Beiträge von Blackfairy71

    Zitat: "Das Meer in deinem Namen...", flüsterte sie. "Ralph, das Meer hat uns in Vaters Namen einen Seestern geschenkt. Er ist...hier - spürst du das?" S. 349


    Berlin 1999. Carly ist Mitte zwanzig, hat ihr Astronomiestudium abgeschlossen und arbeitet als Assistentin für Professor Thore Sjöberg. In ihm sieht sie ihren Seelenverwandten, aber Thore ist verheiratet, hat zwei Kinder und erwidert ihre Gefühle nicht auf dieselbe Weise. Da bietet er ihr an für ihn an die Ostsee zu fahren, nach Ahrenshoop. Er hat dort von einer Verwandten ein Häuschen geerbt, hat aber selbst keine Zeit dorthin zu fahren, um eine Bestandsaufnahme für einen Verkauf zu machen.

    Carly sieht darin auch eine Chance, endlich ihre Angst vor dem Meer zu überwinden, die sie seit dem Tod ihrer Eltern begleitet. Angekommen in "Naurulokki", wie das Haus heißt, findet sie überall Notizen und Briefe der verstorbenen Henny Badonin. So fühlt sie sich ihr bald sehr nahe und erfährt viel über die Künstlerin, ihr Leben und ihre Vergangenheit. Es dauert nicht lange und Carly verliebt sich: in das Haus, die Gegend, das Meer und in die Menschen, denen sie begegnet. Sie ist fasziniert davon, wie hell die Sterne hier leuchten, wie dunkel die Nacht tatsächlich sein kann, abseits der Großstadtlichter. Und sie spürt, hier gibt es etwas, das sie in Berlin nie gefunden hat: ein Zuhause.


    Zitat: "Auf diese Weise gibt mir das Meer in deinem Namen zu verstehen, dass du nicht weit fort bist, nicht so weit, als dass du mir nicht doch nahe bist..." S. 195


    "Das Meer in deinem Namen" ist der erste Teil der Ostseetrilogie von Patricia Koelle. Man kann es aber auch sehr gut als eigenständiges Buch lesen. Der Autorin gelingt es mit manchmal fast schon poetischen Beschreibungen, die Gegend um Ahrenshoop, das Meer am Tage wie auch in der Nacht, das Leben am Bodden lebendig werden zu lassen. Man hört das Meeresrauschen, den Ostseewind, schmeckt das Salz und auch den Tee. Dazu gibt es auch noch einen Hauch von Magie und Mystik. Auch die Beschreibung des Hauses ist sehr schön. Man begleitet Carly durch die Räume, sieht alles direkt vor sich. Ich finde es immer schön, einem Haus einen Namen zu geben, in England ist das ja auch üblich. Naurulokki ist übrigens finnisch und bedeutet Lachmöwe.


    Die Geschichte um Carly, die früh ihre Eltern verloren hat und dann zusammen mit ihrem Bruder bei ihrer Tante aufwuchs, zieht den Leser von Anfang an in ihren Bann. Man fühlt mit ihr und ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Tante Alissa fördert unbewusst Carlys Angst vor dem Meer, in dem sie nie mit ihr über den Tod ihrer Eltern spricht und alles, was mit dem Meer zu tun hat, aus ihrem Leben verbannt. Es gibt nicht mal Fischstäbchen. Trotzdem fühlt Carly immer eine Sehnsucht nach dem Meer und schließlich nutzt sie Thores Angebot als Chance, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.


    Zitat: "...das Meer hat auf alles eine Antwort. Aber es hat auch sehr viel Zeit. Es dauert, ehe man sie hören kann." S. 173


    Dann sind da noch die anderen Charaktere, die ebenfalls mit viel Liebe zum Detail gezeichnet sind, wie Carlys Bruder Ralph, ihr bester Freund Orje, der Nachbar Jakob und seine Tochter Anna-Lisa sowie die Küstenbewohner von Ahrenshoop, Synne, Daniel, Harry und Myra.


    Und natürlich Henny und Joram. Von ihnen erfahren wir viel durch kleine Rückblicke und durch die Notizen, die Carly überall im Haus findet.


    Die Handlungen der Figuren sind oft so normal, aber doch etwas Besonderes. Und ich denke, das ist auch das Besondere an diesem Buch. Eine Geschichte, die jedem passieren könnte.


    Und nicht zu vergessen: Es finden sich tolle Rezepte, die man nachkochen oder -backen kann. Die Sanddornmuffins zum Beispiel klingen sehr lecker.


    Zitat: "Wusstest du, dass Sjöberg Meeresfelsen bedeutet?" ... Das Meer in deinem Namen, dachte sie. Bei ihm trifft es also wörtlich zu. Das sieht ihm ähnlich. S. 520


    Fazit: Eine wunderbare Sommerlektüre, nicht schmalzig oder kitschig, sondern ehrlich und leicht, aber trotzdem mit Tiefgang. Es gibt traurige, freudige und auch komische Momente.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Als Anna ihre Oma Johanna in Lüdinghausen besucht, erhält diese überraschend einen Brief aus dem Jahre 1941. Es handelt sich um verlorengegangene Feldpost, ursprünglich abgeschickt von der Insel Jersey, und diese ist an Johannas Mutter Martha in Ahrenshoop adressiert. Der Brief beginnt mit den Worten "Geliebte Martha, von dir zu lesen, gibt mir unendlich viel Kraft" und Absender ist ein Johannes. Annas Urgroßvater hieß allerdings Friedrich. Gemeinsam mit ihrer Oma beginnt sie zu forschen und fährt schließlich an die Ostsee nach Ahrenshoop, um einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei ergeben sich auch für ihr eigenes Leben ganz neue Perspektiven.


