Puh. Bin jetzt auch durch. Ehrlich gesagt, hatte ich das Bedürfnis diesen letzten Teil alleine zu lesen - ich weiß auch nicht warum. Ich wollte ihn erst mal ganz auf mich selbst wirken zu lassen. Und so habe ich am Donnerstag die eine und gestern die andere Hälfte gelesen. Ich habe gestern Abend auch absichtlich nicht mehr hier rein gesehen, weil mich dieses Buch so aufgewühlt hat, da wollte ich erst mal alleine mit zu recht kommen.
Vielleicht poste ich sie demnächst mal auf meiner "Vor uns die Nacht"-Facebook-Seite.
Das fände ich toll! Hab mich beim lesen öfter gefragt welche Teile der Geschichte und Charaktere damals schon existent waren.
Zitat von »claire67«
Ich frage mich, wie man sich gleichzeitig so nah sein kann und im nächsten Moment so distanziert. Ich kann Ronias gefühlsmäßige Achterbahnfahrt manchmal gut verstehen. Ronia benimmt sich wie ein Hund, der um die Aufmerksamkeit des Herrchens bettelt und ausrastet, wenn man ihm den Kopf streichelt. Um was geht es Jan? Er schickt Ronia zwar Nachrichten, aber will er sie auch mal öfter sehen? Fragt er einmal nach, wie es ihr wirklich geht?
Ronia kann ich in diesem Momenten natürlich auch sehr gut verstehen. Wer würde da nicht irgendwann an den Zweifel ersticken und Selbstwertgefühl hatte das Mädel ja nicht gerade, eher im Gegenteil, nach den ganzen schlechten Erfahrungen, die sie vor Jan bereits durchgemacht hat.
Ich finde er erklärt es am Ende aber auch ganz gut: Ronia hat sich auch nie von sich aus gemeldet immer musste er die erste Nachricht schicken. Und sie hat so weit ich weiß ja auch nie gefragt wie es ihm geht oder? Aber wenn man bedenkt was die beiden für eine Beziehung haben versteht man das irgendwie auch: mit einer Affäre hat man Spaß man spricht gerade nicht über das was einen belastet (das macht man ja im Alltag genug). Und auch wenn ich finde das die beiden nie eine Affäre hatten so war es - zumindest von Ronia - ja so gedacht...
Auch das Problem von Ronias Eltern wurde geklärt. Hier dachte ich ja kurz geschockt, dass es ein Geständnis à la "Jan ist dein Halbbruder und mein unehelicher Sohn" wird.
Ohja die Angst hatte ich zwischendurch auch (war das eine Absichtlich gelegte falsche Fährte, Bettina?). Aber eigentlich geht es doch gar nicht um Jan oder? Es ist mehr, dass jeder Mann außer Jonas Ronia vermutlich von ihren Eltern entfernen würde...
Das Ronia MS hat, hat mich ziemlich überrascht und auch sehr aus der Bahn geworfen - ich hatte wirklich das Gefühl, ich könnte es nachspüren. Und es ist mit Sicherheit eine der unerwartetsten (wenn nicht DIE Unerwartetste) Wendungen die ich jemals gelesen habe.
Viele Dinge verstehe ich nicht oder ich glaube einfach auch nicht daran das es möglich ist (hierbei denke ich vor allem an das Gedankenlesen ganz am Schluss). Trotzdem hat mich das ganze Buch sehr aufgewühlt. Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich ein bisschen zweifeln lässt wie es mit mir und meinem Leben weiter gehen soll (ich befinde mich gerade selbst in einer Umbruch-Phase, da ich im Herbst meinen Master mach und weiß leider noch nicht wie es dann weiter geht). Der Zweifel kommt vor allem dadurch auf, dass Ronia jetzt alles auf sich zu kommen lässt - sie fährt nach Frankreich und weiß noch nicht wo sie danach hin soll - einerseits fasziniert mich das andererseits könnte ich das niemals tun: diese Ungewissheit macht doch unglaubliche Angst! Und dann fange ich an mich zu fragen ob ich auch so leben könnte oder wollte. Daher meine Frage Bettina (ich hoffe nicht zu persönlich): Wie handhabst du dass denn in deinen Leben: Gab es Phasen wo du auch alles so auf dich zukommen lassen konntest ohne Angst?
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht ob ich den 3. Teil noch mal lesen möchte. Eigentlich müsste ich es wohl vieles noch mal genauer zu durchdringen, andererseits habe ich Angst, dass mich das noch mehr aufwühlt.