ein Paar antrifft, das zu dieser Beschreibung passt?

    Auf der Flucht vor ihrem Vormund beschließt Lady Amabel Cavendish die Stelle einer Nanny anzunehmen. Mit dem unfreundlichen Majordomus ihrer Arbeitgeber macht sie in Watford Halt und wird von einem schneidigen Major angesprochen, der verspricht, sie zu ihrem Bruder zurückzubringen. Ist es da ein Wunder, dass sie freudig die Gelegenheit ergreift, dem ungewissen Schicksal der Dienerschaft zu entkommen?

    Harold nimmt Amabel vor sich in den Sattel. Noch wissen sie weder von der Kugel, die in Kürze knapp an ihren Ohren vorbeipfeifen wird, noch von den empörten Blicken dreier Ladys, die sich in ihren Rücken bohren.


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zum ersten Band der „Regency Heroes“-Reihe ist in einem dunklen Grau gehalten. Am Rand der Vorderfront ranken rings herum Blumen in den verschiedensten Farben und Formen in die Mitte hinein. Jegliche Angaben zum Buch sind in der Mitte platziert worden. Insgesamt erinnert mich die Darstellung vom Design her irgendwie an eine Art „Notizheft“, während der rotfarbene Titel von der Gestaltung für mich gewissermaßen einem Türschild nachempfunden wurde.

    Der Titel selbst macht mit „Eine skandalöse Verwechslung“ auf jeden Fall sehr neugierig auf den Inhalt der Geschichte. Bei den gewählten Worten wird man direkt ins Regency-Zeitalter hinein katapultiert und hofft auf eine spannende Geschichte voller Überraschungen. Der Reihentitel setzt sich aus den Namen vierer Freunde zusammen, wie man beim Lesen des Klappentextes und im Verlauf der Geschichte erfährt, was auf jeden Fall eine kreative Art der Namensgebung gewesen ist.


    Charaktere

    Amabel Cavendish und ihr Zwillingsbruder Sebastian haben ihre Eltern leider vor nicht allzu langer Zeit bei einem tödlichen Unfall verloren. Nun sind sie ihrem gesetzlichen Vormund, einem weit entfernten Onkel, regelrecht ausgeliefert, der sich allerdings kaum einen Deut um sie zu scheren scheint. Sie sind die Kinder eines Marquess, beide sehr intelligent und belesen. Auch wenn sie in eine gehobene Stellung hineingeboren worden sind, hat dies ihrer Menschlichkeit aber nie einen Abbruch getan. Sie sind weder eingebildet noch hochnäsig und behandeln alle Menschen in ihrem Umfall mit dem angemessenen Respekt.

    Harold Westfield ist gerade aus dem Krieg von Spanien nach Hause gekommen. Nachdem er für seine Taten die höchsten Auszeichnungen erhalten ist, ist nun sein nächstes Ziel sein Erbe anzutreten und sich ein eigenes Heim zu suchen. Doch mit seinem Halbbruder liegt er im Streit, seine Mutter will ihn unbedingt verkuppeln und alles scheint nicht das zu sein, was er erwartet hat. Glücklicherweise sind da noch seine drei besten Freunde aus dem Studium, auf die er sich immer verlassen kann.


    Schreibstil und Handlung

    „Die skandalöse Verwechslung“ war für mich das erste Buch von Autorin Sophia Farago. Die Geschichte ist in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers, der aber noch lange nicht alles mitteilt, geschrieben. Bereits zu Beginn der Handlung hatte ich einige Probleme mit dem Einstieg, denn innerhalb kürzester Zeit wurden so viele Charaktere erwähnt und vorgestellt, dass man überhaupt nicht wirklich mitgekommen ist. Auch hat man zeitgleich eine Menge Informationen erhalten, die man so schnell gar nicht ausreichend erfassen und verarbeiten konnte. Hinzu kamen eine Menge Beschreibungen und für meinen Geschmack viel zu wenig Dialoge bzw. Unterhaltungen zwischen den einzelnen Charakteren, dass die Geschichte stellenweise langweilig gewesen ist und zum ‚Überblättern‘ eingeladen hätte. Bedingt durch diese Aspekte und wahrscheinlich auch durch die gewählte Erzählperspektive blieb auch die Gefühlsübermittlung der Emotionen der Protagonisten in den verschiedensten Situation stark auf der Strecke, was mich wirklich enttäuscht hat. Trotz all dieser negativ klingenden Aspekte konnte man die Geschichte aber doch insgesamt sehr gut und schnell herunterlesen und auch den Geschehnissen im weiteren Verlauf gut folgen.

    Inhaltlich herrschte für mich auch ein wenig Chaos und verschiedene Aspekte haben für meinen Geschmack nicht so ganz zusammengepasst. Es fängt schon damit an, dass der Reihentitel nach einer Zusammensetzung der Anfangsbuchstaben der Namen der männlichen Protagonisten der Bücher entstanden ist. Das ist zwar kreativ und machte neugierig auf mehr, allerdings konnte ich an dem Vierergespann auch nach Lesen des ersten Bandes nichts wirklich ‚Helfenhaftes‘ erkennen oder gar verstehen, was genau dahinter steckt, mal abgesehen von ihrer gemeinsamen Zeit in Oxford. Zusätzlich waren Amabel und Harold fiel zu schnell miteinander vertraut, haben sich geduzt und das obwohl sie sich eigentlich gar nicht kannten. Das hat überhaupt nicht zur damaligen Zeit gepasst und mich stark irritiert. Insgesamt hatte ich nicht wirklich das Gefühl, als wäre in diesem ersten Band der „Regency Heroes“-Reihe sonderlich viel passiert. Manchmal war sogar kein roter Faden zu erkennen und ich weiß nicht – stellenweise war alles sehr merkwürdig. Auch sollte man die Geschichte, obwohl im Vorwort deutlich gesagt wurde, dass die Bände unabhängig voneinander lesbar wären, definitiv nicht voneinander getrennt lesen. Der erste Band endet mit einem richtig miesen Cliffhanger und einer Menge offener Fragen und ich wusste überhaupt nicht, was ich von diesem Ausgang halten sollte. Es wirkte als hätte man zum Ende hin schnell fertig werden müssen und das hat mich ziemlich frustriert – vor allem wenn man bedenkt, dass sich im zweiten Band alles um neue Protagonisten drehen wird. Wird die Endhandlung also nie wirklich aufgelöst?

    Besonders positiv herausgestochen sind bei dieser Geschichte allerdings die Nebencharaktere. Diese wurden alles sehr individuell und in liebevoller Kleinstarbeit ausgefertigt, sodass sie gut im Gedächtnis geblieben sind. Sie haben die Geschichte gut abgerundet und ein gewisses Etwas mit eingebracht.

    Insgesamt will ich nicht sagen, dass dieses Buch ‚schlecht‘ gewesen ist. Es hat mich durchaus gut unterhalten und ich war gefesselt, weil ich immer wissen wollte, wie es denn jetzt weitergeht. Aber doch war es leider nicht ganz das, was ich mir nach Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Aktuell bin ich noch unschlüssig, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde oder es mit diesem Band lieber auf sich beruhen lasse.


    Fazit

    Obwohl man diese Reihe angeblich unabhängig voneinander lesen kann, besteht das Ende aus einer ganzen Menge offener Fragen. Wer zusätzlich auf eine sanfte Liebesgeschichte hofft, ist hier verkehrt. Stattdessen landet man in einer Welt voller Intrigen und Geheimnissen. Aufgrund gänzlich anderer Erwartungen bin ich noch unschlüssig, ob ich die „Regency Heroes“ weiter verfolgen werde.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Don’t love your boss“ von Sarah Saxx


    Autor/in: Sarah Saxx

    Titel: Don’t love your boss

    Reihe/Band: New York Boss, Band 4

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Juni 2022

    ISBN: 979-8836509576


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    „Logan Cunningham war eine Versuchung, von der ich mich besser fernhalten sollte – und dennoch schaffte ich es nicht, ihm zu widerstehen.“

    Ein peinlicher Zwischenfall bei einer Videokonferenz führt dazu, dass Alessa Holland ihren Job verliert.

    Als Logan Cunningham der attraktiven Frau auf einer Party begegnet, fühlt sich der CEO sofort zu ihr hingezogen. Nach einer üblen Beziehung kann er sein Singledasein endlich in vollen Zügen genießen – eine Tatsache, die Alessa sehr gelegen kommt. Sie lässt sich auf einen One-Night-Stand mit dem heißen Mann ein, um zumindest für eine Weile die Erinnerungen an den peinlichen Vorfall zu vergessen. Die stürmische Nacht mit Logan hingegen brennt sich wie ein Siegel in ihr Gedächtnis. Auch er kann an nichts anderes mehr denken.

    Kurz darauf wird Alessa eine Stelle bei Cunningham Solutions Inc. angeboten und ihr ist klar, dass sie diese annehmen muss – auch wenn sie Logan dort zwangsläufig über den Weg laufen wird.

    Beide nehmen sich vor, professionell mit ihrer prickelnden Vorgeschichte umzugehen. Doch schon bald müssen sie sich eingestehen, dass ihre gemeinsame Nacht ein Fehler war …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Den unteren Teil des Covers säumt das nächtliche New York und es sind eine Menge Lichter und Laternen zu sehen. Im Kontrast dazu ist der komplette Untergrund in schwarz gehalten und verleiht einen düsteren und geheimnisvollen Eindruck. Im rechten oberen Bereich kann man den Oberkörper eines Mannes in einem weißen Hemd und Anzug mit Krawatte gekleidet erkennen. Er hat kurze dunkle nach oben gegelte Haare und trägt ein sehr nachdenklichen und konzentrierten Gesichtsausdruck zur Schau. Zwischen den Fingern seiner linken Hand steckt eine Zigarette, die an seinem Mund angesetzt ist.

    „Don’t love your boss“ ist, wie auch die anderen Titel der „New York Boss“-Reihe, eindeutig als eine Anspielung auf Beziehungen und Affären am Arbeitsplatz zu verstehen, weshalb man Sarah Saxx‘ neusten Roman erneut der Kategorie ‚Office-Romance‘ zuordnen kann. Der Titel ist wie eine Regel zu verstehen, dass man lieber davon Abstand nehmen sollte, da es bei zwischenmenschlichen Verhältnissen dieser Art oftmals zu Problemen kommt.

    Insgesamt mag ich Personen auf Covern eigentlich eher nicht, aber bei dieser Reihe fand ich die gestalterische Darstellung schon immer recht passend. Einziges Manko war für mich irgendwie, dass ich mir Protagonist Logan Cunningham unter der abgebildeten Person leider absolut nicht vorstellen konnte, sondern ein ganz anderes Bild beim Lesen im Kopf hatte.


    Charaktere

    Alessa Holland ist die beste Freundin von Harper und arbeitet als Eventplanerin in einer großen Agentur. Sie ist quirlig, leicht verrückt und geht gerne auch mal ausgiebig feiern. Eigentlich ist Alessa eine unglaublich selbstsichere und gutaussehende junge Frau, bis sie aufgrund ihrer tollpatschigen Ader ein äußerst peinliches Erlebnis während einer dienstlichen Videokonferenz erlebt und danach starken Mobbingattacken ihrer Kollegen ausgesetzt ist. Alessa war für mich wie zwei Seiten einer Medaille – einerseits hatte ich nach ihrem Erlebnis Mitleid mit ihr, während ich andererseits von ihrer Arbeitsmoral enttäuscht gewesen bin und sie auch selbst ein wenig für ihre Tat verurteilt habe.

    Logan Cunningham ist der vierte und letzte der CEOs bei Cunningham Solutions Inc. Er ist frisch von seiner kontrollsüchtigen Ex-Freundin getrennt und genießt zurzeit das Single-Dasein in vollen Zügen. Logan ist ein durch und durch toller Kerl. Er ist charmant, hilfsbereit, liebevoll und hat eine äußert mitreißende und begeisterungsfähige Art an sich, dass man ihn nur gern haben kann. Auch wenn man ihn noch nicht so gut kennenlernen konnte, habe ich Logan bereits in den Vorgängerbänden sehr gerne gehabt und sympathisch gefunden.


    Schreibstil und Handlung

    Auch im Abschlussband der „New York Boss“-Reihe hat mir der Schreibstil von Sarah Saxx wieder sehr gut gefallen. Ab der ersten Seite war man direkt im Geschehen drin und konnte das Buch dann nur äußerst schwer wieder aus der Hand legen, so sehr hat mich die Geschichte von Alessa und Logan mitgerissen. Locker, leicht und vor allem sehr angenehm und flüssig bin ich durch die einzelnen Kapitel gewandert und hatte ein entspanntes Leseerlebnis. Die Geschichte von Alessa und Logan ist auch wieder in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben. Dadurch konnte man, wie auch sonst bei Sarahs Büchern immer, einen intensiven Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden gewinnen und vor allem ihre Handlungen dadurch immer besser nachvollziehen. Stilistisch wurde dieser vierte Band durch großartige Dialoge, humorvolle Szenen, prickelnde Momente und eine bunte Mischung der unterschiedlichsten Gefühle nahezu perfekt abgerundet.

    Wie immer habe ich mich auch bei „Don’t love your boss“ wieder riesig über das große Wiedersehen mit all den bereits bekannten Charakteren gefreut. Das ist für mich immer ein kleines Highlight, nicht nur die aktuellen Entwicklungen zu sehen, sondern auch mitzuerleben, was aus allen anderen geworden ist. Mit Logan und Alessa wurden uns Lesern wieder zwei ziemlich sympathische und auch authentische Charaktere geliefert, die ich mir durchaus vorstellen könnte, auch im echten Leben mal anzutreffen. Gerade Logan war, wie bereits im oberen Bereich erwähnt, für mich menschlich gesehen ein absolutes Highlight, dass mich noch jetzt dahinschmelzen lässt. Auch fand ich, dass die beiden vor dem Beginn ihrer Beziehung, eine wirklich großartige Freundschaft hatten, deren gegenseitige Vertrautheit sich einfach wundervoll angefühlt hat. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit Alessa, die mein Vergnügen stellenweise ein wenig getrübt haben. Ihr Verhalten bzw. ihre Gedanken konnte ich nicht immer nachvollziehen, denn für mein Empfinden war sie an ihrer beruflichen Situation nach ihrem kleinen Missgeschick selbst schuld. Mir würde so eine Aktion im Traum nicht einfallen, weshalb es mir manchmal äußerst schwer gefallen ist, Mitleid mit ihr zu empfinden. Auch führte sie mit Logan immer und immer wieder dieselben Diskussion über dasselbe Thema mit denselben Argumenten, wodurch die Geschichte ein paar Längen bekommen hat. Im Großen und Ganzen konnte ich über diese Aspekte aber am Ende doch recht gut hinwegsehen.

    Herausragend gut gefallen hat mir auch, dass der Fokus dieser Geschichte nicht ausschließlich auf den Protagonisten gelegen hat, sondern man auch viel drumherum über ‚alte‘ Pärchen und Kollegen erfahren hat, deren Geschichten sehr intensiv mit eingebunden worden sind. Daraus entstand eine ganz besonders familiäre Atmosphäre, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Generell stand das Thema „Familie“ sehr stark im Vordergrund und dementsprechend hat die Atmosphäre auch sehr gut gepasst. Hinzu kommt der wundervolle und überaus emotionale Epilog am Ende, der mich fast zu Tränen gerührt hätte und zum Abschluss, in Kombination mit dem Bonus-Epilog, noch einmal sehr glücklich gemacht hat.


    Fazit

    Ein äußerst gelungener Abschlussband mit einer unglaublich großen Prise an familiärer Atmosphäre! ♥ Es war einfach wundervoll ein letztes Mal zu Cunningham Solutions Inc. und seiner Belegschaft zurückzukehren. Gerade Logan hat einen besonderen Platz in meinem Leserherz bekommen. Ich würde mich riesig freuen, wenn es irgendwann nochmal eine Kurzgeschichte à la „10 Jahre später“ geben würde.


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Atemlos“ von Carly Phillips


    Autor/in: Carly Phillips

    Titel: Atemlos

    Reihe/Band: Love not Lost, Band 1

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: April 2022

    ISBN: 978-3-453-42402-9


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    In Rosewood Bay bekommt die Liebe immer eine zweite Chance!

    Die Malerin Halley Ward lebt zurückgezogen von ihrer reichen Familie und dem Rest der Welt am Strand von Rosewood Bay. Als sie mit dem Auto liegenbleibt, rettet sie der attraktive Mechaniker Kane Harmons. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, interessiert sich Kane ab sofort nur noch für die geheimnisvolle Frau mit den tieftraurigen Augen. Nach und nach lässt Halley es zu, dass Kane ihr Leben mit Farbe füllt. Bis die Vergangenheit sie einholt …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zum ersten Band der „Love not lost“-Reihe hat einen dunkelblauen Untergrund, während von allen vier äußeren Rändern des Covers goldene Blattelemente rings herum in die Mitte hineinragen. Jegliche Angaben zur Autorin oder der Geschichte selbst sind mittig platziert – die Autorin und der Buchtitel in pinkfarben und der Reihentitel in goldfarben abgedruckt.

    Mit den Titeln der Geschichte selbst konnte ich nicht unbedingt viel anfangen. „Atemlos“ implizierte für mich irgendwie eine Geschichte über erschöpft und voller Ängste sein, während „Love not lost“ (zu dt. übersetzt „Liebe nicht verlieren“) wie ein Kampf klingt, vielleicht aber auch wie eine innere Einstellung. Ich konnte mir auch in Kombination mit dem Klappentext nur bedingt einen Reim auf diese Titelwahl machen.


