Catherine Shepherd - Nachtspiel

  • DER UNHEWIMLICHE PHANTOM-MÖRDER


    Im Oktober 2016 las ich „Mooresschwärze“ und wie damals bin ich auch bei „Nachtspiel“ wieder ganz schnell ins Geschehen hineingekommen.
    Die Hauptpersonen sind erneut Florian Kessler, der Kriminalbeamte und Dr. Julia Schwarz, die Rechtsmedizinerin.
    Und wie schon im Vorgängerband spielt der vergewaltigte und ermordete Bruder noch immer eine große Rolle im Leben der jungen Frau. Dabei ist das gräßliche Verbrechen bereits 15 Jahre her. Jetzt sind es quälende, real erscheinende Albträume, die sie verfolgen. Sie setzen der kühlen, nach außen reserviert und beherrscht agierenden Julia sehr zu. Doch ihre Arbeit an den Toten leidet darunter nicht. Sorgfältig und akribisch untersucht sie weiter. Gemeinsam mit ihrem sensiblen, intelligenten, leicht verpeilten Assistenten Emanuel und mit Florian, sind sie einem Täter auf der Spur, der wie ein Phantom zu sein scheint.
    Sie stürzt sich in die Arbeit, um ihren vermeintlichen Dämonen zu entkommen.
    Als erstes, brutal gefoltertes Opfer landet die junge Polizistin Kim Wiesinger auf ihren Sektionstisch. Sie ist noch nicht fertig mit den Untersuchungen, da ruft Florian sie bereits zum nächsten Leichenfund. Es geht Schlag auf Schlag...
    Trotz ihrer messerscharfen Intelligenz und ihrer kühlen Logik begeht Julia gravierende Fehler und übersieht offensichtliche Fakten und Zeichen. Als auf einem der Opfer mit Blut geschrieben steht: „Niemand rührt Julia an“, hätten schon die Alarmglocken schrillen müssen, sowohl bei der Rechtsmedizinerin als auch bei den Polizisten. Aus Gründen, die evtl. mit Überlastung, Ermittlungsdruck, Schlafmangel und überreizter Nerven zu tun haben, werden die Spuren nicht weiter verfolgt. Für mich war es eine klare Botschaft! Der Mörder musste etwas mit Julia zu tun haben. Wie hängt das alles zusammen? Ist vielleicht ihr Bruder Michael ein Bindeglied aus der Vergangenheit? Seine Ermordung wurde ja nie aufgeklärt.
    Nachdem sie die Signatur des Killers auf den Körpern der Getöteten erkennt, bringt sie sich unüberlegt und in wütender Stimmung in eine sehr gefährliche Lage. Sie gerät in die Fänge des unkalkulierbaren Serienkillers. Mit viel Glück kann Florian und sein Team großes Unheil abwenden und zwei weitere Morde verhindern.
    Genau wie „Mooresschwärze“ trieb mich „Nachtspiel“ von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel. Es war für mich Spannung pur auf 317 Textseiten und 52 Kapiteln.
    Das Ende des Buches kam viel zu schnell. Ich hätte gerne noch weitergelesen und freue mich auf eine baldige Fortsetzung mit den beiden sympathischen Protagonisten Florian Kessler und Julia Schwarz.
    Vielen Dank für kurzweilige Lesestunden und ein schönes Leseerlebnis, liebe Catherine Shepherd!
    Ich empfehle „Nachtspiel“ für alle Thrillerfans und vergebe fünf von fünf Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich liebe Catherine Shepherd ebenfalls. Ich lese gerade die Zons-Krimi-Reihe und bin beim bisher letzten 7. Band "Tränentod".
    Diese Reihe flasht mich. Kann nix negatives finden.
    "Mooresschwärze" und dann "Nachtspiel" werde ich danach lesen. Danke für die Rezi.


    Liebe Grüße :)

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Wer gerne Thriller liest, die rechtsmedizinische Fälle enthalten, dem möchte ich "Nachtspiel" von Catherine Shepherd und dem Kafel-Verlag ans Herz legen, der im Oktober 2017 erschien.

    Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln zusammen in Köln.


    Julia Schwarz beherrscht ihren Job wie kaum jemand sonst. Mit dem Tod kann sie umgehen, nicht aber mit den Albträumen, die ihr in letzter Zeit den Schlaf rauben. Hartnäckig konzentriert sie sich daher auf die Jagd nach einem Frauenmörder, der sein Opfer grausam gefoltert und dann achtlos in den Kofferraum eines Kleinwagens gestopft hat. Obwohl sich der ermittelte Täter das Leben nimmt, landet eine weitere Leiche auf Julias Obduktionstisch. Florian Kessler geht von einem neuen Fall aus, doch für Julia sprechen die Spuren eine andere Sprache. Als sie endlich die Handschrift des Mörders entziffert, muss sie erkennen, dass sie längst selbst in der Falle sitzt und dem Spiel eines unberechenbaren Serienkillers ausgeliefert ist …


    In diesem Thriller werden die Schrecken der Nacht enthüllt, 346 Seiten Nervenkitzel, Spannung und Thrill haben mich in eine düstere Traumwelt entführt.

    Tödliche Spiele, vor allem in der Nacht und zwei gut ausgeprägte Protagonisten sorgen für ein spannendes Lesevergnügen. Julia und Florian verstehen sich in jeder Situation und arbeiten Hand in Hand. Beiden bei ihren Ermittlungen zu begleiten macht nicht nur Spaß, ich kann dessen Gefühle und Handlungen oftmals sehr gut nachvollziehen. Beide sind mir wichtig sehr sympathisch.


    Der flüssige und lebendige Schreibstil fesselt, diese temporeiche Handlung ist wieder rasant und spannend. Cliffhanger an den richtigen Stellen sorgen für Neugier, wechselnder Perspektivenwechsel für Abwechslung.


    Julias Schatten der Vergangenheit lässt sie nicht zur Ruhe kommen, denn sie leidet schwer an den Verlust ihres Bruders Michael, der vor 15 Jahren brutal ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefasst und ihre Mutter kann mit dem Schicksal einfach nicht abschließen. Julia wird von Schuldgefühlen und Alpträumen geplagt, neuerdings hört sie Stimmen ihres Bruders, die sie in ihren Alpträumen heimsuchen. Sie zweifelt immer mehr an ihrem Verstand und schiebt dies auf Überarbeitung.


    Unerwartete Wendungen und ein genialer Plot sorgen für Kopfkino, mir hat dieser Teil wieder sehr gut gefallen.