Beiträge von surya

    Schweren Herzens muss ich mich hier von euch verabschieden... ich wäre gerne mit dabei gewesen und hat mir mit euch und dem Buch sehr viel Spaß gemacht. Doch wir mussten am Donnerstag Abend beruflich ein Baby bei uns aufnehmen (eine Krisenunterbringung) und leider ist es ein ziemliches Schreibaby, so dass ich seither keine einzige SEite mehr geschafft habe und kaum mehr Zeit für mein Hobby aufbringen kann. Das stresst mich nur zusätzlich. Ich bitte um euer Verständnis!

    Kapitel 4 fiel mir persönlicher wieder leichter zum lesen. Mich interessierte es, wie es mit Amy und Jeannette weiterging. Ist zwar nur nebensächlich, aber ich verstehe nicht, warum Sr. Lacey die Oberschwester und all die anderen wegen Amy belogen hat - vermutlich um Zeit zu gewinnen, dass sie nicht sofort in ein Heim gebracht wird! Herzzerreisend fand ich Amys Frage, ob sie in der Badewanne schlafen müsse :(:( Aber der Schluss dieses Kapitels hat mich in meiner Vermutung bestätigt, dass Amy eine größere Rolle spielen wird. Wobei ich mir noch nicht erklären kann, wie die Betreiber des Noah-Projekts ausgerechnet auf so ein kleines unscheinbares Würmchen kommen. Jedenfalls werden mit Abschluss des 4. Kapitels die beiden Handlungsstränge zusammengeführt - die Spannung steigt!!!!


    Die Entscheidung scheint erstmal nicht schwer, Todesstrafe oder weiterleben, aber wer weiß, ob das so eine gute Wahl war.

    Ich hab mir das auch schon gedacht. Wüsste nicht, was ich an seiner Stelle tun würde. Kann mir vorstellen, dass das NOAH-PROJEKT um einiges schmerz- und leidvoller ist als eine schnelle Giftspritze.... ach, ich weiß nicht!

    Oups, das hab ich jetzt gar nicht mehr auf dem Schirm War es nicht seine Frau, die krankheitsbedingt starb

    Ich habe es auch in Erinnerung, dass es seine Frau war - zumindest wurde sie nicht explizit als solche vorgestellt, doch aufgrund der Erzählweise schließe ich auf eine Ehefrau oder zumindest Lebensgefährtin.

    Zum Inhalt



    Der 384-seitige Roman "Das Lavendelzimmer" handelt von dem Buchhändler Jean Perdu, der in Paris auf seinem Bücherschiff - einer literarischen Apotheke - lebt. Das Besondere an Jean Perdu ist,dass er jede Krankheit der Seele zu erkennen vermag und zudem genau
    weiß, welches Buch welche Krankheit der Seele lindert. So beschreibt Jean Perdu selbst: "ein Buch ist Medizinier und Medizin zugleich. Es stellt Diagnosen und ist Therapie. Die richtigen Romane mit den passenden Leiden zusammenzubringen: Das ist die Art, wie ich Bücher verkaufe." (ebook, S. 28) Leider vermag der charismatische und leidenschaftliche Buchhändler nur seiner eigenen Traurigkeit nicht zu helfen, die sich in seiner Seele vor 21 Jahren manifestierte, als er von seiner großen Liebe Manon verlassen wurde ... ihm blieb nichts als ein Brief von ihr, den er jedoch nie zu lesen wagte. Bis zu jenem Sommer, der alles veränderte ...


