Beiträge von Winfried Stanzick

    Ein ganz außergewöhnlicher Adventskalender ist hier anzuzeigen. In der Form eines Bilderbuches mit schönen Reimen wird hier die Geschichte eines Sackes voller Knöpfe erzählt. Aus ihm werden die Knöpfe genommen für jeden Tag des Advents und selbstgebastelte Gegenstände werden damit dekoriert.
    „Der allererste Knopf
    ist für den Katzenkopf.“
    Und so geht es weiter bis zum Heiligen Abend, an dem mit den restlichen Knöpfen im Sacke des Nikolaus der Weihnachtsbaum dekoriert wird:
    „Die letzten Kugeln dran gesteckt-
    jetzt ist Weihnachten perfekt.“



    Eigene Meinung:
    Schöne und Kinder ansprechende, oft auf selbst Gebasteltem basierende Illustrationen werden mit manchmal etwas rumpelnden Versen beschrieben, einfach nachzusprechen und auf Wiederholung angelegt.



    Natürlich ersetzt ein solches Buch für die Allerkleinsten ab etwa 18 Monaten nicht einen richtigen, vielleicht auch selbst gemachten Adventskalender, aus dem an jedem Tag bis zum Fest etwas herauskommt und was jeden Tag für eine neue Überraschung sorgt. Aber er kann ihn gut ergänzen.

    Eine Einführung in die Theologie durch theologiekritische Literatur – nichts weniger versucht der emeritierte Religionspädagoge Hubertus Halbfas in seinem neuen großen Werk. Auf drei Bände ist es angelegt.



    Im ersten hier vorzustellenden band „Das Christenhaus“ geht es um literarische Anfragen an die christliche Religion, im zweiten Band „Das Menschenhaus“ um Geschichten und Gedichte und im letzten Band „Das Welthaus“ um wichtige Texte der Menschheit.



    Hubertus Halbfas richtet sich mit diesem Werk an einen breiten Leserkreis ohne weltanschauliche Einschränkungen. Er wünscht sich als Leser sowohl die „religiös Musikalischen wie die Unmusikalischen“. Er will aber hauptsächlich etwas erreichen, was die Praktischen Theologen der Gert-Otto-Schule schon in den siebziger Jahren in Mainz lehrten. Er will Religionslehrer, Pfarrer und anderes kirchliches Personal heranführen an die Literatur. Denn nur in ihr und durch sie könne „der Atem der Welt wahrgenommen“ werden.



    Eigene Meinung: Im Unterschied zu herkömmlichen Anthologien wird in diesem Buch mehr getan: es gibt Angaben über den Autor, die Entstehungsgeschichte, geschichtliche Hintergründe und literarische Eigenarten des Textes und Interpretationshilfen anderer bedeutender Autoren. Nur so kann ein literarisches Verständnis gewonnen werden. Für das theologische Verständnis dienen jeweils Einführungen in zentrale Fragen und Positionen.



    Eine der schönsten Texte im Buch stammt von Rose Ausländer:
    „Gäbe es dich
    Gott der Liebe
    wir lebten noch heute
    im Eden
    Volk an Volk
    Du an du
    Gäb es dich nicht
    o Liebesgott
    wir wären nicht
    nichts wäre.“



    Das Buch ist eine wertvolle und reiche Sammlung, in der deutlich wird, dass ohne eine Auseinandersetzung mit der Literatur eine zeitgemäße Theologie nicht mehr möglich ist.

    Kleine Kinder bekommen oft einmal Fieber. Das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers und in der Regel gar nicht schlimm. Dennoch brauchen die Kinder, die sich dann schlapp und müde fühlen, Zuwendung und Trost.



    In dem hier vorliegenden kleinen Bilderbuch mit schönen Reimen von Tanja Jacobs und sympathischen Illustrationen von Susanne Weber wird das beispielhaft gezeigt. Nachdem er einen kräftigen Stamm bearbeitet hat klagt der Biber über Fieber.



    Nacheinander kümmern sich andere Tiere um ihn: das Frettchen schickt ihn ins Bettchen, die Schnecke gibt ihm eine Decke, der Igel hat ihm einen Tee gekocht und das Karnickel macht ihm kalte Wadenwickel. Und die ganze Truppe kocht ihm eine leckere Suppe.



    Durch die Hilfe und den Trost dieser ganzen Truppe geht es dem Biber bald schon wieder sehr viel besser und er bedankt sich bei ihnen.



    Eigene Meinung: Dieses Bilderbuch ist sehr gut geeignet zum Vorlesen für kleine Kinder, die aus welchem Grund auch immer, einen Fieberschub haben. Denn mindestens genauso wichtig wie Wadenwickel und Medizin ist menschliche Zuwendung und Trost in einer Situation, in der man sich schlecht fühlt. Es ist ein schönes Trostbuch für die Kleinsten ab etwa 18 Monaten.

