1. Woche: Kap. 1 - Kap 6 (S. 7 - 104): 97 Seiten
Das Buch beginnt genau so wie ich es mir erhofft habe - Eine kurze Erklärung dessen was eben Fiktion, aber auch für mich der Reitz des Buches ist. Wir sind in den dunklen Jahren des 20 Jahrhunderts und es gibt Computer - sogar schon seit vielen Jahren - Erst mit Dampf, dann mit Strom. Außerdem gibt es das "Deutsch-Netz" und nachdem sich diese Deutsche Erfindung nach dem ersten Weltkrieg in andere Länder verbreitet hat auch das Welt-Netz. Der Kaiser selbst hatte mit der Verbreitung dieser Technologien aber auch die Befürchtungen das sich das ganze zu einem Austaschplatz für Staatsfeindliche Bewegungen entwickeln könnte, so lies er diese Netze von anfang an Restlos überwachen - Alle Daten landen in Weimar im Nationalen Sicherheits Amt. Diese Umsicht die der Kaiser hatte scheint seine Nachfolger weniger zu interesieren, denn seit jender Zeit scheint sich wenig zu tun. Es gibt zwar Technologische Fortschritte wie eine Art Smartphone, das mittlerweile jeder Deutsche hat. Wie Smart dieses tragbare Gerät ist, ist mir noch unklar. Man kann auf jeden Fall damit ins Deutsche Forum schreiben und damit bezahlen. Letzteres ist nicht so wie bei uns heute ein kaum genutztes Gadget, sondern absolut Verbreitet, denn in dieser alternativen Vergangenheit gib es kein Bargeld mehr. Auch wenn es so nicht geplant war ist es dadurch dem NSA möglich alle Zahlungen zu Überwachen und nachzuverfolgen und auszuwerten. Klingt erstmal wie nettes Beiwerk, nur wenig später wird aber eindrucksvoll gezeigt wie mächtig diese Informationen sein können, denn: Wissen ist Macht (Wie auch ich dank Lucivarsadi mittlerweile weiß )
Soweit finde ich das Startszenario wirklich gelungen und gut umgesetzt. Ich halte es zwar für etwas unglaubwürdig das es so viele Jahre dauert bis jemand auf die Idee kommt die Daten des NSA für sich zu nutzen. Außerdem frage ich mich ob die Waffen mit den uns bekannten Waffen dieser Zeit identisch sind. Wer es schafft tragbare Telefone mit denen man sich in Netzwerke einloggen kann zu konstruieren hat sicherlich gerade in diesen Zeiten auch viele Ideen für militärisches Gerät. Ich vermute aber einfach mal das dieser Bereich ausen vor gelassen wird. Stört mich auch nicht wirklich, im gengenteil, zu viel High-Tech will ich hier ja gar nicht.
Danach gehts direkt rein in die Story. Himmler besucht das NSA und bekommt eindrucksvoll demonstriert welche Ableitungen man aus scheinbar harmlosen Daten ziehen kann. Diesen Teil fand ich absolut Klasse. Ich selbst habe auch ab und an mit großen Datenmengen zu tun aus denen ich irgend eine Aussage herausziehen soll. Hier wird ganz klar gezeigt was passieren kann wenn so etwas in die falschen Hände fällt. Eschbach nutzt das dann gleich doppelt geschickt in dem er direkt mit hitorischen Fakten spielt und die Jüdische Famile Frank in Amsterdam auffliegen lässt, und auch Annes Tagebuch erwähnt, das vernichtet werden soll, damit es nicht zu Propaganda Zwecken genutzt werden kann. Ich muss gestehen das ich über die genauen Umstände von Anne Frank wenig wusste. Das von Eschbach beschriebene Haus incl. Versteck scheint ganz nah an der Realität zu sein. Auch weitere kleine Details wie Himmlers kurzer Gefühlsausbruch als er voller pathos erklärt das das Reich 1000 Jahre bestand haben wird tragen zur Athmophäre bei. Wirklich teilweise beklemmend, vor allem wenn man bedenkt das solche Menschenverachtenden Gedanken die da teilweise geäußert werden leider so gar nichts mit Fiktion zu tun haben. Man lernt auch weitere Personen kennen. Vor allem Helen und Eugen werden dem Leser/Hörer danach näher gebracht - Hierzu ist erstmal ein Zeitsprung zurück von Nöten. Wie ich finde ein guter Kniff das Buch hier zu beginnen und nicht streng chronologisch zu Erzählen - Der Anfang war somit richtig feselnd.
Zunächst geht es um Helena und ihre Famile. Sie scheint die Protagonitin zu werden, wirkt sympatisch. Es wird aus ihrer Kindheit erzählt, ihrem ersten Kontakt zu Computern, ihrer Jüdischen Freundin, Schulbesuchen, ihr beginnendes Interesse für as Zeitgeschehen. Man ahnt immer wie es weitergeht da man ja den Geschichtsverlauf kennt - Trotzdem ist das nicht langweilig sondern (dem sensiblem Thema absolut folgerichtig) bedrückend. Was mich ein wenig stutzig macht ist die eine Aussage am Ende des Abschnittes mit Himmler in der NSA. Dort wird erwähnt das sie gerade eben ihre Liebe getötet hat - Ich vermute mal das sie sich in einen Juden verliebt, anders kann ich mir den Satz gerade nicht erklären.
Helen hat noch einen Bruder der sicherlich ein Vorzeige-Nazi wird, eine Mutter die auch sehr nationalistisch denkt und einen recht sympatischen Vater. Auch letzterer ist allerdings bei Hitlers Machtergreifung klar auf dessen Seite und unterstützt dessen Gedankengut (Genehsung des Deutschen Volkes, mal so als Stichwort). Ein sehr guter Charakter der ganz gut zeigt wie sehr es Hitler eben Verstand verchiedenste Personengruppen für sich zu einzunehmen und wie damals Gedacht wurde.
Eugen ist da schon Überraschender. Beim NSA dachte ich mir noch er ist vermutlich eigentlich ganz nett, handelt aber aus dem Antrieb selbst nicht an die Front zu müssen so Gewissenlos. Spätestens als seine Vergangenheit beleuchtet wird erscheint er aber in einem anderen Licht. Kleinkrimineller, Interessiert an den Gehemnissen von Fremden, gut im Ausspionieren, Rachsüchtig, Sexuell sehr fragwürdig und wie oft erwähnt der stolze Sohn eines Kriegshelden. Ich vermute mal er wird Helens Haupt-Gegenspieler beim NSA werden. Vor allem als er seine Freunde nach der Pokerrunde über die Klinge springen läst, ohne mit der Wimper zu zucken (Auch wenn das was sie mit ihm gemacht haben sicherlich auch nicht nett war) zeigt wie Gewissenlos er zu sein scheint....
Eigentlich dachte ich:"Echt cool, aber was willste dazu den schreiben" - Dafür ist es dann doch recht lange geworden. 2 Punkte habe ich mir noch aufgeschrieben die ich noch nicht irgendwo untergebracht habe. Nummer 1 ist einfach eine Feststellung das ich die Worte wie "Welt-Netz, Elektro-Brief oder Programstrickerin" richtig gut in die Zeit passend finde. Nummer 2 ist etwas das mir erst im Nachgang eingefallen ist, und ich mir gar nicht mehr sicher bin ob das wirklich so war. Ganz am Anfang wird Erwähnt das es Computer schon lange gab, auch im ersten Weltkrieg, diese aber nichts daran änderten das Deutschland verlohr - Soweit so gut, aber irgendwann wird meines Wissens auch aml die Jahreszahl 1914 bis 1917 genannt. Ging der nicht bis 1918? Fehler oder Absicht?
Soweit erstmal von mir.....
wer liest eigentlich Deine Version? Laura Maire macht es gewohnt gut, wie ich finde.
Bei mir auch Laura Marie - Ich muss gestehen, ich kenne sie gar nicht, aber sie liest echt gut. Auch die schwierigkeit die man als Frau hat Hitler zu vertonen meistert sie richtig gut