    Charaktere

    Halley Ward ist Künstlerin und lebt sehr zurückgezogen in einem kleinen Cottage am Strand. Sie fasst nur äußerst schwer Vertrauen zu anderen Menschen und mag es für sich allein zu sein, seit ihre Mutter sie und ihre Schwestern in frühester Kindheit allein gelassen hat. Trotz ihrer stark introvertierten Art machte sie auf mich einen recht sympathischen Eindruck und ich konnte sie ganz gut leiden. Für ihr Alter muss ich allerdings sagen, dass sie trotz gewisser Erfahrungen in ihrem Leben immer noch unglaublich naiv ist.

    Kane Harmons ist Mechaniker in Rosewood Bay und arbeitet in der familieneigenen Werkstatt. Er ist ein lebensfroher und geselliger junger Mann, der endlich bereit für eine feste Beziehung ist und den Urlaubsaffären auf der Insel abgeschworen hat. Trotz verschiedenster Schwierigkeiten ist er immer für seine Familie da und legt ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft an den Tag. Auch wenn Kane meist mit den unteren Regionen seines Körper denkt, ist er durchaus ein recht sympathischer und liebenswerter Typ.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war der erste Band der „Love not lost“-Reihe zugleich auch das erste Buch von Autorin Carly Phillips. Die Geschichte wurde in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, allerdings muss ich sagen, dass das Buch eindeutig mehr Seiten vertragen hätte, denn mit persönlich war alles viel zu oberflächlich gehalten. Es fehlte der Geschichte von Halley und Kane an Tiefe und Intensität. Vielerlei Themen wurden angeschnitten, aber nicht wirklich ausgeführt, sodass sie stellenweise überhaupt nicht nachvollziehbar gewesen sind. Gerade ernstere Themen wie z. B. Sucht oder Kriminalität kamen viel zu kurz und wurden am Ende mit nur einem Satz abgehandelt. Für meinen Geschmack hätte man sie dann auch einfach ganz rauslassen können, denn diese Umsetzung war enttäuschend. Auch hat mir zwischen den Protagonisten einiges an Gefühl gefehlt. Es gab massig Sexszenen, die nicht unbedingt immer prickelnd gewesen sind, aber die aufkommenden Gefühle, die Liebe oder gar die Leidenschaft selbst sind bei mir als Leserin nicht angekommen. Auch vom Setting selbst hat man nicht wirklich viel mitbekommen. Angeblich handelt es sich bei Rosewood Bay um ein kleines Küstenstädtchen, aber die Handlung selbst spielt gerade mal an vier Orten und ansonsten wird nicht sonderlich viel beschrieben. Sehr schade, denn eigentlich liebe ich Kleinstadtgeschichten über alles.

    Letztendlich kann ich leider nur sagen, dass mich bei diesem Buch das Cover sehr angezogen hat, denn das hat mir von der Gestaltung her äußerst gut gefallen, aber ansonsten war die Geschichte für mich eher eine Qual. Klar, vereinzelt gab es ein paar schöne Momente, wo ich auch die Lobpreisungen bzgl. älterer Geschichten der Autorin verstehen konnte, aber leider überwogen eher die Parts, wo es an Gefühl und Handlung fehlte.


    Fazit

    „Atemlos“ war für mich das erste – und wohl zugleich auch das letzte Buch der Autorin für mich. Ich empfand die Geschichte als recht handlungs- und gefühllos, mal abgesehen von den ständig wiederholenden Sexszenen. Ich bin mir nicht sicher, was ich da eigentlich gelesen habe und war nach Umblättern der letzten Seite ziemlich frustriert.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen

    Rezension: „Feel me forever“ von Amy Baxter


    Autor/in: Amy Baxter

    Titel: Feel me forever

    Reihe/Band: Now and forever, Band 2

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Mai 2022

    ISBN: 978-3-404-18570-2


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin und dem Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Wenn du alles zurücklässt – und so viel mehr bekommst

    Alles, was Megan immer wollte, war eine heile Welt. Als diese in Trümmern vor ihr liegt, nimmt sie all ihren Mut zusammen und macht sich auf de Weg in ein neues Leben. In Los Angeles trifft sie auf Nate. Der Schauspielagent möchte – angewidert von den Intrigen und der Oberflächlichkeit Hollywoods – der Filmbranche den Rücken kehren. Spontan brechen Nate und Megan zu einer gemeinsamen Reise auf. Sie ahnen nicht, wie nah sie sich bereits sind und dass diese Reise ihr Leben für immer verändern wird.


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Der Untergrund des Covers ist vollständig in Grün und Türkis gehalten. Daraus stechen immer wieder farblich Abstufungen hervor, die wie einzelne Blätter wirken, die über die komplette Front verteilt sind. Diese Blätter erinnerten mich irgendwie an den Dschungel, was für mich gleichermaßen eine aufregende Reise impliziert. In Kombination mit dem Klappentext eine Verbindung, die zwar nicht 1:1 passen würde, aber doch naheliegend wäre.

    Der Titel „Feel me forever“ ist in weißer und pastellgrüner Schrift mittig platziert, während der „Feel me“-Teil in eleganter Schreibschrift abgedruckt ist. Der Name der Autorin ist bei diesem Band der „Now and forever“-Reihe am oberen Rand abgebildet worden. Übersetzt bedeutet der Titel so viel wie „Fühle mich für immer“ und ist wohl als Aufforderung zu verstehen. Ich verbinde damit etwas Gefühlvolles und überaus Romantisches. Es klingt intensiv und hat einen leicht körperlichen Anklang, könnte aber auch rein auf sich selbst bezogen sein. Auch der Reihentitel „Now and forever“ birgt für mich etwas überaus Romantisches und lässt erneut auf große Gefühle hoffen.


    Charaktere

    Megan ist 27 Jahre alt, die Besitzerin eines kleinen Hotels und unglücklich verheiratet. Ihr Leben ist sprichwörtlich gesehen die Hölle und das nicht erst, seit sie und ihr Bruder Hunter nach dem Tod der Mutter auf sich gestellt waren. Megan hat oftmals das Gefühl, nicht genug zu sein und mittlerweile fast jegliche Selbstachtung verloren. Sie braucht dringend einen Neuanfang, bei dem sie von ihrer besten Freundin Piper gut unterstützt wird. Als ‚Athena‘ ist sie auf Instagram unterwegs und teilt äußerst talentierte Fotos mit der Welt. Auch wenn Megan mit einigen Problemen zu kämpfen hat, ist doch mutig genug, sich ihnen zu stellen und etwas an ihrem Leben zu verändern.

    Nate ist 32 Jahre alt, Schauspielagent und besitzt seine eigene Agentur. Wir durften ihn bereits im ersten Band der „Now and forever“-Reihe als Agent und besten Freund von Tristan Hall kennen- und lieben lernen. Er hasst Oberflächlichkeit und braucht nun dringend eine Auszeit von seinem stressigen Job mit den Stars und Sternchen Hollywoods. Schon immer wollte er einen Roadtrip auf der Route66 machen und erfüllt sich nun endlich diesen Traum. Nate ist ein liebe- und humorvoller, äußerst hilfsbereiter Charakter mit einer gesunden Lebenseinstellung. Privat als auch mit Namen ‚Harvey008‘ auf Instagram war er mir direkt sympathisch.


    Schreibstil und Handlung

    Amy Baxters Schreibstil war, wie auch schon im ersten Band der „Now and forever“-Reihe, locker, leicht, flüssig und absolut mitreißend! Die Geschichte konnte mich schon ab der ersten Seite an regelrecht fesseln, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte. „Feel me forever“ ist in der ersten Person, aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben. Dadurch konnte man sehr gut in die jeweilige Gefühlswelt eintauchen, auch wenn ich Megan im Speziellen dadurch noch lange nicht immer gänzlich verstehen konnte. Trotzdem steckte die Geschichte insgesamt voller Gefühle, wie z. B. Angst, Verlust, Freude, Frust oder auch Wut. Ein wenig kontrastreich ist für mich das Erzähltempo gewesen. Während zu Beginn noch alles sehr schnell nacheinander geschieht, hatte die Mitte einige Längen, bevor zum Ende hin wieder einiges an Fahrt aufgenommen wurde. Ein wenig mehr Ausgeglichenheit wäre an dieser Stelle schön gewesen. Positiv herausgestochen sind jedenfalls die großartigen Szenenbeschreibungen, besonders die der gemeinsamen Reise auf der Route66, die, auch wenn ich dafür eigentlich absolut nicht der Typ bin, Lust auf eine eigene kleine Unternehmung dieser Art gemacht haben.

    Inhaltlich ist man mit tollen Chatverläufen in die Handlung gestartet, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, da ich von sowas ein absoluter Fan bin. Viele Momente wurden durch diese Erzählform recht gut aufgelockert, dass sie nicht mehr ganz so schwer gewogen haben. Insgesamt könnte man die Geschichte als eine Art Second-Chance-Romance einordnen, allerdings mehr auf Megans Leben und das Finden einer neuen großen Liebe bezogen, statt auf eine erneute Liebe zwischen den Protagonisten. Megan und Nate als Charaktere selbst waren sehr gut ausgearbeitet und haben auf mich durchweg echt gewirkt, sodass sie auf jeden Fall Menschen wären, denen man auch einfach so auf der Straße begegnen könnte, was ein wundervolles Feeling hervorgerufen hat. Gepaart mit dem zusätzlichen Road-Trip-/Reise-Feeling eine Geschichte, die auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht hat. Aber nicht alles in dieser Geschichte war so wunderschön und leicht, denn mit dem Thema der häuslichen Gewalt hat Autorin Amy Baxter auch einen sehr ernsten Bereich mit in die Geschichte hineingebracht. Es ist ein äußerst wichtiges Thema und ich finde, dass die Umsetzung dieser Szenen unglaublich realistisch geworden sind, sodass mir stellenweise der Atem weggeblieben ist. Es war schwere Kost, ja, aber diese wurde auf äußerst angemessene Art und mit einem sehr emotionalen Umgang behandelt, dass man sich als Leser trotzdem wohlgefühlt hat, sofern man mit solchen Themen gut umgehen kann.

    Insgesamt ist „Feel me forever“ eine Geschichte voller Turbulenzen, die mit einigen ruhigen Momenten, romantischen und prickelnden Szenen wunderbar abgerundet wurde. Einzig der Konflikt zwischen Megan und Nate in Richtung Ende der Geschichte hin konnte mich nicht gänzlich überzeugen, aber das ist nur ein äußerst kleiner Kritikpunkt im Vergleich zur restlichen Handlung.


    Fazit

    Eine schöne und überaus angenehme Liebesgeschichte, die einige tiefgründige Momente beschreibt und das Reisefieber im Leser weckt. Wieder ein fesselndes und mitreißendes Werk aus der Feder von Amy Baxter. Gerne werde ich auch in Zukunft mehr von ihr lesen! Erstmal freue ich mich aber auf den Abschlussband der „Now and forever“-Reihe. ♥


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Blossom“ von Amelia Cadan


    Autor/in: Amelia Cadan

    Titel: Blossom

    Reihe/Band: Blossom, Band 1

    Genre: New Adult

    Erschienen: März 2022

    ISBN: 978-3-570-16642-0


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Ein hoffnungsloser Romantiker aus reicher Familie und eine toughe Schauspielschönheit mit dunklem Geheimnis

    Leith, 22, Baseball-Ass, Jurastudent und Südstaaten-Gentleman, versucht gerade sein gebrochenes Herz zu kitten, nachdem seine Langzeitfreundin ihn wegen eines anderen verlassen hat.

    Jun, 21, brillante Schauspielstudentin mit japanischer Ex-Supermodell-Mutter, spielt auch im wahren Leben ständig eine Rolle, um nur ja nie ihre wahren Gefühle zu verraten. Denn hinter der glänzenden Fassade ihrer gut situierten Familie verbirgt sich ein dunkles Geheimnis.

    Als die beiden am selben Ostküsten-Ivy-League-College aufeinandertreffen, ist klar, dass sie NIE im Leben Freunde werden. Geschweige denn mehr. Doch das Schicksal führt sie unverhofft auf den gleichen Uni-Ball und zwischen ihnen sprühen plötzlich die Funken, die unerwartete Gefühle entflammen …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover von „Blossom“, dem ersten Teil der „Blossom“-Dilogie hat einen pinken Untergrund, in dessen Mitte eine rosa- bzw. lilafarbene Farbbombenexplosion dargestellt ist. Die Autorin wurde am oberen und der Titel am unteren Rand in lilafarbener Schrift genannt. Ansonsten ist das Cover von der Gestaltung her jedoch leer. Es ist gleichermaßen dezent, fällt aber irgendwie doch ins Auge und ist insgesamt wohl auch der Grund, warum ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin.

    „Blossom“ bedeutet zu Deutsch übersetzt so viel wie „Blüte“. Ohne die Handlung zu kennen, konnte ich mir vor Lesen des Buches allerdings keinen Reim auf die Bedeutung des Titels für die Geschichte machen.


    Charaktere

    Jun Sakura ist 20 Jahre alt, Schauspielstudentin und trägt so gut wie immer eine Maske. Sie wirkt unnahbar, kalt und ist nie so ganz sie selbst. Sie hat nur eine einzige beste Freundin, was aber auch daran liegen könnte, dass ihr Verhalten auf viele eingebildet wirkt. Außerdem hegt sie starke Vorurteile gegenüber Sportlern und kommt so gar nicht mit ihnen zurecht. Juns Mutter ist ein Ex-Modell voller Probleme, weshalb sich Jun liebe- und geradezu aufopferungsvoll um ihre beiden Zwillingsgeschwister kümmert. Zu ihrem Stiefvater hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, weshalb sie auch zuhause die meiste Zeit eher distanziert ist.

    Leith Boyd ist 22 Jahre alt, studiert gemeinsam mit seinem besten Freund Ryder Jura und ist gleichzeitig ein klasse Sportler. Er ist der Sohn eines Anwaltspaares und soll irgendwann selbst in die Kanzlei einsteigen, die diese gemeinsam mit Juns Stiefvater führen. Leith hat ein großes Herz und trauert zu Beginn der Geschichte immer noch seiner Ex-Freundin Ella hinterher, die ihn für einen anderen hat sitzenlassen. Leith hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und kämpft alles, was ihm wichtig ist, auch wenn er dabei hin und wieder über das eigentliche Ziel hinauszuschießen droht.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil von Autorin Amelia Cadan war grundsätzlich einfach zu lesen, leicht verständlich, aber für mich persönlich nicht so mitreißend, wie ich mir gewünscht hätte. Dementsprechend ist mir auch der Einstieg in die Geschichte schon etwas schwergefallen. Die Handlung in „Blossom“ wird in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, erzählt und sollte in diesem Fall auch für ein gutes Verständnis der Gedanken und Gefühle sorgen. Ich muss leider sagen, dass gerade die Gefühle von Jun und Leith für mich nicht wirklich greifbar gewesen sind. Vielmehr waren sie einfach da und ich konnte nicht recht ausmachen, woher diese Bindung zueinander auf einmal gekommen sein soll. Auch die Sprache der Charaktere war für mich teilweise etwas befremdlich. Besonders die Verwendung des Wortes „Damn“ ist extrem herausgestochen, war mir zu übertrieben und wirkte auch zu gewollt. Ich persönlich kenne auch niemanden, der so überhaupt reden würde, was mich ein wenig an der Authentizität hat zweifeln lassen.

    Inhaltlich kann man die Geschichte halbwegs in die Kategorie Enemies-to-Lovers einordnen, denn Jun und Leith kommen von Beginn an nicht miteinander zurecht und sie kann ihn überhaupt nicht ausstehen. So wie sie nicht mit ihm klargekommen ist, bin ich mit den Charakteren generell nicht wirklich warm geworden. Jun war mir zu kalt, zu unnahbar, zu – ich weiß nicht. Ich habe überhaupt keinen Draht zu ihr gefunden. Und Leith – er war mir irgendwie zu lieb. Hat alles mit sich machen lassen, vieles heruntergeschluckt und war stellenweise etwas passiv. Von den vorhandenen Nebencharakteren der Geschichte ist mir als einzige Leith‘ Schwester Lizzy im Kopf geblieben. Alle anderen waren höchstens zu Beginn und kurz am Ende mal mit von der Partie und haben für mich nicht wirklich etwas zum Gesamtbild der Geschichte beigetragen. Auch spielt die Geschichte eigentlich an einem Ivy-League-College, obwohl man, bis auf einige kurze Momente am Anfang, nahezu Nichts von einem normalen Alltag mitbekommt. Dann ging es in „Blossom“ außerdem um zwei sehr ernste Themen. Zum einen den Bereich der sexuellen Belästigung und zum anderen den Bereich der Sucht. Für mein Empfinden sind allerdings beide Themenbereich nicht wirklich ausgearbeitet oder angemessen behandelt worden. Juns Mutter ist einfach ‚abgeschoben‘ worden und war am Ende gefühlt wieder ‚gesund‘. Und der Aspekt der Belästigung ist inhaltlich zu schnell zu offensichtlich gewesen, auch wenn wirklich wichtige Szenen dieser Thematik nicht ausgeführt, sondern nur im Nachhinein abgeschwächt darüber berichtet worden sind. Auch fraglich ist hierbei, wie Jun einfach mitten im Halbjahr einfach Abhauen kann und sich in einer anderen Stadt ein Leben aus Schauspielerin aufbauen kann, obwohl sie ihr Studium nichtmal abgeschlossen, geschweige denn irgendwas geregelt hat. Das war für mich sehr unlogisch. Ebenfalls gestört hat mich, dass sie selbst nichts gegen ihre Situation tun möchte, außer zu verschwinden, aber Leith sich so hineinkniet, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Damit ist er, meiner Meinung nach, viel zu sehr übers Ziel hinausgeschossen, sodass ich ihn ab diesem Teil der Geschichte gar nicht mehr so gut fand, wie ich es vielleicht noch am Anfang getan habe.