    Meine Meinung


    Zunächst muss ich vorausschicken, dass ich an dieses Buch sehr hohe Erwartungen gestellt habe. Sicherlich aufgrund des Bekanntheitsgrads der Autorin, der diversen Aufzeichnungen und nicht zuletzt aufgrund der vielen Leseempfehlungen vieler Blogger und Booktuber. Ich muss gestehen, dass ich anfangs nur sehr schwer in die Geschichte hinein fand, da dieser detailreiche und ausschweifende Schreibstil doch etwas anderes bot, als das, mit dem ich gerechnet habe. Doch auf Anhieb faszinierte und berührte mich der Gedanke einer literarischen Apotheke, ja, diese Liebe des Buchhändlers zu seinen Büchern und auch die vielen Aussagen diesbezüglich. Besonders schön fand ich ich die Bezugnahme von Nina George zu anderen literarischen Werken und war jedes Mal gespannt, ob ich die von ihr zitierten Bücher bereits kennen (und nebenbei bemerkt waren einige Buchtipps mit dabei! :) Ich erkannte bald, dass das Buch an sich sehr ruhig dahin plätscherte und die Stärke eindeutig in der Sprach-, Wort- und Bildgewandtheit der Autorin und nicht einer actionreichen Handlung zu suchen war, wenngleich die Handlung selbst unheimlich anrührend und tiefgründig war. Es geht um einen Menschen, der sich auf die Suche nach seinem verlorenen Leben macht und der sich schlussendlich wiederfindet. Das Buch ist für mich sprachlich einmalig
    schön und falls man noch keine Zitatesammlung angelegt hat, so ist dieses Buch der Grund dafür. Vollgepickt mit Lebensweisheiten sinniert die Autorin über wesentliche Themen des Lebens, wie Glück, Liebe, Angst, Gewohnheiten, Schuld, Vergebung, Träume und letztlich auch Tod. Sie lässt ihre Protagonisten mit einer solchen leidenschaftlichen Inbrunst philosophieren, dass der Leser von neu kreiierten Wortschöpfungen und Gedankengänge auf ganz zärtliche und feine Weise tief berührt wird. Über heiße Tangotänze bis hin zu duftenden Lavendelfelder - jedenfalls kriegt der Leser direkt Lust, sich selbst auf die Tanzfläche zu begeben, um einen argentinischen Tango zu tanzen oder aber in die südliche Provence zu reisen, um selbst diese von Nina George so eindringlich und schön beschriebene Landschaft zu erleben.


    Mein Fazit


    Ein Buch, das primär mit seiner sprachlichen Qualität punktet, denn ein sog. page turner ist es mit Sicherheit nicht. Aber es ist ein zauberhaftes Buch über die Liebe zu Menschen, zu Büchern - ja, es geht einfach über das Leben an sich. Ein Buch, das als ein Aufruf gesehen
    werden kann, sein Leben zu leben und dies in all seinen Facetten und mit ganzer Intensität.



    Anmerkungen zur Autorin


    Nina George, geboren 1973 und auch bekannt unter dem Pseudonym Anne West, ist eine mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin, Journalistin und Kolumnistin. So wurde sie unter anderem für ihren Roman "Die Mondspielerin" mit dem DeLiA 2011 ausgezeichnet.
    Der Roman "Das Lavendelzimmer" stand weit über einem Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde in 32 Sprachen übersetzt. Ihr aktuelles Buch "Das Traumbuch" erschien im März 2016.

    Es macht mich definitiv neugierig. Interessant ist, dass jetzt ein ganz neuer Handlungsstrang dazu kommt. Mir gefällt hierbei auch der Aufbau von Cronin in diesem Kapitel sehr gut ... zunächst wird uns Anthony Carter vorgestellt, der in Terrell wegen einem Mord auf die Todesstrafe wartet und nach zwei Jahren von einem ihm Unbekannten Besuch bekommt. Er wird in den Besuchsraum geführt ... Und dann macht der Autor einen Schwenk zu den beiden FBI-Agenten Wolgast und Doyle, deren Auftrag sowie Privatleben geschildert wird. Erst am Ende dieses Kapitels findet dann das Zusammentreffen zwischen den Agenten und Carter statt, in dem Wolgast Carter dazu bringen soll, ein Dokument zum Erlass der Todesstrafe und zur Umquartierung in eine andere Strafanstalt zu unterschreiben. Nicht verraten wird Carter, dass es um die Teilnahme an dem Projekt "Noah" geht - einer Medikamententherapie, die jugendlichen Esprit und Gesundheit verleihen soll. Noah steht für Noah aus der Bibel, der 950 Jahre gelebt hat. Leider sind jedoch daran vor 10 Jahren 4 unheilbare Krebspatienten gestorben, nachdem sie jedoch zunächst völlig gesund geworden sind.


    Vor 10 Jahren gab es einen Anruf eines Arztes in La Paz, der 4 unheilbare Krebspatienten hatte, die an einem Virus erkrankt waren. Alle hatten an einer Tour im Dschungel teilgenommen und wurden von den anderen getrennt. Alle wurden gesund, waren wieder fidel wie Teenager… und haben längstens 68 Tage überlebt. Für das Phänomen gab es keine Erklärung, alle anderen der Grupe sind spurlos verschwunden.
    Handelte es sich dabei um die Gruppe von Dr. Lear? War das damals vielleicht eine frühere Versuchsreihe?
    Und um welchen Zivilisten geht es bei dem Fax, dass Wolgast in Denver erhält?

    Ähnliche Fragen tun sich auch bei mir auf. Ob das 2. Kapitel vielleicht tatsächlich einen Ausflug in die Vergangenheit, nämlich in diese Zeit vor 10 Jahren darstellen könnte? Für mich schleierhaft bleibt auch der Tatvorgang, wegen dem Carter die Todesstrafe erhalten soll. Warum gibt es seinerseits soviel Unsicherheit deswegen? Warum und weshalb zweifelt auch Wolgate an der Schuld von Carter? Empfindet Carter Mitleid mit ihm? Will er vielleicht eine Teilnahme an Noah schlussendlich verhindern? Was ist mit den Zivilisten im Schlusssatz gemeint? Stoßen wir hier eventuell wieder auf die Protagonisten des 1. Kapitels?


    Zwischendurch erfährt man auch etwas über das Privatleben von Wolgast. Er ist geschieden, seine Tochter starb und er hängt anscheinend noch sehr an seiner Ex-Frau Lila. Ob dies bei dem Ganzen eine Rolle spielt wird sich zeigen

    Finde ich auch interessant. Könnte mir vorstellen, dass uns Wolgast als Protagonist das Buch über erhalten bleibt ... wenn Einblicke ins Privatleben gewährt werden, kommen einem die Protagonisten einfach viel näher ... man baut eine intensivere Beziehung zu ihnen auf - zumindest geht es mir so. :uups:



    Ich bin gespannt :cheers:


    Habt einen feinen Abend.

    So, jetzt habe ich mir auch noch etwas Zeit gestohlen, um mit den ersten beiden Kapiteln zu beginnen.


    Ich muss gestehen, dass mir der Anfang ziemlich schwer fiel. Ich hab heute "Die Teerose" von Jennifer Donnelly beendet und bin emotional einfach noch ganz in diesem Buch. Das war übrigens einer meiner Highlights - ein unglaublich tolles Buch!!! Das muss ich an der Stelle einfach los werden - Bin noch ganz bewegt und berührt davon :)


    Fällt es euch auch so schwer, mit einem neuen Buch zu beginnen, wenn man gerader erst aus einer guten und berührenden Geschichte auftaucht? Kennt ihr dieses Gefühl? :uups:


    Naja, jedenfalls hab ich das erste Kapitel geschafft. Den Schreibstil finde ich persönlich etwas ungewöhnlich - sehr wenig Dialoge und die Ereignisse werden in einem flotten Erzähltempo aneinandergereiht . Nichts desto trotz sehr angenehm und auch spannend. Das, was ich bislang über Jeanette und Amy erfahren habe, ist leider sehr traurig. Jeanette steht wirklich einem harten und schwierigen Leben gegenüber und trifft zuletzt eine Entscheidung, die den Leser anständig schlucken lässt. Immer wieder erschütternd, was ein Todesfall eines geliebten Menschen für Folgen mit sich ziehen kann und wie schnell sich ein Erdendasein um 180° wenden kann. Eigentlich bin ich für Amy letztlich froh, dass Jeanette sie in Fremdbetreuung gibt, denn welche Zukunft hätte denn das arme Mädchen? Ich würde mir hier jedoch klar eine Einrichtung wünschen, die ihnen ein Zusammenbleiben ermöglicht und ihnen finanziell unter die Arme greift. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden weitergeht ...


    Im zweiten Kapitel finden wir ausschließlich eine einseitige E-Mailkonversation eines Biochemikers, der sich mit einer Gruppe von Wissenschaftlern und einem Trupp von Soldaten durch den bolivianischen Dschungel bewegt. Ebenfalls sehr interessant und mich hinterließ das Kapitel mit vielen Fragezeichen. Warum hat die versprochene Evakuierung nicht stattgefunden? Es fällt auch einmal der Begriff "Vampir" ... es tauchen dann plötzlich Mengen an Fledermäusen auf, die die Protagonisten zum Rückzug zwingen...


    Was hat Kapitel eins mit Kapitel zwei zu tun? Im ersten Kapitel haben wir es mit einer völlig verarmten und verzweifelten jungen Frau zu tun und im zweiten mit Wissenschaftlern der Harvard-Uni? Welche Verbindung gibt es?


    Ich freue mich auf morgen, wenn auch mein Respekt gegenüber diesem Buch nach wie vor besteht - insbesondere wenn mir mein E-Reader mehr als 25 h Lesezeit anzeigt :loool:#-o Und für mich ist es klar ein Lesegenre, in das ich mich bislang kaum vorgewagt habe. Kann mich nicht erinnern, überhaupt Science-Fiction-Horror gelesen zu haben (bis auf "Der Fluch" von Stephen King)


    Wünsch euch noch spannende Lesestunden :)

    Super, danke, dass ich mit lesen darf :)

    Ich befürworte bremsende Leser, dann komme ich nämlichselber hinterher.

    Dem kann ich mich anschließen. Mein Lesepensum hängt meist immer auch davon ab, wie sehr mich das Buch fesseln kann.


    Ich hab ja dermaßen Respekt vor diesem Schinken ... es entspricht eigentlich nicht meiner Genre, aber trotzdem hat es mich nach seiner Erscheinung angesprochen und subt seitdem bei mir rum. Aber es ist einfach sooo dick und das macht mir Angst :loool:


    Ich würd auch vorschlagen, dass wir erst einmal mit dem vorgegebenen Pensum beginnen und abwarten, wie es jedem Einzelnen damit geht. Ändern können wir ja immer noch?!
    Hab derzeit noch das Buch "Die Teerose" in Arbeit. Das ist ja auch recht dick und ich vermute, dass ich es bis zum 27.02. nicht fertig bekomme. Aber das ist ja egal ... Parallel lesen lässt sich eben oft nicht vermeiden.

    Inhalt


    Der erste große Roman von Dostojewski, welcher 1866 erschienen ist, handelt von Rodion Romanowitsch Raskolnikow, welcher in St. Petersburg Rechtswissenschaften studiert. Als Student lebt er in äußerst ärmlichen Verhältnissen in
    einem kleinen Zimmer, in welchem er intensiv über die Klassifikation der Menschen nachsinnt. Sich selbst zu den größeren, bedeutenderen und wertvolleren Menschen zählend, ermordet er nach längerer und reiflicherÜberlegung eine alte Pfandleiherin, welche für ihn zu den niedrigeren, lebensunwertern Menschen zählt – sie ist für ihn nicht mehr als eine Laus. Es gelingt Raskolnikow, nach dem Mord unentdeckt zu bleiben. Nach außen ein perfekter Mord … Leider machten ihm, anstatt ungerührt und teilnahmslos über die Leiche hinweg zu sehen wie seinerzeit Napoleon über Leichen hinwegsah, sein Inneres, sein Gewissen, seine Seele einen Strich durch die Rechnung …