    "Der Krieg ist wie das Meer. Was er sich einmal geholt hat, gibt er nicht immer wieder zurück." Ein Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist.

    Erzählt wird in der Ich-Form von Anna, der Urenkelin von Martha. Zusammen mit ihrer Oma, Marthas Tochter, deckt sie Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, die ihre bisherigen Familienverhältnisse stark durcheinander wirbeln.

    Anna ist emotional noch ziemlich angeschlagen, denn vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Mona bei einem Autounfall, als sie gerade auf dem Weg zu Anna war. Und seit kurzem läuft es in ihrer Beziehung zu Jens auch nicht mehr gut.

    Kurz nach Mona starb auch Annas Großvater, Johannas Mann. Aber Johanna ist eine starke Frau und dankbar für die vielen Jahre, die sie mit ihm hatte. Seit seinem Tod widmet sie sich noch intensiver ihren Bienen und der Tätigkeit als Imkerin.


    "Honigduft und Meeresbrise" hat mir sehr gut gefallen, es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, besonders gut geeignet für den Sommer. Anne Barns gelingt es mal wieder, dass man von Beginn an in ihre Geschichte eintaucht.

    Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer und auch den Mut, neu anzufangen.


    Die Beschreibungen und der Schreibstil sind wie immer sehr lebendig und anschaulich. Sowohl die Gegend rund um Ahrenshoop an der Ostsee als auch Lüdinghausen konnte ich direkt vor mir sehen. Das kann auch daran liegen, dass ich Lüdinghausen kenne und selbst schon in der Altstadt und an der Burg Vischering war. ;-)

    Die Figuren sind liebevoll und mit Tiefe gezeichnet, was sie sehr authentisch macht. Neben Anna und Johanna gibt es noch Peggy, eine alte Freundin von Anna, Monas Ex-Freund Timo und Annas Freund Jens.


    Die Geschichte hat emotionale, aber auch witzige Momente und es wird nie langweilig, da immer wieder etwas Neues passiert.


    Und am Ende gibt es auch wieder leckere Rezepte. Das Vanilleeis mit Honig habe ich am Wochenende ausprobiert. Sehr lecker! Den Honigkuchen werde ich auch noch testen. :)


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Fazit:
    Ein recht harter Thriller, der mit komplexer Handlung, tief gezeichneten Figuren und viel Spannung überzeugt, für mich manchmal aber etwas zu brutal.


    Hm...echt? Dann solltest du besser nie ein Buch von Chris Carter lesen. :wink: Also ich empfand "Opferfluss" eher als Krimi.

    Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden. Allerdings haben die Verbrechen, die er hautnah miterleben musste, auch ihre Spuren hinterlassen und auch die Polizei hat er sich nicht gerade zum Freund gemacht. So ist Meller natürlich überrascht, als ihn Kommissar Thomas Rongen um Hilfe bittet. Er ist des Mordes angeklagt, beteuert aber, dass es Notwehr war. Der Verdächtige, den er erschossen hat, hatte eine Waffe. Aber diese ist verschwunden. Ebenso eine junge Frau, die das Ganze beobachtet haben soll. Meller sucht fieberhaft nach der Waffe und der Zeugin, um seinen Mandanten zu entlasten. Dafür nutzt er auch seine Kontakte zur Russenmafia, denn er wurde selbst in Sibirien geboren. Bei seinen Recherchen gerät Meller immer mehr in ein Netz aus Korruption und Gewalt.


    "Opferfluss" ist der dritte Teil der Reihe mit Nicholas Meller und Nina Vonhoegen. Die ersten beiden Teile kenne ich aber nicht und habe festgestellt, dass man sie auch nicht vorher gelesen haben muss.


    Auf dem Cover steht zwar Thriller, ich würde es aber eher als Krimi bezeichnen. Dafür fehlte mir einfach die an den Nerven zehrende Spannung, die ich sonst von Thrillern kenne. Zwischendurch gab es auch ein paar "Durchhänger", aber insgesamt war der Lesefluss gut und die Geschichte hat mich gut unterhalten.


    Die Erzählperspektive ist überwiegend in der 1.Person aus Sicht von Nicholas Meller. Andere Kapitel erzählen dann in der 3. Person aus Sicht von Rongen oder Mellers Kollegin Vonhoegen. Dadurch erhält der Leser natürlich mehr Einblicke in die Abläufe. Die Charaktere sind authentisch und ihre Handlungen glaubwürdig. Auch die Nebenfiguren sind nicht einfach gut oder böse.


    Einzig der Titel "Opferfluss" erschließt sich mir auch nach dem Lesen des Buches nicht wirklich.


    Insgesamt also ein guter Krimi, der einem spannende Lesestunden beschert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bath im Jahr 1919. Frances und Bronwyn, genannt Wyn, sind acht Jahre alt und beste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur den Charakter betreffend, auch die familiären Verhältnisse sind vollkommen anders. Während Frances ein wohl behütetes Zuhause hat, kommt Wyn aus einer sozial schwachen Familie mit einem jähzornigen Vater. Gemeinsam erkunden sie die Gegend und stoßen im alten, verlassenen Leprakrankenhaus schließlich auf den Kriegsflüchtling Johannes. Der junge Mann wird ihr gemeinsames Geheimnis.

    Eines Tages verschwindet Wyn plötzlich und im alten Leprakrankenhaus findet man Blutspuren und einen Teil ihrer Kleidung. Schnell wird ein Schuldiger gefunden und hingerichtet.

    Über 20 Jahre später, nach einem Bombenangriff auf Bath im Jahr 1942, werden die Ereignisse von damals wieder aufgewühlt. Während Frances den sechsjährigen Davy sucht, auf den sie manchmal aufpasst, wird das Skelett eines Mädchens gefunden. Es ist Wyn und Frances ist fest entschlossen, herauszufinden, was damals passiert ist. Bei ihrer Suche nach Davy wird ihr klar, dass sie die damaligen Ereignisse verdrängt hat und sie ist sich sicher, Wyns Mörder zu kennen. Aber kann sie es auch ertragen, sich daran zu erinnern?


    "Die Schuld jenes Sommers" habe ich über das Bloggerportal bekommen und es ist mein zweites Buch von Katherine Webb.


    Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, allerdings war sie zwischendurch auch etwas langatmig oder lang gezogen. Ob damit beabsichtigt war, mehr Spannung zu erzeugen, weiß ich nicht, aber falls ja, hat es nicht ganz geklappt ;-)


    Berührt hat mich das Schicksal der beiden Mädchen auf jeden Fall, sowohl von Frances, die jahrelang ein schreckliches Geheimnis verdrängt und damit gelebt hat, als auch von Wyn, die ein nur so kurzes Leben leben durfte.


    Die Beschreibungen der damaligen Zeit, sowohl 1919 als auch 1942 ist sehr lebendig und authentisch. Die durch Bomben zerstörte Stadt Bath konnte ich mir gut vorstellen, vielleicht auch, weil ich selbst schon zwei mal dort war. Gefallen hat mir auch Frances' Einstellung. An einer Stelle wird auf die Deutschen geschimpft, weil sie die Stadt bombardiert haben. Und Frances entgegnet, dass die Engländer auch nicht viel besser wären, man solle doch nur mal an Lübeck denken.


    Auch Frances' Verzweiflung bei der Suche nach Davy ist nachvollziehbar. Sie kann nicht aufgeben, dieses Mal muss sie das verschwundene Kind finden. Auch wenn jeder ihr sagt, sie war damals selbst noch ein Kind und konnte nichts dafür, kann sie sich einfach nicht verzeihen, was mit Wyn passiert.


    "Die Schuld jenes Sommers" ist für mich ein Roman, der insgesamt zwar gut geschrieben ist, aber leider nicht durchgehend die Spannung halten konnte. Trotzdem hat er mir ein paar schöne Lesestunden beschert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Die gelernte Botanikerin Sandra ist 46 Jahre alt und seit zwei Jahren Witwe. Nachdem ihr Sohn bereits nach München gegangen ist, zieht nun auch Tochter Tine für ein Studium in die USA. Da entdeckt Sandra auf der Seite einer Immobilienfirma zufällig, dass das alte Gärtnerhaus auf Usedom, das sie und ihr Mann bei Urlauben immer bewundert haben, zum Verkauf steht. Zusammen mit dem riesigen Rosengarten. Zeit für einen Neuanfang, denkt sich Sandra, packt ihr Hab und Gut und zieht von Hamburg nach Bantekow. Leider ist sowohl das Häuschen als auch der verwilderte Garten in einem schlechteren Zustand als befürchtet. Sandra wird klar, ohne Hilfe wird sie die zahlreichen, pflegebedürftigen Rosen nicht wieder zu ihrer alten Pracht zurückführen können. Sie engagiert den englischen Rosenexperten Julian Baker, der sofort begeistert zusagt. Zu begeistert, wie Sandra findet, denn warum sollte jemand, der in London die Rosen in den Englischen Parks pflegt, so darauf aus sein, in die ostdeutsche Provinz zu reisen, um eine private Rosenzucht aufzupäppeln? Und tatsächlich scheint es da ein altes Familiengeheimnis zu geben.


    Ein wirklich wunderbares Buch, das ich sehr gerne gelesen haben und fast traurig war, als ich es beendet hatte. Schon das Cover ist wunderschön, man hört fast die Wellen rauschen und die Möwen kreischen.


    Sandra war mir gleich sympathisch. Eine Frau, die trotz einiger Rückschläge immer wieder auf die Füße fällt und sich durchbeißt. Sie will ihren Traum von der Rosenschule unbedingt wahr machen und gibt nicht auf.

    Julian mochte ich eigentlich auch, auch wenn er anfangs ja mit anderen Absichten nach Usedom kam. Aber er interessiert sich für seine Familie und seine Vorfahren und sowas finde ich immer sympathisch.


    Wer mit diesem Buch eine kitschige Liebesgeschichte erwartet, der wird sicher enttäuscht sein, denn das ist es nicht. Es geht eher darum, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte und wenn sich einem eine Chance bietet, zugreifen und einfach mal mutig sein sollte. Und natürlich geht es auch um Rosen, deren Pflege und Aufzucht. Das fand ich besonders interessant, denn ich hatte keine Ahnung, wie viele verschiedene Rosensorten es gibt.


