Neil Gaiman & P. Craig Russell - Traumjäger / The Dream Hunters

  • Kurzmeinung

    K.-G. Beck-Ewe
    Wunderbare Einzelerzählung, die 'The Dreaming' und japanische Mythologie fsbelhaft miteinander verwebt
  • Klappentext/Meine Übersetzung:


    Die Welt des alten Japans ist anders gewesen. In jenen Tagen wandelten Kreaturen aus Mythen und Legenden auf der Erde, schwammen im Meer Und flogen durch die Luft. Einige waren freundlich und andere grausam. Einige waren wild und andere konnten - mit viel Einsatz - gezähmt werden.


    So kam es, dass eine listige Füchsin mit einem Dachs darum wettete, wer einen bescheidenen jungen Mönch aus seinem Zuhause vertreiben könnte - und in dieser Wette ihr Herz verlor.


    Und so kam es auch, dass ein Meister der Dämonen dieser Welt den Mönch bemerkt und danach strebte, die innere Stärke des frommen Mannes für sich zu gewinnen.


    Und so kam es, das der König aller Nachtträume sich gezwungen sieht für eine junge Liebe einzustehen, die eignetlich niemals hätte aufkommen dürfen ...


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Ein junger Mönch betreut ganz alleine ein kleines Kloster, das ein Dachs und ein Fuchs gerne für sich beanspruchen würden. Deswegen schließen sie ein Wette miteinander ab. Wem es gelingt, den Mönch aus dem Kloster zu locken, der soll der neue Bewohner des Hauses werden. Doch das ist leichter gesagt, als getan, denn so leicht lässt sich der junge Mann nicht übertölpeln und so müssen erst der Dachs und dann der Fuchs mit eingezogenem Schwanz wieder abziehen. Aber der Fuchs hat sich in den jungen Mann verliebt und so treffen die beiden eine Vereinbarung.


    Doch es kann der Frömmste nicht in Frieden mit seiner Füchsin leben, wenn er den Neid eines benachbarten Zauberers erweckt. Und sich bei den drei Schwestern einen Rat holt.


    Wunderbar umgesetzt in Anlehnung an den japanischen Blockdruckstil ist dies eine Sandman-Geschichte, die eigentlich keine der anderen Geschichten voraussetzt - und das, obwohl sie als Kurzgeschichte zunächst zum zehnten Jahrestag der Reihe erschienen ist. Die vorliegende Comic-Variante erschien dann noch einmal zehn Jahre später - und ist es sicherlich wert in die meisten Comic-Sammlungen mit aufgenommen zu werden. :thumleft::thumleft::montag:

  • Sandman: Die Traumjäger


    Künstler: P.Craig Russell nach einer Geschichte von Neil Gaiman


    Inhalt: Eine Füchsin und ein Dachs schließen eine Wette ab. Wer es von den beiden schafft, einen Mönch aus seinem Kloster in den Bergen von Japan zu vertreiben, kann dessen Tempel als künftigen Bau beziehen. Doch es kommt anders als erwartet, als sich die Füchsin in den Mönch verleigt. Als sie erfährt, dass im entfernten Kobe ein Zauberer dem Mönch nach dem Leben trachtet, bittet sie den Sandman um Hilfe. Doch die Hilfe hat einen verhängnisvollen Preis…


    Nach der Gruselgeschichte „Coraline“ veröffentlicht Panini mit dem Märchen „Die Traumjäger“ eine weitere Comicadaption eines Textwerkes des Autors Neil Gaiman durch den Künstler P. Craig Russel. Russel hält sich bei der vorliegenden, reinen Comicadaption dabei eng der gleichnamigen Vorlage. Nahezu unverändert wurde der von den Charakteren gesprochene Text aus Neil Gaimans Märchenerzählung übernommen. Die künstlerische größte Herausforderung war somit ganz offensichtlich die Visualisierung der in der Vorlage so prosaisch beschriebenen Abläufe, Personen, Orte und Hintergründe. Diese schwere Aufgabe hat Russel mit Bravour und Fingerspitzengefühl gelöst. Er bedient sich dazu einem Stilmix aus historischer, fernöstlicher Zeichenkunst und moderner Cartoonkunst. Unterstrichen wird dies mit Hilfe einer spannenden Aufteilung der Panels und einer dezenten Colorierung, die aussieht, als wäre sie auf uraltem Papier aufgebracht worden.


    Wie viele Märchen handelt auch dieses von der Liebe. Eine Liebe zweier Individuen, die aufgrund Ihrer Verschiedenheit keine Chance auf Erfüllung hat. Auf der einen Seite ist ein Mönch, der sich allem weltlichen entsagt hat und als Eremit in einem abgelegen Bergtempel wohnt. Auf der anderen Seite ist eine Füchsin mit der Fähigkeit zur Gestaltwandlung. Zwei Liebende, die trotz des Wissens der Aussichtslosigkeit ihrer Bindung, sogar ihr Leben für den anderen hergeben würden. In dieses Märchen und webt Neil Gaiman die einzigartige Figur des Sandmans aus der erfolgreichen Comicreihe „Sandman“ ein. Somit schafft er einen herrlichen und in sich stimmigen Stilmix aus fernöstlicher Märchenerzählung und moderner, westlicher Fantasykunst. Die ruhig und melancholisch wirkende Story ließ dabei fast schon ein Gefühl der Ruhe und Friedfertigkeit in einem aufkommen.


    Fazit: Der Erwerb dieses Sonderbandes aus der Comicreihe „Sandman“ war ein Treffer. Überall wo Gaiman drauf steht und Sandman drin ist, da kann man mit einem Kauf eigentlich nicht allzu viel falsch machen, zumindest, wenn man gute und anspruchsvolle Unterhaltung in Comicform sucht. Und wer an der originalen Vorlage zu diesem Comic interessiert ist: Sie wurde bereits im Jahre 2008 als illustrierte Märchenerzählung in Textform von Panini veröffentlicht.

    Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht.



    H.H.

  • Hier ist die von Yoshitaka Amano

    illustrierte Prosafassung, die selbst auf mehrere Fassungen eine japanischen Märchens und ein buddhistisches Gleichnis zurückgeht. Die Erzählung und due Illustrationen sind wunderbar.