Thomas von Steinaecker - Die Verteidigung des Paradieses

  • Inhalt:
    Er möchte ein guter Mensch sein. Aber Heinz lebt in einer Welt, die Menschlichkeit nicht mehr zulässt. Deutschland ist verseucht und verwüstet, Mutanten streifen umher, am Himmel kreisen außer Kontrolle geratene Drohnen. Zusammen mit seinem besten Freund, einem elektrischen Wüstenfuchs, dem Fennek, wächst Heinz in einer kleinen Gruppe Überlebender in den Bergen auf. Er nimmt sich vor, die verlorene Zivilisation zu bewahren, sammelt vergessene Wörter und schreibt die Geschichte der letzten Menschen. Doch was nützen Heinz Wissen und Kunst jetzt noch? Da gibt es plötzlich das Gerücht, weit im Westen existiere ein Flüchtlingslager. Und die Gruppe bricht auf zu einem mörderischen Marsch ins vermeintliche Paradies ... (Quelle: Amazon.de)


    Positives:
    Düster ist dieses Buch, und dreht die momentane Weltlage, wie wir sie kennen, so ziemlich auf den Kopf – plötzlich ist unser Deutschland eine No-Go-Area, ein Dritte-Welt-Land, werden wir zu Flüchtlingen. In naher Zukunft spielt die Story, weshalb dieser Roman auch etwas Science-Fiction mäßiges hat. Wir begleiten einen Jungen, der in dieser Welt aufwächst und sich durschlagen muss. Atemberaubend gut kann man sich in die Situation hineinversetzen, den Schmerz, das Verderben, die Angst, der tägliche Überlebenskampf – und die unvermeidbare Gleichgültigkeit, mit der man mit der neuen Situation umgeht. Authentisch ist die Erzählung vor allem dadurch, dass das ganze Buch quasi das Tagebuch des jungen Heinz ist, wodurch das ganze nochmals eine persönliche und irgendwie reale Note bekommt. Auch der Grund für die plötzliche apokalyptische Situation in Deutschland wird nach und nach aufgedeckt und lässt den Leser nicht ahnungslos zurück. Und was ein Buch vor allem auszeichnet: es regt zum Nachdenken an. Auch Tage danach haben mich die Erlebnisse von Heinz nicht losgelassen.


    Negatives:
    Manchmal hat mich diese Erzählweise (Tagebuch) etwas genervt, vor allem die kindlichen Vokabeln, die er benutzt, sind manchmal doch etwas kitschig.


    Fazit:
    Achtung – nichts für zartbesaitete! Ziemlich heftige Szenen in diesem Buch, ich war allerdings absolut begeistert von dieser düsteren Idee, die eigentlich auch gar nicht so unwahrscheinlich ist und schlüssig umgesetzt wird. Spannend vom Anfang bis zum Ende, mit unerwarteten Wendungen, liest sich wie ein Drehbuch für den nächsten dystopischen Hollywood-Blockbuster. Der sehr gute und flüssige Schreibstil des Autors tut das übrige, sodass man dieses Buch einfach nur verschlingen muss. Absolute Lese-Empfehlung von mir!

  • Du hast mich echt neugierig auf das Buch gemacht und ich hatte Glück, dass es in der Bücherei meines Vertrauens auszuleihen war.

    Bin sehr gespannt, was mich erwartet. Habe eben erst eine Dystopie beendet, die mir auch gut gefallen hat. Da ging es um ein Kaufhaus, in dem Menschen als Ware gehandelt wurden.

    :study:Bijan Moini: Der Würfel

    :musik:Dostojewski: Schuld und Sühne


    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Du hast mich echt neugierig auf das Buch gemacht und ich hatte Glück, dass es in der Bücherei meines Vertrauens auszuleihen war.

    Bin sehr gespannt, was mich erwartet. Habe eben erst eine Dystopie beendet, die mir auch gut gefallen hat. Da ging es um ein Kaufhaus, in dem Menschen als Ware gehandelt wurden.

    Das klingt ja interessant. Wie heißt denn das Buch?


    „Die Verteidigung des Paradieses“ habe ich vor über einem Jahr mit 4,5 Sternen bewertet.

    Ein wenig fällt mir noch dazu ein: Es wird bei den Romanen gelistet, ist aber wirklich nur für Leser interessant, die Dystopien mögen. Da gibt es wenig Metaphorisches wie z.B. in Haushofers „Wand“.

    Den halben Stern Abzug gab es, weil die Geschichte schon früher hätte beendet werden können (die letzten Seiten passten nicht mehr zu dem restlichen Erzählstil) und wegen einer Szene, die zu sehr ins Fantastische abdriftete:


  • PS: Inhaltsangaben/Rezis des Buches sollte man mit Vorsicht lesen. Ich bin damals sowohl in unserer Tageszeitung als auch bei amazon über den entscheidenden Dreh - und Angelpunkt der Geschichte gestolpert, was mich sehr geärgert hatte.