Beiträge von Marie

    Meine Katze hieß Apollo, weil sie am 40. Jahrestag der Mondlandung zu uns kam. Als wir sie kastrieren lassen wollten, stellte sich heraus, dass sie lieber Polly heißen würde. :)

    Ich hatte es schon geahnt, weil sie von unten betrachtet anders aussah als ihr Vorgängerkater, aber der Freund, von dem wir sie hatten, war ganz sicher, dass er uns den gewünschten Kater brachte. :-,

    168. Welches Cover hat dir im Mai am besten gefallen?

    Darum gehts:

    Julian Barnes lässt uns teilhaben am Leben von Dr. Samuel Pozzi (1846–1918), dem damals bekannten Arzt, Pionier auf dem Gebiet der Gynäkologie und Freigeist, ein intellektueller Wissenschaftler, der seiner Zeit weit voraus war: So führte er Hygienevorschriften vor Operationen in Frankreich ein und übersetzte Darwin ins Französische. Julian Barnes zeichnet das Bild einer ganzen Epoche am Beispiel dieses charismatischen Mannes. Man kann Julian Barnes nur bewundern: Kenntnisreich, elegant und akribisch recherchiert, beschreibt er das privat turbulente Leben Dr. Pozzis und erzählt Kulturgeschichten über den Fin de Siècle und seine Protagonistinnen und Protagonisten: Maler, Politiker, Künstler, Schauspieler, Schriftsteller. - Amazon (gekürzt)

    167. Ein Buch einer Autorin, die bereits verstorben war, bevor du geboren wurdest

    Mary Wollstonecraft Shelley (1797-1851)


    Darum gehts:

    Mit Frankenstein hat Mary Shelley 1818 eine mythische Gestalt erschaffen, die im Lauf des 20. Jahrhunderts durch teilweise sehr freie Verfilmungen eine ungeheure Popularität erlangt hat. Während der Name nun für alle möglichen Arten von Monstern steht, erzählt Shelley die phantastische Geschichte des Victor Frankenstein, der – an der Universität Ingolstadt – ein künstliches Wesen erschafft, das er nicht beherrschen kann. Das Monster sehnt sich nach Liebe und Gemeinschaft, bringt aber allen, die ihm zu nahe kommen, den Tod. - Amazon

    Welches magst Du denn besonders?

    mich auch interessieren

    Wenn ich nach meinen Bewertungen gehe, müsste es dieser sein.

    Der Landgendarm Kurt Janisch hat ein Auge auf den Grund und Boden allein stehender Frauen geworfen, und als Polizist weiß er, wo er sich seine Opfer holt: Auf den Landstraßen, wo er sich die Autonummern und Adressen der Frauen notiert, die er später aufsucht. Das erste Opfer ist eine Frau mittleren Alters. Um in den Besitz ihres Hauses zu gelangen, macht er sie sexuell hörig. Als das zweite Opfer, noch keine sechzehn Jahre alt, seine Pläne jedoch plötzlich gefährden könnte, schwimmt sie als Leiche in einem Plastiksack im See. Und ihr ehemaliger Geliebter schöpft Verdacht. - Amazon


    Gehe ich danach, was am stärksten in meiner Erinnerung haftet, ist es "Lust", ziemlich harter Tobak, das Buch.

    Seit Aids ins letzte Alpental vorgedrungen ist und «die infiziert, die in der Liebe für den Wechsel sind», muß der Fabrikdirektor auf Partnertausch und Prostituierte verzichten und wieder auf seine Frau Gerti zurückgreifen. Gerti will den sexuellen Attacken entfliehen, der routinemäßigen, langweiligen, tödlichen Wiederholung des Immergleichen. Sie ist oft abgängig, landet, bisweilen betrunken, auf der Gendarmerie. Ihre Sexualität kann sie nicht ausleben als Mutter; Mutterschaft und Sexualität löschen einander aus. Gerti verliebt sich in das Götterbild Michael, einen Studenten, der sie auf einer ihrer Fluchten aufliest, nach allen Regeln seiner jungen Aufreißer-Kunst verführt und demütigt. - Amazon

    166. Ein Cover, auf dem eine Sitzgelegenheit abgebildet ist, auf der aber niemand sitzt

    Einer der Stühle im Vordergrund ist nicht besetzt.


    Darum gehts:

    Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verschlägt es Gabriel Dan in ein polnisches Städtchen. Dort lebt er in einem Hotel, das von einer bunten Ansammlung Gestrandeter bevölkert ist – Soldaten, Bankrotteure, Kommunisten, Möchtegernkünstler und leichte Mädchen. Niemand weiß, wie es weitergeht, aber alle warten auf den sagenhaften Milliardär Bloomfield, der aus Amerika eintreffen soll. - Amazon

    Seit ich das Buch gestern Abend beendet habe, läuft es durch meinen Kopf; es ist schwierig, die Gedanken zu sortieren.

    Meine Befürchtung, auch hier von Corona verfolgt zu werden, erfüllte sich nicht: Nach dem Kapitel "Robert", in dem es um die Corona-Phobie ihres Lebenspartners geht, bildet die Pandemie quasi den Hintergrund ab, auf dem die Personen handeln. Man weiß, dass sie wütet, man hat sich zu schützen, aber sie beherrscht Doras Alltag weniger als in Berlin, wo Robert ihre Vorsichtsmaßnahmen bewachte.