    Bei mir hat das Buch auf jeden Fall das Interesse geweckt, mich mehr mit Rosen zu beschäftigen und mich in unserem Garten auch mehr um sie zu kümmern. Denn schließlich ist die Rose die Königin der Blumen und sollte auch so behandelt werden. 😊


    Ach ja, am Ende des Buches gibt es auch ein paar interessante Rezepte, z. B. eine Rosentorte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nach zwölf Jahren Ehe hat Isabel durch die Scheidung nicht nur ihren Mann verloren, sondern auch ihr Zuhause und ihre Stellung in der gemeinsamen Firma. Aber sie wagt einen Neuanfang und geht von Wien an die Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Anzeige wird eine Landschaftsarchitektin für ein altes Gut gesucht. Der neue Besitzer, Künstler Alex, möchte den Schlossgarten nach altem Vorbild wieder aufbauen. Bei ihrer Anreise ist Isabel erst einmal geschockt angesichts des schlechten Zustands und zweifelt, dass sie diese Aufgabe meistern wird. Aber aufgeben ist nicht und schließlich entdeckt sie, dass der Garten anscheinend eine Kopie eines berühmten Rosariums aus dem 20. Jahrhunderts ist. Ihre Recherchen und Spurensuche führt sie schließlich bis an den Rand der Karpaten, wo eine außergewöhnliche Frau bereits vor 100 Jahren ihre Liebe zu den Rosen entdeckte und diese Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten der damaligen Zeiten auslebte.


    Gott schenkt uns Erinnerungen, damit wir im Winter Rosen haben (Baltisches Sprichwort)


    "Der Rosengarten am Meer" ist mein zweiter Roman von Nele Jacobsen und er spielt auf zwei Zeitebenen.


    In der Gegenwart begleiten wir Isabel bei ihrer Reise von Wien an die Ostsee und ihrer neuen Aufgabe, einen historischen Rosengarten wieder zum Leben zu erwecken. Dabei entdeckt sie auch ihre eigenen Stärken und mit den Herausforderungen wächst auch ihr Selbstvertrauen, das ihr Mann in den letzten Jahren ziemlich klein gehalten hat.


    In der Vergangenheit lernen wir Marie Henriette Chotek kennen, die man auch die "Rosengräfin" nannte. Marie ist eine starke Frau, die sich nicht um Konventionen schert und lieber in ihrem Rosengarten in der Erde "wühlt", als sich mit Stickarbeiten zu beschäftigten oder ihre kostbare Zeit auf Gesellschaften zu vergeuden. Dafür verzichtet sie auch auf Familienglück, denn für sie sind ihre Rosen so etwas wie ihre Kinder.


    Auch dieses Buch der Autorin hat mir gut gefallen und mich unterhalten. Durch den Wechsel in der Erzählperspektive bleibt es durchweg spannend. Der bildhafte Schreibstil lässt sowohl das Rosarium in Ungarn, als auch den Garten an der Ostsee vor dem geistigen Auge des Lesers lebendig werden.


    Die Rosengräfin Marie Henriette Chotek gab es übrigens wirklich und er Roman ist ihr gewidmet. Sie lebte von 1863 bis 1946 in Ungarn bzw. der späteren Tschechoslowakei auf Schloss Unterkrupa. Sie war eine Kusine zweiten Grades von Sophie, die mit ihrem späteren Ehemann Franz-Ferdinand 1914 beim Attentat in Sarajewo erschossen wurde.


    Es gibt heute zwei Rosenarten, die nach ihr benannt wurden: Comtesse Maria Henrietta und Rosengräfin Marie Henriette.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Inhalt:

    Sydney Ragsdale zieht mit ihrer zehnjährigen Tochter RayAnne von Atlanta in die Kleinstadt Hopewell. Dort hat sie das alte Farmhaus ihrer Großeltern geerbt und möchte die Gelegenheit nach ihrer Trennung für einen Neuanfang nutzen. Als Kind hat sie hier glückliche Ferien verbracht und war oft im Buchladen der Stadt. Bea führt den Laden immer noch und als sie Sydney in der Vorweihnachtszeit einen Job als Aushilfe anbietet, kann diese ihr Glück kaum fassen. Zusammen mit ihrer Tochter, die zunächst nicht begeistert über den Umzug war, verbringt sie eine wundervolle Zeit in Hopewell. Sie schmücken den Laden weihnachtlich, nehmen am jährlichen Weihnachtssingen teil und schließen neue Freundschaften. Außerdem lernt Sydney Mac kennen, der einen Sohn hat und ebenfalls alleine ist. Gerade als Sydney anfängt, Hopewell als ihr neues Zuhause anzunehmen, scheint sich das Schicksal gegen sie zu wenden...


    Meine Meinung:

    Ein wirklich schönes Buch für die Vorweihnachtszeit. Eigentlich sagt das schon alles aus. Man fühlt sich wohl beim Lesen, es bringt einen in die richtige Adventsstimmung.


    Die Charaktere sind nicht oberflächlich oder farblos, man kann ich gut in sie hinein versetzen. Besonders Sydney mochte ich. Sie möchte das Beste für ihre Tochter und ihr über die Trennung von ihrem Vater hinweg helfen. Und auch wenn sie gerade eine ziemliche Wut auf ihren Ex hat, versucht sie nicht, ihn bei ihrer Tochter schlecht zu machen. Außerdem ist sie eine Kämpferin und sie liebt Bücher und den Buchladen. Mit Herzblut greift sie Bea unter die Arme und das bringt die Autorin wunderbar zum Ausdruck. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Kleinstadt Hopewell wird des Öfteren betont und gut vermittelt.


    Und am Ende ist klar, dass es Weihnachten nicht um Geschenke geht, sondern dass man mit denen zusammen ist, die man gerne um sich hat.