    Meine Meinung


    Ich war überrascht, wie leicht und flüssig dieses Werk von Dostojewski zu lesen war. Überrascht war ich aber auch von dieser – zumindest meiner Meinung nach – Handlungsarmut der Geschichte, wenn sich das so sagen lässt. Insbesondere als der Mord geschehen war, legt Dostojewski das Augenmerk vielmehr auf das Innenleben von Raskolnikow, was für mich auch das Herzstück dieser Geschichte ausmacht. Er beschreibt mit einer solchen Intensität, teilweise auch Grausamkeit und Brutalität die Folgen des schlechten Gewissens und lässt den Leser hier keinesfalls verschont. Raskolnikow wird von Paranoia, Alpträumen, Misstrauen und allerlei psychosomatischen Folgen heimgesucht und der Leser ist bei all dem unmittelbar dabei und in der Gedankenwelt von Raskolnikow gefangen. Erfasst von dieser schwermütigen und trübseligen Stimmung ist man versucht, das Buch am liebsten ab und zu zur Seite zu legen, um dem ein wenig zu entfliehen. Wenngleich das Buch auch seine Längen hatte, was meiner Meinung nach auf den detailreichen und ausführlichen Schreibstil von Destojewski zurückzuführen ist, und trotz der vielen Nebenfiguren mit ihren russischen Namen und zusätzlichen Kosennamen, ist dieses Werk wundervoll. Für mich ist es auch eine Abschreckung und Warnung zugleich - es führt vor Augen, wie leicht und schnell man sich das eigene Leben zerstören kann und aufgrund einer selbst getroffenen Entscheidung vom einen auf den anderen Augenblick eine vollkommen andere Person ist als zuvor.


    Eine kurze Anmerkung zur Übersetzung: Mir fällt bei Klassikern die Wahl der Übersetzer nicht ganz leicht. Bei diesem Werk galt bis 1994 die Übersetzung von E.K. Rahsin als Standard. 1994 wurde die Ausgabe von Swetlana Geier komplett neu übersetzt und so erhielt dieses Werk anstelle des Titels „Schuld und Sühne“ „Verbrechen und Strafe“. Ich kam mit der Übersetzung sehr gut klar und war diese sehr flüssig und angenehm zu lesen.


    Mein Fazit

    Ein Werk, in dem die großen Fragen des Lebens behandelt werden: Moralvorstellungen, Glaubensüberzeugungen, Freundschaften, Verbrechen, Strafe bzw. Sühne und das ganze durchzogen von psychologischen und philosophischen Gedankengängen. Ein Werk, das mich aufgrund seines Tiefgangs überzeugt hat. Für mich eine klare Leseempfehlung.

    Inhalt


    »Willst du dein Leben erkennen, musst du es durch die Augen eines anderen sehen.«


    Auguste Jovert lebt zurückgezogen in seiner Wohnung in Paris. Eines Tages steht ein Fremder vor seiner Tür, der ihm die Geschichte seines Freundes, des Japaners Katsuo Ikeda, erzählt. Ikeda führte ein bewegtes Leben als Schriftsteller, verliebte sich unsterblich in die schöne Mariko. Doch als er ihr wiederholt ihren Wunsch nach einem Kind ausschlägt, verlässt sie ihn. Er verfällt in tiefe Depressionen, bis er eines Tages die junge Sachiko trifft, die er unbedingt ganz für sich haben will, denn sie erinnert ihn an seine Mariko. Doch als Sachiko schwanger wird und in einem Schneesturm stirbt, muss er sich einer Wahrheit stellen, vor der er bislang die Augen verschlossen hat. Und Auguste Jovert begreift, dass diese Geschichte im fernen Japan mehr mit ihm zu tun hat, als er zunächst ahnte. Denn auch er wird von seiner Vergangenheit eingeholt. (Klappentext)



