Beiträge von Hans im Schnok

    Ich hab das Buch ebenfalls hier liegen und mich mühsam bis zur Hälfte durchgelesen,
    Auch wenn Romane, die mit mehreren Erzählsträngen spielen,derzeit sehr hochgeschätzt werden, macht es mir keine besondere Freude, x Geschichten verstreut zu lesen und dann zu hoffen, dass sich irgendwann ein Ganzes daraus konstruiert.
    Der Stil ist flüssig, aber kaum anspruchsvoll. Es scheint mir so ein Roman zu sein, der für lange Bahnfahrten gedacht ist, keine große Literatur aber Unterhaltung (das Wort "gute" konnte ich gerade noch weglassen).
    Die Thematik ist gut erfasst und das Wissenschaftliche klingt plausibel.
    Ich habe beschlossen, das Buch meinem Bruder zu schenken, der mehr auf diese Art Geschriebenes steht.
    Wie sagte schon Goethe: getretener Quark wird breit, nicht stark.
    Die Geschmäcker sind zum Glück verschieden.

    In diesem Band hat Oliver Lubrich Berichte ausländischer Schreiber über die Bombardierung der deutschen Städte im 2. Weltkrieg zusammengestellt. Das geht von Tagebuchaufzeichnungen über Radioberichte bis zur literarischen Auswertung.
    Von uns wird sich wohl kaum jemand direkt an solche Sachen erinnern, ich selbst (Jg 1948 ) kenne das Ganze auch nur noch aus den Berichten meiner Eltern und Großeltern.
    Es beginnt ziemlich "harmlos" mit 1939 als die ersten englischen Bomben fielen und endet mit dem Schrecken der totalen Vernichtung Dresdens, gefolgt von einigen späteren Aufzeichnungen.
    Vom anfänglichen interessierten Beobachten bis zur direkt miterlebten Todesangst im Bunker sind alle Gefühlsfacetten vertreten. Da ist die russische Aristokratin, die es bedauert, dass ihr Hutladen zerstört wurde und der englische Reporter, der die Bombardierung als gerechte Vergeltung empfindet, aber auch der KZ-Insasse, der nur noch wünscht, dass alles ein ende findet. Es gibt Texte von Kollaborateuren (Celine, den ich noch nie mochte) und von Bomberpiloten.
    Was ich etwas "unpassend" fand, waren die Auszüge aus Vonneguts "Schlachthaus 5". Da sollte man doch das ganze Buch lesen und nicht nur die wenigen Auszüge, die hier geboten werden.
    Wenn man bedenkt, dass auch heute noch bombardiert wird,liest man das Buch ganz andersund überlegt, ob so etwas auch nur eine einzige Berechtigung hat...

    Ich habe auch noch einen älteren Jackson zu Hause und damals habe ich das Ding amüsiert gelesen.
    Aber beim Whisk(e)y halte ich es wie mit dem Wein. Nicht was mir ein anderer erzählt, sondern die Entscheidung meines Gaumens ist für mich wichtig.
    Toll finde ich natürlich die Beschreibungen ala: Etwas salziges Aroma, leicht nach Medizin im Abgang schmeckend... (Ist von mir, aber sowas findet sich immer wieder)

    Nachdem ich das Buch schon nicht lesen konnte, da ich besseres gewohnt bin, hab ich mir den Film angesehen,
    Eine Wiederholung kommt nicht in Frage. Mein Eindruck war, dass auch hier wieder die finanzkräftige Gruppe der Jugendlichen (Tokio-Hotel-Age, oder so ahnlich) abgesahnt werden sollte.
    Schwache, vorhersehbare Handlung, miese Schauspielkunst (Der "Hauptdarsteller" ist bestenfalls ne Knallcharge), die Landschaft wiederholt sich dauernd und die Technik zeigte nichts, das nicht auch schon in anderen Filmen gezeigt wurde.
    Aber, wers mag, dem gönne ichs.

    Wer kann, sollte die englische Ausgabe lesen, auch wenn der sehr schottishe Dialekt der Kleinen Großen einen dazu zwingt, die Texte laut zu lesen, um sie zu dechiffrieren.
    Im neuesten Band "Wintersmith" ist deshalb auch ein kleines Lexikon der Sprache enthalten.
    Was mich interessiert: Wie wurde die Sprache der Kleinen Großen im Deutschen wiedergegeben??

    Ihch hab durch Glück einige Originale von Burton ergattern können (Fragt nicht nach dem Preis :uups: ) und mein Favorit ist sein Ultima Thule über Island.
    Mit diesem Buch "Weltensammler" hab ich auch meine Probleme, da es sich auf eine Facette dieses fantastischen Menschen konzentriert. Und ich finde, Burton ist zu kurz gekommen. Einfach aus dem Bauch heraus. der Autor schreibt über seinen Burton (ist sein gutes Recht), aber für mich ist der Mensch noch viel mehr.