    Fazit: Ein schön zu lesendes Wohlfühlbuch für den Winter.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bran Cornick, Marrok und damit mächtigster Werwolf Amerikas, hat sich dazu entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und den Menschen mitzuteilen, dass Werwölfe tatsächlich seit Jahrhunderten unter ihnen existieren. Um über das weitere Vorgehen zu verhandeln, hat er alle Alpha-Werwölfe aus Europa und dem Rest der Welt zu einem Gipfeltreffen nach Seattle eingeladen. Aus seinem Rudel schickt er seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna. Er hofft, durch die Anwesenheit der Omegawölfin die vielen dominanten und mächtigen Wölfe zu beruhigen. Denn nicht alle sind damit einverstanden, ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden, ganz besonders nicht Jean Chastel, besser bekannt als die Bestie von Gevaudan. Kein leichter Job für Charles, der sich als Vollstrecker seines Vaters bisher eher mit Taten als mit Worten einen Namen gemacht hat. Und es dauert auch gar nicht lange, bis es zum ersten Zwischenfall kommt...


    "Spiel der Wölfe" ist der zweite Teil der Ablegerserie von Patricia Briggs' Mercy-Thompson-Reihe. Und auch dieser hat mir wieder sehr gut gefallen. Am Rande wurden die Ereignisse übrigens auch schon in einem der Mercy-Bücher erwähnt.


    Wie schon der erste Teil, ist auch dieser meiner Meinung nach etwas düsterer als Mercys Abenteuer. Was aber gut zu der Gesamtgeschichte und auch zu Charles' Charakter passt. Tief im Inneren ist er ein einsamer Wolf, loyal seinem Vater und dem Rudel gegenüber. Hinter vorgehaltener Hand wird er "Der Scharfrichter" genannt, da er für seinen Vater die Wölfe tötet, die sich nicht an die Regeln halten. Er kennt es nicht anders und Gefühle haben da keinen Platz. Das ändert sich, als er seine Gefährtin trifft. Eine Omega-Wölfin, die die Fähigkeit hat, die Bestie in ihm - und auch in jedem anderen dominanten Wolf - zu beruhigen. Eine schwierige Aufgabe, denn Anna hat in ihrer Vergangenheit viel durchgemacht, wie man im ersten Band erfahren hat. Und sie beginnt erst langsam, anderen Wölfen wieder zu vertrauen. Gemeinsam lernen Anna und Charles nun, wie es ist, einen wahren Gefährten an seiner Seite zu haben und auch die Bindungen des Rudels zu nutzen.


    "Spiel der Wölfe" ist von Anfang bis Ende spannend und lebendig erzählt, meistens abwechselnd aus der Sicht von Charles und der von Anna, aber immer in der dritten Person.


    Action, Emotionen und auch schwarzer Humor machen das Buch zu einem Lesevergnügen. Letzterer kommt meistens dann zum Tragen, wenn Bruder Wolf das Kommando übernimmt.


    Man muss den ersten Teil (Schatten des Wolfes) nicht unbedingt gelesen haben, um diesen hier zu verstehen. Aber ich würde es trotzdem empfehlen, weil man dann die Weiterentwicklung von Anna viel besser nachvollziehen kann.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Die Anwältin Merle Hänssler lebt seit Jahren in Hamburg, als sie Nachricht erhält, dass ihre Großmutter gestorben ist. Merle hat in ihrer Kindheit und Jugend jede freie Minute im Haus ihrer Omi verbracht, das im Hochschwarzwald abseits des Dorfes Steinberg mitten im Wald steht. Als sie nun zur Beerdigung zurück kommt, findet sie bei den Sachen ihrer Großmutter Dokumente aus dem 16. Jahrhundert, geschrieben von einem gewissen Johannes. Anscheinend lebte er genau in diesem Haus. Seine Berichte handeln von seiner Schwester Greta und Merle tut sie zunächst als Aberglaube ab. Aber je länger sie in dem alten Haus wohnt, das sie anscheinend vor irgendwas beschützen will, desto öfter kommen Erinnerungen an ihre Kindheit zurück. Außerdem hat sie Albträume von dunklen Wesen und bösen Wölfen. Und immer mehr gerät sie in den Bann der Märchen, die ihre Oma ihr früher immer erzählt hat. Anscheinend hatte diese selbst schon Nachforschungen angestellt und Kontakt mit einem Experten für Märchen und Sagen aufgenommen.

    Dann verschwinden Kinder aus dem Dorf und Merle fragt sich, ob an Johannes' Erzählungen nicht doch mehr dran.


    Es ist schwer, das Buch einem Genre zuzuordnen.Am ehesten würde ich sagen, es passt in den Bereich Mystery. Aber eigentlich ist das auch egal, denn gefallen hat es mir auch so. Es ist düster, irgendwie magisch und märchenhaft. Und darum dreht es sich auch zum größten Teil, um alte Märchen wie "Hänsel und Gretel". Mit diesen bin ich ebenfalls aufgewachsen, genau wie Merle. Es gibt viele Anspielungen auf diese Märchen, angefangen natürlich bei den Namen wie Hans, Greta, der Familienname Hänssler oder auch Jakob Wolf.


    Und es geht darum, dass man mit dem Erwachsenwerden den Glauben an Märchen und das Übernatürliche immer mehr verliert.


    Die Geschichte und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen und ich habe mich von Anfang bis Ende gut unterhalten. Der überwiegende Teil spielt in der Gegenwart und aus Sicht von Merle. Dann gibt es wieder ein paar Kapitel aus dem Manuskript von Johannes und man erfährt sozusagen aus erster Hand, was damals passiert ist.


    Das Buch passt perfekt in die herbstliche Jahreszeit, wenn der Nebel durch die Wälder kriecht. Und auch für die Fans von Grimms Märchen kann ich "So finster, so kalt" sehr empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    So geht es mir aktuell. Ich warte seit Monaten...oder Jahren? auf eine Fortsetzung von Jim Butchers Harry-Dresden-Reihe. Zwischenzeitlich gab es wohl einiges Privates beim Autor (Hochzeit usw.), das das Schreiben verzögert hat. Ich gönne ihm ja sein privates Glück, aber ich vermisse Harry trotzdem. :-?:uups: Ob er inzwischen weiter geschrieben hat, weiß ich nicht...