    Ich will nicht sagen, dass die Geschichte von vorne bis hinten schlecht gewesen ist. Es gab durchaus einige schön beschriebene Momente, tiefgründige Gedanken und auch eine Prise Heiterkeit, doch im Gesamtpaket hat meine Kritik und die für mich nicht akzeptable Ausführung einiger Bereiche einfach überwogen.


    Fazit

    Eine Young-Adult-Romance mit vielerlei ernsten Thema, die leider absolut unzureichend behandelt worden sind. Gefühle waren nicht greifbar und haben mich frustriert zurückgelassen. Ich werde diese Dilogie wohl eher nicht beenden.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen

    Rezension: „The Truest Thing“ von Samantha Young


    Autor/in: Samantha Young

    Titel: The Truest Thing: Jeder Moment mit dir

    Reihe/Band: Hartwell Love Stories, Band 4

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Mai 2022

    ISBN: 978-3-7457-0289-7


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Vorablesen, durch Einlösen meiner gesammelten Punkte, zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Erst wenn du dich von deiner Vergangenheit befreist, kann die wahre Liebe sich erfüllen

    Emery liebt ihre Buchhandlung und hat in dem Küstenort Hartwell eine Ersatzfamilie gefunden. Allerdings hat sie ein Geheimnis, von dem selbst ihre besten Freundinnen nichts wissen: Sie hat sich in Jack Devlin verliebt, der den Ruf eines Bad Boys genießt. Weil Emery zu schüchtern ist, wagt sie es nicht, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Jeden Tag, wenn sie mit ansehen muss, wie Jack andere Frauen verführt, bricht ihr Herz ein Stück mehr. Doch dann liegt Emery in Jacks Armen, sie spürt seine sinnlichen Lippen auf ihren und eine ungeahnte Leidenschaft. Bis er sie von sich stößt. Tief verletzt will Emery ihn und alles, was sie je für ihn empfunden hat, vergessen. Aber plötzlich sucht Jack wieder ihre Nähe und setzt alles daran, dass sie ihm vergibt …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover wirkte auf mich direkt sehr sommerlich. Die Front ist in verschiedenen Lila- und Rosatönen gehalten, ohne dass man genauere Formen erkennen kann. Eine abstrakte Darstellung, auf der die Angaben zu Titel und Autorin mittig zentriert in unterschiedlichen Schriftarten platziert worden sind.

    „True“ bedeutet so viel wie „wahr“ oder „echt“ und bei diesem Titel vermute ich, dass es entweder um die „einzig wahre Liebe“ oder einen „einzigen echten Moment“ geht. Dass Nichts so wichtig ist, wie dieser Moment oder diese Person oder die damit verbundenen Gefühle. Es klingt romantisch und in Kombination mit dem Klappentext kann man wohl erahnen, dass diese eingeschlagene Richtung durchaus der Wahrheit entsprechen könnte.


    Charaktere

    Emery Saunders ist die Besitzerin der Buchhandlung im kleinen Örtchen Hartwell und schon seit einigen Jahren in Jack Devlin verliebt. Sie ist schüchtern, zurückhaltend und wird äußerst schnell rot, weshalb sie ihm gegenüber nie den ersten Schritt gewagt hat. Emery hat kaum soziale Kontakte – von ihrer Familie ist niemand mehr übrig und auch sonst hat sie große Vertrauensprobleme, jemanden neu in ihr Leben zu lassen. Sie bringt für ihre Mitmenschen jedoch meist sehr viel Verständnis und Mitgefühl auf, kann zugleich aber auch unglaublich sturköpfig und starrsinnig sein.

    Jack Devlin stammt aus einer kriminellen Familie, geprägt durch den Vater und seine Brüder, und musste in seinem Leben bereits viele Opfer für die Familie bringen, denn diese ist ihm das Wichtigste. Er ist Langzeitsingle und möchte sich unter keinen Umständen fest binden – bis er Emery begegnet. Ihr sendet er über Jahre hinweg immer wieder absolut widersprüchliche Signale, dabei möchte er sie doch eigentlich nur beschützen, auch wenn er sich dabei meist wie ein Ar*****ch verhält. Auch die Beziehung zu seinem besten Freund Cooper hat er schon lange zerstört und ist von seinem doofen Verhalten und seinen für alle getroffenen Entscheidungen gleichermaßen überzeugt wie frustriert.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil von Autorin Samantha Young war, wie man es eigentlich gewohnt ist, wieder einmal locker, leicht und flüssig. Doch leider war die Übersetzung im Falle von „The Truest Thing“ nicht immer das Gelbe vom Ei, dass ich oftmals nur den Kopf schütteln konnte. Allerdings kann ich zum stilistischen Teil dieser Geschichte nicht sonderlich viel mehr sagen, denn ich hatte inhaltlich ein paar Probleme, auf die ich genauer achten musste und die alles andere geradezu ausgeblendet haben.

    Etwa die erste Hälfte der Geschichte von Emery und Jack spielt in der Vergangenheit. Seit mittlerweile neun Jahren ist es ein einziges Hin und Her zwischen den Protagonisten und es scheint kein Ende nehmen zu wollen, sodass man sich als Leser fühlt wie bei einem Schleudertrauma. Die Rückblenden erfolgten nicht linear, sondern waren als mal 9 Jahre, dann nur 5 Jahre, mal aber auch 8 oder 3 Jahre, sodass ich ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch verwirrt gewesen bin und kaum eine Chronologie in die Handlung bringen konnte. Außerdem hat man auch alle notwendigen Informationen zu den Vorgängerbänden der Reihe grob erzählt bekommen, was zwar zum unabhängigen Lesen der einzelnen Bände beigetragen hat, aber insgesamt für die Haupthandlung dieser Geschichte überhaupt nicht relevant gewesen ist. Stellenweise hatte ich dadurch keinen Spaß an der Geschichte, denn vom Gefühl her ging der Fokus der Geschichte immer mehr verloren. Gerade für die Story wichtigere Momente sind teilweise nur nachträglich erklärend erwähnt und nicht ausgeführt worden, was mich ziemlich geärgert und frustriert hat. Auch glaube ich, dass diese Problematik verursacht hat, dass ein Großteil der zu übermittelnden Gefühle in den wichtigen Szenen auf der Strecke geblieben sind.

    Die zweite Hälfte des Buches war insgesamt schon etwas besser, wobei ich allerdings sagen muss, dass ich beide Protagonisten in ihren Handlungen und Gedanken nicht immer verstehen konnte. Eher das Gegenteil war der Fall und ich wollte beide gerne mal so richtig durchschütteln, damit sie vielleicht ein bisschen Vernunft oder rationales Denken entwickeln. Gerade diese eine besondere Nacht zwischen Emery und Jack, auf der nahezu der gesamte zweite Teil des Buches aufbaut, ergab absolut keinen Sinn. Ich kann und konnte nicht verstehen, wie es zu diesem Ereignis überhaupt gekommen ist, was an dieser Stelle wohl wieder mal den Zeitsprüngen geschuldet war. Das darauf folgende Gefühlschaos wirkte auf mich viel zu künstlich und auch die Handlung war danach von viel zu vielen Klischees überhäuft, sodass mir Stück für Stück mehr der Spaß verloren ging.

    Positiv hervorheben möchte ich neben dem Schreibstil von Samantha Young jedoch zum einen noch das Setting. Die kleine Küstenstadt Hartwell hat eine angenehme und eigentlich entspannende Atmosphäre geschaffen. Die Stadt hat ihre Eigenheiten und wenn es sie wirklich gäbe, würde ich sie gerne einmal besuchen. Zum anderen waren dann noch die Nebencharaktere. Viele konnte man in den Vorgängerbänden bereits näher kennenlernen, einige sind neu hinzugekommen. Sie haben sich wundervoll in die Geschichte eingefügt. Man konnte die ein oder andere Entwicklung feststellen oder auch miterleben, was mir sehr gut gefallen hat.

    Nicht alles an „The Truest Thing: Jeder Moment mit dir“ ist für mich schlecht gewesen. Doch insgesamt bin ich hin- und hergerissen, denn ich weiß leider überhaupt nicht so wirklich, was ich von der Geschichte halten soll.


    Fazit

    Leider bin ich von der Autorin wesentlich Besseres gewöhnt, als mir hier geboten wurde. Es gab durchaus ein paar schöne Momente, aber der Großteil der Handlung konnte mich einfach nicht überzeugen. Meine Bewertung erfolgte dadurch mit stark zugedrückten Augen und ich hoffe im nächsten Teil wieder auf eine Verbesserung. ♥


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Du bist das Licht in meiner Welt“ von Emily Stopp


    Autor/in: Emily Stopp

    Titel: Du bist das Licht in meiner Welt

    Reihe/Band: Starfall Love, Band 1

    Genre: Young Adult

    Erschienen: April 2022

    ISBN: 978-3-95761-211-3


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Teilnahme an einer Leserunde auf WasLiestDu zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Enna freut sich auf ihr neues Leben als Studentin und genießt es, durch die verwinkelten Gässchen in ihrer neuen Heimat, dem idyllischen Starfall, zu spazieren. Als ihr jedoch plötzlich Finn gegenübersteht, weiß Enna nicht, wie ihr geschieht: Enna und Finn waren in ihrer Schulzeit ein unzertrennliches Gespann. Er war der Junge, der immer für sie da war, und sie für ihn das Mädchen, das seine Welt zum Strahlen brachte. Doch nach einem tragischen Unfall, bei dem Enna ihre Mutter verlor, wurden die beiden auseinandergerissen.

    Nach fünf Jahren Funkstille treffen sie nun wieder aufeinander und sind überwältigt von den Gefühlen, die auf sie einströmen. Trotz der Freude über das Wiedersehen bleibt die Frage, wieso Finn damals, als sie ihn am meisten gebraucht hätte, aus ihrem Leben verschwunden ist. Gibt es etwas, was Enna nicht weiß?


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover ist in einer Vielzahl von dunklen Blautönen gehalten und wirkt wie eine sehr finstere Nacht. Am oberen Rand sind verschiedene gelb und weiß leuchtenden Lichtpunkte dargestellt, die ‚wie Sterne vom Himmel herabregnen‘. Die untere linke Ecke des Covers zeigt eine leicht weißlich Aufhellung und könnte vielleicht eine Wolke darstellen. Bevor man die Story liest, kann man mit der Covergestaltung nur bedingt etwas anfangen. Es ist hübsch, keine Frage, aber je tiefer man in die Geschichte eintaucht, umso eher kann man auch die Symbolik dahinter erfassen.

    „Du bist das Licht meiner Welt“ deutet als Titel für mich auf eine sehr innige und tiefe Verbindung zwischen zwei oder mehr Individuen hin. Das können Menschen unter sich oder auch Mensch und Tier sein. Von den Worten her bedeutet es so viel wie, dass da jemand ist, der das Leben eines anderen besser oder gar lebenswert macht und lässt auf eine intensiv Geschichte hoffen. Mit „Starfall Love“ als Reihenname wird im ersten Teil auf den Handlungsort der Reihe angespielt, während der zweite Part für mich nochmal die Emotionalität der Geschichten verdeutlichen soll.


    Charaktere

    Die kleine Enna Wilson ist erwachsen geworden und startet gerade in einen neuen Abschnitt ihres Lebens. Sie zieht von zuhause aus, lernt eine neue Stadt kennen und beginnt ihr Literatur-Studium an der renommierten Starfall-University. Sie ist 19 Jahre alt und seit ihre Mutter vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, gab es nur noch ihren Vater und sie. Neben ihrem Vater liebt Enna Bücher über alles. Sie besitzt mittlerweile über 400 Stück, ihr Lieblingswerk ist „Mary Poppins“ und sie arbeitet neben dem Studium in einer kleinen Buchhandlung im Ort. Enna hat eine sehr liebenswerte, einfühlsame und sensible Persönlichkeit. Sie ist außerdem eine kaffeesüchtige, katzenliebende Perfektionistin, die große Angst vor dem Autofahren und der Dunkelheit hat.

    Finn ist 21 Jahre alt, liebt die Sterne über alles und studiert Astronomie in Starfall. Bis zu dem Unfall ihrer Mutter vor fünf Jahren war er Ennas bester Freund, doch seitdem hatten sie keinerlei Kontakt mehr zueinander. Mit seinen besten Freunden Mira und Jason lebt er zusammen in einer WG und verbringt den Rest seiner Freizeit mit seiner Freundin Rachel oder seiner Kamera, denn Fotografie ist seine zweite Leidenschaft. Finn ist liebenswert, absolut loyal und jemand, den sich jeder in seinem Leben nur wünschen kann. Seine größte Angst ist es, andere Menschen zu enttäuschen. Aber auch Katzen, egal ob klein oder groß, jagen ihm eine Heidenangst ein.


    Schreibstil und Handlung

    Mit „Du bist das Licht in meiner Welt“ ist der Debütroman von Bookstagrammerin und Bloggerin Emily Stopp aka @woertermaedchen erschienen und auch wenn ich solchen Erstlingswerken immer sehr kritisch gegenüberstehe, habe ich mich sehr auf die Geschichte gefreut. Emilys Schreibstil ist flüssig zu lesen, locker-leicht und zugleich ein wenig poetisch. Die Geschichte von Enna und Finn ist in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben, sodass man mit jeder Seite mehr in die Geschichte hineingezogen wird, sodass man sie eigentlich kaum mehr aus der Hand legen möchte. Der Perspektivwechsel erfolgt nicht von Kapitel zu Kapitel, sondern an verschiedenen Stellen innerhalb der einzelnen Kapitel. Emilys Wortwahl, ihre detaillierten Szenen- und Alltagsbeschreibungen haben eine ruhige und harmonische Atmosphäre geschaffen, die einen eher gemächlichen Handlungsverlauf andeutet, den Leser aber trotzdem intensiv mitreißen kann. Unterhaltsame Dialoge, romantische Momente und Szenen voller Schmerz runden das stilistische Gesamtpaket nahezu perfekt ab.

    Inhaltlich gesehen bekam man bei diesem Buch mit der Kleinstadt ‚Starfall‘ eine wunderschöne und zugleich idyllische Kulisse geboten, die stark an ‚Stars Hollow‘ aus der Fernsehserie ‚Gilmore Girls‘ erinnert. Auch die Charaktere der Geschichte, angefangen bei Enna und Finn, hin zu Mira und Jason, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sie waren sympathisch, liebevoll und so authentisch, dass man sie gerne als seine eigenen Freunde hätte. Das Zusammenspiel von Enna und Finn hat mir, wie auch das Zusammensein der entstandenen Vierergruppe, sehr viel Freude bereitet und auch die Rückblenden hin zur gemeinsamen Vergangenheit der Protagonisten waren großartig. Insbesondere die bereits angeteaserte Geschichte von Mira, in Kombination mit ihrem Zwillingsbruder Jason, macht schon jetzt Lust auf weitere Geschichten aus dem kleinen Örtchen Starfall. Mit dem Tod von Ennas Mutter wurde außerdem ein recht sensibles Thema zur Sprache gebracht, dass für meinen Geschmack mit einer angemessenen Emotionalität und Herausarbeitung glänzen konnte. Insgesamt bin ich aber auch unglaublich fasziniert, wie viel von Autorin Emily Stopp in dieser Geschichte steckt. Ich bin ihr lange Zeit auf Instagram unter @woertermaedchen gefolgt und bin überrascht, wie viele ihrer eigenen Charaktereigenschaften und Vorlieben sie hier miteingebracht hat. Ich muss gestehen, dass ich bei jedem Auftritt von Enna eher Emily gesehen habe, als irgendjemanden sonst, aber das ist insgesamt nichts Negatives, denn auch das was ich bisher von Emily zu sehen bekommen habe ist unglaublich sympathisch zu bewerten.

    Meine einzige wirkliche Kritik ist, dass ich mir stellenweise beim Lesen der Geschichte vorkam, als würde ich eine rosarote Brille tragen und würde mich in einer Art Traumwelt bewegen. Starfall ist ein Traum, Enna geht in ihrem Leben mit jedem Schritt in die richtige Richtung – seien es neue Freundschaften, ihr Studium oder ihr neuer Job. Die geschaffene Buchwelt war mir ein ganzes Stückchen zu harmonisch – zu perfekt –, dass es immer mal stark unrealistisch gewirkt hat. Dass das große Drama ausblieb, ist definitiv nicht schlimm, aber doch hätte ich mir das ein oder andere kleine Auf und Ab innerhalb der Geschichte schon gewünscht.


    Fazit

    „Du bist das Licht in meiner Welt“ war eine überaus süße und zugleich tiefgehende Young-Adult-Liebesgeschichte. Die Atmosphäre war mir persönlich teilweise etwas zu ruhig und das dargestellte Leben in „Starfall“ zu perfekt, bewirkte aber insgesamt, dass man sehr gut Abschalten und Entspannen konnte. Freue mich auf den zweiten Band der Reihe!


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „One-Night-Husband“ von Piper Rayne


    Autor/in: Piper Rayne

    Titel: One-Night-Husband

    Reihe/Band: White Collar Brothers, Band 3

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Mai 2022

    ISBN: B09M7J4KSK


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Eine Nacht in Vegas mit Folgen ...

    Ich bin in Dominic Mancini verliebt, seit ich 16 bin, aber das hat mir nichts als Herzschmerz gebracht. Es war ganz sicher nicht mein Plan, neben ihm in einem Hotelzimmer aufzuwachen. In Las Vegas. Verkatert. Mit einem Ring am Finger. Wenigstens in einer Sache sind wir uns einig – wir wollen die Ehe schnell annullieren und dann unserer Wege gehen. Ich bringe wieder kleinen Mädchen das Tanzen bei und er verdient an der Wall Street Millionen.