    Wer jemals von der Stadt aufs Land zog, darf einige Male ein Déjà-vue erleben. Die Nachbarschaftshilfe einerseits. Gerüchte, Klatsch und Aufdringlichkeit andererseits. Abgeschnitten von Verkehrsbetrieben, Geschäften und medizinischer Versorgung ist man auf ein Auto angewiesen. Das ist in Rheinland-Pfalz nicht anders als in Brandenburg.


    Mit dem Hauptthema kämpfe ich. Natürlich darf ein Autor eine Person erschaffen, die Nazi UND sympathisch ist (immerhin wurden auch schon Mörder als literarische Identifikationsfiguren gestaltet). Zeh setzt den Nazi auch nicht kommentarlos in einen leeren Raum, sie setzt ihn in den Kontext tatsächlicher rassistischer Gewalt (George Floyd) und bezieht Stellung durch ihre Protagonistin. Aber ganz wohl ist mir bei der Sache trotzdem nicht.


    Dennoch: Wenn Juli Zeh genau das wollte, diesen Zwiespalt im Leser erzeugen, ein ständiges „Ja, aber ...“, womit auch Dora sich plagt, hat sie ihr Ziel erreicht.


    Sehr konstruiert:

    ZEH beschreibt aus der Ich-Perspektive

    Dann hast Du ein anderes Buch gelesen als ich. Bei meinem ist es die personale Perspektive. :-k

    wenn sie mit einem Nazi klarkommt, ist das ihr Ding. Ich würde es nicht.

    Und wenn es anders herum wäre: Ein Mensch, der dir sehr nahe steht, z.B. dein Bruder, schließt sich auf einmal der AfD an, postet rassistische und Menschen verletzende Bemerkungen auf fb oder einschlägigen Plattformen. Was machst Du, bzw. was zählt mehr? Die innere Verbundenheit oder die politische Gesinnung?

    :pale: Mein März



    25. Bernard Minier - Nacht :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    26. Christoph Nußbaumeder - Die Unverhofften :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :arrow: Kommentar

    27. Elsemarie Maletzke / Christel Schütz - Die Schwestern Bronte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :arrow: Rezension

    28. Zoe Beck - Das alte Kind :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    29. Carsten Henn - Der Buchspazierer :bewertung1von5: :bewertung1von5: :arrow: Kommentar

    30. T.C. Boyle - Sprich mit mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :arrow: Kommentar

    31. Roman Voosen / Kerstin Signe Danielsson - Der unerbittliche Gegner :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    32. Takis Würger - Noah :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :arrow: Rezension

    33. Stephan Ludwig - Zahltag :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    34. Ragnar Jónasson - Dunkel :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    35. Elke Heidenreich (Hrsg.) - Katzenmusik und Katerstimmung :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    36. Charlotte Habersack - Bitte nicht öffnen. Feurig :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Meine Frage wäre nun, was man mit so einem Exemplar machen sollte.

    Hast Du eine Universitäts- oder Staatsbibliothek in der Nähe? Oder Du kannst versuchen herauszubekommen, ob der Nachlass des Autors irgendwo verwahrt wird. Gibt es in Hamburg, Geburts- und Heimatstadt des Autors, irgendeine Stätte, die an ihn erinnert?


    Was ich über den Autor im Netz gefunden habe, ist ziemlich wenig, aber offenbar waren seine Veröffentlichungen während des 2. Weltkrieges nicht unumstritten.

    er kam für mich sehr unsympathisch und auch überheblich rüber

    Er wäre für mich erste Wahl, wenn es um den Autor ginge, der mir am unsympathischsten ist, und kurz hatte ich überlegt, ihn heute zu nennen.

    Doch irgendwann hatte ich gehört (von wem bloß?), Goethe sei auch ziemlich überheblich, ehrgeizig und egoman gewesen. :-, Man liest ihn dennoch.

    165. Ein Buch eines Autors, von dem du kein weiteres Buch mehr lesen willst

    Die ersten Bände der Dr. Delaware-Reihe gefielen mir ausgezeichnet, bei diesem, der Nr. 10, bin ich endgültig ausgestiegen.


    Darum gehts:

    Dr. Woodrow Wilson Moreland, ein hoch geachteter Wissenschaftler, hat den Psychologen Alex Delaware zu sich auf die kleine Pazifikinsel Aruk gebeten, damit er ihm bei der Aufarbeitung seiner Forschungsergebnisse hilft. Eine recht lockere Arbeit, die Delaware viel Raum für eine romantische Freizeit mit seiner Lebensgefährtin Robin Castagna lässt. Schon bald trüben allerdings seltsame Vorfälle die Idylle, und die Fälle, die Moreland für seine Veröffentlichungen aussucht, geben Delaware zu denken: ein Mann, der durch eine unaussprechliche Tat in den Wahnsinn getrieben wurde, ein anderer Mann, der nach einer atomaren Explosion vor vierzig Jahren an radioaktiver Verseuchung starb, zwei junge einheimische Frauen, die vor sechs Monaten ermordet und deren verstümmelte Leichen am Strand von Aruk gefunden wurden. - von der BT-Rezension kopiert, gekürzt

    Heute kann ich es mir aussuchen, wen ich hier verärgern möchte.

    Danke. :friends: Ich befürchtete, Du würdest mal wieder GG und seine Trommel auspacken.