    Hm, Band 16 ist in der Mache.

    http://www.jim-butcher.com/books/dresden/peace-talks-16

    Ja, aber schon eeeeewig! :cry:

    Ich hab einfach auf Englisch gewechselt als feststand, dass keine weiteren Bücher mehr übersetzt werden.

    Habe ich insbesonders bei der Inkarnation der Unsterblichkeit gemacht - alles nochmal auf Englisch gelesen. :D

    Das habe ich auch schon öfter getan. Blöd nur, wenn die Warterei daran liegt, dass der Autor noch nicht weitergeschrieben hat.

    So geht es mir aktuell. Ich warte seit Monaten...oder Jahren? auf eine Fortsetzung von Jim Butchers Harry-Dresden-Reihe. Zwischenzeitlich gab es wohl einiges Privates beim Autor (Hochzeit usw.), das das Schreiben verzögert hat. Ich gönne ihm ja sein privates Glück, aber ich vermisse Harry trotzdem. :-?:uups: Ob er inzwischen weiter geschrieben hat, weiß ich nicht...

    Spät am Abend erhält Polizeichefin Kate Burkholder den Anruf, dass die Scheune der amischen Familie Gingerich in Flammen steht. Dort angekommen erfährt sie von den Eltern, dass der älteste Sohn Daniel vermisst wird. Schließlich findet man seine völlig verkohlte Leiche in den Trümmern der Scheune und es stellt sich heraus, dass jemand ihn dort eingeschlossen und bei lebendigem Leibe verbrennen lassen hat. Zunächst erzählt bei den Befragungen jeder, wie nett, gutmütig und tüchtig Daniel war. Aber nach und nach entdeckt Kate auch eine dunkle Seite, die er wohlweislich zu verbergen versucht hat. Schließlich gibt es mehr als genug Verdächtige, aber wer hat den jungen Mann wirklich so sehr gehasst, dass er ihn in die Scheune gelockt und auf diese grausame Art umgebracht hat?


    "Brennendes Grab" ist der zehnte Teil der Thriller Reihe um die ehemals amische Polizistin Kate Burkholder. Und auch dieser hat mir wieder richtig gut gefallen.

    Wieder einmal wird deutlich, wie schwierig der Spagat für Kate ist zwischen ihrer alten Welt, ihrer Familie, den Traditionen der Amischen und ihrem jetzigen Leben und Job als Polizeichefin von Painters Mill.
    Besonders dieser Fall macht ihr zu schaffen, denn er erinnert sie an ihre eigenen Erlebnisse als Teenager. Und es fällt ihr zwischendurch schwer, das Ganze professionell und objektiv zu betrachten. Aber genau diese Szenen machen Kate menschlicher und fast wünscht man sich einen anderen Ausgang des Falls.

    Von Anfang bis Ende bleibt es spannend und die Suche nach dem Täter gibt immer wieder Rätsel auf. Auch dieses Mal lernt man wieder viel über die "Gesetze" der Amischen und deren Traditionen und das macht das Ganze noch mal dramatischer und sorgt für Emotionen. Ich habe mich gefragt, wie man als Mutter so handeln und dann damit weiterleben kann, einfach weil es "Gottes Plan ist".

    Auch das Privatleben von Kate und John Tomasetti spielt wieder eine Rolle, aber ich finde, dieser Teil nimmt nie zu viel Platz ein und ich finde es auch wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Deswegen würde ich allen, die die Reihe lesen möchten, empfehlen, diese chronologisch ab Band 1 zu lesen.

    Fazit: Ein weiterer gelungener Teil der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Inhalt:

    Eigentlich sollte er nie wieder rauskommen. Lucien Folter ist einer der brutalsten und intelligentesten Serienkiller, mit dem Detective Robert Hunter es je zu tun hatte. Und das soll etwas heißen, denn als Leiter der Spezialabteilung für besonders brutale Verbrechen in Los Angeles, hat er schon einiges gesehen. Aber dann gelingt Folter die Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis. Und es ist klar, dass er nur ein Ziel hat: Rache. Denn Hunter hat er es zu verdanken, dass er dreieinhalb hinter Gittern saß. Aber seinen Widersacher einfach zu töten, wäre nicht Folters Stil. Deswegen verwickelt er Hunter in ein tödliches Spiel gegen die Zeit und der Einsatz ist hoch. Wird es ihm gelingen, seinen ehemaligen Freund zu stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben?

    Meine Meinung:
    Mit diesem zehnten Band seiner Thrillerreihe hat Carter wieder einen atemberaubenden Pageturner hingelegt.
    Es beginnt, wie der letzte Teil geendet hat: Hunter erfährt, dass Lucien Folter entkommen ist und schon ist man wieder mitten in der Handlung. Da sein Partner Garcia beim letzten Mal ja nicht dabei war, als Hunter Folter gejagt hat, gibt es erst mal ein paar Erklärungen. So kann der Leser auch sein Gedächtnis auffrischen.
    Da es auch viele Kapitel aus Sicht von Lucien Folter gibt, erfährt man auch quasi aus erster Hand, wie dieser brutale Killer tickt, wie er denkt und welche Beweggründe er für seine Taten hat. Bereits aus "Die stille Bestie" weiß man ja, was ihn antreibt: Er schreibt ein "Mordhandbuch", eine Enzyklopädie des Grauens. Aber hier wird noch einmal mehr deutlich, wie krank jemand wie Folter sein muss.