    Aber manchmal bleibt das, was in Vegas passiert, nicht in Vegas. Unsere italienischen Mamas würden uns mit Vorwürfen überhäufen, wenn sie wüssten, wie wir das Sakrament der Ehe missachten. Also vereinbaren wir, so zu tun, als gäben wir unserer Ehe eine Chance. Drei Monate lang wollen wir unseren Familien das glücklich verheiratete Pärchen vorspielen, um dann zu sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben, aber es leider nicht gepasst hat. Klingt einfach, oder? Aber nichts ist einfach, wenn es um Dominic Mancini und mich geht. Gar nichts.


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zum dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe von Piper Rayne ist von der Gestaltung her an die bereits erschienenen Bände angelehnt. Die Front ist wieder einmal in zwei Hälften aufgeteilt. Im oberen Bereich ist ein Mann ab der Nase abwärts in einem karierten Anzug mit zugeknöpftem Hemd und Krawatte abgebildet, den Kopf nach rechts gedreht, während im unteren Teil eine leicht grünlich und orangefarben im Wasser schimmernde Stadtsilhouette im Dunkeln den Platz vollständig einnimmt. Überall sind leuchtende Fenster und Laternen zu erkennen. Angaben wie Titel und Autor der Geschichte sind mittig in weißer oder pinkfarbener Schrift platziert und fallen dem Leser direkt ins Auge.

    „One-Night-Husband“ erinnert als Titel direkt an den Begriff „One-Night-Stand“, ob man will oder nicht. In Kombination mit dem Klappentext wird schnell deutlich, dass sich die Geschichte um eine spontane und gleichzeitig ungewollte Vegas-Hochzeit drehen wird, die wahrscheinlich schnell wieder rückgängig gemacht werden sollte. Dem Klappentext nach zu urteilen erwartet einen hier eine ruhige Lovestory ohne große Überraschungen und ich hatte mich auf eine entspannte Lektüre eingestellt.


    Charaktere

    Valentina Daniella Sommerland, kurz Val genannt, ist 36 Jahre alt, geschieden und würde alles für ihren Sohn Ryder tun. Sie ist Tanzlehrerin, besitzt einige Tanzschulen und bringt den Kindern immer gerne neue Stücke bei. Val ist temperamentvoll und neigt dazu recht kopflos zu agieren. Sie ist schon seit Ewigkeiten in Dominic verliebt, stellt ihre eigenen Wünsche allerdings immer hinten an, da sie immer zugunsten des besten Lebens für ihren Sohn entscheiden muss.

    Dominic Mancini, kurz Dom genannt, ist der dritte und letzte Bruder der italienischen Großfamilie. Er ist ebenfalls 36 Jahre alt, ein absoluter Workaholic und schwimmt geradezu in Geld. Er ist der älteste der Mancini-Geschwister, geht als charmanter Herzensbrecher durch und hat dahingehend noch nie etwas anbrennen lassen.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil vom Autorenduo Piper Rayne war wieder einmal sehr angenehm, locker-leicht und flüssig. Die Wortwahl leicht verständlich, sodass man die Geschichte gut runterlesen konnte. „One-Night-Husband“ ist durchgehend in der ersten Person, aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben. Wie man es von den beiden Autorinnen gewohnt ist, bot die Geschichte viele humorvolle Dialoge und witzige Einwürfe zur stellenweisen Situationsauflockerung. Gepaart mit einer Prise Erotik und vielen bunt gemischten Gefühlen ein typisches PR-Buch.

    Inhaltlich spielte die Geschichte ebenfalls in New York und durch die näheren Beschreibungen des kleinen italienischen Viertels kamen unglaublich angenehme Familienschwingungen beim Leser an. Selbstverständlich gab es auch ein tolles Wiedersehen mit Enzo und Annie, Bella und Carm, sowie einigen anderen bereits bekannten Gesichtern, die einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. „One-Night-Husband“ ist eine ‚Second-Chance-Romance‘, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man ‚Second‘ nicht durch eine beliebige Zahl ‚X‘ ersetzen sollte. Val und Dom haben bereits eine sehr lange Vorgeschichte hinter sich und haben es bis heute nicht geschafft zueinander zu finden. Zwischen ihnen herrscht ein ständiges Hin und Her und schon seit gefühlten Ewigkeiten schafft es keiner von beiden offen über seine Gefühle mit dem jeweils anderen zu sprechen. Leider hatte ich bei diesem dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe das Gefühl, dass es kaum Handlung gibt, denn viele Szenen haben sich durch das Verhalten der Protagonisten immer und immer wiederholt. Aufgrund dessen habe ich während dem Lesen auch immer mal wieder auf das Hörbuch gewechselt, denn ich konnte es beim Lesen einfach nicht ertragen und wäre wahrscheinlich heute noch nicht fertig mit der Geschichte. Auf der einen Seite sind Val und Dom mir regelrecht auf die Nerven gegangen, auf der anderen Seite habe ich aber auch mit ihnen mitgefiebert, weil ich sie unbedingt zusammen erleben wollte. Vermutlich hat mich dieses Hin und Her auch deshalb so enttäuscht, weil ich gänzlich andere Erwartungen an diese Geschichte gehabt habe. Auch ist es mir teilweise schwer gefallen, die Vergangenheitsszenen von denen der Gegenwart zu unterscheiden, denn stellenweise ist dies nicht ausreichend kenntlich gemacht worden. Und wenn Dom und Val sich dann gerade mal einig waren und verstanden haben, dann war gleich alles so extrem kitschig, dass es selbst mir zu viel gewesen ist. Ende vom Lied war für mich, dass miteinander Reden goldwert ist. Und wenn die Protagonisten dieser Geschichte das auch nur einmal vernünftig miteinander getan hätten, dann hätte diese Story um einiges mehr Tiefe gehabt und wäre vielleicht auch nicht die schlechteste der Reihe für mich geworden.


    Fazit

    Leider war die Geschichte um Dom und Val für mich das schwächste Buch der Reihe und hat mich leicht enttäuscht zurückgelassen. Es war ein ständiges Hin und Her, viel Gerede – aber halt eben nicht über die wirklich wichtigen Dinge … Die beiden haben mich oft genervt, weshalb meine Leseerlebnis ein wenig gedämpft gewesen ist.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter


    Autor/in: Emma Hunter

    Titel: Sehnsucht und Skandal

    Reihe/Band: Somerset Chronicles, Band 1

    Genre: Regency Romance

    Erschienen: April 2022

    ISBN: 978-3-328-10880-1


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Die Bälle sind groß, die Skandale größer: Willkommen in Somerset.

    Isabella Woodford hat ein Problem: Nach einer leidenschaftlichen, verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier ist ihr Ruf als tugendhafte junge Adelige in Gefahr. Nun gilt es, den Skandal zu vertuschen und sich schnellstmöglich einen Ehemann zu sichern. Mit einer List mietet sie sich bei ihrer Tante im mondänen Bath ein, wo die englische High Society auf rauschenden Bällen die Nacht zum Tag macht. Ein erster Verehrer ist bald gefunden. Aber dann macht Isabella die Bekanntschaft des reichen, unnahbaren Tuchhändlers Alexander, der ihr Herz auf bisher nie gekannte Weise zum Glühen bringt. Doch Alexander ist ein Lebemann, der niemals heiraten will. Als schließlich der Offizier wieder auftaucht, um sie mit dem Wissen um die gemeinsame Nacht zu erpressen, muss Isabella sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist: ihr Ruf oder die Liebe …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zum ersten Band der „Somerset Chronicles“ ist hell und freundlich, geradezu strahlend und idyllisch gestaltet worden. Während man im Hintergrund ein großes weißes mächtig wirkendes Herrenhaus erblicken kann, führt ein wenig weiter vorn ein kleine Brücke über einen Bach, an deren Übergang ein schmaler Kiesweg anknüpft. Auf diesem Weg kommt uns immer weiter in den Vordergrund rückend eine junge Frau entgegen, rings um sie herum nur grüne Wiese und blauer Himmel. Sie trägt ein rosa-pinkfarbenes Kleid, hat ihre blonden Haare unter einem farblich passenden Hut verborgen, dazu Handschuhe. Insgesamt kann man nur äußerst wenig von ihrem Körper erkennen, denn nahezu jedes Fleckchen ist mit Stoff bedeckt, wie es sich in der damaligen Zeit gehörte. Der Reihen- und auch Bandtitel steht mittig in der unteren Hälfte der Coverfront abgedruckt. „Somerset“ in großen Blockbuchstaben und „Sehnsucht und Skandal“ in dünner filigraner Schreibschrift. Wenn wir schon bei den Titeln angekommen sind, dann hier auch gleich meine Vermutungen. Mit „Somerset“ wird wohl ein Teil des Handlungsortes der Geschichte gemeint sein, denke ich. Was den Titel dieses ersten Bands angeht – für mich setzte er einen großen Kontrast zwischen den eigenen Gefühlen und gesellschaftlichen Zwängen. Dass man förmlich hin- und hergerissen ist und keine Zustimmung für eine selbst getroffene Wahl erhält. Außerdem erwartete ich Geheimnisse, Lügen und selbstverständlich einen schockierenden Skandal – und war sehr gespannt auf die Geschichte.


    Charaktere

    Isabella Woodford ist die Tochter eines Chirurgen und hatte schon immer andere Interessen, als es sich ihre Familie oder die Gesellschaft von ihr gewünscht hätten. Um nach einem Fehltritt den Ruf ihrer Familie zu retten, reist sie mit ihrer bäuerlichen Begleiterin Betty auf der Suche nach einem angemessenen Ehemann zu ihrer Tante nach Bath. Isabella wirkt noch recht jung und naiv, hat sich verführen lassen und trägt nun eine große Last auf ihren Schultern. Auch wenn die Familie ihrer Tante keine allzu gute Unterstützung ist, findet sie in Wirtshausbesitzerin Rebecca schnell eine neue Freundin und Verbündete. Im Verlauf der Geschichte ist stark auffällig, dass Isabella keine Entscheidungen für sich selbst trifft, aus ihrer Situation nichts gelernt zu haben scheint und oftmals recht hormongesteuert, willenlos und ohne klaren Verstand wirkt.

    Alexander Wilkinson ist Tuchhändler und hat sich im Laufe der Jahre ein sehr erfolgreiches Stoffimperium aufgebaut. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tom Miller führ er die Geschäfte und hat sich ein beträchtliches Vermögen erwirtschaftet – und das sogar ohne einer der oberen Schichten anzugehören. Er hasst die feiner Gesellschaft und gibt sich meist nur widerwillig mit ihnen ab. Seitdem er von seiner ehemaligen Verlobten betrogen worden ist, vertraut Alexander nicht leichtfertig und hat sich geschworen, nie wieder zu heiraten. Auf einmal tritt eine besondere Frau in sein Leben und er nimmt einen gefährlichen Auftrag an, um seine weitere Zukunft zu sichern. Stück für Stück bringen diese beiden Gegebenheiten seine Entscheidungen und Grundsätze stark ins Wanken und er muss seine Einstellungen überdenken.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war „Sehnsucht und Skandal“ das erste Buch von Autorin Emma Hunter und ich denke, dass es grundsätzlich auch nicht meine letzte gewesen ist. Die Geschichte von Isabella und Alexander ist durchgehend in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben worden. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und so konnte man direkt eintauchen und das Buch stellenweise auch nicht mehr aus der Hand legen. Kommen wir zunächst zum Schreibstil: Dieser war insgesamt recht flüssig, ließ sich meistens gut lesen und hat stellenweise auch immer neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte gemacht. Durch äußerst bildhafte und detailgetreue Szenenbeschreibungen wurde man das ein ums andre Mal direkt in eine bereits vergangene Zeit entführt. Durch die gewählte Erzählperspektive hat man eine Vielzahl an Gedanken der Charaktere vermittelt bekommen, die sich oftmals aber auch wiederholt haben, wohingegen die Gefühle der Protagonisten leider stark in ihrer Übermittlung auf der Strecke geblieben sind. Sprachlich gesehen war der Ausdruck der einzelnen Personen durchaus zeitgemäß, je weiter die Handlung allerdings voranschritt, umso eher schlichen sich modernere Wörter und Phrasen ein, die zu modern oder gar übertrieben gewirkt haben. Auch ein wenig gestört hat mich, dass sowohl romantische als auch spannende Szenen nicht abschließend ausgeführt worden sind. Sie wurden angeteasert, es kam ein Absatz und es ging an einer ganz anderen Stelle weiter und das hat mich, je häufiger es der Fall gewesen ist, irgendwann dann doch recht frustriert, dass so viel der eigenen Fantasie überlassen wurde. Dadurch bedingt wollte ich zwar auch immer und immer weiter lesen, weil ich darauf gehofft habe, auch mal eine ausgeführte Szene zu erhaschen – aber meist vergeblich.

    Inhaltlich gesehen war der erste Band der „Somerset Chronicles“ unglaublich abwechslungsreich. Die Geschichte von Isabella und Alexander beschäftigte sich nämlich nicht nur mit ihrer gegenseitigen Anziehung, sondern auch stark mit der gesellschaftlichen Etikette oder gar politischen Situationen der damaligen Zeit. Verbunden mit einem bunten Mix an Gefühlen, einer etwas stärkeren Prise Erotik, mysteriösen Geheimnissen und ernstzunehmender Detektivarbeit wurden einige Genrebereiche bedient und haben für ein nicht gerade langweiliges Zusammenspiel gesorgt. Man merkt eindeutig, dass sich die Autorin intensiv mit der Regency-Zeit und auch den dortigen Moralvorstellungen etc. auseinandergesetzt haben muss, um die Story authentisch herüberbringen zu können. Isabella und Alexander waren als Charaktere recht stur und nur schwer von ihren eigenen Meinungen abzubringen. Während sie mir oftmals zu stur und naiv gewesen ist, war er mir zu ignorant und gefühlskalt. Sie hatten beide ihre guten Seiten, aber durchaus auch Ecken und Kanten, die es zu umschiffen gab. Neben ihnen bot die Geschichte mit Betty und Rebecca noch zwei sehr interessante Nebencharaktere, die die Neugier auf weitere Geschichten aus Somerset bereits geschürt haben. Allerdings gab es leider auch inhaltlich einen etwas größeren Kritikpunkt für mich. Am Anfang war ich noch absolut mitgerissen und wollte immer mehr, aber ab der Mitte etwa gab es einige Dreh- und Wendepunkte, die mich nicht so ganz zugesagt haben. Oftmals wirkte die Geschichte auf mich vollkommen überladen von all den verschiedenen Handlungssträngen und gefühlt wurde mit jedem Handlungsfortschritt immer weniger auf die einzelnen Bereiche eingegangen. Während es viele gedankliche Wiederholungen und ausufernde Szenenbeschreibungen gab, hätte man an der Stelle vielleicht lieber ein bisschen gekürzt, um die Handlung weiter auszuführen. Auch das Ende wurde all den individuellen Handlungsbereichen nicht gerecht. Alles wurde auf einmal viel zu schnell abgehandelt und auch die Auflösung bzgl. Alexanders Auftrag war nicht wirklich logisch durchdacht. Insgesamt fehlte es der Geschichte im Verlauf immer mehr an Tiefe und Logik, was mich leider am Ende etwas frustriert zurückgelassen hat. Für den nächsten Band der „Somerset Chronicles“ wünsche ich mir ein bisschen mehr Fokus, vielleicht ein paar weniger Themenbereiche und vor allem mehr Tiefe. Insgesamt war „Sehnsucht und Skandal“ durchaus gute Unterhaltung, auch wenn die Geschichte stilistisch als auch inhaltlich noch etwas ausbaufähig gewesen ist.


    Fazit

    Eine gute startende Geschichte im Regency-Zeitalter, die sich im Handlungsverlauf irgendwann aber leider ein wenig verrennt. Auch die Charaktere waren stellenweise etwas zu modern, dass es unglaubwürdig wirkte. Im Großen und Ganzen gute Unterhaltung, die ausbaufähig gewesen ist. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil der „Somerset Chronicles“. 😊


    Bewertung: 3,5 YYY/Y von 5 Sternen

    Rezension: „The Colors of your Soul“ von Kim Leopold


    Autor/in: Kim Leopold

    Titel: The Colors of your Soul

    Reihe/Band: California Dreams, Band 1

    Genre: New Adult

    Erschienen: März 2022

    ISBN: B09HXHJL76


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Zwei YouTube-Stars. Zwei unterschiedliche Welten. Eine große Liebe!

    Die erfolgreiche Do-it-yourself-Youtuberin Holly liebt bunte Deko. Van-Life-Youtuber Pax zieht die Ruhe der Natur vor und zeigt online seinen minimalistischen Lebensstil. Im glitzernden Schein der sozialen Medien geben beide vor, glücklich zu sein. Doch in der Realität wartet die Einsamkeit. Als sie für eine Challenge ihren Alltag tauschen, haben sie mit einer Herausforderung nicht gerechnet: ihren Gefühlen füreinander. Während sie ihre Erfahrungen teilen, knistert es gewaltig zwischen ihnen. Doch Holly hat nicht umsonst Mauern um ihr Herz errichtet. Kann Pax sie Stein für Stein einreißen?

    So überwältigend wie die kalifornische Landschaft, so prickelnd wie eine Nacht unter den Sternen, so romantisch wie ein Kuss zum Sonnenaufgang – das ist Romance aus der Feder von Kim Leopold!