    Meine Meinung


    Vorab möchte ich vorausschicken, dass ich an dieses Buch hohe Erwartungen gestellt hatte. Alleine schon das Cover hat mich unsagbar angesprochen – es wirkte auf mich sehr atmosphärisch, geheimnisvoll und ein Stück weit auch poetisch. Passend für die Wintermonate. Der Klappentext verstärkte meine Neugier und mein Interesse an diesem Buch. Doch leider muss ich gestehen, dass sich bereits nach den ersten 50 Seiten eine leise Enttäuschung breit machte. Es lag vermutlich weniger an der Geschichte selbst, als vielmehr an dem Schreibstil. Für mich war es ein inhaltliches Durcheinander, welches kaum zu durchschauen war. Einzelne lose und ungeordnete Lebens- bzw. Situationsbeschreibungen verschiedenster Charaktere,mit der Folge, dass ich mich mit keinem einzigen Charakter wirklich anfreunden konnte. Hinzu kam noch, dass es keinerlei Zeichensetzung in der persönlichen Rede gibt. Wären die vielen Erzähl- und Zeitebenen gekennzeichnet gewesen und somit für den Leser nachvollziehbar dargestellt worden, wäre dies vielleicht nicht ganz so verwirrend und störend im Lesefluss gewesen, wie es in diesem Fall war. So habe ich dieses Buch nicht flüssig und entspannt lesen können, sondern war vielmehr damit beschäftigt, herauszufinden, um welchen Protagonist es denn nun wieder geht und vor allem auch, in welcher Zeitebene ich mich gerade befinde.



    Mein Fazit



    Die Geschichte an sich mag vielleicht dem nahe kommen, was im Klappentext angekündigt wird: „ein atemberaubendes Stück Literatur über Erinnerungen, Lebenslügen, die große Liebe, ihren Verlust und das, was uns aneinander bindet“. Doch leider hat es mir dahingehend den Atem geraubt, als dass mir während des Lesens aus oben angeführten Gründen mehrmals der Atem ausging und ich wenig Lust hatte, weiter zu lesen. Auch wenn das Buch am Ende nochmals an Fahrt aufgenommen hat, kriegt dieses Werk von mir nicht mehr als zwei Sterne.

    Da ich ein Buch oder meinen Reader immer mit dabei habe, lese ich immer, sobald sich eine Möglichkeit - und wenn sie noch so klein ist - ergibt. Ich lese sehr viel in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit und auf der Heimfahrt, am liebsten lese ich aber in unserem Wintergarten auf meinem Lesesessel. Vor dem Einschlafen lese ich auch immer noch ein paar Seiten im Bett, allerdings werde ich dort sofort müde. Bis vor kurzem habe ich auch sehr sehr gerne in der Badewanne gelesen, aber seit ich ein Buch ertränkt habe, mache ich einen weiten Bogen um die Wanne :loool:

    Hier auch meine Rezension dazu:


    Inhalt


    April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Mög
    lichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
    „Und wenn dann ein neuer Frühling kommt, mit einem neuen April, dann werde ich deinen Namen flüstern. An jedem Tag.“


    Zur Autorin


    Bei dem Buch „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ handelt es sich um das erste Jugendbuch von der Bestellerautorin Lilly Lindner. Sie wurde 1985 in Berlin geboren und ist die Tochter deutsch-koreanischer Eltern. 2011 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Splitterfasernackt“, die unmittelbar nach dem Erscheinen zum Bestseller wurde. Weitere Romane von ihr sind „Bevor ich falle“ und „Da vorne wartet die Zeit“ sowie der zweite Teil ihrer Autobiografie „Winterwassertief“.


    Vorweg ein paar Worte zum Cover:
    Ich glaube, dass ich in einer Buchhandlung nicht zu diesem Buch gegriffen hätte. Das liegt vor allem daran, dass Blau nicht unbedingt zu meinen Lieblingsfarben zählt. Aber umso mehr man sich auf das Cover einlässt, umso schöner und vor allem aussagekräftiger wird es. Ich könnte mir für diese Thematik kein Passenderes und Treffenderes vorstellen. Die wegfliegenden Vögel von dem Wort „Ich“ verleihen dem Titel die symbolische Bedeutung.


    Meine Meinung


    Ich muss gestehen: Lilly Lindner war mir bis dato kein Begriff und ich freute mich sehr, dass ich dieses Buch von Lovelybooks erhalten habe und somit diese wunderbare Autorin kennen lernen durfte.
    Die Geschichte von diesen zwei außergewöhnlichen Geschwistern Phoebe und April, ihren überforderten Eltern und der zerstörerischen Krankheit hat mich tief berührt und betroffen gemacht. Lilly Lindner hat es geschafft, die Protagonisten für den Leser lebendig zu machen, man kann nicht anders, als mit den beiden Schwestern mitzufühlen, sich auf ihre innere Welt einzulassen, die Lindner mit glasklarer, poetischer und kostbarer Sprachgewalt zum Ausdruck bringt.
    Ich würde keinesfalls anraten, dieses Buch einfach so zwischendurch zu lesen. Ich glaube, hierbei könnte der Sinn und Zweck dieses Buches verfehlt werden. Es handelt von einer nur schwer zu ertragenden Geschichte, die mich mehr als nur einmal wütend hat werden lassen. Richtig wütend! Der Leser spürt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Sie war ebenfalls magersüchtig und musste vieles in ihrem Leben erleiden… nur, was man selbst durchlebt und durchlitten hat, vermag man auf solch eine authentische und einfühlsame Weise zu beschreiben, wie es Lilly Lindner in diesem wirklich großartigen Werk tut.
    Obwohl das Buch nur aus Briefen besteht und diese Form nicht unbedingt meine bevorzugte ist, da ich schon erlebt habe, dass solche Bücher oft an der Oberfläche bleiben, bringt die Autorin eine unwahrscheinliche Tiefe und Reife in das Buch hinein. Anfangs habe ich mir die jene Aussagen, die mich berührt haben, mit einem Post-it markiert, aber das habe nach ca. 150 Seiten aufgegeben, da es einfach zu viele sind. Ich muss zugeben, dass es mir an manchen Stellen etwas zu viel war und desöftern auf mich zu aufgesetzt wirkte, vor allem angesichts des Alters von Phoebe. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen, weshalb ich mich dafür entschied, dem Buch nur 4 Sterne zu geben. Leider gelang es mir nicht, über das Alter von Phoebe hinwegzusehen.
    Besonders toll fand ich es, dass das Buch zweigeteilt war und ich freute mich sehr, dass die Autorin uns auch April näher brachte. Dies brachte für mich das Fass zum Überlaufen. Dieser Schmerz und die unglaubliche Sehnsucht dieser zwei Schwestern nacheinander, ihre gleichen Ziele und Wünsche, nämlich die Welt mit Wörtern zu bereichern… klasse!


    "Ich schenke dir meine liebsten Worte. Damit du wieder ganz viel sprechen kannst, so wie früher. Denn kein Schmerz der Welt ist größer als dein Verstand. Und keine noch so hungrige Stille hat das Recht, deine Stimme zu verschlucken." (Seite 267)
    Trotz der Schwere dieses Buches gab es auch Stellen, an denen mich die Autorin herzhaft zum Lachen brachte. Unglaublich, wie durch die Feder von Lindner Wortbedeutungen und Wortspiele entstanden, über die ich nur staunen konnte.