    Wie immer gelingt es Carter die Spannung aufrecht zu erhalten durch das Erzähltempo und die manchmal recht kurzen Kapitel. Oft gibt es auch Cliffhanger am Ende eines Kapitels und es folgt ein Szenenwechsel. Auch werden manchmal nur Andeutungen gemacht, wenn man anscheinend einer Lösung näher kommt, aber die Erklärung kommt erst später. Fies! *g*

    "Jagd auf die Bestie" ist wie ein Blick in den dunkelsten Abgrund der menschlichen Seele, düster und emotional. Aber zwischendurch gibt es auch mal Momente zum Schmunzeln, das haben wir dann meistens Garcia zu verdanken, der mit seinen Sprüchen ab und zu für Auflockerung sorgt.

    Fazit: Für Fans der Reihe natürlich ein Muss, ganz klar. Und wer die vorherigen Bücher nicht kennt, dem würde ich zumindest empfehlen, vorher "Die stille Bestie" zu lesen. Danach will man sowieso auch den Rest der kompletten Serie lesen. ;-)


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Klappentext:

    Vermont 1950. Idlewild Hall ist ein Ort für Mädchen, die keinen anderen Platz in der Gesellschaft haben. Abends erzählen sich die Schülerinnen Schauergeschichten von der »schwarzen Mary«. Doch als eines Nachts eine von ihnen unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wird der Schrecken real. 2014 ist das Internat eine Ruine, aber die Journalistin Fiona Sheridan kann nicht von Idlewild Hall lassen: Hier wurde vor 20 Jahren ihre Schwester ermordet. Als man bei Renovierungsarbeiten eine weitere Mädchenleiche findet, beginnt Fiona zu recherchieren. Dabei rührt sie an dunkle Geheimnisse, die besser für immer verborgen geblieben wären …


    Zum Inhalt:

    Vermont in New England im Jahr 1950. Idlewild Hall ist eine Schule für Mädchen und junge Frauen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben. Katie, Cecilia, Roberta und Sonia teilen sich ein Zimmer und außerdem ihre Geheimnisse. Und sie alle haben etwas gemeinsam, denn ihnen allen ist der Geist der toten Mary erschienen, ein Mädchen in einem altmodischen Kleid, das angeblich auf dem Gelände der Schule vor vielen Jahren gestorben ist. Als eine von den vieren unter mysteriösen Umständen verschwindet, sind die verbliebenen Mädchen überzeugt, dass ihre Freundin ermordet wurde. Hat Mary irgendetwas damit zu tun?

    Im Jahr 2014 steht Idlewild Hall lange leer und zerfällt immer mehr. Als die Journalistin Fiona davon hört, will sie unbedingt eine Story über das Anwesen schreiben. Vor zwanzig Jahren wurde dort ihre ältere Schwester ermordet und ihre Familie ist daran zerbrochen. Als bei den Renovierungsarbeiten eine weitere Mädchenleiche gefunden wird, beginnt Fiona intensiv zu recherchieren und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse der Vergangenheit, die besser im Verborgenen geblieben wären.


    Meine Meinung:
    "Die schwarze Frau" ist ein atmosphärischer Spannungsroman, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann zog. Auf zwei Zeitebenen geschrieben, erzählt er zum einen die Geschichte von vier Mädchen, die im Jahr 1950 in der Idlewild Hall Schule zusammen fanden, weil sie eines gemeinsam hatten: Die Gesellschaft hat sie mehr oder weniger abgeschoben, denn zur damaligen Zeit passten sie nicht in das Allgemeinbild. Im Laufe des Buches erfährt man von jeder ihre Geschichte und die Schilderungen sind oft emotional und aus heutiger Sicht fragt man sich manchmal, was denn jetzt an dem Verhalten so schlimm war, dass das Mädchen einfach aufgegeben wurde. Aber es waren eben andere Zeiten.

    In der Gegenwart wird aus Sicht der Journalistin Fiona erzählt, die vor 20 Jahren ihre Schwester verloren hat und damit auch ihre Familie, die daran zerbracht. Fiona selbst hat nie wirklich abgeschlossen mit dem Mord, auch wenn der Täter im Gefängnis sitzt. Aber hat er es auch wirklich getan? Sie hat eine Mauer um sich aufgebaut und kann menschliche Nähe nur schwer zulassen. Einzig der Polizist Jamie kann diese Mauer zum Teil durchdringen.

    Durch den Geist von Mary Hand erhält das Buch einen Hauch von Mystery und einen gewissen Gruselfaktor, denn die Erscheinungen der schwarz gekleideten Gestalt sind wirklich gut geschrieben.

    Überhaupt hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und durch die teilweisen Cliffhanger am Ende eines Kapitels, wenn es nach 1950 erstmal wieder im Jahr 2014 weitergeht, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

    Das Buch ist übrigens nicht zu verwechseln mit "Die Frau in Schwarz" von Susan Hill, das mit Daniel Radcliffe verfilmt wurde.