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zu „The Colors of your Soul“ ist unglaublich auffällig gestaltet. Nicht, weil es so aufwändig verarbeitet ist, sondern weil dem Leser eine wahre Farbenpracht entgegenstrahlt. Es tummelt sich eine bunte Mischung aus Gold, Rosa, Orange, Rot, Gelb und Pink, teilweise glitzernd, teilweise nicht. Von oben nach unten wirken die verschiedenen Farbverläufe wie dicke Pinselstriche. Der Titel selbst ist ein geschwungenen rosafarbenen und zugleich funkelnden Buchstaben in vier Zeilen über die komplette Front abgebildet worden. Das viele Schimmern und Glitzern erinnert mich vom Image ein bisschen an die Bezeichnung „Stars & Sternchen“. Dieser bunte Stil könnte sehr gut zu Protagonistin Holly passen, auch wenn diese Gestaltung generell Nichts über die Geschichte selbst aussagt. Sollte das die Absicht gewesen sein, fände ich es schade, dass nur sie in der Covergestaltung verewigt worden ist.

    Der Titel bedeutet so viel wie „Die Farben deiner Seele“ und hat irgendwie etwas Poetisches und unter die Haut gehendes inne, was auf eine sehr tiefgreifende Geschichte hoffen lässt. Vielleicht beschäftigt sich die Geschichte auch damit, wie man sich ausdrückt – sei es auf kreative Art, mit Worten oder auf anderem Wege. Der Reihentitel „California Dreams“ spielt zum Einen wahrscheinlich auf das Setting der einzelnen Bände an, zum anderen vielleicht auch auf die großen Leidenschaften der einzelnen Protagonisten. Aber das sind zum Zeitpunkt des Lesestarts erstmal alles nur Vermutungen.


    Charaktere

    Holly Wood ist eine bekannte YouTuberin und gleichzeitig eine absolute DIY-Queen. Sie liebt bunte Deko, ist sympathisch, kreativ und wirkte auf mich ein wenig aufgedreht. Gemeinsam mit ihrem Kater Orlando hat sie ihre Heimatstadt – und damit auch ihre Familie – hinter sich gelassen, um nach Kalifornien zu ziehen und sich ein Business aufzubauen. Seitdem schleppt sie nicht nur einiges an materiellem Ballast mit sich herum, sondern auch auf emotionaler Ebene macht sich regelmäßig die Angst verlassen zu werden breit, nachdem sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Freunden gemacht hat. Neben ihrer Videopräsenz führt Holly auch noch einen kleinen Online-Shop, indem sie einige ihrer DIY-Produkte vertreibt und sich einen kleinen Nebenverdienst aufgebaut hat.

    Pax Pacis, eigentlich heißt er Pascal, ist Minimalist, lebt in einem Van und tourt damit durch die Weltgeschichte. Er genießt seine Freiheit, liebt die Natur und scheint recht bodenständig zu sein. Seit dem Tod seiner Mutter war er der Ruhepol der Familie, doch irgendwann wurde ihm alles zu viel und er musste unbedingt weg. Weg von seiner Familie – seinem Vater, seinen Geschwistern, – um vielleicht endlich mal wieder durchatmen zu können.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war „The Colors of your Soul“ nicht nur der erste Band der „California Dreams“-Reihe, sondern auch das erste Buch von Autorin Kim Leopold. Vorab kann ich sagen, dass es definitiv nicht mein letztes von ihr gewesen sein wird. Die Geschichte ist in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten Holly und Pax, geschrieben, sodass man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden gewinnen kann. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker-leicht, angenehm und überaus flüssig gewesen, sodass ich der Geschichte gut folgen konnte und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Wenn ich gar zu ungeduldig gewesen bin, bin ich selbst auf kurzen Wegen immer mal aufs Hörbuch umgestiegen, weil ich einfach unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Von Anfang an war ich in der Story drin und hatte riesig Spaß. Die landschaftlichen Beschreibungen waren top, eine gute Prise Humor vorhanden und auch die Gefühle haben nicht gefehlt. Was will man also mehr, außer sich vollständig mitreißen zu lassen?

    Inhaltlich fand ich es grandios, wie gut die Vor- und Nachteile eines Influencer-Lebens herausgearbeitet und dargestellt worden sind. Hinzu kam dann noch die großartige Idee des Wohnungs-/Lebenstausch zwischen Holly und Pax und – ich war einfach hin und weg von der Geschichte. Die Protagonisten selbst waren sympathisch, haben neugierig auf ihre Leben gemacht und waren in ihrem Wesen für meine Einschätzung sehr authentisch gehalten. Die Beziehungsentwicklung zwischen #Paxolly ging stetig voran und man könnte deutlich einer Entwicklung ihrer Persönlichkeiten erkennen. Auch die Nebencharaktere haben einen guten Eindruck hinterlassen und ich hoffe, dass wir dem ein oder anderen im Fortgang der Reihe auch nochmal begegnen werden. „The Color of your Soul“ kommt ohne groß übertriebenes Drama aus. Die Handlung war so viel mehr, als ich zunächst erwartet hatte, dass es mich wirklich positiv überrascht hat. Einziges Manko ist für mich ein bisschen gewesen, dass ich mir bei den aufkeimenden Gefühlen zwischen Holly und Pax ein bisschen mehr Intensität gewünscht hätte. Das Kribbeln zwischen ihnen war da, aber noch lange nicht immer. Auch das Ende, wo es nochmal richtig spannend geworden ist, wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehakt und hätte gerne noch weiter ausgeführt werden können. Im Großen und Ganzen konnten mich #Paxolly aber definitiv überzeugen! ♥


    Fazit

    „The Colors of your Soul“ hat mich zwar nicht vollständig vom Hocker gehauen, aber mir insgesamt eine sehr schöne Lesezeit gebracht. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände der „California Dreams“-Reihe – und auch von Kim Leopold lese ich gerne mehr. 😊


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „With you I dream“ von Justine Pust


    Autor/in: Justine Pust

    Titel: With you I dream

    Reihe/Band: Belmont Bay, Band 1

    Genre: New Adult

    Erschienen: April 2022

    ISBN: B09KX5B5Y1


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Manchmal muss alles in Scherben liegen, damit du neu beginnen kannst

    Hals über Kopf verlässt die Studentin Mia New York, um einer toxischen Beziehung zu entkommen. Bei ihrer Adoptivschwester in der Kleinstadt Belmont Bay in Idaho, umgeben von glitzernden Seen und den Rocky Mountains, will sie zur Ruhe kommen. Stattdessen beschert ihr der mürrische, aber irritierend gutaussehende Conner bald ziemliches Herzklopfen. Doch je näher Mia Conner kommt, desto größer werden ihre Zweifel: Ist sie wirklich schon wieder bereit, sich jemandem zu öffnen? Und was verheimlicht ihr Conner, das ihn immer wieder in die endlosen Wälder Idahos zieht?


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover dieses Buches hat einen hellblauen Untergrund, in dessen Vordergrund mittig platziert die Blüte einer Blume in Großaufnahme abgedruckt worden ist. Farblich ist die Blume in einem dunklen Blau gehalten und man kann gut die einzelnen Blütenblätterschichten erkennen. Die Darstellung erinnert mich ein bisschen an Klatschmohn – nur farblich verändert. Die Blüte ragt von der rechten Seite des Covers in die Mitte hinein. Am oberen Rand ist in weißen Blockbuchstaben der Name der Autorin platziert worden, während der Titel selbst in geschwungener Schrift in vier Zeilen, zwei Wörter weiß und zwei Wörter blau, in der Blüte abgedruckt sind.

    Der Titel „With you I dream“ bedeutet zu dt. übersetzt so viel wie „Mit dir träume ich“ und hat einen sehr hoffnungsvollen und zugleich romantischen Anklang. Jemand ist voller Wünsche, die er/sie vielleicht nun beschließt mit einer/m Partner/in auszuleben. Der Reihenname „Belmont Bay“ deutet auf das allgemeine Setting der Buchreihe hin und ist damit selbsterklärend.


    Charaktere

    Protagonistin Mia flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor ihrem gewalttätigen Freund Kevin zu ihrer Adoptivschwester Megan in die Idylle. In New York hatte sie eigentlich Medizin studiert, obwohl sie das so für sich selbst gar nicht wirklich wollte. Nach ihrem Erlebten ist ihre Welt recht düster. Mia ist ängstlich und verletzt, voller Selbstzweifel und Schuldgefühlen. Außer ihrer Schwester hat sie niemanden, denn sie lebte sehr zurückgezogen und hat keinerlei Freundschaften gepflegt. In Belmont Bay kämpft sie nun gegen ihre regelmäßig auftretenden Panikattacken und für einen Neuanfang ihres Lebens.

    Conner lebt schon sein Leben lang in Belmont Bay und arbeitet mittlerweile im städtischen Diner. Er ist meist recht mürrisch, ständig schlecht gelaunt und hat außer Christ, dem Arzt der Stadt, keine wirklichen Freunde. Seine einzigen weiteren engeren Kontakte sind seine Schwester und Nichte, die er regelmäßig besucht. Conner redet nicht viel, verbringt die meiste Zeit mit sich allein, während er gerade sein Haus renoviert. Er hat lange Haare, ist vielseitig tätowiert und verbringt an den Wochenenden sehr viel Zeit mit Wandern im Wald.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war „With you I dream“ das erste Buch von Autorin Justine Pust. Die Geschichte um Mia und Conner ist durchgehend in der ersten Person, aus wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten geschrieben, wobei eindeutig Mias erzählerischer Anteil überwiegt. Trotz dieser gewählten Erzählform war es mir persönlich leider nicht möglich tiefere Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zu nehmen, denn in 90% der Fälle fehlten die Beschreibungen eben dieser. Mir fehlte der Tiefgang – alles war recht platt formuliert und wirkte stellenweise einfach nur dahingeklatscht. Inhaltlich gab es einige sich wiederholende Beschreibungen und ständig hat man auf ein eintreffendes Ereignis gewartet, was in den meisten Fällen leider nicht gekommen ist. Dadurch entstanden einige Längen in denen absolut Nichts passiert ist, die meine Freude auf den weiteren Verlauf der Geschichte Stück für Stück weiter getrübt hat. Insgesamt war der Schreibstil allerdings durchaus okay. Es gab keine größeren Hänger im Lesefluss, dass einzige Problem ist, dass man die Geschichte zwar liest, aber sie einen absolut nicht packen und mitreißen kann.

    Inhaltlich war mir die Geschichte von „With you I dream“ insgesamt einfach viel zu ruhig. Das könnte unter anderem daran gelegen haben, dass eine große Vielzahl an Themen angeschnitten, aber nicht ordentlich ausgeführt oder sogar abgebrochen worden sind. Der grundsätzliche Plot mit Mias Flucht, ihrem versuchten neuen Leben und ihrer Vergangenheitsbewältigung hatte so viel Potential – welches aber leider überhaupt nicht genutzt worden ist. Auch hatte ich ein großes Problem mit Protagonistin Mia selbst. Sie hat Schreckliches erlebt, keine Frage, aber ihr Umgang damit glich für mich einer Katastrophe. Ständig ist sie am Weglaufen, nie wird sie einer wirklich glaubwürdigen ernsten Konfrontation mit ihrer Vergangenheit ausgesetzt. Beide Aspekte haben mich irgendwann tierisch genervt. Mit dem Themenbereich „häusliche Gewalt“ hat man es eigentlich mit einem sehr sensiblen Thema zu tun, aber da der gesamten Geschichte an Tiefgang fehlte – so auch bei diesem Thema. Weder die Betreffende selbst noch die anderen Charaktere der Geschichte gingen meiner Ansicht nach authentisch mit dem Thema um. Das hat mich ziemlich frustriert. Außerdem muss ich leider anmerken, so sehr ich Kleinstadtsettings auch liebe, dass ich ‚Belmont Bay‘ irgendwie unangenehm fand. Klar, eigentlich wirkt es sympathisch, wenn jeder jeden kennt und man sich untereinander gut versteht, aber in diesem Fall war viel zu viel Klatsch und Tratsch damit verbunden, penetrante Fragen oder Vermutungen etc., dass ich mich in diesem Örtchen nicht wohlgefühlt habe. Alles war überspitzt, als hätte man unter Zwang versucht es angenehm zu gestalten – und leider ist das nicht gelungen. Selbst der Theater-Aspekt der Stadt, der grundsätzlich eine gute Idee gewesen ist und ein bisschen Pepp in die Geschichte hätte bringen sollen, hat eher von Mias und Conners Geschichte abgelenkt, als dass er dem Handlungsverlauf insgesamt zugute gekommen wäre. Tja, was soll ich sagen? Ich bin wirklich mit großer Vorfreude und Hoffnung an diese Geschichte rangegangen und wurde, ehrlich gesagt, maßlos enttäuscht. Für mich wird es wohl vorerst auch das erste und zugleich letzte Buch der Autorin gewesen sein.


    Fazit

    Leider hatte ich von „With you I dream“ so viel mehr erwartet, als mir hier letztendlich nur geboten wurde. Die Charaktere waren flach, die Handlung unausgereift und das Setting zu übertrieben. Für mich traurigerweise ein Flop, weshalb ich die Reihe auch nicht weiter verfolgen werde.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen

    Rezension: „The Rules we break“ von Maya Hughes


    Autor/in: Maya Hughes

    Titel: The Rules we break

    Reihe/Band: Fulton University, Band 4

    Genre: New Adult

    Erschienen: Februar 2022

    ISBN: 978-3-7363-1580-8


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Ein einziger Blick könnte alles zwischen ihnen verändern …

    LJ und Marissa sind seit Jahren unzertrennlich. Aber obwohl sie eigentlich keine Geheimnisse voreinander haben, verbergen beide, dass aus ihrer Freundschaft längst Liebe geworden ist. Denn zu tief sitzt die Angst, den wichtigsten Menschen im Leben wegen unerwiderter Gefühle zu verlieren. Außerdem ist Marissas Vater LJs Football-Coach und gar nicht damit einverstanden, dass dieser so viel Zeit mit seiner Tochter verbringt. Wenn LJ jedoch nach seinem Collegeabschluss Football-Profi werden will, ist er auf den guten Willen seines Trainers angewiesen. Aber als Marissa ihre Wohnung verliert, kann LJ nicht anders, als sie bei sich aufzunehmen – obwohl er weiß, dass er mit nur einem Ausrutscher alles, was er sich für seine Zukunft erträumt, verlieren könnte …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zu dieser Geschichte ist in herbstlichen Farben, eine Mischung aus vielen Braun- und Orangetönen gehalten und passt von der Gestaltung her großartig zu den Vorgängerbänden, auch wenn es farblich für meinen Geschmack etwas zu nah an „The Second we met“ ist. Die Front ist erneut in waagerechten Streifen, die wie Pinselstriche wirken, verziert, während der Titel selbst in den einzelnen Bereichen platziert worden ist. In der oberen linken und der unteren rechten Ecke sind in die Mitte hereinragende Blätter und Zweige abgebildet, die in Kombination mit der Farbgebung ein eher herbstliches Feeling hervorrufen.

    „The Rules we break“ wirft als Titel einige Fragen auf. Welche Regeln werden gebrochen und vor allem: In welchem Bereich? Geht es um etwas Kriminelles? Oder nur um Gefühle? Es klingt nach etwas Verbotenem, was die Frage nach dem Inhalt gleich noch ein bisschen reizvoller gestaltet. Ich war auf jeden Fall sehr neugierig, was mich bei LJ und Marissa erwarten würde, denn schon seit drei Bänden sind regelmäßig Andeutungen und Teaser gefallen, sodass ich es kaum aushalten konnte, bis die beiden endlich ihre eigene Geschichte bekommen haben.


    Charaktere

    Marissa ist eine quirlige, freche und loyale junge Frau, die nach einem Brand in ihrem Wohnhaus mit bei ihrem besten Freund LJ und dessen Freunden im ‚Puff‘ eingezogen ist. Sie kann absolut nicht kochen und wenn sie es doch mal wieder versucht, kann man davon ausgehen, dass dabei/danach jemand in Lebensgefahr schwebt. Zu ihren Eltern hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, denn ihre Mutter ist ziemlich egoistisch und hat sich noch nie wirklich um sie gekümmert, während ihr Vater die Familie verlassen hat, als sie gerade acht Jahre alt gewesen ist. Aus diesem Grund ist Marissa zutiefst verletzt, hat sie große Angst vor dem Verlassen werden und lässt niemanden nah genug an sich ran. Trotzdem ist sie gewissermaßen auch ein Teil von LJ’s Familie. Dort wird sie von allen geliebt und das nicht nur, weil sie dem Familienvater mit einer Knochenmarkspende das Leben gerettet hat. Marissa hat eine recht anstrengende Persönlichkeit, oftmals hat sie unerklärlicherweise zickige Phasen und dann ist sie wieder total aufgedreht, was nur schwer nachzuvollziehen gewesen ist.

    LJ und Marissa sind beste Freunde. Seit der Grundschule sind sie für gewöhnlich nur noch im Doppelpack anzutreffen gewesen. Er hat im Vergleich ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Familie und würde alles für sie tun. LJ ist Football-Spieler, zielstrebig, verantwortungsbewusst und fiebert dem Draft entgegen. Auch wenn er eigentlich alles daran setzen müsste, um seine Chancen zu verbessern, kümmert er sich aufopferungsvoll um Marissa und ihre Probleme oder seine Familie. LJ hat einen großen Beschützerinstinkt inne, ist total süß und eigentlich kann sich jeder nur wünschen, jemanden wie ihn zum Freund zu haben.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil von Maya Hughes war auch in diesem Abschlussband wieder sehr locker, leicht und flüssig, sodass ich ein sehr angenehmes Leseerlebnis hatte – zumindest was den stilistischen Teil angeht. Die Geschichte von LJ und Marissa ist durchgehend in der ersten Person, jeweils aus den abwechselnden Sichtweisen der beiden, geschrieben, trotzdem muss ich leider gestehen, dass ich sowohl ihre Gedanken als auch Gefühle teilweise nicht wirklich verstanden habe. Ich konnte nicht die Verbindung zu ihnen aufbauen, wie es in den Vorgängerbänden und mit den dortigen Protagonisten immer der Fall gewesen ist. Aus diesem Grund konnte mich die Geschichte wohl auch nicht wie sonst mitreißen. Es gab zwar einige schöne Dialoge zwischen den Protagonisten, jedoch fehlte mir persönlich sowohl die Spannung als auch ein bisschen die Tiefe. Die Freundschaft zwischen LJ und Marissa war deutlich spürbar, aber sobald es an intensivere Gefühle wie Verliebtsein oder gar Liebe ging … – Sorry, aber mich haben sie damit beide nicht erreichen können.

    Inhaltlich bekam man mit „The Rules we break“ eine Friends-to-Lovers-Romance in Kombination mit einer New-Adult-College-Romance geboten. Beides lese ich sehr gerne, auch wenn das College-Setting ruhig ein wenig ausgeprägter hätte sein dürfen. Gefreut hat mich auch hier wieder, dass wir eigentlich allen bereits bekannten Charakteren aus Band 1, 2 und 3 wiedergetroffen haben und sie auch einen kleinen Anteil an der Geschichte hatten, denn wenn es nach mir ginge, dürfte diese Reihe ruhig noch ein paar weitere Bände haben. Das größte Problem, was ich diesmal leider mit der Geschichte hatte, bezog sich auf das Verhalten von LJ und Marissa miteinander. Immer sind sie darauf bedacht sich gegenseitig zu beschützen und haben aus diesem Grund auch eine ganze Menge Geheimnisse voreinander und lügen einander an. Ein Aspekt, der in so einer engen Freundschaft wie die beiden sie haben sollen, ein absolutes No-Go ist und jegliche Freundschaft für mich nicht wirklich glaubwürdig gestaltet. Beide Protagonisten waren in ihren Grundzügen zwar sympathisch, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, als würden sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln, denn ihre Situation ist nunmal schon seit Ewigkeiten dieselbe. Irgendwann hat mich auch dieses ständige Bestreiten der Gefühle füreinander nur noch genervt, weil eben das Gegenteil anhand der einzelnen Beschreibungen offensichtlich gewesen ist. Gerade in Bezug auf Marissa fand ich ihr Verhalten und ihre Gefühlsregungen (oder auch Stimmungsschwankungen) größtenteils viel zu überzeugen und für den Leser nicht unbedingt authentisch dargestellt. Tja, da es leider die Protagonisten gewesen sind, die mir am meisten Probleme bereitet haben, wurde mein Lesevergnügen dadurch bei diesem letzten Band der „Fulton University“-Reihe leider etwas geschmälert. Trotzdem werde ich Reihe insgesamt in positiver Erinnerung behalten!


    Fazit

    Leider bleibt der Abschluss der „Fulton University“-Reihe um einiges hinter seinen Vorgängerbänden zurück. Teilweise war ich wirklich berührt von der Geschichte, teilweise konnte sie mich aber auch überhaupt nicht überzeigen. Schade! – aber trotzdem in Ordnung.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Bridgerton: Der inoffizielle Guide für alle Lords & Ladys“ von Charlotte Browne


    Autor/in: Charlotte Browne

    Titel: Bridgerton: Der inoffizielle Guide für alle Lords & Ladys

    Genre: Sachliteratur

    Erschienen: März 2022

    ISBN: 978-3-453-42649-8


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Die Ballsaison ist eröffnet! Wie man elegant in Ohnmacht fällt

    Wie man mithilfe eines Fächers unauffällig flirtet

    Wie man einen echten von einem falschen Gentleman unterscheidet
    Diese und viele weitere überlebenswichtige Tipps und Tricks finden sich in diesem unverzichtbaren Leitfaden für alle Lords und Ladys.


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover des „Bridgerton-Guide“ ist von hellblauem Untergrund, in dessen unterer Hälfte der Titel in vier Zeilen platziert worden ist. Das Wort „Bridgerton“ ist in weißen großen Blockbuchstaben geschrieben, während die restlichen Worte bzw. der Untertitel in weißer Schreibschrift abgedruckt worden ist. Vom oberen Rand der Buchfront ragen über die komplette Breite lilafarbene Blumenweiden ins Cover hinein. Darunter ist zwischen diesen und den Titelangaben im Hintergrund ein großes helles Herrenhaus mit weitläufiger Treppe abgebildet, in dessen Vordergrund drei Personen abgebildet sind. Linksseitig ein Mann, vermutlich ein Lord, der gerade den Hut zum Gruße hebt. Rechtsseitig zwei Damen in prächtigen Kleidern, creme- und rosafarben, wovon eine einen Fächer hält und die andere einen Schal um ihre Schultern gelegt hat.

    Der Titel „Bridgerton: Der inoffizielle Guide für alle Lords & Ladys“ beschreibt letztendlich schon genau, worum es geht. Die Serie „Bridgerton“, die seit ihrem Erscheinen vor knapp zwei Jahren in aller Munde ist, bietet einiges an Gesprächsstoff, aber vielleicht nicht ausreichend Informationen, um das damalige Zeitgeschehen besser einordnen und verstehen zu können. Aus diesem Grund erhoffte ich mir einige interessante Einblicke in die Regency-Ära und Dinge, die man der Serie oder den Büchern so bisher nicht entnehmen hätte können.


    Aufbau und Idee

    Der ‚inoffizielle Guide‘ zur Serie ist in zwölf Kapitel unterteilt, die Einblicke in die unterschiedlichsten Themenbereich der Regency-Zeit liefern sollen, um ein besseres Zeitverständnis beim Leser hervorzurufen. So handelt ein Kapitel z. B. von den historischen Gegebenheiten, ein anderes übersetzt Begriffe in unser heutiges Sprachverständnis oder gibt Hinweise zur damals aktuellen Etikette. Auch gibt das Inhaltsverzeichnis den Hinweis, dass man Einblicke in bestimmte Serienmomente und -schauplätze gewinnen kann, auf die ich sehr neugierig gewesen bin. Damit man nicht nur mit rein geschichtlichen und sachlichen Fakten überrannt wird, sind in den einzelnen Kapitel oder auch zum Kapitelabschluss immer wieder kleinere Tests, Quizze, Ausmalbilder oder Spiele eingebaut worden. Zum Beispiel kann man testen, welchem Bridgerton-Charakter man am ähnlichsten ist oder auch seine eigene Kleidung der Regency-Zeit entwerfen.


    Umsetzung

    Das Buch ist im Format eines kleinen Taschenbuchs als Hardcover gebunden worden. Es erinnerte mich stark an eine Art ‚Taschenlexikon‘ für unterwegs oder eine kleine Lernhilfe, um mal schnell etwas nachschlagen zu können. Generell ist das Buch äußerlich sehr passend gestaltet worden. Das Cover erinnert stark an das Bridgerton’sche Herrenhaus und auch die dargestellten Personen in ihrer Kleidung passten gut zur Serie. Die lilafarbenen Blumenweiden haben sich nicht nur am Cover gefunden, sondern haben auch jedes neue Kapitel über der jeweiligen Überschrift abgedruckt mit eingeleitet. Diese Wiederverwendung auch im inneren des Buches hat mir gestalterisch sehr gut gefallen.

    Inhaltlich startete der ‚inoffizielle Guide‘ mit den historischen Gegebenheiten des frühen 19. Jahrhunderts, gepaart mit einigen begrifflichen Erklärungen und den typischen Verhaltensweisen der damaligen Zeit. Die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse wurden kurz und prägnant zusammengefasst geschildert und durchaus interessant aufbereitet. Der Schreibstil von Charlotte Browne war größtenteils sehr sachlich gehalten, nicht sonderlich mitreißend, aber auf locker und leicht verständlich. Mein Lesefluss war insgesamt recht angenehm, jedoch merkt man stark, dass die Autorin dieses Buches hauptberuflich Journalistin ist, denn verschiedene Passagen wirkten trotz dem Versuch etwas Humor mit hineinzubringen recht steif. Als es inhaltlich weiter zu verschiedenen zeitlich gesehen wichtigen Persönlichkeiten und mit ihnen verbundenen Skandalen ging, war der Schreibstil leider in den betreffenden Kapitel etwas eintönig. Viele Beschreibungen doppelten sich oder waren je Abschnitt in sehr ähnlichem Ausdruck vorhanden. Auch war mir die Menge an Beispielen etwas zu viel und im weiteren Verlauf dieser Kapitel wurde mir zunehmend langweiliger. Der dritte Bereich des Guides war geprägt von geheimen Botschaften, Gefühlen und modischen Fragen und ich muss gestehen, dass ich diese Kapitel nicht sonderlich intensiv gelesen habe. Vielleicht fragt ihr euch – warum? Weil ich die meisten darin beschriebenen Dinge bereits wusste. Wer sowohl die Bücher der „Bridgerton“-Reihe gelesen und zusätzlich auch noch die ersten beiden Staffeln der Serie gesehen hat und dabei auch nur halbwegs aufmerksam gewesen ist, dem dürften die meisten Erklärungen bereits bekannt gewesen sein und nicht sonderlich viel Neues an Informationen übermittelt haben. Auch fand ich es sehr schade, dass in diesem Buch zwar Bezug zu den Handlungsorten der Serie genommen worden ist, jedoch die eigentlichen Handlungsstränge der „Bridgerton“-Geschichten absolut nicht aufgegriffen worden sind. Da hatte ich mir im Großen und Ganzen einfach wesentlich mehr Bezüge gewünscht und nicht nur rein sachliche Fakten. Die Einbindung von Persönlichkeitstests, Quizfragen oder auch Ausmalbildern zur Abgrenzung der einzelnen Kapitel empfand ich als Auflockerung der sachlichen Informationen sehr gut, jedoch bin ich persönlich niemand, der in ein Buch malt oder reinschreibt, weshalb es zwar eine schöne Idee gewesen, von mir allerdings nur lesend genutzt worden ist.


    Fazit

    Der „Bridgerton-Guide“ stellte sich für mich letztendlich als etwas ganz anderes heraus, als ich erwartet hatte. Es war durchaus unterhaltsam und historisch gesehen informativ, aber für mich leider eher eine enttäuschende Ausführung. Ich hatte mir mehr inhaltliche Bezüge und weniger offensichtliche Informationen erhofft.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „A Place to Love“ von Lilly Lucas


    Autor/in: Lilly Lucas

    Titel: A Place to Love

    Reihe/Band: Cherry Hill, Band 1

    Genre: New Adult

    Erschienen: Mai 2022

    ISBN: 978-3-426-52861-7


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Plattform Vorablesen zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Where our hearts meet – Willkommen auf Cherry Hill

    Seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren leitet Juniper (June) McCarthy mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Cherry Hill, die Obstfarm der Familie. Die 25-jährige liebt die Farm im ländlichen Colorado, und sie fühlt sich verantwortlich für das Familienunternehmen, das ihrem Vater so viel bedeutet hat und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Deshalb hat sie damals auch ihrer großen Liebe Henry unter einem Vorwand den Laufpass gegeben, um seinen Zukunftsplänen in Wales nicht im Weg zu stehen. Als er jedoch eines Tages auf Cherry Hill auftaucht, stürzt er June in ein absolutes Gefühlschaos …


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover von „A Place to Love“, dem ersten Band der „Cherry Hill“-Reihe hat einen beigefarbenen Untergrund, in dessen Mitte sich zwei knallgelbe mitteldicke Pinselstriche von links nach rechts über die Front ziehen. In ihnen steht in weißen Buchstaben der Titel geschrieben, die ersten drei Worte in Schreibschrift und das letzte in großen Druckbuchstaben. In einem dunklen rot ist darunter der Name der Autorin abgedruckt und darüber, etwas heller, das Genre. In der linken oberen und der rechten unteren Ecke ragen einzelne Sträucher in die Covermitte hinein. Hellgrüne und braune Blätter zieren die dünnen kleinen Zweige und tragen sowohl weiße Blüten als auch dunkelrote Beeren zur Schau.

    Der Titel bedeutet zu dt. übersetzt so viel wie „Ein Ort zu Lieben“. Es könnte es auf einen ganz bestimmten Lieblingsort hindeuten oder auch auf einen Ort, dem man absolut nicht widerstehen kann. Mit „Cherry Hill“ als Reihentitel ist wohl eben genau dieser bestimmte Ort gemeint und ich freue mich darauf, ihn in dieser Geschichte gleich kennenzulernen. Das Cover hinterlässt insgesamt einen ländlichen und zugleich idyllischen Eindruck, schürt gleichzeitig die Lust auf eine entspannte Geschichte ohne allzu viele Dramen. Äußerlich war ich auf jeden Fall direkt verliebt.


    Charaktere

    Juniper McCarthy, von allen eigentlich nur June genannt, trägt seit drei Jahren eine große Last auf ihren Schultern. Seit dem Tod ihres Vaters führt sie die kleine Obstfarm ‚Cherry Hill‘ gemeinsam mit ihrer Mutter und zwei Schwestern, während sie ihre eigenen Bedürfnisse und ihr Leben stets hinten anstellt. Sie agiert vollkommen selbstlos, ist verantwortungsbewusst und würde absolut alles für ihre Familie tun. June mag es nicht neue Risiken einzugehen, ist oft gestresst und unterstützt nur selten eine neue Idee für die gemeinsame Farm.

    Henry Bennett ist die große Überraschung in der ersten Geschichte um die Cherry Hill Farm. Er kommt aus Wales und seine Familie besitzt eine bekannte Destillerie, die er nach dem Rücktritt seines Vaters einmal übernehmen soll. Auch Henry ist seine Familie äußerst wichtig, weshalb er manchmal sein eigenes Glück zurückstellen oder sein Leben auf ‚Pause‘ setzen muss, jedoch legt er meist eine recht entspannte Art an den Tag. Er ist immer überpünktlich und seit June in sein Leben getreten ist, hatte sie schon immer Priorität für ihn.


    Schreibstil und Handlung

    Nachdem ich die „Green Valley Love“-Reihe von Autorin Lilly Lucas geradezu inhaliert habe, war ich Feuer und Flamme als ich hörte, dass es eine neue Reihe mit vergleichsweise ähnlichem Setting geben würde. Auch im ersten Band der neuen „Cherry Hill“-Reihe war der Schreibstil mal wieder wundervoll locker-leicht, angenehm und überaus flüssig. Ich bin förmlich durch die einzelnen Seiten und Kapitel geflogen und konnte die Geschichte nur schwer aus der Hand legen. Spätestens nach den ersten paar Kapiteln, die auch das Ende der veröffentlichten Leseprobe darstellten, war ich regelrecht mitgerissen, neugierig auf mehr und war direkt von June und Henry gefesselt. Besonderes Highlight bei den Kapitel sind für mich an jedem Anfang die kleinen abgedruckten Blumen gewesen, die das Buch auch von Innen wundervoll und passend zum Cover gestaltet haben. Auch die Länge eben dieser war äußerst angenehm und hat meinen Lesefluss noch ein wenig mehr gefördert. Die Geschichte von „A Place to Love“ ist ausschließlich in der ersten Person aus der Sichtweise von June geschrieben, sodass man einen sehr tiefen Einblick in ihren Charakter und auch ihre Gedanken und Gefühle gewinnen konnte. Ein klein wenig hat mir eine zweite, vorzugsweise Henrys, Perspektive gefehlt, aber alles was man gerade von ihm wissen wollte/musste wurde trotzdem übermittelt und ist so nicht negativ ins Gewicht gefallen. Lilly Lucas schafft es nicht nur wunderbar ernste Themen und humorvolle Momente in großartige Dialoge zu verwandeln, sondern auch ein malerisches ländliches Setting zu gestalten, in dass man sofort eintauchen kann, wenn man nur einmal die Augen schließt. Stilistisch war ich im Großen und Ganzen wirklich wieder sehr begeistert. Auch gut gefallen hat mir, dass Szenen aus der Vergangenheit komplett in kursiver Schrift gedruckt worden sind, sodass man sie, mal abgesehen von der zusätzlichen Kapitelüberschrift, sehr gut von den Gegenwartsszenen unterscheiden konnte.

    Inhaltlich war „A Place to Love“ ein absolutes Wohlfühlbuch, wie man vielleicht schon an meinen bisherigen Beschreibungen erahnen konnte. Beim Lesen fühlte es sich an, als würde man nach Hause kommen und das ist und bleibt einfach ein ganz besonderer Charme. Bei June und Henry hatte man es mit einer Second-Chance-Romance zu tun, die meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt worden ist. Es gab einen bunten Mix aus den verschiedensten Gefühlen, aber nicht zu ausufernd oder übertrieben. Themen wie z.B. Familie, Zusammenhalt, Liebe, Vertrauen und Loyalität spielten eine große Rolle und wurden von einem großartigen Kleinstadtsetting gut unterstützt. Die Charaktere der Geschichte, seien es Haupt- oder Nebencharaktere, haben mich durchweg überzeugt. Sie waren nett, sympathisch und gleichzeitig in ihrem Verhalten recht authentisch ausgestaltet, dass man sie gerne mal auf der Straße treffen würde. Irgendwie geradezu perfekt unperfekt mit ihren kleinen Ecken und Kanten, wie sie nunmal jeder Mensch vorzuweisen hat. Kleinere Dramen haben die Spannung der Geschichte die ganze Zeit über aufrecht erhalten, waren nicht zu übertrieben, dass man nicht davon genervt gewesen ist und als man dann zum Ende kam, ging für meinen Geschmack alles ein wenig zu schnell, aber auch das hat der Geschichte im Gesamtbild keinen Abbruch getan. Was soll ich sagen? Ich bin verliebt. In June. In Henry. In die Farm. In Lilac und Poppy. Selbst in Flynn und Javier. Ich freue mich schon sehr, wenn es ganz bald mit Band 2 und 3 der „Cherry Hill“-Reihe weitergeht und schließe bis dahin nicht aus, dass ich das Buch direkt noch einmal rereaden werde.


