Kevin Hearne - A Plague of Giants / Das Spiel des Barden

  • Nachdem er sich als Schöpfer des Eisernen Druiden einen Namen gemacht hat, hat Kevin Hearne nach dem letzten Band eine Pause eingelegt um sich einen schon älteren schreiberischen Wunsch zu erfüllen. Denn er wollte immer eine Geschichte erzählen, die im homerischen Sinne jeden Abend weiter fortgesetzt werden konnte.


    Wir befinden uns auf der Welt Teldwen, auf der verschiedene Völker leben, die jeweils ihre eigenen Begabungen haben. Die einen können die Erde beherrschen, die nächsten das Feuer, wieder andere das Wasser und andere wiederum die Luft. Außerdem gibt es auch noch die Beherrscher der Pflanzenwelt, die mit einem einzelnen Samen fürchterliche Dinge anstellen können.


    Die Begabungen – „kennings“ – sind nicht für jedermann bzw. –frau und wer sich dahingehend testen lässt kann in der Regel nur eines von zwei möglichen Ergebnissen erwarten: Ein positives oder ein terminales. Und dieses Begabungen lassen sich zum Guten, wie auch zum Bösen einsetzen, so dass man zum Bespiel medizinisch, agrarisch oder auch dichterisch tätig sein kann – oder auch als eine überaus ungewöhnliche und überaus machtvolle Massenvernichtungswaffe.


    Nach einem Vulkanausbruch in ihrer Heimat beschließen einige Giganten, die das Feuer beherrschen, dass sie ihr neues Zuhause gerne auf das Gebiet der Pflanzenbeherrscher legen möchten. Sie geben zunächst an Flüchtlinge zu sein, doch schnell stellt sich heraus, dass sie nicht ein Flüchtlingslager, sondern eine überaus wehrfähige Stadt bauen. Und dem Feuer haben die anderen Begabungen nur relativ wenig entgegen zu setzen – insbesondere, da diese Riesen auch durch ihre Größe, Kraft und Reichweite im „normalen“ Kampf schon nahezu unbesiegbar sind. Außerdem haben die verschiedenen Nationen Teldwens auch noch ihre eigenen Streitigkeiten, die ein gemeinsames Vorgehen gegen den neuen Feind überaus schwierig macht.


    Während diese Auseinandersetzungen sich anbahnen findet der Sohn einer in einer Stampede getöteten Jägerfamilie mit im Nichts umringt von mörderischen Raubkatzen eine neue Begabung, von der bis dahin noch niemand gehört hat – und weiß sofort, dass er damit die Sozialstruktur seiner Herkunftsstadt komplett auf den Kopf stellen könnte. Eine Sache, die wohl überlegt sein möchte. Und an einer anderen Stelle wird ein etwas anderer Gigant gefangen genommen, der mit den Feuerbeherrschern nichts zu tun zu haben scheint und er hat ein heiliges Buch, dass sogar von einer siebten Begabung erzählt, die schließlich zu einer einzigen verbleibenden führen soll.


    Erzählt wird diese Geschichte auf sehr ungewöhnliche Art und Weise durch einen Barden, der eine besondere Begabung zur Erzählung hat, die die Wahrnehmung dieser Ereignisse sehr unmittelbar macht – und innerhalb dieses erzählerischen Rahmens geschieht auch eine ganze Menge Abenteuerliches.


    Während die „Eisernen-Druiden“-Serie sprachlich und von den Motiven her deutlich zu den YA-Titeln gehört ist „Kennings“ eher bei der High Fantasy einzuordnen – was sich auch in der Sprache niederschlägt. Es gibt zwar durchaus Anlass zum Lachen – gelegentlich sogar ziemlich laut, aber das Sprachspiel-pro-Seitenprinzip sollte man hier besser nicht erwarten.


    Mir hat es Freude bereits, wenn ich mich auch erst einlesen musste – diese neue Welt ist ziemlich komplex – und so bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil. :bounce:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kevin Hearne - A Plague of Giants“ zu „Kevin Hearne - A Plague of Giants / Das Spiel des Barden“ geändert.