    Hauptsache man ist authentisch. So beschreibt der Historiker und Kunsthistoriker Christian Sehrendt in seinem Buch „Gefühlige Zeiten“ die Stimmung im Lande. Nicht erst seit gestern, sondern seit einer geraumen Zeit schon. Er bemüht zur Unterstreichung seiner These, dass wir in Gesellschaft und Kultur in einer Zeit der Neo-Romantik leben, mit unzähligen Texten aus der Popmusik, der Literatur und einer Vielzahl eigener kulturwissenschaftlichen Betrachtungen und Reflexionen.



    Er führt diese „zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten“ zurück auf eine zunehmende Entfremdung angesichts der riesigen Komplexität unserer globalisierten Welt. Seine Sprache allerdings, die er benutzt, ist alles andere als romantisch. Sie nimmt den Leser mit auf spannende Reisen durch unser Land und seine Mainstreams.



    Eige Meinung: Was mir bei aller Freude und allem Erkenntniszuwachs bei der Lektüre aber gefehlt hat, ist eine aus allen Einzelbeobachtungen schlüssig formulierte Beweisführung, warum er so viele Ähnlichkeiten mit der klassischen Romantik sieht. Genauere Vergleiche etwa von Liedtexten, Bildern, Theaterstücke etc. hätten da vielleicht weitergeführt.



    Und so ist das Buch angenehme Unterhaltung, aber kein sozialwissenschaftlicher Wurf.

    Dies ist ein Buch, wie es der bei Wein und Küche eher auf deutsche Herkunft spezialisierte Durchschnittsgourmet gut gebrauchen kann. Seine Autoren gehen davon aus, dass Deutschland sowohl was den Wein betrifft als auch in der Küche beim Vergleich mit den oft so hochgelobten Franzosen oder Italienern durchaus mithalten kann, wenn nicht sogar mehr.


    Zunächst stellt die Sommeliere Paula Bosch ihre Auswahl der 100 besten Winzer Deutschlands vor und ihre jeweils besten Lagen und Weine. Nach den Anbaugebieten geordnet, kann man sehr schnell diejenigen Winzer ausfindig machen, die in der Nähe des eigenen Wohnorts leben. Mit Hilfe eines ausführlichen Registers ist es ein Leichtes, einen Termin auszumachen für eine gesellige Weinprobe auf dem Weingut und/oder einen Einkauf.



    Natürlich sucht man vergebens nach einem Hinweis auf den seit Jahren geliebten eigenen Winzer, aber das ist normal bei subjektiven Zusammenstellungen. Tatsache ist: deutsche Weine, vor allen Dingen in ihren klassischen Rebsorten angebaut, können sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen.



    Und sie munden hervorragend zu den insgesamt 218 Rezepten, die der Meisterkoch und Küchenchef Tim Raue im zweiten Teil des schwergewichtigen Buches zusammengestellt hat.


    Eigene Meinung: Vorspeisen, Fisch-und Fleischgerichte und Nachspeisen aus den verschiedenen Regionen Deutschlands werden jeweils für 4 Personen verständlich und leicht nach zu kochen vorgestellt. Der Clou dabei: Paula Bosch empfiehlt zu jedem dieser Rezepte einen der im ersten Teil vorgestellten Weine, die dort sehr übersichtlich in fünf Preiskategorien von 10 Euro bis über 40 Euro beschrieben werden.



    Das reich bebilderte Buch eignet sich hervorragend als ein Geschenk für eine Einladung zu einem Essen etwa. Statt über ein, zwei Flaschen edlen Weins freut sich jeder Gastgeber über ein solches Kompendium. Vielleicht macht die Runde dann gleich einen gemeinsamen Besuch bei einem der dort porträtierten Winzer in der Nähe aus.

    Dieser Roman ist eine auch sprachlich derbe Kost. In bester Tradition italienischer Komödien zieht der Autor Piersandro Pallavicini alle Register des schwarzen Humors und einer überwältigenden Situationskomik, die den Leser alle Paar Seiten sowohl zum Lachen bringt, als auch zu dem Gedanken, ob er sich das weiter antun soll.



    Pallavicini erzählt die Geschichte des alten Käsefabrikanten Alfredo Pampaloni. In den 60 er Jahren reich geworden und als Vorbild dem große Gunter Sachs nacheifernd, hat er sich entschlossen, sein Erbe endlich aufzuteilen (beziehungsweise das, was von ihm noch auffindbar ist).



    Er ruft alle seine Kinder zu sich in sein Feriendomizil in einem heruntergekommenen Bergdorf, das einmal zu einem großen touristischen Zentrum ausgebaut werden sollte, an dem aber die Zeit ebenso vorbeigegangen ist wie an Pampaloni selbst.



    Und es kommen aus London der Sohn, ein Galerist , der ganz scharf ist auf das große Geld, das er schon von weitem riecht, und die Tochter Carla, die sich schon seit ihrer Kindheit ewig benachteiligt fühlt und jetzt als Universitätsprofessorin arbeitet.



    Aus ihrer Sicht bekommen wir als Leser mit vielen Rückblicken in die Vergangenheit jenes Treffen in den Bergen berichtet. Da brennen auf einmal Häuser. Millionen sind und bleiben verschwunden und ein großes Familiengeheimnis zieht alle in seinen Bann.



    Eigene Meinung: Eine köstliche Lektüre, die, bleibt man nach anfänglichen Zweifeln dabei, sich lohnt und einen immer wieder in lautes Lachen ausbrechen lässt. Bester schwarzer italienischer Humor vom Feinsten.

    Drago Jancar gilt heute als der bedeutendste Schriftstellers des jungen Sloweniens. Vor der staatlichen Selbständigkeit zu Zeiten von Titos Jugoslawien saß er wegen feindlicher Propaganda des Öfteren in Haft.


    Als im März 2015 die sterblichen Überreste von Ksenja Hribar und ihrem Mann Rado in einem Wald in Oberkrain gefunden wurden, nachdem sie 1944 von Partisanen aus ihrer Burg Strmol verschleppt wurden, da war ein Verbrechen aufgeklärt, das über eine lange Zeit noch die Geschichtenerzähler in den Cafes des Landes faszinierte. Dragor Jancar nimmt diese wahre Begebenheit zum Anlass seines neuen Romans, in dem er diese schillernde Frau in den Erinnerungen von insgesamt fünf Personen, die er ihr begegnen lässt in den Jahren vor ihrem Tod, wieder auferstehen und lebendig werden lässt.



    Im Roman heißt sie Veronika Zarnik und ihr Mann Leo. Zunächst erzählt der Offizier, der Veronika noch vor dem Krieg das Reiten beibringt und sich dabei in sie verliebt, wie er durch den Einfluss von Leo Zarnik versetzt wird in die Provinz, seine Karriere abstürzt, sie aber zunächst mit ihm geht und zu ihm hält. Schon in dieser ersten Näherung wird deutlich, welche Persönlichkeit diese Frau ist. Sie kann Flugzeuge fliegen, liebt Pferde und das Reiten und auch Papageien und Alligatoren. Einmal , so erzählt man sich, habe sie einen Alligator auf der Straße spazieren geführt.



    In den folgenden Beschreibungen eines deutschen Wehrmachtsarztes, der auf dem Schloß der Zarniks öfter zu Gast war, ihrer hinfälligen Mutter, einer Haushaltshilfe und eines Partisans, der an ihrer Verschleppung beteiligt war, entfaltet Drago Jancar nicht nur ein buntes Kaleidoskop einer schillernden Persönlichkeit, sondern auf dem Hintergrund der Geschichte Veronikas und ihres Schicksals erzählt er vom Schicksal einer ganzen Epoche, vom Aufstieg der Nazis, über die Partisanen Titos bis zur kommunistischen Herrschaft nach dem Krieg.



    Eigene Meninung: Es gelingt ihm auch sprachlich ganz hervorragend, das Einzelschicksal von Veronika und den fünf Menschen, die ihre Erfahrungen mit ihr beschreiben, sehr konkret und unideologisch zu verknüpfen mit den politischen Umständen dieser Zeit. So wird nicht nur das Porträt einer ganz außergewöhnlichen Frau gezeichnet, sondern auch eines Landes, dessen Geschichte mir bisher sehr fremd war.

    Dieser neue Jugendroman der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Steinkellner handelt von einer Lebensphase in der Adoleszenz und von ihren Erfahrungen, die viele Erwachsene kennen. Ich jedenfalls war über die ganze Zeit immer wieder mit meinen Erinnerungen in jenen Monaten, als nach dem Abitur und den sich anschließenden ausgelassenen Feiern über Jahre gewachsene Freundschaften und Lieben zerbrachen, einfach deshalb, weil jeder durch Studien- und Ortswahl einen anderen Weg einschlug.



    So ähnlich ergeht es der ich-erzählenden Juli. Ihre drei Freunde Ronja, Niels und August – sie könnten verschiedener nicht sein – sind seit vielen Jahren dicke Freunde, die schon viel miteinander erlebt und etliches miteinander geteilt haben. So wie die Raben, mit denen Juli ihre Truppe gerne vergleicht.



    Nun, in ihrem letzten „Rabensommer“ wie sich herausstellt, nach dem Abitur, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie es in seinem Leben weitergeht, was die nächste Etappe sein soll. Doch schon bevor jeder von den vieren den nächsten Schritt tut, beginnt sich während des Sommers aus der Sicht von Juli schon alles Schlag auf Schlag zu verändern. Und es fällt ihr schwer, sich damit zurechtzufinden. Plötzlich ohne die Freunde und das tragende Netz der Freundschaft, sieht sie sich gezwungen, ihr eigenes Leben neu zu ordnen und ihm einen neuen Sinn und eine neue Richtung zu geben. „Damit sie wieder tanzen kann. Tanzen, leben, lieben“ (Klappentext)



    Eigene Meinung: Elisabeth Steinkellner ist eine gute Erzählerin. Mit einer sehr poetischen Sprache, die den Leser schnell gefangen nimmt, erzählt sie von einer Phase des Erwachsenwerdens, die junge Menschen nicht ohne Schmerzen und Wunden durchlaufen. Doch das Buch und das Schicksal nicht nur von Juli, sondern auch der anderen drei Freunde machen Mut. Mut, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und darauf zu vertrauen, dass es ein Ziel haben wird. Dass alte Freundschaften im Herzen überleben, und dort doch noch so unendlich viel Platz ist für neue, das ganze Leben lang.

    Die Geschichte im neuen Roman von Peter Hoeg beginnt sehr ungewöhnlich und auch ziemlich unrealistisch. Doch dass es der Autor mit wahrscheinlicher Realität und Plausibilität seiner Figuren nicht so ernst nimmt, daran sollte man sich als Leser sehr schnell gewöhnen. Denn dieser Stil zieht sich durch das ganze Buch durch. Susan, die Ich-Erzählerin des Buches, von Beruf Experimentalphysikerin, ihr Mann Laban, ein Komponist und ihre siebzehnjährigen Zwillinge Thit und Harald haben sich während eines Aufenthaltes im Ausland strafbar gemacht und ihnen drohen harte Gefängnisstrafen


    Da taucht wie aus heiterem Himmel ein Anwalt aus Dänemark auf und holt sie in einer geplanten Aktion zurück in die Heimat. Doch er hat das nicht umsonst getan. Sozusagen als Gegenleistung für die Befreiung von der Strafverfolgung soll Susan für ihn wichtige Informationen beschaffen, Es geht um eine geheime Gruppe des dänischen Staates, die sogenannte Zukunftskommission.



    Susan hat eine ganz wichtige Fähigkeit, die sie in der Vergangenheit schon oft der Polizei und anderen staatlichen Stellen gerne zur Verfügung gestellt hat. Wenn Menschen in ihre Nähe kommen, sie reden hören, mit ihr im Kontakt sind, bzw. Susan mit ihnen, dann werden sie völlig unfreiwillig total aufrichtig und erzählen die intimsten und die geheimsten Dinge aus ihrem Leben und ihren (Berufs)alltag.



    Doch nicht nur diese Begabung, die sie den „Susan-Effekt“ nennt, macht sie und ihre Familie so außergewöhnlich. Auch in vielerlei anderer Hinsicht ist ihre Familie einfach nicht „normal“. Susan ihr Ehemann und ihre beiden Kinder sind das, was man hochbegabt nennt. Ihre Dialoge sind weniger von Emotionen geprägt, als von kühler analytischer Sprache.



    Obwohl dem Leser bis zum Ende nicht wirklich deutlich wird, warum die Familie im Ausland (wo genau?) mit hohen Gefängnistrafen zu rechnen hat, beginnt er irgendwann zu respektieren, dass es Peter Hoeg darum wohl gar nicht geht und gibt sich mit begrenztem Genuss dieser schrägen Geschichte hin. Dass sie am Ende an Fahrt aufnimmt und sich auf ein spannendes Finale zubewegt, erhöht den Lesespass.



    Dennoch: sie bleibt seltsam, gespickt mit vielen wissenschaftlichen Denkansätzen, im Sprachstil für Peter Hoeg typisch. Unrealistische, schräge Menschen, an deren Schicksal man aber mit einer gewissen Sympathie Anteil nimmt.



    Eigene Meinung: Die Lesung von Sandra Schwittau gibt der Ich-Erzählerin Susan einen starken Charakter, sie macht sie mit ihrer Stimme auf eine Weise lebendig, als würde sie neben einem auf der Couch sitzen, wo man sich entspannt das Buch vorlesen lässt. Mehr noch als das Buch selbst gelingt es der Hörbuchfassung, die außergewöhnliche Spannung und die überraschende Komik von Peter Hoeg in eine erstklassige Unterhaltung zu verwandeln.

    Was wäre, so stellen wir uns einmal vor, einige der Menschen, die wir liebten und die in der Vergangenheit gestorben sind, könnten noch einmal zu uns sprechen. Was würden sie sagen, was berichten von der Welt, wo sie vielleicht sind? Was würden sie uns mitteilen, welche Ratschläge für unser eigenes Leben geben, bevor wir selbst unseren Geist aushauchen.



    Klingt esoterisch und ist es auch ein wenig. Der Autor Mike Dooley, dessen Blogbotschaften „Grüße vom Universum“ von über eine halben Million Menschen in 185 Ländern täglich verfolgt werden, hat das versucht in dem vorliegenden Buch.



    Er geht davon aus, dass die Menschen, von denen wir uns vielleicht schon vor langer Zeit verabschieden mussten, uns nach ihrer Erfahrungen des Sterbens und des Todes manches anders sehen und entscheiden würden als früher zu ihren Lebzeiten. Ihre Botschaft an uns: wechselt schon jetzt die Perspektive, betrachtet euer Leben einmal aus einem anderen Blickwinkel, dem des Universums, und ihr werdet merken, wie gut das euch tut. Es wird euch gut tun in dem Sinne, dass ihr wirklich erfüllt und glücklich leben könnt, schon bevor ihr sterbt.



    Alle bisherigen Paradigmen waren nur für kurzen Zeit augenscheinlich und sie alle haben große Schmerzen verursacht, bis sie größeren Wahrheiten weichen mussten: „Du bist von Natur aus veranlagt“, so fasst Dooley seine Botschaft am Ende des Buches zusammen, „unter unzähligen Möglichkeiten die Wahrheit zu erkennen, die du brauchst, um heute ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Und du hast die Fähigkeit, aus dem Vorhandenen herauszulesen, was du wissen musst - dass du von Gott bist, das du Zeit und Raum gewählt hast, dass du wusstest, was du tatest, dass alles eines Tages einen Sinn ergeben wird.“



    Eigene Meinung: Auch wenn einen die komplette Ausrichtung und Denkweise vielleicht nicht immer ganz eingängig und plausibel ist, auch ein Christ etwa kann mit diesem Buch für sich selbst unzählige wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

    Bis zum Jahr 1995 hat der 1925 geborene Heinrich Hannover als Rechtsanwalt gearbeitet und dabei unter anderem auch Terroristen der RAF verteidigt und sich immer engagiert gegen die Verschärfung von Gesetzen zur inneren Sicherheit des Landes eingesetzt.



    Doch schon damals hat er immer wieder Bücher für Kinder veröffentlicht. Er hat Vorlesegeschichten geschrieben und Gedichte. Texte, die mit den Buchstaben spielen und schon kleinen Kindern das Alphabet und das Wunder der Sprache nahebringen sollen.



    In diesem Sammelband aus dem Gerstenberg Verlag sind unter dem Titel „Das freche A“ einige seiner schönsten Geschichten und Gedichte versammelt, die die Künstlerin Selda Marlin Soganci mit ganz zauberhaften Bildern illustriert hat. Sie malt ausschließlich auf Holz und kann so dessen Struktur in ihre farbenfrohen Bilder sehr eindrucksvoll einarbeiten.



    Eigene Meinung: Die Texte sind nach dem Alphabet geordnet, das heißt jede Geschichte und jedes Gedicht stellt einen Buchstaben ganz besonders liebevoll und phantasiereich vor. Wenn diese Texte laut vorgelesen werden, entfalten sie ihren wahren Reichtum.



    Das Buch ist hervorragend geeignet für Kinder im Vorschulalter und wird bei vorlesenden Eltern und zuhörenden Kinder viel Freude auslösen und Spaß bereiten

    Keri Smith macht Bücher von ganz eigener Art. Es sind sozusagen Rahmenbände für das, was die jugendlichen Käufer ihrer Bände aus ihnen machen (sollen). In ihrem neuen Band „Meine Welt“ lädt sie die Nutzer des Buches ein, aufzuschreiben und zu zeichnen, in was für eine Welt sie leben möchten und vor allen Dingen was sie selbst dazu beitragen wollen und können. Denn jeder hat, vielleicht ohne es bisher zu wissen, eine Fülle von Fähigkeiten und Talenten, sich einzubringen in das Leben und in die Welt.



    Schon ein erster Überblick über das zweiseitige Inhaltsverzeichnis zeigt die große Vielfalt, Buntheit und Differenziertheit ihrer Vorschläge. Der eigene Lebenslauf und das Bauen eines Zuhauses sind nur der Beginn einer langen Reise durch die Phantasie. Oft stehen die einzelnen Vorschläge relativ unvermittelt nebeneinander, in ihrer Summe aber ergeben sie einen Sinn. Den Sinn nämlich, zu entdecken, auf wie vielfältige Weise jeder mit seinen Sinnen und Gedanken, mit seiner Leidenschaft für das Leben und mit seiner Phantasie sich Werkzeuge aneignen kann, die er auch später als Erwachsener bei der Mitarbeit an der Gestaltung oder auch Umgestaltung der Welt nützlich einsetzen kann.



    Eigene Meinung: Ein zauberhaftes Buch, das von seinen Nutzern erst zu einem ganz persönlichen gemacht werden soll mit all dem, was sukzessive oder auch in Ausschnitten von ihnen dort aufgezeichnet und aufbewahrt wird.
    Ein schönes Geschenk für kreative und engagierte Jugendliche ab etwa 10 Jahren.

    "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."



    Mit diesem Vers aus dem neutestamentlichen Hebräerbrief beendete Samuel Koch vor etwa drei Jahren die Schilderung seiner Lebensgeschichte, die er zusammen mit dem Journalisten Christoph Fasel aufgezeichnet und in einem bewegenden und ermutigenden Buch veröffentlicht hatte.



    Vielen Menschen hat er seitdem gezeigt, wie man auch mit einem solchen schweren Schicksal fertig werden kann, und seinen Lebensmut und sein Glück nicht verlieren braucht. In dem ersten Buch sagt er an einer Stelle:
    "Heulen ist nicht mein Ding. Man kann auf jedem Niveau klagen, aber auch glücklich sein."



    In seinem neuen Buch mit dem bezeichnenden Titel „Rolle vorwärts“ erzählt er von seinem Leben als Schauspieler am Staatstheater in Darmstadt, wo ihn der Rezensent in den letzten beiden Jahren schon oft hat spielen sehen, er erzählt von schweren Stunden und immer wieder von seiner durch seinen Glauben geprägten Hoffnung, „dass das Leben manchmal weiter geht, als man denkt.“



    Seine Erzählungen und Anekdoten sprühen vor Humor und sind doch so tief. Er lotet seine gesamte Existenz aus, reflektiert sein Leben und sein Schicksal immer auf dem Hintergrund seines lebendigen und auch den Leser fröhlich machenden Glaubens.



    Eigene Meinung:Samuel Koch ist durch sein Schicksal und wie er es bewältigt und mit Sinn erfüllt seit seinem schrecklichen Unfall bei „Wetten dass?“ zu einem bekannten jungen Mann geworden. Ein Mann, der nicht abhebt, sondern bei unzähligen Veranstaltungen Menschen mit Worten und Liedern Mut macht, so wie er ihr Schicksal anzunehmen und es in Gottes Hand zu legen. Die Kraft, die ihm daraus erwächst, bleibt vielen Menschen, die ohne Glauben aufgewachsen sind, im Dunkel. Doch obwohl er überhaupt nicht missioniert, sondern einfach frei erzählt von seinen Erfahrungen mit Gott, werden durch sein Buch, sein Leben, sein Beispiel viele Menschen Licht erleben in ihrem jeweiligen Dunkel, aus dem sie nicht herauszukommen glauben.



    „Rolle vorwärts“ ist ein wunderbares Lebens- und Glaubensbuch, das Samuel Koch mit den Worten schließt:
    „Tränen trocknen, Schmerz lindern. Geht auch schon jetzt. Deshalb werde ich weiter wach, neugierig und abenteuerlustig vorwärtsrollen und versuchen, mit so vielen Menschen wie möglich schon jetzt und hier ein Stückchen Himmel auf Erden zu feiern.“

    Insgesamt 18 sogenannte grüne Gärten aus Deutschland den Niederlanden und Belgien werden in diesem neuen Buch der Gartenexpertin Christa Hasselhorst vorgestellt. Grüne Gärten, so kann man seit etlichen Jahren beobachten, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Gärten also, in denen die Farbe Grün aus einer Vielzahl von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen kombiniert, das hervorstechendste Merkmal ist.



    In einem ersten Teil werden die einzelnen Gärten in Wort und Bild vorgestellt. In einem zweiten Teil präsentieren die Autoren insgesamt 50 für solche grünen Gärten geeignete Pflanzen und porträtieren sie, von der Agave bis Ziest.



    Spezialkapitel über faszinierenden Farne, geheimnisvolle Gräser und magische Moose schließen sich an. Ein ausführliches Pflanzenregister am Ende des Buches ist auch für andere Gartenbücher selbstverständlich, nicht aber die Adressen einiger Gartenarchitekten und –gestalter und Bezugsquellen für die vorgestellten Pflanzen, wie man sie hier findet.



    Eigene Meinung: Ein feines Literarturverzeichnis lädt ein zum Weiterschmökern für alle, die sich von der Sinnlichkeit der Farbe Grün haben bezaubern lassen und das eine oder andere Gestaltungselement vielleicht in ihrem eigenen Garten umsetzen möchten. Dafür, auch für kleinere Gärten, bietet das Buch eine Fülle von Anregungen und Beispielen. Deshalb eignet es sich auch hervorragend als Geschenk für Gartenfreunde und solche, die es werden wollen.

    Taschen sind neben Schuhen der Modeartikel, von dem viele Frauen niemals genug haben können. Ursprünglich im Mittelalter als eine männliche Erfindung zur Aufbewahrung wichtiger persönlicher Dinge erfunden, hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem reinen Damenartikel gewandelt. Dass, wie ich gestern bei einem Einkaufsbummel in Frankfurt auf der Zeil erschüttert feststellte, nun auch immer mehr Männer feminine Taschen tragen, steht auf einem anderen Blatt und wird in diesem schönen Buch nicht thematisiert.


    Zum Thema und zu Bild gebracht werden allerdings die unterschiedlichsten Taschenformen, Marken und Icons, auf die Frauen aller Altersklassen nicht erst seit gestern stehen. Oft muss es genau diese sein, Farbe und Marke, Größe und Design müssen genau passen, da gibt es keine Kompromisse, wie ich bei gestrigen Bummel wieder einmal feststellen musste. Und wie groß ist die Freude, wenn genau diese eine Tasche da ist, und sie in das persönliche Eigentum überführt werden kann. Völlig unabhängig davon, dass zu Hause vielleicht schon 30-40 Taschen auf ihren Einsatz warten. Diese eine hat bisher schmerzlich gefehlt in der Sammlung. Und es wird nicht lange dauern da kommt ein neues Modell hinzu.



    Eigene Meinung: Dieses Buch in Frauenhand wird mit Sicherheit dafür sorgen. Die abgebildeten und beschriebenen Taschen sind alle nichts für kleine Geldbeutel. Wenn man allerdings beachtet, dass für viele Frauen Taschen unterschiedlicher Größe etwas sind, was früher vielleicht wertvolle Schmuckstücke waren, dann sieht die männliche (und finanzielle) Bewertung schon anders aus.



    Mit einem Index am Ende des Buches, kann man (frau) die verschiedenen „bags & brands“, die in dem Buch vorgestellt werden, leicht auffinden. Leider fehlen Bezugsquellen und (natürlich) Preise.



    Das Buch eignet sich hervorragend als Geschenk für eine Partnerin oder Freundin, deren Taschenvorlieben man schon lange gelernt hat, zu verstehen.

    Die Welt der Blogs lässt mittlerweile kaum ein Thema aus. Überall auf der Welt lassen, vorwiegend jüngere Menschen die Web-Öffentlichkeit teilhaben an eigenen Ideen und Texten, aber auch an Bildern und anderen Kreationen.



    Der vorliegende Band mit „Inspirationen der Wohnblogger“ in insgesamt sieben Kapiteln die besten von einer Jury ausgewählten Ideen und Wohndesigns aus den „Interior Blogs“ dieser Welt. Hatten bisher viele Bücher mit Wohnideen und Innenarchitektur bei aller Schönheit und Faszination den unabweisbaren Nachteil für mich, dass sich die meisten Menschen mit normalem Durchschnittsverdienst und – vermögen die dort abgebildete riesigen Wohnungen und deren hochgestylte Einrichtungen niemals werden leisten können, ihr Freude also nur im betrachten (und Kauf!) dieser Bücher steckenbleibt, so hatte ich bei diesem Buch auf fast jeder Seite den Eindruck, ja, auf so eine Idee oder eine ähnliche Dekoration ist meine Frau in den letzten zehn Jahren auch schon gekommen. Sie hat es nur nicht in einem Blog gepostet.



    Eigene Meinung: Die „Werke“ dieser Wohnblogger sind einfach, voller Anmut und Stil und erzählen oft eine eigene Geschichte oder ein eigenes Gefühl ohne Worte. Sie laden deshalb den Betrachter des Buches an vielen Stellen ein, Mut zu haben zur eigenen Kreativität und abseits von IKEA et.al. Wohnräume, Ecken und ganz persönliche Nische zu gestalten.



    Eine Vielzahl von Fotos zeigt wie es gehen kann und die Links zu den einzelnen Blogs geben die Möglichkeit noch mehr zu erfahren und noch mehr Anregungen für die eigenen vier Wänden sich zu holen.

    Die alte Buche ist gefällt worden. Über eine lange Zeit war sie das Zuhause und die Heimat von Familie Specht. Nun müssen sie sich (Vater, Mutter und zwei Kinder) eine neue Bleibe suchen. Da kommt es gerade recht, dass Herr Eichhorn auf seinem Baum den 4. Ast von oben vermieten will: „Es ist der schönste Ast am Baum! Südseite! Fast vier Meter lang, Holzboden und eigener Landeplatz!“



    Alle sind zufrieden. Doch bald schon beginnt der Ärger. Denn: „Wie wir alle wissen: ein Specht macht`s seinen Nachbarn selten recht.“Während Familie Specht mit Eifer an der Rinde des Baums klopft und nach Nahrung sucht,regen sich die anderen Bewohner des großen Baumes auf. Emmi Amsel, eine berühmte Sängerin, fühlt sich in ihrem Schönheitsschlaf gestört, bei Familie Spatz können die Kinder nicht schlafen. Auch die Mausfamilie in den Wurzeln des Baums ist empört über den Lärm.



    „Riesenkrach unterm Blätterdach!“



    Doch Erich Eichhorn hat eine gute Idee. Er hat lange mit der Familie Specht gesprochen und ihnen vorgeschlagen, für alle ein Fest zu geben....


    Wie können die Bewohner eines Hauses bei all ihrer Unterschiedlichkeit in ihren Lebensgewohnheiten und Lebensrhythmendennoch gut miteinander auskommen? Wie können sie in Frieden miteinander leben und sogar Freude haben an ihrer vielfältigen Unterschiedlichkeit? Dieses witzig gezeichnete Bilderbuch von Peter Engel zeigt überzeugend, wie das gelingen kann. Viele Kinder wohnen in Häusern mit anderen Familien zusammen und lernen schon früh, wie man da aufeinander Rücksicht nehmen muss. Die Idee, die Familie Specht hat, ist auf Menschenhäuser durchaus übertragbar. Warum nicht einmal versuchen?

    Herr Lotti ist ein Briefträger vom alten Schlag. Er liebt seinen Beruf, die vielen Kilometer, die er täglich mit seinem Spezialfahrrad im Dienste seine Postkunden zurücklegt. Machen ihm nichts aus. Für jedes Wetter hat er eine spezielle Uniform, die er jeweils mit Würde trägt. In seiner kleinen Garage hält er sein Dienstfahrrad mustergültig in Schuss, ölt und Pflegt es, damit es für den Einsatz immer bereit ist.



    Eine Tages, Herr Lotti hat sich gerade auf seinen Täglichen Weg gemacht, da liegt vor ihm auf der Straße ein rotes Paket. Beim näheren Hinschauen bemerkt er kreisrunde Löcher, und aus dem Paket heraus ist ein leises Kratzen und Fauchen zu hören.



    Ohne Anschrift, wo er es hinbringen könnte, nimmt Herr Lotti das Paket mit nach Hause, wagt es aber nicht zu öffnen, weil das gegen die Vorschriften wäre.



    Herr Lotti füttert das Felltier ( das hat er bald durch die Löcher hindurch mit seinem Finger herausgefunden) in dem er die Löcher etwas vergrößert. Das Felltier wächst derart schnell, dass der Karton bald schon auseinanderplatzt – und tatsächlich, eine schwarz-gelb gestreifte Katze erscheint. So weit so gut. Doch die Katze wächst immer weiter, und irgendwann ist es klar: in der rote Kiste war ein kleiner Tiger.



    Als guter und erfahrener Postbote weiß Herr Lotti ganz genau, was jetzt zu tun ist. Er sendet den Tiger in einem bequemen Paket mit dem Flieger in seine Heimat zurück - nach Indien.



    Eigene Meinung: Die Zeichnungen vom Amelie Jackowski passen mit ihrem hintergründigen Witz sehr gut zu einem Bilderbuch, in dem ein sympathischer Mann sich um etwas Verlorenes kümmert und nicht ruht, bis es dort angekommen ist, wo es hingehört. Ein schönes Buch über einen Postboten, dem nichts zu schwer ist, und der seine Pflicht und seinen Dienst erfüllt mir Freude und ohne Groll. Ein Bilderbuch, bei dem die Kinder, denen es vorgelesen wird, mit jeder weiteren Seite gut mit überlegen können, wie es denn nun weitergehen könnte. Das wird ihnen Spaß machen.

    Seit 1700 Jahren erzählt man sich die Geschichten vom heiligen Martin, der seinen Mantel teilte, vom Soldat zum Einsiedler und Mönche wurde und schließlich zum Bischof von Myra ernannt wurde. Selten war diese Geschichte in den letzten Jahrzehnten auch und gerade für Kinder so aktuell wie heute. Millionen Menschen sind auf der Flucht und Unzählige von ihnen glauben, dass sie in unserem Land Schutz finden.



    Eine riesige Zahl von ehrenamtlichen Helfern engagiert sich in der Unterstützung dieser Flüchtlinge, die zunächst nur in Hallen und anderen Notunterkünften notdürftig auch mit Kleidung und Decken versorgt werden. Von einem dieser Menschen, einer freundliche Frau wird, in diesem Buch von Heinz Janisch, das Brigitta Heiskel sensibel und zart illustriert hat, erzählt.



    In einer Notunterkunft, in die der kleine Amir mit seinem Vater nach einer langen Flucht untergekommen ist, bietet ihm eine warme Suppe an. „Das ist eine Suppe, damit wird dir schon warm“, sagt sie, denn sie kann seine Sprache. Und Amir berichtet ihr von einem Mann, der ihm die Hälfte seiner roten Decke geschenkt habe.



    Und, der Zusammenhang könnte gar nicht deutlicher sein, erzählt sie ihm und allen Kindern, denen dieses schöne Buch vorgelesen wird, die alte Geschichte von heiligen Martin und warum die Kinder bis auf den heutigen Tag in Erinnerung an ihn und seine tiefe Menschlichkeit am Martinstag Lichter anzünden.



    Doch nichts wärmt so sehr wie die Umarmung, in der sich Amir und die freundliche Frau am Ende des Buches befinden, dankbar, dass sie sich begegnet sind.



    Schon lange war die Botschaft des heiligen Martin nicht mehr so aktuell wie heute. Dieses Buch eignet sich hervorragend, das aktuelle Schicksal der vielen Flüchtlingen in unserem Land mit seiner alten Botschaft zu verbinden.

    Wie viele Kerzen müssen brennen, bis endlich der Heilige Abend gekommen ist?



    Jenes klassische Adventsgedicht „Advent, Advent; ein Lichtlein brennt…“, das jedes Kind spätestens in der Kindertagesstäte lernt, ist in diesem wunderbaren kleinen Bilderbuch für Kinder ab etwa 18 Monaten von der Künstlerin Marion Elitez auf eine sehr liebevolle Art und Weise illustriert worden.



    Sie erzählt dabei mit den einzelnen Worten des Adventsgedichtes mit ihren zarten Bildern die Geschichte eines Geschwisterpaares und seinen Eltern. Das Schmücken des Kinderzimmers vor dem ersten Advent, das Plätzchenbacken am ersten Advent, eine heiße Schlittenfahrt am zweiten Adventswochenende, ein großes Kostümfest im Kindergarten vor dem dritten Advent, der Besuch eines schönen Weihnachtsmarktes am vierten Adventswochenende und dann – endlich – der Heilige Abend- den die Eltern mit einer Glocke einläuten. Welche eine Überraschung, als die beiden Geschwister das Wohnzimmer betreten dürfen!



    Eigene Meinung: Eine klassische Familie, die zusammen mit ihren Kindern (und dem Hund!) die Adventszeit „begeht“, an alten Traditionen festhält und somit diese Zeit der frohen Erwartung für ihre Kinder so unvergessen macht, dass diese vielleicht dereinst mit ihren Kindern an diesen Traditionen festhalten. Das hat mir gefallen und mich beeindruckt.