    Fazit

    Ein wundervoll mitreißender Auftakt der neuen Reihe von Lilly Lucas! Eine Geschichte zum Abschalten und Entspannen, die einen zum Träumen einlädt und in die ländliche Gegend Colorados entführt. Ich habs geliebt und freue mich auf mehr! ♥


    Bewertung: 5 YYYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Maybe you, Finally us“ von Philippa L. Andersson


    Autor/in: Philippa L. Andersson

    Titel: Maybe you Finally us

    Reihe/Band: Colorado Kisses, Band 2

    Genre: Erotischer Liebesroman

    Erschienen: März 2022

    ISBN: 978-3-98595-318-9


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Ivy Rivers hat endlich ein Zuhause, Freunde und einen tollen Job gefunden. Nur eine Sache fehlt ihr noch zu ihrem Glück, und dafür braucht sie Hilfe – von Ken McNamara, groß, gut gebaut, smart und der perfekte Kandidat für ihr Vorhaben … und ein Aufreißer. Warum nur stellt der Playboy dann plötzlich Bedingungen an sie? Und woher kommen all die Gefühle?


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover zu „Maybe you, Finally us“ ist genau wie sein Vorgänger sehr schlicht gehalten. Der komplette Untergrund ist schwarz, während am oberen Rand einige roségoldene Blütenzweige ins Bild hineinragen. Der Titel sowie die Autorin sind mittig platziert, letztere Angabe in weißer Schriftfarbe.

    „Maybe you, Finally us“ beschreibt als Titel für mich bereits ein sehr hohes Maß an emotionaler Tiefe. Übersetzt bedeutet er so viel wie „Vielleicht du, endlich wir“ und ließ mich auf eine bunte Gefühlsmischung und große Entwicklungen hoffen und irgendwie auch auf eine Geschichte, bei der man seine eigenen Entscheidungen hinterfragen muss, um ans Ziel zu gelangen. Mit diesem Band ist die „Colorado Kisses“-Dilogie leider auch schon abgeschlossen, lässt uns aber noch einmal in die wunderschöne Idylle von Telluride in Colorado reisen, passend zur Titelgebung der Reihe.


    Charaktere

    Ivy Rivers ist die beste Freundin von April und wir durften sie bereits im ersten Band der „Colorado Kisses“-Dilogie kennenlernen. Sie ist eine sehr starke und selbstbewusste Persönlichkeit, der es schwer fällt, anderen Menschen zu vertrauen. Gerade in Bezug auf Männer und deren Treue hegt sie große Vorurteile, weshalb sie auch oftmals ein recht zickiges Verhalten an den Tag legt. Ivy trägt einige unverheilte seelische Wunden aus ihrer Vergangenheit mit sich herum. Sie versucht sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn sie es nicht immer leicht im Leben hatte. Insgesamt erschien Ivy mir stellenweise von allem etwas zu viel – zu dramatisch, zu empfindlich, zu egoistisch –, was ihren Charakter recht anstrengend hat werden lassen.

    Ken McNamara ist ein absoluter Traummann, obwohl er in seiner Vergangenheit zutiefst verletzt worden ist und danach eine etwas längere Playboy-Phase ausgelebt hat. Er ist ungemein attraktiv, hat das ein oder andere Tattoo und muss sich um Geld keine Sorgen machen. Ken hat einen großen Beschützerinstinkt und ein gutes Herz. Er ist verständnisvoll, kann seine Gefühle gut ausdrücken und wünscht sich endlich die Frau seiner Träume an seiner Seite zu haben …


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil von Philippa L. Andersson war wieder einmal locker, leicht und durchgehend flüssig, sodass ich der Geschichte von Ivy und Ken angenehm folgen konnte und sie geradezu verschlungen haben. Die Kapitel hatten eine für mich passende Länge und ließen mich, in der Erzählperspektive der ersten Person aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, Ivy und Ken auf ihrem Weg begleiten. Die gewählte Erzählform sorgte dafür, dass ich sowohl ihre Handlungen als auch Gedankengänge Stück für Stück nachzuvollziehen lernte und mich gut in beide Charaktere und ihre jeweilige Situation hineinversetzen konnte. Die Autorin schaffte eine wunderbare Kombination aus humorvollen Szenen, tiefgehenden Dialogen und traumhaft schönen Szenenbeschreibungen, sodass man sich geradewegs zu den einzelnen Personen nach Telluride träumen konnte.

    Inhaltlich war ich zunächst davon begeistert, dass man nicht nur Ivy und Ken als Protagonisten wiedergetroffen hat, sondern auch neue Einblicke in das nun gemeinsame Leben von April und Cole gewinnen konnte. Aber natürlich ging es in „Maybe you, Finally us“ hauptsächlich um Ivy und Ken. Die beiden tanzen seit längerer Zeit umeinander herum, ohne dass Ivy bereit ist der Sache zwischen ihnen eine Chance zu geben. Hinzu kommt ein für sie überraschendes und vor allem schwieriges gesundheitliches Thema, was sie ihre Einstellung überdenken lässt … Ich möchte nicht spoilern, worum es sich bei diesem Themenbereich handelt, kann allerdings sagen, dass dieser auf angemessene Art und Weise ausgearbeitet wurde. Intensive Gefühle wurden zwar übermittelt, aber gleichzeitig nicht zu schwer, dass man sich davon hätte erdrückt fühlen können. Da ist ein sehr angenehmer Bogen gelungen, auch wenn ich persönlich gerne noch ein paar mehr Informationen darüber gehabt hätte – allerdings vermute ich, dass dann vielleicht der Fokus der Geschichte verschoben worden wäre. Mit Ivy und Ken haben wir eine Liebesgeschichte begleiten dürfen, bei der sich nur schwer differenzieren ließ, ob es sich nun um Enemies-to-Lovers oder doch um Friends-to-Lovers handelt, aber wahrscheinlich wissen die beiden das selbst nicht so genau. Ivy war schließlich, wie in den Charakterbeschreibungen bereits angemerkt, nicht die einfachste Persönlichkeit, was einen gemeinsamen Nenner zu finden teilweise wirklich schwer gemacht hat. Aus diesem Grund hat mir Ken stellenweise auch echt leidgetan und ich bin sehr froh, dass Ivy letztendlich doch eine gute Entwicklung hingelegt hat. Insgesamt war ihre Geschichte eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Hitzige Schlagabtäusche und knisternde Momente ließen die Funken förmlich sprühen und haben eine Handlung erschaffen, bei der man als Leser das Buch kaum aus der Hand legen konnte.


    Fazit

    Eine angenehm romantische, leicht erotisch angehauchte Lovestory mit ernstem Thema und traumhaft winterlichem Setting. Einzig Protagonistin Ivy war stark gewöhnungsbedürftig, weshalb es für ihr Verhalten leider Abzüge gegeben hat. Trotzdem freue ich mich immer auf neue Bücher der Autorin! 😊


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Für immer ein Teil von dir“ von Colleen Hoover


    Autor/in: Colleen Hoover

    Titel: Für immer ein Teil von dir

    Genre: New Adult

    Erschienen: Februar 2022

    ISBN: 978-3-423-26330-6


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag für ein Lesewochenende auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Ich rücke ein Stück näher an seinen Mund. „Und wer bist du?“

    „Ledger“, sagt er, bevor er meine Vergangenheit aufreißt, die Überreste meines Herzens herauszerrt und zu Boden fallen lässt und mich dann küsst.

    Eine bewegende Geschichte über Schuld, die schiere Unmöglichkeit zu verzeihen – und über eine Liebe, die nicht sein darf.


    Eine junge Mutter, die um ihr Kind kämpfen muss – und eine intensive Achterbahnfahrt der Gefühle …

    Fünf Jahre nach dem tragischen Verlust ihrer großen Liebe Scott kehrt Kenna an den Ort des Geschehens zurück. Ihr einziger Wunsch: endlich ihre vierjährige Tochter, die bei Scotts Eltern lebt, in die Arme schließen. Gleich am ersten Abend trifft sie auf Ledger, den ersten Mann, zu dem sie sich seit Scotts Tod hingezogen fühlt – und er sich umgekehrt auch zu ihr. Doch Kenna erkennt schnell: Ledger ist der eine Mann, von dem sie sich fernhalten sollte. Der eine, der der Schlüssel zu ihrem Lebensglück oder ihrem Unglück sein könnte …


    Buchtitel und Coverdesign

    Der Untergrund des Covers ist vollständig in hellblauer Farbe gehalten. Der Titel erstreckt sich mittig in lilafarbenen Großbuchstaben vierzeilig über die komplette Buchfront. Darüber ist in dunkelblauer Schrift die Autorin genannt. Rings herum um all diese Angaben sind herumfliegende lilafarbene Vögel platziert worden. Vögel vermitteln mir meist ein Gefühl von Freiheit und der Coveruntergrund könnte einen strahlend blauen Himmel darstellen.

    „Für immer ein Teil von dir“ als Titel hinterlässt direkt ein schweres Gefühl bei mir. In Kombination mit dem Klappentext ist zugleich deutlich zu erahnen, worum es sich in der Geschichte drehen wird. Die kleine Tochter, der letzte Teil des verstorbenen Freundes, die wichtigste Person in Kennas Leben. Ich erwartete eine hochgradig emotional und äußerst tiefgründige Geschichte und war unglaublich neugierig, als ich mit dem Lesen begonnen habe.


    Charaktere

    Kenna Rowan ist 26 Jahre alt und wurde gerade nach fünf Jahren Gefängnis aufgrund eines schweren Unfalls wieder entlassen. Sie ist gebrochen, hilflos und muss irgendwie wieder zurück in ein normales Leben finden. Sie schreibt Tagebuch, eher Briefe an ihren verstorbenen Freund, und setzt alles daran, um endlich ihre kleine Tochter kennenzulernen. Kenna ist in einer nahezu aussichtslosen Situation gefangen, voller Schuldgefühle und kämpft doch jeden Tag weiter für ihren größten Wunsch.

    Ledger Ward ist 28 Jahre alt und war der beste Freund von Scott. Seit dessen Tod hat er es sich zur Aufgabe gemacht für seine kleine Tochter Diem zu sorgen und ist immer für sie und seine Eltern dagewesen. Er ist Besitzer einer Bar, gleichzeitig Trainer von Diems Softballteam und baut sich außerdem gerade am Stadtrand ein eigenes Haus. Ledger ist ein absoluter Sturkopf und setzt alles daran, um Kenna weiter zu hassen und von ihrer kleinen Tochter fernzuhalten.


    Schreibstil und Handlung

    Dieses Buch war für mich das dritte aus der Feder von Colleen Hoover und zugleich das erste ‚normale‘ bzw. für sie typische, denn bisher waren mir nur „Verity“ und „Layla“ bekannt. Schon ab der ersten Seite hat die Geschichte eine unglaublich düstere Atmosphäre erzeugt, die einen geradezu in ihren Bann gezogen hat. Locker, leicht und gleichzeitig flüssig bin ich durch die einzelnen Kapitel geflogen, die in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen von Kenna und Ledger, geschrieben worden sind. Durch die gewählte Erzählperspektive konnte man einen sehr guten Einblick in beide Charaktere gewinnen und sich außerdem gut in ihre jeweils unterschiedlichen Situationen hineinversetzen. Mit der Geschichte von Kenna und Ledger hatte ich ein angenehmes Lesevergnügen. Stellenweise gab es zwar einige beschreibende Wiederholungen, aber durch die lang anhaltende Spannung, da man viele Dinge erst im weitere Verlauf der Handlung erfahren hat, sind diese kaum aufgefallen oder haben die Lesefreude beeinträchtigt. Zusätzlich zur Spannung kam noch eine äußerst mitreißende emotionale Tiefe, die mich mehrmals fast zu Tränen gerührt hätte, wie ich es so nicht erwartet hatte. Diese Geschichte ist eine intensive Mischung aus den verschiedensten Gefühlen, wie Wut, Trauer, Hass, verschiedene Ängste, etc., die einem alles abverlangen kann.

    Inhaltlich beschäftige sich „Für immer ein Teil von dir“ intensiv mit den Themen Neuanfang und Vergebung. Für mich ein absolutes Gefühlschaos, da es der Geschichte an Tiefgründigkeit definitiv nicht gefehlt hat. Die Protagonisten Kenna und Ledger waren für mich beide sehr authentisch dargestellt und auch die Nebencharaktere waren größtenteils sehr sympathisch. Besonders Kenna kleine neue Freundin aus dem Supermarkt hatte es mir angetan. Stark negativ aufgefallen sind mir allerdings die Eltern von Scott, die gewisse Teile der Geschichte einfach unerträglich gemacht haben und mit etwas zu übertrieben waren. Auch die Kennas Weiterentwicklung und die Beziehungsentwicklung zwischen ihr und Ledger sind jeweils sehr gut dargestellt worden und waren insgesamt nachvollziehbar. Einziges Manko war für mich wohl noch das Ende, denn da ging mir alles einfach viel zu schnell und war eher nach dem Motto „Friede-Freude-Eierkuchen“, als dass ich es wirklich realistisch empfinden konnte. Für mich hat dieser Abschluss der Geschichte einen kleinen Dämpfer verpasst, dem man sicher mit einer leichten Veränderung aus dem Weg hätte gehen können.


    Fazit

    „Für immer ein Teil von dir“ war mein erstes ‚normales‘ CoHo-Buch und lässt mich den Hype um ihre Bücher so langsam verstehen. Auch wenn mich die Geschichte nicht zu vollen 100% von sich überzeugen konnte, lese ich gerne mehr von Colleen Hoover und bin gespannt, was mich noch alles erwarten wird.


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Summer of Hearts & Souls“ von Colleen Hoover


    Autor/in: Colleen Hoover

    Titel: Summer of Hearts & Souls

    Genre: Young Adult

    Erschienen: April 2022

    ISBN: 978-3-423-74078-4


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag für ein Lesewochenende auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    „Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Leute auf der Welt gibt, die so sind wie ich“, sagt Samson.

    „Du denkst, dass wir uns ähnlich sind?“ Ich bin versucht zu lachen, aber seine Miene ist todernst.

    „Ich glaube, wir sind uns viel ähnlicher, als du denkst Beyah.“

    Nie hätte Beyah gedacht, dass ausgerechnet Samson, der superreiche, attraktive Nachbar ihrer neuen Stieffamilie, ähnliche Abgründe in sich trägt wie sie selbst …


    Herzen haben keine Knochen, sie können nicht brechen – oder doch?

    Von der Trailersiedlung in die Welt der Rich Kids: Nach dem Tod ihrer Mutter bleibt der achtzehnjährigen Beyah nichts anderes übrig, als zu ihrem Vater zu ziehen. Dem Vater, den sie kaum kennt und der mit seiner neuen wohlhabenden Familie auf einer Halbinsel vor der texanischen Küste lebt. Wider Erwarten birgt die Welt der Schönen und Reichen mehr Überraschungen, als Beyah gedacht hätte. Zum Beispiel Sarah, ihre neue Stiefschwester, die so gar nicht dem Klischee der Rich Kids entspricht. Oder ab ihr Nachbar Samson: Je näher sie ihm kommt, desto mehr ahnt sie, dass hinter der Fassade des Sonny Boys ein ganz Anderer steckt – und dass das Geheimnis, das ihn umgibt, sie beide in die Tiefe reißen könnte …


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover von „Summer of Hearts & Souls“ zeigt einen traumhaft schönen Sonnenauf- oder -untergang am Meer. Es ist farblich eine bunte Mischung der verschiedensten Farbtöne und passt unglaublich gut zusammen. Die Autorin ist am oberen Rand der Buchfront genannt, während der Titel die Mitte und den unteren Bereich in Großbuchstaben einnimmt. Die Großbuchstaben wirken leicht verwässert, weil in ihnen und dem Hintergrund sich Wellen zu bewegen scheinen.

    Der Titel selbst lässt auf eine romantische Sommerliebe hoffen, geht zugleich aber schon viel tiefer. Ich erwartete etwas unglaublich Tiefgründiges, da ich bei CoHo-Büchern, auch wenn ich noch nicht allzu viele gelesen habe, einen sehr hohen Maßstab habe, voller intensiver Gefühle und eine Menge Liebe, die mich für sich einnehmen und gewinnen kann.


    Charaktere

    Beyah ist gerade 18 Jahre alt und in einem Trailerpark aufgewachsen. Ihre Mutter war stark drogenabhängig und sie hatte kaum Freunde und nahezu kein Geld, sodass jeder Tag ein neues Kampf ums Überleben gewesen ist. Beyah spielt sehr gerne Volleyball, was ihr auch ein Stipendium fürs College im nächsten Jahr eingebracht hat. Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie zu ihrem Vater nach Texas, allerdings fällt es ihr sehr schwer neues Vertrauen zu fassen. Ihr Leben war nie einfach, was sich auch in ihrer stillen und zurückhaltenden Art stark widerspiegelt.

    Samson ist schätzungsweise Anfang 20 und arbeitet als House-Sitter und erledigt diverse Reparaturen und Einkäufe für ältere Menschen, bis er im Sommer zum Militär gehen will. Es scheint, als wäre er ein reicher Sunnyboy, der das Leben genießt. Er liebt Sonnenaufgänge und das Meer abgöttisch, legt insgesamt aber auch eine sehr stille und zurückhaltende Art an den Tag. Er ist unglaublich geheimnisvoll und gibt kaum etwas über sich und sein Leben preis, was Stück für Stück auf ein großes Geheimnis vermuten lässt.