    Für mich nicht unbedingt in der Kategorie „Jugendbücher“ einzuordnen, da das Buch und vor allem dessen dahinterstehende Bedeutung nicht leicht zu verstehen und nicht so einfach wegzustecken ist. Es würde sich meiner Ansicht nach jedoch eignen, dies mit einer Schulklasse zu erarbeiten.


    Fazit


    Das Buch hat mich zutiefst berührt und mich zugleich extrem wütend gemacht. Es hat mich zum Reflektieren meines eigenen Verhaltens animiert. Wie viele solch ähnliche Geschichten gibt es doch wahrscheinlich unentdeckt um mich herum? Wie oft reagiere ich vielleicht selbst so und verweigere Menschen meine Beachtung? Wie viel Sensibilität, Empathie, Akzeptanz und Toleranz brauchen wir doch im täglichen Umgang miteinander?! Eine klare Lesemempfehlung!Danke für das Leseexemplar!


    Von mir gibts 4 Sterne!

    Hallo ihr Lieben!


    Ich spame hier mal kurz... aber ich kann nicht anders!
    Bin heute nach ca. zwei Jahren das erste Mal wieder bei buechertreff.... Ich hab mich unheimlich gefreut, als ich eben die Punktechallenge 2015 entdeckt habe.... Schön, dass "meine" Punkte-Challenge weiter geführt wurde. Demnach muss sie sich ja bewährt haben :) :) Bitte verzeiht mir alle, dass ich so plötzlich und unerwartet verschwunden bin! Ich hatte einen ganz argen Schicksalsschlag, der mir vieles unmöglich machte und mir den Boden unter den Füßen wegriss... Ich freue mich, wieder hier zu sein und wünsche euch für diese Challenge viel Freude.


    Liebe Grüße
    Surya


    Ich mache das eigentlich ähnlich wie du. Erst vor kurzem habe ich mein Bücherregal mal wieder ausgeräumt, was ich auf Grund von chronischem Platzmangel immer mal tun muss. Dabei sortiere ich meistens Bücher aus, die ich bereits gelesen habe und die mir nicht gefallen haben und eben ein paar ungelesene Bücher. Ein gewisser bitterer Geschmack ist dabei allerdings immer vorhanden.
    Ich mach es dabei immer so, dass ich mir die Klappentexte nochmal durchlese und eventuell kurz in ein paar Seiten reinlese, Und wenn sich keine Spannung oder überhaupt Interesse aufbaut, wird eiskalt aussortiert...


    Ich hab auch noch einige Sub-Leichen bei mir herum liegen, die mich einfach nicht mehr interessieren. Ich werde die hoffentlich noch dieses Jahr aussortieren können und ziehe sie dann einfach von meinem Sub ab. Aber irgendwie hab ich dabei doch immer ein wenig Sorge, dass es sich vielleicht doch um ein gutes Buch handeln könnte :wink:

    Huhu :winken:


    Ich bin schon richtig gespannt, wer der Jänner-König ist :wink: Ob Slys noch getoppt werden kann? Ich schaffs leider nicht :pale::uups:


    Aber trotzdem bin ich mit meinem Ergebnis sehr sehr zufrieden und vor allem habe ich KEIN Buch GEKAUFT :bounce: (das ist für mich angesichts der letzten Monate ein riesen Fortschritt :wink: )



    SUB am Beginn des Monats: 720


    NEUZUGÄNGE: 0


    - davon gekauft: 0 (0 Punkte)
    - davon Rezi/Wanderbuch/Geschenk/Leihbuch: 2 (-4 Punkte)
    - kein/ein kauffreier Monat: 1 (+5 Punkte)
    - keine/eine Bücherbestellung > 4: 0 (+5 Punkte)


    GELESEN:


    -Bücher: 11 = (+55 Punkte)
    -Seiten: 4539 = (+45,39 Punkte)
    -Bücher Alt-SUB vor 2009 erschienen: 3 = (+6 Punkte)

    Gesamtpunktzahl: 112,39


    SUB zum Ende des Monats : 711