Astrid Fritz - Tod im Höllental

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Von Liebe, Tod und Teufel
    November 1416: Die ehemalige Begine Serafina heiratet endlich ihre große Liebe, den Stadtarzt Achaz. Sie bleibt der Schwesternsammlung aber nach wie vor verbunden. Die plagen seit kurzem große Sorgen: Ein Basler Wanderprediger hetzt gegen die freien Schwestern auf, an ihren Häusern prangen schon Wandschmierereien. Und dann der Schock: Eine Lämmlein-Schwester wird in einer Gasse erschlagen aufgefunden.
    Die Situation spitzt sich zu, als Catharina, die Meisterin der Beginen, schwer verletzt von ihrer Reise nach Konstanz zurückgebracht wird, wo sie den Bischof als Fürsprecher gewinnen wollte. Sie musste den Weg durch die enge Schlucht bei der Ruine Falkenstein nehmen, genannt Höllental, und wurde an einer Engstelle blutüberströmt vorgefunden. Nun beschließt Serafina, selbst nach Konstanz aufzubrechen. Dafür muss auch sie das Höllental passieren…
    Der vierte Fall der ehemaligen Begine Serafina.


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Zu ihren großen Erfolgen zählen "Die Hexe von Freiburg", "Die Tochter der Hexe" und "Die Vagabundin". Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.


    Allgemeines
    4.Band um die Begine Serafina Stadlerin
    Erscheinungstermin: 15.12.2017 im Rowohlt Taschenbuch Verlag als TB mit 272 Seiten
    Gliederung: Landkarte „Weg zur Höllenschlucht“ – Ausführliches Personenverzeichnis „Dramatis Personae“ – Prolog – 35 Kapitel – Nachbemerkung der Autorin – umfangreiches Glossar
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Freiburg und Umgebung, im November 1416


    Zum Inhalt
    Die Begine Serafina Stadlerin, dem Leser bereits aus den ersten drei Bänden der Reihe bekannt, steht kurz vor der Hochzeit mit dem Freiburger Stadtarzt Adalbert Achaz und ist im Begriff, die Sammlung der Beginen zu verlassen. Dennoch fühlt sie sich ihren Mitschwestern herzlich verbunden und nimmt mit großer Bestürzung zur Kenntnis, dass es offenbar Menschen gibt, denen die selbstbestimmten Beginen, die ohne lebenslange Gelübde und frei von der Oberaufsicht durch Kirchenmänner Gutes tun, ein Dorn im Auge sind. Ein Wanderprediger aus Basel tritt in Freiburg auf und versucht, die Bürger gegen die frommen Schwestern aufzuhetzen. Eines Tages wird eine erschlagene Begine in einer Gasse aufgefunden. Die unerschrockene Meisterin Catharina der Sammlung St.Christoffel zu Freiburg macht sich mit Schwester Hedwig nach Konstanz auf, um vom Bischof Hilfe zu erbitten, doch der Weg führt durch das verrufene Höllental, in dem angeblich Geister umgehen und Reisende zu Tode kommen.
    Als Hedwig sterbend von einer Gauklertruppe aufgefunden und nach Freiburg gebracht wird und Meisterin Catharina spurlos verschwunden ist, machen sich Serafina und Bruder Matthäus, Prior der Wilhelmiten-Mönche und alter Freund von Catharina, auf die Suche nach der Vermissten. Doch auch auf sie lauern in der Höllenschlucht tödliche Gefahren…


    Beurteilung
    Im vierten Band der Reihe um Serafina spielt das Leben in der Beginensammlung St.Christoffel keine so große Rolle mehr wie in den vorherigen Bänden, da die Hauptfigur in wenigen Tagen den Stadtmedicus Achaz heiraten und dann an seiner Seite als „Apothekerin“ in seinem Haus leben wird. Ihren Mitschwestern möchte sie jedoch freundschaftlich verbunden bleiben und diese mit ihren Heilkräutern für die Behandlung der Stadtarmen weiterhin versorgen.
    Der Großteil dieses Romans spielt nicht in Freiburg selbst, sondern in der Umgebung: Auf dem nach Konstanz führenden Wanderweg muss der Reisende das sogenannte Höllental durchqueren, dort sollen bei der Ruine der Burg Falkenstein verstorbene Angehörige der Ritterfamilie umgehen und für das Verschwinden und den Tod diverser Reisender verantwortlich sein. Auch wenn Serafina sowie ihr Verlobter nicht abergläubisch sind, erfordert es großen Mut, der verschwundenen Meisterin Catharina zu folgen, da es nicht abzustreiten ist, dass an dem verrufenen Ort immer wieder Menschen zu Schaden gekommen sind. Auf der Suche nach Catharina erleben Serafina und ihre Begleiter allerhand Abenteuer, dieser vierte Band ist von höherer Spannung geprägt als die ruhiger erzählten Romane über Serafinas frühere Fälle.
    Der Erzählstil ist flüssig und anschaulich, die Darstellung des Höllentals in einer Unwetternacht bei Schneesturm wirkt sehr atmosphärisch. Serafina ist gereift und nicht mehr so leichtsinnig wir früher, allerdings gehen ihr auch ein wenig die Ecken und Kanten ab, die sie zu einer sehr charaktervollen Persönlichkeit gemacht haben.
    Das Zusatzmaterial, eine sehr ansprechend gestaltete Landkarte, ein umfangreiches Personenverzeichnis sowie ein ausführliches Glossar, erleichtern auch dem Einsteiger in die Serie das Verständnis der Zusammenhänge. Auch wenn es sich bei „Tod im Höllental“ um einen abgeschlossenen Fall handelt, wäre es schade, die vorherigen drei Bände auszulassen, da man gerade dort allerhand über Serafinas unkonventionelles Vorleben und die Lebensgemeinschaft in einer Beginensammlung erfährt.


    Fazit
    Eine lesenswerte Fortsetzung der Reihe um Serafina Stadlerin, von größerer Spannung geprägt als die drei Vorgängerbände, aber mit weniger Schwerpunkt auf dem Leben der mittelalterlichen Beginen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Dieses Buch ist der vierte Band über das Schicksal der Begine Serafina. Ich kannte die anderen Bände nicht, aber das macht nichts, man kann das Buch auch gut ohne die vorherigen Bände lesen.
    Freiburg, 1416: ein Basler Wanderprediger hetzt gegen die Beginen auf, an ihren Häusern prangen bereits Schmierereien. Plötzlich wird eine der Schwestern erschlagen aufgefunden. Mutter Oberin will nach Konstanz um den Fürstbischof um Hilfe zu bitten. Auf dem Weg dorthin, in der Höllenschlucht geschieht ein Unglück. Obwohl Serafina kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Stadtarzt Achaz steht, macht sie sich zusammen mit Prior Matthäus auf den Weg, um ihrer Mutter Oberin beizustehen.
    Nun erleben sie allerlei Abenteuer, wobei einige abergläubische Schwarzwälder Bauern, die Ruine Falkenstein, eine Räuber- und Schmuggelbande und ein treuer Hund eine große Rolle spielen. Das ist ziemlich unrealistisch, aber schön zu lesen. Es tut gut, wenn die Guten Recht behalten und die Bösen bestraft werden.
    Die Zeichnung der Personen ist gut gelungen, vom feisten Stadtrat, der sich nicht an seine Diät halten will, bis zum gierigen Räuberhauptmann. :thumleft:
    Serafina ist eine sympathische, zupackende junge Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und manchmal auch über das Ziel hinausschießt.
    Mir hat dieser Roman gut gefallen: ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)