    Und seine Darstellung in Farmers "Flusswelt" finde ich auch besser :loool:

    Nachdem es mir bei meiner lieben Ehefrau aufgefallen ist, möchte ich doch wissen, ob ich einen Einzelfall geheiratet habe, oder ob es das öfters gibt:


    Wenn sie einen Krimi liest, schafft sie es nur in den seltensten Fällen bis zum Ende zu warten. Meistens schaut sie, nachdem sie bis zur Mitte gekommen ist und die üblichen Verdächtigen eliminiert hat, nach, ob ihre Vermutung stimmt.


    Gibt es noch mehr unter euch, welche auch nicht bis zum Ende warten können und bei Krimis schon vor dem Auslesen nachsehen, wer der Täter ist ??


    Ich hab schon überlegt, ob ich ihr nicht mal einen Krimi schenke, bei dem die letzten S eiten fehlen :batman:

    Wenn ihr könnt. besorgt es euch auf Französisch. Die Sprache ist unglaublich schön, trotz der Thematik.


    Man sollte das Buch aus der Zeit seiner Entstehung her aufnehmen und zu verstehen versuchen. Es ist nicht leicht, aber die intellektuelle Herausfordung schärft den Geist.
    Ich sah es mal als Ballett getanzt mit Zizi Jeanmaire unter der Regie von Pierre Petit und denke noch heute manchmal daran voll Freude.

    Ich oute mich als Miller-Fan.
    Zum einen finde ich seinen Schreibstil sehr faszinierend (Neben Hemingway hat er mir am meisten für die Beherrschung des Amerikanischen gebracht:), zum anderren aber gefällt mir die Mischung zwischen Lebensbeschreibung und philosophischem Diskurs, welche die meisten seiner Werke durchzieht, sehr gut. Dazu finde ich das Paris jener Zeit sehr interessant. Wer alles damals dort gelebt hat !!
    Nebenbei hat er mich auf die Spur anderer Schriftsteller seiner Zeit gebracht, welche mit oder neben ihm im damaligen Paris lebten.
    Zu "Stille Tage in Clichy" gibt es übrigens eine Ausgabe mit Photos von Brassai, welche das Buch passend illustrieren.
    Und wer die verfilmung sehen will, sollte sich nicht auf die moderne Farbfassung stürzen, sondern versuchen, die alte dänische Version zu sehen. Ist zwar mehr pornographisch angehaucht, entspricht aber sehr stark dem Buch.
    Und zu guter Letzt gestehe ich, dass ich schon auf "seinen Spuren" durch Paris gepilgert bin. :uups:

    Wer die Werke von Karl May gelesen hat (meist in der grünen bearbeiteten Ausgabe) hat meist Probleme die Silberlöwenbände (Band 26-29) fertig zu lesen. Was als typisches Orientabenteuer beginnt, driftet in den beiden letzten Bänden in ein mystisches Geschreibe ab, das Arno Schmidt bewogen hat, May dafür als den "letzten deutschen Großmystiker" zu bezeichnen, aber dem normalen Leser jeden Spaß an der Lektüre verdarb.
    Nun hat der Karl-May-Verlag in seinen Archiven eine Fortsetzung ab Bd 27 gefunden, welche von einem begeisterten "Fan" schon 1947 verfasst wurde, und die die Ereignisse der vorhergehenden Bände in der altgewohnten Weise weiter führt und zu einer befriedigenden Auflösung bringt.
    Und ich muss gestehen, dass Grill es wirklich versteht, die Schreibweise Mays nachzugestalten. Von den Auslassungen über Natur und Welt bis zu Zitaten aus alten Reiseberichten und Lexika ist alles "beim Alten". Auch die Handlung könnte von May sein: Entdeckung einer geheimen Organisation, Gefangennahme, Rettung und glückliches Ende. Alles wie gewohnt. Ich war sogar versucht, wie in meiner Kindheit, bei den berühmten langatmigen Stellen einfach weiter zu blättern, bis wieder etwas geschah.
    Der Inhalt ist kurz erzählt: Kara ben Nemsi und Hadschi Halef Omar kommen auf der Spur des Bundes der Sill (Schatten) nach Persien, treffen alte Bekannte, deren Leben auf geheimnisvolle Weise verwirrt wurde, lösen das Geheimnis um die Schatten (von denen es 2 Organisationen gibt) und die rätselhafte Gul-i-Schiras und retten auch noch das persische Reich vor dem drohenden Untergang.
    Wer Karl May mag, ist bei diesem Werk gut bedient.

    @ Diogenes (mit Verspätung)
    Genau die Ausgabe meinte ich.
    Allein die zusätzlichen Informationen sind schon das Geld wert.
    Aber der alte Voss sollte auch daneben liegen. Seine Sprache klingt für uns ja schon so alt wie Homers Griechisch für die Altgriechen.

    An alle, die Shakespeare herum stehen haben:
    Lest ihn !!!
    nicht in einem Rutsch, aber immer wieder und weiter- sonst entgeht euch wirklich was.
    Und wenn euch ein Stück wirklich gefällt,dann zieht euch auch das Original mal rein.
    Ist noch besser als die beste Übersetzung.