    Fazit: "Die schwarze Frau" ist ein fesselnder und düsterer Pageturner, den ich auf jeden Fall weiter empfehlen kann. Wer noch Lesestoff für Oktober um Halloween sucht, liegt hier genau richtig.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    1892. Die junge Agnes Martin wächst in Straßburg in einem Waisenhaus auf, wo sie mit den Jahren ihre Leidenschaft fürs Backen und Kochen entdeckt. Mit 21 Jahren muss sie das Haus verlassen und soll als Gesellschafterin nach Hamburg zur Pfarrerswitwe Tilly Bredenkamp gehen. Nicht lange nach ihrer Ankunft in dem ärmlichen Viertel bricht die Cholera aus und Agnes und Tilly flüchten mit einigen Kindern, die in ihrer Obhut sind, an die Ostseeküste. Dort steht Tillys Elternhaus, das die Witwe allerdings nicht betreten will, weil irgendetwas Schreckliches in ihrer Vergangenheit dort geschehen ist. Agnes kümmert sich also um die Küche und die Versorgung der Kinder. Die kleine Kate ist dafür mehr schlecht als recht geeignet und als Agnes bei einem Spaziergang ein leerstehendes Herrenhaus mit einer großen und funktionsfähigen Küche entdeckt, reift in ihr eine Idee. Denn erst kürzlich hat sie am Strand an die reichen Feriengäste ein paar ihrer selbst gebackenen Köstlichkeiten verkauft. Wenn sie nun eine bessere Küche nutzen könnte, wäre das ein Traum. Aber wie reagiert der Besitzer des riesigen Hauses, Benjamin von Reiker, auf ihre Idee?


    Ein lebendig geschriebener Roman vor historischer Kulisse. Das Porträt einer mutigen jungen Frau, die sich nicht so schnell entmutigen und unterkriegen lässt, um ihre Träume zu verwirklichen.

    Oft wird deutlich, wie die Rolle der Frau damals in der Gesellschaft war, denn Agnes stößt mit ihren Ideen mehr als einmal an Grenzen. Grenzen, die ihr von den Männern gesetzt werden. Dabei sind es oft nur Kleinigkeiten, die für uns heute selbstverständlich sind. Trotzdem bleibt sie optimistisch und hört nicht auf zu träumen. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, was sie dem Leser gleich sympathisch macht und kümmert sich liebevoll um die ihr anvertrauten Kinder.

    "Vom Himmel zum Meer" ist ein unterhaltsamer Roman, der einen manchmal zum Schmunzeln und manchmal auch zum Nachdenken bringt. Es gibt auch viele gefühlvolle Szenen.

    Trotzdem hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. Ich kann es schlecht genauer benennen, aber um die volle Punktzahl zu vergeben, fehlt mir irgendwas. Vielleicht, weil die junge Agnes, die ja bisher nur das Leben im Waisenhaus kannte, manchmal doch ein wenig zu abgeklärt und erfahren wirkte.

    Trotzdem hat mir das Buch gefallen, es liest sich leicht und spendet wie gesagt unterhaltsame Lesestunden.

    Außerdem ist das Cover einfach wunderschön anzusehen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Zum Inhalt:
    Für Büchernarr Carragh Ryan geht ein Traum in Erfüllung, als sie den Job bekommt, in Irland auf der Jahrhunderte alten Burg Deeprath Castle die Bibliothek zu katalogisieren. Burgeigentümer Aidan Gallagher möchte das Anwesen verkaufen, da er nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern nie wieder einen Fuß in sein damalige Zuhause gesetzt hat. Seine Großtante Nessa, die Carragh engagiert hat, hofft allerdings, dass er seine Meinung noch ändert.
    Carragh ist zunächst begeistert, da sie sich für die Schriftsteller der viktorianischen Schauerliteratur interessiert und weiß, dass eine Zeitlang der berühmte Evan Chase dort gelebt hat. Als seine Frau Selbstmord beging, verließ er Irland und schrieb nie wieder etwas. Gerüchten zufolge, soll es aber ein verschollenes Manuskript geben, das Carragh nun zu finden hofft. Aber dann geschehen merkwürdige Dinge in Deeprath Castle und Carragh fragt sich, ob an Nessas Warnung vor den Geistern der Burg etwas dran ist.
    Gleichzeitig erhält die Polizistin Sibeal McKenna den Auftrag, den alten Fall wieder aufzurollen und den Tod von Aidans Eltern neu zu untersuchen. Und nahezu jeder der Familie Gallagher scheint verdächtig zu sein.

    Meine Meinung:
    Ich muss sagen, der Klappentext hörte sich für mich sehr vielversprechend dann und ich dachte, das ist genau das Richtige für mich. Der Plot ist auch gut, aber leider hat die Autorin in meinen Augen viel Potential verschenkt. Zu oft geht es direkt nach einer spannenden Entdeckung in eine ganz andere und oft belanglose Richtung. Mag sein, dass die Autorin dadurch Spannung erzeugen wollte, damit man dran bleibt, aber bei mir hat sie damit das Gegenteil bewirkt und ein paar Mal hätte ich das Buch fast weg gelegt. Dann wurde es wieder interessant für ein paar Kapitel und ich dachte, nun wird es doch noch was. Aber immer wieder wird ausführlich über Unwichtiges geschrieben und das bremst den Lesefluss.
    Manchmal konnte ich auch das Verhalten Carraghs nicht nachvollziehen. Um das näher zu erklären, müsste ich allerdings inhaltliche Dinge verraten und das möchte ich lieber nicht.
    Irgendwie überflüssig fand ich auch die Geschichte mit Carragh und Philipp.

    Der Hauptteil spielt in der Gegenwart. Dann gibt es Kapitel aus der Vergangenheit, wie z. B. Tagebucheinträge von Evan Chases Frau Jenny Gallagher oder Aidans Mutter Lily.

    Wie gesagt, im Grunde hätte es eine tolle und spannende Geschichte werden können, denn das Grundgerüst ist. Aber dieses "Rumgeeiere" hat mich zwischendurch einfach genervt.

    Aber das Cover finde ich sehr schön. Das reißt allerdings auch nicht alles raus, daher gibt es für "Das geheime Turmzimmer" leider nur 3,5 Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: