Beiträge von negraj

    Inmitten einer Vielzahl von Büchern in der Buchhandlung lächelte mich ein Titel an: "Das Leben wortwörtlich" von Martin Walser und Jakob Augstein. Beide Namen nicht unbekannt, Walser der
    Schrifsteller und Augstein von "der Freitag". Unterschiedliche Namen und doch Vater und Sohn. Ein lesenswertes Buch über das Leben und die Entwicklung von Martin Walser.

    Es kam schon vor, dass ich wiederholt zu einem Titel aus meinem Bestand gegriffen und erneut gelesen habe. Das waren aber nach meinem Geschmack und Verständnis immer nur
    "Ausnahmebücher" wie z.B. "Die Höhle des Meisters" von Tsung Tsai & George Crane oder "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron um nur zwei Titel von vielleicht einer Handvoll hier zu erwähnen.

    Den Buchbestand im Rahmen eines Umzuges zu erfassen ist natürlich eine elegante Lösung. Aber das "Herumwühlen" im eigenen Buchbestand sorgt auch immer wieder für
    freudige Überraschungen.

    Welch eine Sisyphusarbeit, eine über Jahre gewachsene Hausbibliothek ins hiesige Regal vom Büchertreff zu "stellen". Jedes Buch, jede Broschüre entstauben und nach der ISBN-Nummer suchen. Dabei mußte ich feststellen, dass der übergrosse Teil meines Buchbestandes über keine derartige Nummer verfügt. Damit ist vorprogrammiert, ich muß jedes Buch erneut in die Hand nehmen, wenn ich meine Aktivität im Forum erhöht habe. Ab 50 Beiträgen können dann auch Werke ohne ISBN Nummer aufgenommen werden. Soweit so gut. Ergo muß ich mehr an Gedanken schriftlich fixieren. Der Vorteil einer weiteren Durchsicht liegt auch darin, man entdeckt wieder Bücher, von deren Existenz man gar nichts mehr wußte und die zum Teil noch ungelesen ihr Dasein fristeten. Also kann der Erwerb neuer Bücher etwas reduziert werden zugunsten der Ungelesenen. Aber läßt sich das durchsetzen bei der Fülle des Angebotes?

    Vor den Feiertagen bereitete mir die Post eine ziemliche Freude. Brachte sie mir doch den letzten Titel des Jahres 2017 "Die Selmenianer" von Moische Kulbak aus dem Programm von "Die Andere Bibliothek".
    Damit sind Stunden am warmen Kamin und vielleicht einem Glas Rotwein sowie einer weiteren Originalausgabe gesichert, Wenn es denn die Enkel zulassen. Bis bald. :study:

    Nach fast zwölf Jahren Abstinenz vom Büchertreff (keine Zeit) fand ich zurück und bin positiv überrascht. Nun kurz zu dem Buch in das ich mich hineingelesen habe: "Das Flimmern des Herzens" von Marcel Proust.
    Man benötigt etwas Geduld um sich die Handlung zu erschließen. Noch habe ich aber einige hundert Seiten vor mir. Wenn ich die letzte Seite umgeschlagen und den Buchdeckel geschlossen habe, werde ich
    meine Eindrücke mitteilen.





    .

    Mir geht es vielen anderen im Forum auch. Ein Buch versuchen eisern und diszipliniert lesen, um erst dann ein weiters zu beginnen, funktioniert nicht. Wobei eines der Bücher immer der Favorit ist. Aber die Abwechslung je nach Stimmung und Interesse muß für mich greifbar sein.


    negraj

    Es ist schon schwierig etwas zu empfehlen, wenn man man nicht weiß, was Du bisher gelesen hast. Die Hinweise der "Forumisten" solltest Du nicht unbeachtet lassen. Hier findest Du jede Menge nützlicher Anregungen.
    Vielleicht zwei Ideen von mir. Spannung: "Tara Calese" von Sandra Paretti oder
    Love: "Die chinesische Geliebte" von Hong Ying.


    Egal was Du wählst, ich wünsche Dir beim Lesen viel Freude.


    negraj

    Ja, mit den Lesegewohnheiten ist das so eine Sache. Ich lese ebenfalls sehr viel. In der Regel keine „Zufallslektüre“, sondern ausgewählt (Internet, Kataloge u.ä.) oder empfohlen (Freunde, Foren u.ä.), aber auch in Abhängigkeit von Stimmungen treffe ich meine Wahl.
    Mitunter verirren sich natürlich auch Bücher zu mir, die ein verstaubtes, ungelesenes Dasein fristen.
    Hat mich ein Buch emotional stark berührt (oft), kann es dann schon geschehen, daß das nächste Buch etwas warten muß, weil der „Nachhall“ noch zu groß ist.
    Oft beginne ich aber nach dem Lesegenuß in der Sache selbst zu recherchieren und werde somit zu Themen geleitet, die den Inhalt des eben gelesenen Buches tangieren (Dan Brown, „Sakrileg“, Reisebeschreibungen, Biografien usw.) oder der Autor hat mir soviel geben können, daß ich alle seine Werke besitzen und lesen möchte (Balzac, Hugo, Stendhal, Tolstoi, Turgenjew, Dostojewski, Mann, Feuchtwanger, Canetti, Hesse, Tagore, Min u.u.u.) Dadurch konnte ich über Jahre eine Handbibliothek aufbauen, in der ich „wühlen“ kann.
    Zu empfehlen: Istvan Rath-Vegh „Die Komödie des Buches“.
    Noch ein schönes Wochenende.


    negraj

    Wer von Euch hat das Buch „Strategie“ von Adam Thirlwell gelesen?
    Die Rezension (The Times) verführte mich zum Kauf dieses Titels. Es wird geschrieben: „Strategie“ das ist ein Buch über Erotik, Egoismus, Höflichkeit ....spielerisch und verwegen verbindet Thirlwell Elemente der großen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts ....eines der witzigsten, stilistisch elegantesten...“ usw. usw. usw.
    Das Buch des jungen Oxford-Absolventen (1978 geboren) wurde in 18 Sprachen übersetzt.
    Man ist voll des Lobes, britischen Lobes, aber ich komme einfach nicht dahinter, was der Autor mir eigentlich mitteilen möchte. Es wird manches, und das sehr offen, beschrieben und Thirlwell brilliert mit Wissen. Nun gut, ich habe mich auch noch nicht durch ringen können, bis zur letzten Seite vorzudringen. Ich weiß auch noch nicht, buche ich es als vertane Zeit ab, oder? Oder ich greife doch wieder zu Henry Miller, Anais Nin oder Catherine Millet. Wenn letztere auf Dauer auch ermüdend ist.
    Vielleicht hat jemand eine Antwort.


    Weiterhin viel Freude beim Lesen.



    negraj

    Mir kamen im Mai unter die Brille:


    "Strategie" von Adam Thirlwell
    "Rote Azalee" von Anchee Min
    "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" von Dai Sijie
    "Die Höhle des Meisters" von Tsung Tsai & George Crane
    "Das Teehaus der Träume" von Justin Hill


    Mal sehen, was der Juni alles bringen wird.


    negraj

    Ich habe soeben Gilbert Sinoues „Ricardos ewige Liebe“ (auch unter dem Titel: „Liebe über alle Zeiten“ ISBN:3426626683) aus der Hand und weggelegt. Wohlgemerkt, nicht zur Seite, sondern weggelegt.
    Die Handlung des Roman ist zeitlich angesiedelt 1930 und handelt von dem reichen Argentinier Ricardo, der in Albträumen Visionen von einer schönen Unbekannten hat und in einer ihm fremden Sprache spricht. Er sucht eine Psychotherapeutin auf, die in ihm den Gedanken an die Reinkarnation weckt. Er läßt alles hinter sich, Liebe, Freunde und riesigen Grundbesitz, und reist nach Europa, nach Griechenland, um seine große Liebe, die 3000 Jahre zurück liegt, in der Gegenwart zu finden.
    Die Idee ist gut, aber das Buch nach meinem Dafürhalten über weite Strecken zu langatmig und verliert sich zu oft in Details. Ich habe mich etwas schwer getan beim Lesen.
    Die Reise in die Vergangenheit widerspiegelt Mythologie, Reinkarnation, Seelenwanderung, Psychologie und Archäologie.
    Da hat mich vor vielen Jahren John Knittels „Der blaue Basalt“ mehr angesprochen.
    Der Autor, Gilbert Sinoue, 1947 in Ägypten/Kairo geboren, ist in Frankreich kein Unbekannter. Er trat vor allem mit einigen historischen Romanen an die Öffentlichkeit.
    Der Vorteil der Literatur ist, die Interessen der Leser sind unterschiedlich. Vielleicht trifft gerade dieses Buch Eure!