    Schreibstil und Handlung

    Der Einstieg in die Handlung erfolgte sehr schnell und direkt. Bereits im ersten Kapitel hatte man Beyahs Situation fast komplett überblickt und auch Bekanntschaft mit einer Menge unterschiedlicher Emotionen gemacht. Der Schreibstil von Colleen Hoover war in diesem Buch sehr ruhig und entspannt, nicht sonderlich aufgeregt, was stellenweise für ein paar Längen gesorgt hat. Beyahs Geschichte ist durchgehend in der ersten Person aus ihrer Perspektive geschrieben und sorgte für einen tiefen Einblick in ihre Persönlichkeit. Ich muss gestehen, dass ich nicht immer all ihre Gedanken und Gefühle so gut nachvollziehen konnte, was aber vielleicht auch an dem Extrem ihrer Situation gelegen hat. Insgesamt legte die Handlung für mich ein eher kontrastreiches Tempo an den Tag. Während zu Anfang und Ende der Geschichte so einiges passierte, war die Mitte des Buches eher auf belanglose Freizeitaktivitäten der Charaktere beschränkt und brachte nicht sonderlich viel Spannung oder Unerwartetes mit sich. Zwischen den Protagonisten entstanden, zumindest für meinen Geschmack, zu schnell zu intensive Gefühle, obwohl beide vergangenheitsbedingt eigentlich nicht schnell Vertrauen fassen – was ein ziemlich großer Kontrast gewesen ist. Am Ende selbst ging alles ziemlich schnell und für meinen Geschmack war es auch etwas arg unrealistisch, dass nach all der langen Zeit noch alles beim Alten gewesen sein soll. Auch wäre ich selbst wahrscheinlich nie an Samson ‚hängengeblieben‘, denn mit der Zeit ging mir seine geheimnisvolle Art eher auf die Nerven, als dass ich neugieriger auf seine Vergangenheit geworden wäre. Zusätzlich dazu hat Beyah in der Geschichte zwar eine größere Weiterentwicklung durchgemacht, allerdings wurde diese in der Story selbst nicht sonderlich thematisiert und auch ihre Vergangenheit nicht wirklich aufgearbeitet. Die Nebencharaktere hingegen empfand ich durchweg als sympathisch und habe sie, insbesondere Stiefschwester Sarah, sehr gern gehabt. Tja, was soll ich sagen … eigentlich eine Geschichte, die durchaus Tiefe hätte haben können, meine Erwartungen aber leider nicht erfüllen konnte.


    Fazit

    Mein mittlerweile viertes Buch von CoHo konnte mich diesmal leider nicht wirklich von sich überzeugen. Das Erzähltempo passte nicht, die Handlung plätscherte meist nur vor sich hin und Gefühle waren zu schnell zu intensiv da, obwohl es entgegen jeglicher Charaktereigenschaften der Protagonisten war. Schade, aber nicht jedes Buch kann immer ein Glücksgriff sein.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

    Rezension: „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von Ali Hazelwood


    Autor/in: Ali Hazelwood

    Titel: Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Februar 2022

    ISBN: 978-3-352-00971-6


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Die Unvernunft der Liebe

    Biologie-Doktorandin Olive glaubt an Wissenschaft – nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst – der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen …


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover zu diesem Buch ist gleichzeitig schlicht und bunt gehalten. Es ist in fünf Teile bzw. Farben – gelb, pink, lila, grün, weiß – aufgeteilt, während der Titel mittig in schwarz-weißer Schrift in fünf Zeilen platziert wurde. Darunter ist, ebenfalls in schwarz-weiß, eine Frau mit stark nach hinten geneigtem Kopf, Rock und Bluse als Kleidung und offenen langen dunklen Haaren abgedruckt, die ein bisschen so wirkt, als würde sie nach oben schweben wollen. Grundsätzlich muss ich leider sagen, dass das Cover meinen persönlichen Geschmack überhaupt nicht trifft. Es ist anders als alles, was im Moment so auf dem Markt ist und gehypt wird, aber gerade deshalb ist es mir auch ins Auge gesprungen. Zur Geschichte finde ich es witzigerweise sogar passend, aber eine Schönheit ist es wahrlich nicht – da gefällt mir das Original um einiges besser!

    Der Titel klingt für mich gewissermaßen nach einem wissenschaftlichen Experiment. Aber kann man mit Liebe experimentieren? Er verbindet die Wissenschaft mit der Romantik, was mich neugierig gemacht hat und mir insgesamt auch durchaus gefallen hat. Ich war sehr gespannt, was mich in dieser Geschichte wirklich erwarten würde, als ich mit dem Lesen begonnen habe.


    Charaktere

    Olive ist 26 Jahre alt und Biologie-Doktorandin in Stanford. Sie liebt die Wissenschaft und ihre besten Freunde Anh und Malcom, wobei letzterer zugleich auch ihr WG-Mitbewohner ist. Ihr großes Ziel ist es eine Heilung für Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden, seit ihre Mutter vor Jahren daran gestorben ist. Olive ist schüchtern und zurückhaltend. Sie hinterfragt viele Dinge und neigt zum Stottern, wenn sie gerade nervös ist. Vom Charakter her scheint sie ein wenig chaotisch zu sein, ist aber immer für ihre Freunde da und will nur das Beste für sie.

    Dr. Adam Carlsen ist ein herausragender Wissenschaftler und gleichzeitig Stanfords Labortyrann Nummer Eins. Er ist Anfang 30 und wirkt auf die meisten arrogant, unnahbar und gemein. An den meisten Tagen ist er zudem ein ziemlicher Miesepeter und nahezu unausstehlich. Auch wenn Adam es nicht immer leicht in seiner akademischen Laufbahn hatte, ist sein bester Freund Holden, mit dem er zusammen aufgewachsen ist, fast der Einzige, der seine nette Seite kennt und zu sehen bekommt. Bis er nach und nach auftaut, als eine ganz bestimmte Frau etwas mehr in sein Leben tritt …


    Schreibstil und Handlung

    „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist für mich das erste Buch von Autorin Ali Hazelwood und zugleich auch das erste Buch aus dem ‚Rütten & Loening‘-Verlag. Die Geschichte um Olive und Adam ist in der dritten Person, aus Sicht einen allwissenden Erzählers, geschrieben und leider muss ich sagen, dass ich dieses Mal nicht sonderlich gut damit zurechtgekommen bin. Normalerweise habe ich mit dieser Erzählperspektive überhaupt keine Schwierigkeiten, aber in diesem Fall war dieser Stil irgendwie stellenweise stark gewöhnungsbedürftig und ich wurde des Öfteren rausgebracht. Wie viele andere Rezensionen ebenfalls ausgesagt haben, gab es vereinzelte Stellen, die besonders stark aufgefallen sind, weshalb ich leider davon ausgehen muss, dass es sich auch bei meinen Leseschwierigkeiten um ein kleines Übersetzungsdilemma handelt … Aus diesem Grund sind an einigen Stellen auch die intensiveren Gefühle der Protagonisten für meine Begriffe nicht so gut herübergekommen. Hinzu kamen dann noch eine Menge Fachbegriffe, die das Leseerlebnis für mich als absoluter Laie ebenfalls ein wenig getrübt haben. Trotzdem schaffte Ali Hazelwood es, mir mit ihren spielerisch angehauchten Dialogen zwischen unseren Protagonisten immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und der lockere und insgesamt überaus humorvolle Schreibstil haben mich nicht nur einmal lauthals zum Lachen gebracht. Was den Humor-Aspekt angeht eindeutig ein gelungenes Buch!

    Besonders herausragend war für mich das akademische Setting an der Universität Stanford. Es war sehr erfrischend, gut geschrieben und wirkte auf mich durchweg realistisch. Könnte auch daran liegen, dass Ali Hazelwood selbst Neurowissenschaftlerin ist und als Professorin arbeitet, aber das zeugt letztendlich nur davon, dass sie in mehr als nur eine Sache gut ist. Auch anhand der Kapitel ist der wissenschaftliche Teil deutlich geworden, denn bevor die Handlung voranschritt, ist eine Hypothese über die Liebe formuliert worden, die sozusagen die Einleitung bildete. Olive und Adam erleben eine Fake-Dating-Lovestory. Für mich ist das eins meiner absoluten Lieblingstropes und auch diese Geschichte hat mir dahingehend sehr gut gefallen. Es gab interessante Handlungsentwicklungen, zunehmende gegenseitige Anziehung samt intensiveren Gefühlen und auch kleinere Nebenhandlungen, die mein Interesse geweckt haben – alles in allem hat das Buch eine gute Unterhaltung geboten. Einzig Olives beste Freundin Anh war mir etwas zu extrem in ihrem Verhalten – regelrecht aufdringlich und übergriffig. Dass durch die gewählte Erzählperspektive ein paar Gefühle oder auch sexy Momente etwas auf der Strecke geblieben sind, war zu erwarten, hat das Vergnügen ein wenig getrübt, aber die Geschichte nicht zu drastisch heruntergerissen. Auch das gegen Ende noch eine etwas ernstere Thematik ihren Anteil bekommen hat, fand ich gut. Dieser Bereich wurde zwar nicht sonderlich ausschweifend behandelt, war aber durchaus akzeptabel eingefädelt, obwohl ich insgesamt mir doch ein wenig mehr Informationen und generell ein weniger abgehacktes Ende gewünscht hätte.


    Fazit

    Eine Geschichte über die Wissenschaft – und Liebe. Ein außergewöhnliches Setting mit ernsten Themen, großartigem Humor und Charakteren, die man nur lieb gewinnen kann. Trotz einiger Probleme bezüglich der Erzählperspektive bin gerne bereit weitere Bücher von Ali Hazelwood zu lesen.


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen

    Rezension: „Verliebt in einen Earl“ von Abbi Glines


    Autor/in: Abbi Glines

    Titel: Ashington: Verliebt in einen Earl

    Genre: Regency Romance

    Erschienen: Februar 2022

    ISBN: B09HXHZ41C


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Die Ballsaison ist eröffnet!

    Prunkvolle Bälle, edle Abendgarderobe, die noble High Society. Doch hinter all dem glitzernden Schein verbergen sich fein gesponnene Intrigen, süße Rache und heimliches Verlangen ...

    London 1815: Ein bezauberndes Lächeln, vielsagende Blicke, ein Wimpernschlag im richtigen Moment – Miriam weiß, wie man einen wohlhabenden Ehemann findet. Doch alles in ihr sträubt sich dagegen. Das Einzige, was sie davon abhält, ihre Sachen zu packen und zurück aufs Land zu ihren Büchern zu fliehen, ist ihre kleine Schwester. Für sie wird sie bleiben. Für sie wird Miriam eine Verbindung eingehen, die es ihr ermöglicht, den finanziellen Ruin der Familie nach dem Tod des hoch verschuldeten Vaters abzuwenden. Für sie ist Miriam bereit, jedes Opfer zu bringen.

    Er weiß, was von ihm erwartet wird, und er wird niemanden enttäuschen.

    Obwohl Hugh Compton, Earl of Ashington, den Titel nie wollte, hat er vor zwei Jahren sein Erbe angetreten. Sein Vater war unerwartet gestorben, und das einzig Gute daran war, dass Hugh endlich seine Stiefmutter aus dem Herrenhaus jagen konnte. Nun ist es an der Zeit, seinen Verpflichtungen zu folgen – zu heiraten und einen Erben zu zeugen. Er hat auch schon eine passende Braut auserkoren, jetzt muss sie nur noch seine Frau werden.

    Viele mögen den arroganten Earl nicht, aber niemand hasst ihn so sehr wie sein Halbbruder.

    Als der kaltherzige Earl seine Mutter wie Abfall aus dem Haus geworfen hat, schwor Nicholas Compton verbittert Rache. Jetzt nimmt er an der Londoner Ballsaison in der Absicht teil, seinem heiratswilligen Bruder die langweilige Lydia Ramsbury auszuspannen. Doch schon bald stellt Nicholas zu seiner Überraschung fest, dass eine andere Debütantin die volle Aufmerksamkeit seines Bruders erregt hat – eine gewisse Miss Miriam Bathurst. Noch nie war Rache so süß.


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover ist überwiegend in hellen Farben gestaltet mit einer Vielzahl von Grüntönen, da man sich darstellerisch an einem Fluss oder See befindet. Der Titel der Geschichte ist im unteren Bereich in weißen Großbuchstaben abgedruckt, während die Autorin im oberen Bereich in bordeauxfarbener Schrift platziert wurde. Im Vordergrund der Buchfront ist ein junges Mädchen mit wunderschönen rot- bzw. orangefarbenen Haaren abgebildet. Diese sind gelockt und zu einer eleganten Frisur aufgesteckt. Sie trägt ein recht einfaches Kleid und ist doch insgesamt ziemlich hübsch anzusehen. Den Beschreibungen im inneren des Buches nach zu urteilen, handelt es sich bei der abgebildeten Person um die Protagonistin der Geschichte – Miss Miriam Bathurst. Im ihrem Hintergrund kann man die Brüstung bzw. das Geländer eines Balkons erkennen, von wo aus man die komplette Landschaft überblicken kann.

    Der Titel selbst „Ashington: Verliebt in einen Earl“ vereint den Namen des männlichen Protagonisten mit dem Inhalt der Geschichte. Ich hoffte auf große Gefühle, eine Menge Romantik und insgesamt eine großartige Liebesgeschichte, weshalb ich mich voller Vorfreude ans Lesen machte.


    Charaktere

    Miss Miriam Bathurst ist gerade erst 18 geworden und nun auf der Suche nach einem geeigneten Ehemann, der nicht nur für sie, sondern auch für ihre gehbehinderte jüngere Schwester bereit ist zu sorgen. Nach dem Tod ihres Vaters lebte die Familie hochverschuldet auf dem Land, war gezwungen viele Angestellte zu entlassen und sich mit einem eher einfachen Leben zu begnügen. Daraus resultierend ist Miriam eher ein Landei, als dass sie sich über ihren Aufenthalt in London, zur Teilnahme an der diesjährigen Saison, wirklich freuen würde. Miriam liebt Bücher über alles, ist blitzgescheit und über alle Maßen intelligent und kümmert sich gleichzeitig noch aufopferungsvoll um ihre Schwester.

    Hugh Compton, der Earl of Ashington, will im Alter von 28 endlich seine Pflichten erfüllen: eine geeignete Ehefrau für sich finden und einen Erben zeugen, um seinen Stand in der Gesellschaft zu festigen. Er ist arrogant, ziemlich von sich selbst überzeugt und eher der mürrische Typ. Die Beziehung zu seinem Halbbruder ist sehr zerrüttet und von großer Rivalität geprägt, die sein Leben, zusätzlich zu seinem gut gehüteten Geheimnis, nicht unbedingt angenehm gestalten.

    Nicholas Compton ist besagter Halbbruder des Earls und sinnt seit Jahren auf Rache, da Hugh seine Mutter vor Jahren aus dem Haus geworfen hat. Er setzt alles daran, um seinem Bruder das Leben schwer zu machen und die Durchführung seiner Entscheidungen zu sabotieren bzw. ihm im Wege zu stehen.


    Schreibstil und Handlung

    Für mich war „Ashington: Verliebt in einen Earl“ das erste Buch von Autorin Abbi Glines. Aber auch für sie war es ein erstes Mal, denn bei diesem Roman handelt es sich um eine Regency Romance und soweit ich weiß, ist das nicht das für sie typische Genre. Durch ihren locker-leichten und überaus angenehmen Schreibstil bin ich von Beginn an geradezu durch die Seiten und Kapitel geflogen. In Kombination mit einigen bildgewaltigen Szenendarstellungen und der gewählten Erzählperspektive in der ersten Person war ich äußerst fasziniert von der Geschichte und habe regelrecht mitgefiebert. Besonders hervorheben möchte ich, dass die Kapitel nicht nur in der ICH-Perspektive verfasst worden sind, sondern sich auch noch zwischen Miriam, Hugh und Nicholas‘ Sichtweise abwechseln. In den meisten Büchern hat man nur zwei sich abwechselnde Perspektiven, aber diese Wahl zu einer dritten Sicht hat innerhalb der Geschichte ein recht unterhaltsames Dreieck konstruiert, was mich gleichermaßen in seinen Bann gezogen als auch mitgerissen hat. Durch diese Erzählform hat man gleichzeitig auch einen sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelten aller wichtigen Akteure gewinnen können, was mir sehr gut gefallen hat. An vereinzelten Stellen hatte die Story zwar ein paar inhaltliche Längen, dies konnte allerdings mit abwechslungsreichen, humorvollen und gleichermaßen ernsten Szenen gut kaschiert und auch aufgewogen werden.

    Die Handlung bot neben einigen unerwarteten und doch passenden Wendungen eine Vielzahl spannender und glaubwürdig wirkender Einblicke in das 19. Jahrhundert. Abgerundet wurde das ganze Spektakel mit sympathischen und überaus interessanten Charakteren, die einzeln für sich stehend sehr gut ausgestaltet worden sind. Besonders die kleine Emma war ein wahrer Sonnenschein und für die Geschichte selbst eine große Bereicherung. Einzig wirklicher Kritikpunkt ist für mich die Sache zwischen Hugh und Nicholas wegen der Mutter gewesen, denn außer dass Hugh sie irgendwann auf die Straße gesetzt hat, hat man über den Zwiespalt der Stiefgeschwister nicht sonderlich viel erfahren. Auch das Ende war mir als Abschluss etwas zu kurz gehalten und hätte gerne ein paar mehr Seiten haben können. Ein wenig wurde dieser Punkt jedoch durch den Epilog und die daraus resultierende Aussicht auf einen weiteren Band mit diesen tollen Charakteren aufgewertet.


    Fazit

    Eine überaus gelungene Regency Romance, die definitiv Lust auf mehr macht. Hoffentlich wird es ganz bald einen zweiten Teil über Miriams Schwester geben. Ich würde mich riesig freuen und ihn definitiv lesen wollen! ♥


    Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen