Beiträge von Kerstin Stojanov

    Was du brauchst, ist ein Ghost-Writer und das ist teuer. Auch eine Autobiographie ist nicht schnell mal runtergeschrieben. Ich nehme mal stark an, dass ihr auch etwas qualitativ Vernünftiges haben wollt. Dazu kommt Anfahrt, die Zeit für die Gespräche, da kommt einiges zusammen. Was habt ihr euch denn vorgestellt, wie umfangreich das Werk sein soll?

    Martin
    Ein Roman muss nicht zwingend geteilt werden, um ihn auf einen veraufstauglichen Umfang zu bringen. Gibt es möglicherweise Stellen, die nicht zwingend notwendig sind? Szenen, die du kürzen kannst? Oft gewinnt der Text dadurch sogar noch. Musste ich selbst schon aus leidvoller Erfahrung lernen.


    Divina
    Was ist denn ein Vorschuss-Verlag?

    Bei den 30% handelt es sich um deine Tandiemen. Die werden vom Verkaufspreis berechnet, wären bei einem Preis von 15,60 Euro also +/- 5 Euro pro verkauftem Buch. Zum Vergleich: Bei einem Verlag bewegen sich die Tandiemen zwischen 5% und 10%.


    Elskamin hat auch völlig recht, Martin, wenn sie skeptisch ist betreffend die Seitenzahl. Wir haben mit unsren Genre (ich Histo, du Fantasy) noch Glück, weil Romane dieser Genres gerne etwas dicker sein dürfen. Aber auch meine Romane sind etwa 500 Normseiten stark. Viel mehr sollte es laut meinem Verlag nicht sein. So lange Romane zu schreiben und dabei den Spannungsbogen immer aufrecht zu erhalten, dass die Leser einem nicht verloren gehen, stelle ich mir zudem unglaublich schwer vor. Hast du überhaupt schon einmal Feedback in irgendeiner Art zu deinem Schreiben bekommen? Hast du Testleser?

    Erfahrungen mit Create Space habe ich nicht, aber der Preis erscheint mir doch relativ hoch. Hast du mal vergleichsweise bei BoD geschaut, wie es da aussähe? Wobei ich denke, es wird nicht sehr viel anders aussehen. Das Hauptproblem ist wohl ähnlich wie bei Klein(st)verlagen. Geringe Auflagen sind im Vergleich teuer.

    Nein, weder ein Lektor noch ein Korrektor reden dem Autoren rein. Schließlich ist sein Werk schon so vollkommen und so sprachgewaltig, dass das nicht ruiniert werden soll. Die Auflagen sind natürlich hoch! Deswegen wird Autor nach einer gewissen Zeit auch bezüglich der Lagerkosten zur Kasse gebeten. Schlussendlich darf er - um die Lagerkosten zu sparen - die Restauflage kaufen. Er darf also die Bücher käuflich erwerben, deren Herstellung er schon bezahlt hat.


    Der 'Verlag' hat nicht das geringste Interesse daran, die Bücher an den Leser zu bringen. Wozu auch? Im Vergleich zu seriösen Verlagen hat er sein Geld ja schon gemacht. Was tut also so ein Unternehmen für den Autor? Nun, ganz genau gar nichts. Um 4000 Euro zu verdienen muss ein Verlagsautor je nach Vertrag etwa 6000 - eher noch mehr - Romane verkaufen. Wie hoch die Tandiemen bei einem DKZ sind weiß ich nicht.

    Zitat

    Oder sie denken einfach: Lieber einen DKZ wie Selfpublishing, denn ich glaube in Deutschland haftet dem Selfpublishing noch ein großer Makel an (so auf die Art: Die Guten ins Töpfchen (Verlag), die Schlechten ins Kröpfchen (Selfpublishing)).



    Genau das meine ich. Viele Autoren legen großen Wert darauf, dass sie bei einem 'Verlag' veröffentlicht haben und keine Self-Publisher sind. Obwohl es natürlich sehr viel mehr Sinn macht, die Veröffentlichung in die eigene Hand zu nehmen - sei es über Create Space oder BoD - als sich selbst und sein Manuskript zu verheizen. Es gibt ja durchaus Autoren, die es über die Selbstveröffentlichung geschafft haben. Aber einen Titel, der mal bei einem DKZ rauskam, wird vermutlich kein Verlag mehr auch nur mit der Kneifzange anfassen und auch für künftige Projekte wird sowas ewig ein Klotz am Bein sein. Wenn Verlage schon zurückhaltend bei einer Eigenveröffentlichung reagieren, kann sich jeder ausmalen, wie das mit einer DKZ-Veröffentlichung aussieht.


    Vogue
    Ja, die Lesung ist herrlich. :mrgreen:

    Zitat

    Wer macht sich heute noch Gedanken über Druckkostenzuschussverlage, wo es doch Create Space Self Publishing gibt?



    Tja, das ist die Frage, nicht? Die Antwort ist ebenso simpel wie einfach: Weil Selbstveröffentlicher nicht ins Beuteschema der DKZs gehören.


    Die wohl Einzigen, die sich wegen Create Space Gedanken machen müssen, sind Klein(st)verlage und BoD. Sie verlieren mehr oder weniger ernsthafte Autoren, die mit ihren Tandiemenabrechnungen unzufrieden sind oder BoD durch Create Space ersetzen. Die allermeisten dieser Autoren wissen aber ganz genau, was sie tun und ein großer Teil davon hat die Veröffentlichung in einem großen Verlag im Blick.


    Die Autoren, die bei DKZs landen, tun das, weil sie sich entweder nicht informieren, oder die Realität einfach nicht wahrhaben wollen. Diese Unternehmen gehen sehr geschickt vor. Sie betreiben Bauchpinselei vom Feinsten. Gaukeln den Autoren vor, zur Elite ihrer Zunft zu gehören und wer hört das nicht gern? Gerade im Erstling hängt bei Autoren sehr viel Herzblut drin. Oft haben sie jahrelang an diesem einen Buch gearbeitet, jede Sekunde Freizeit reingesteckt. Wenn dann ein 'Verlag' mit wichtig klingendem Namen diesen Autoren erzählt, wie genial ihr Thema, wie ausdrucksstark ihre Worte, wie tiefgründig ihr Schreiben ist, macht sie das blind. Es ist ein Verlag, der ihr Werk veröffentlichen möchte. Das ist ein Ritterschlag! Selbstveröffentlichen kann schließlich jeder, aber nicht jeder bekommt einen Verlagsvertrag. Man kann es natürlich auch Eitelkeit nennen, die Autoren in die Arme eines DKZ treibt.


    Schreiben erfordert nun einmal sehr viel Geduld von einem Auoren und die Bereitschaft, Rückschläge nicht nur hinzunehmen, sondern sie als Ansporn zu sehen, zu lernen und besser zu werden. Leider gibt es aber auch Autoren, die beim Hobby-Schreiben bleiben sollten. Aber das will natürlich keiner von ihnen hören, sie suchen weiter und ja ... großer Messestand, superfreundliche Menschen, nur ein paar Tausend Euro und schön ist dieser angeblich hoffnungslose Autor veröffentlicht.


    Ich kann wirklich nur immer wieder wiederholen, sobald eine Agentur oder ein Verlag auch nur einen Cent vom Autoren haben möchte, Finger weg. Es stimmt schlicht und ergreifend nicht, dass Neuautoren keine Chance auf eine kostenfreie Veröffentlichung haben - auch wenn diverse Unternehmen das immer wieder behaupten.

    Der Wagner-Verlag ist einer der ganz großen Abzocker. Unter keinen Umständen würde ich diesem Unternehmen ein Manuskript in den Rachen werfen. Die gehörten zu den Häusern, die Rico Beutlichs bemerkenswertes Talent erkannten und ihn verlegen wollten. :loool:

    Zitat

    Mir scheint, dass ich die Einzige bin, die ein Faible für Jaime hat.


    Ist inzwischen mein Lieblings-Chara und ein richtiges Kunststück von Martin. Jaime hat mit Abstand die eindrucksvollste Entwicklung durchgemacht.


    Dass es in 'Das Lied von Eis und Feuer' so viele Tote gibt stört mich nicht weiter, weil es in der Natur der Sache liegt. Krieg fordert Opfer, das war auch bei Harry Potter nicht anders. Im ersten Moment ist es zwar ein Schock, aber im nächsten sehe ich auch als Leserin durchaus ein, dass es folgerichtig und notwendig ist. Wie heißt es so schön: 'Kill your darlings'. Was mir selbst denkbar schwer fällt, muss ich zugeben. Bei mir wurden so einige Protas während des Schreibens begnadigt.


    Der einzige Tod, der mich wirklich berührt und auch gestört hat war der von

    in 'Das Lächeln der Fortuna'. Aber klar, ist halt in Histo-Romanen so, dass Autor sich an die Fakten halten muss. :-?

    Ich bin schon durch ein anderes Forum auf diesen Artikel aufmerksam geworden und dachte, ich fall vom Glauben ab. Bei aller Sympathie, bei allem Verständnis für den Buchhandel, aber das ist nun echt überzogen.


    Amazon gehört eben heute zum Leben dazu und ich würde fast vermuten, dass die Autorin gerne Gutscheine von dort verschenkt, zumal mit das - als Nicht-Amazon-Kunde - auch einleuchtet wenn man bedenkt, dass der Gutschein aus England kam und der Empfänger in Deutschland sitzt. Auch die Lektorin hat das wahrscheinlich nicht einmal bewusst wahrgenommen.


    Aber mir ist durch diesen Artikel auch klar geworden, dass einer meiner aktuellen Protas nur Lindt-Schokolade isst. Jaja, woher er das nur hat ... Sollte das jemandem bei Milka jemals auffallen und für Unmut sorgen, werde ich eine Flasche Champagner aufmachen. :anstossen:

    Dass Bücher, wie alles andere, teurer werden, ist nur folgerichtig. Auch die Leute, die an der Entstehung eines Buches mitwirken, müssen Rechnungen bezahlen, Miete, haben kein Auto, das mit Regenwasser fährt und können sich nicht von Luft ernähren.


    Ich bin übrigens jemand, der Bücher fast nur neu kauft. Ausnahmen sind natürlich Bücher, die nicht mehr lieferbar sind.

    Ich für meinen Teil kaufe nur in unserer örtlichen Buchhandlung. Weil die Damen dort wirklich mit Herzblut bei der Sache sind und auch ne halbe Stunde mit mir nach einem Buch suchen. Zudem liegt sie auf meinem täglichen Kindergarten-Weg (ob das ein Vor- oder Nachteil ist, darüber lässt sich streiten :D ), so dass ich die Bücher in der Regel am nächsten Tag abholen kann. Ein weiteres großes Plus ist die persönliche 'Beziehung'. Meine Buchhändlerin kennt mich, weiß, was ich lese, ich fühle mich dort wohl.


    Aber ich kenne auch die andere Seite. Zu Schrei-Baby-Zeiten, in denen ich mich kaum aus dem Haus, geschweige denn in eine Buchhandlung gewagt habe, habe ich auch auf den Online-Handel zurückgegriffen. Damals wohnten wir auch noch in einem anderen Dorf ohne Buchhandlung, so dass ich mit (meist schreiendem) Baby erst eine lange Tour hätte machen müssen und das war es mir dann doch nicht wert.


    Der Einzelhandel muss sich mit der Konkurrenz aus dem Internet arrangieren. Das geht nicht nur Buchhändlern so, sondern allen Branchen. Dabei hat der Buchhandel noch den Vorteil der Buchpreisbindung. Somit fällt das 'ich lass mich im Fachgeschäft beraten, geh aber günstiger im Netz kaufen', weg. Meiner Meinung nach hat es der stationäre Buchhandel selbst in der Hand, mit Service zu überzeugen und da das bei mir der Fall ist, stellt sich mir die Frage gar nicht, ob ich nicht lieber im Netz kaufen sollte.

    Ich war von Donnerstag bis Sonntag in Leipzig und war gestern noch total platt. Täglich zwölf Stunden unterwegs zu sein bin ich einfach nicht mehr gewohnt, aber es hat sich gelohnt!


    Am Freitag habe ich mich mit einigen Kollegen getroffen und den Stand von Quo Vadis besucht. Zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass auch mein Buch dort wieder vertreten war. :cheers:
    Danach habe ich mich mit meiner Agentin getroffen, ehe ich mich Lesungen und Workshops gewidmet habe. Samstag war wirklich heftig. Ich bin ja aus Frankfurt einiges gewohnt, aber dass es SO voll sein würde, habe ich doch nicht erwartet. Wir haben den Tag weitestgehend in Halle 2 verbracht, da ich mit meinen Kindern dort war. Die Kostüme waren natürlich sehr schön anzusehen, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wer was sein soll. Im Manga-Bereich bin ich völlig unbedarft. :)


    Im Moment bin ich noch dabei, meinen Koffeinrausch auszukurieren, der immer noch anhält. Ich habe noch nie so viel Kaffee getrunken, wie an diesen zwei Tagen. Auf jeden Fall werde ich nächstes Jahr wieder in Leipzig sein, aber vermutlich eher Donnerstag und Freitag. Wochenende ist mir einfach zu voll.

    Ich kaufe mir keinen eBook-Reader, weil ich keinen brauche. Als Papierjunkie will ich Papier zwischen dein Fingern haben beim Umblättern. Ich gehöre ja auch zu den Menschen, die noch mit Einkaufszettel durch den Supermarkt laufen und einen Terminkalender haben und nicht das iPhone zücken.


    Kennt eigentlich jemand die Folge 'Der schlafende Tiger' der Star Trek Classics? Da liest der Kerl Bücher am Bildschirm und Kirk sagt ihm, dass es fast keine Bücher mehr gibt. Als ich die Folge das erste Mal gesehen habe, irgendwann in den 80ern, packte mich das blanke Grauen und ich dachte, dass das doch nieeeemals Wirklichkeit werden könnte, dass Bücher durch Technik ersetzt werden. Die Abneigung gegen eBook-Reader hat also eine lange Geschichte und sitzt tief. :lol: