Markus Gärtner: Lügenpresse Wie uns die Massenmedien durch Fälschen, Verdrehen und Verschweigen manipulieren; Kopp Verlag Rottenburg 2015; 284 Seiten; ISBN: 978-3-86445-240-6
Hohe Auflagenverluste, weniger Leser, Anzeigeneinbrüche und massive Kritik aus der Leserschaft zeichnen die deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft aus. Den Verschwörungstheorien des süddeutschen Verlages zufolge sind die wie Oberlehrer auftretenden Journalisten alle gekauft. Die Leser sollen durch Fälschen, Verdrehen und Verschweigen politisch korrekt erzogen und manipuliert werden. Der Informationsauftrag der Journalisten wird damit keineswegs erfüllt.
Gärtner ist Jahrgang 1960. Er hat Volkswirtschaftslehre und Politik an der Universität München studiert. Seit über 25 Jahren arbeitet er allerdings als Journalist; lange Zeit hat er im Ausfland verbracht.
Auf den ersten Blick erfüllt das Buch die Erwartungen, die die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel weckt. Auf scheinbar politikwissenschaftliche Art und Weise wird untersucht, wie sich der politische Journalismus überregional bedeutsamer Zeitungen in den Bereichen Finanzkrise und Flüchtlingskrise / Zuwanderung inhaltlich verhält.
Inhaltlich überzeugt das Buch nicht unbedingt. Es schaut auf Überschriften und Schlagzeilen. Die Verlag und ihre wirtschaftliche Situation, die Macher und Meinungsführer in den Redaktionen, die Lesegewohnheiten der Käufer - viele journalistische Themen werden nicht angesprochen. Wo gibt es Überschneidungen zwischen Mainstream-Journalismus einerseits und Politik / Wirtschaft? Auch hier bleibt Gärtner seltsam oberflächlich und damit Antworten schuldig.
Für einen Verlag mag es attraktiv weil verkaufsfördernd sein, mit verschwörungstheoretischen Anti-Büchern auf den Markt zu kommen. Solange solche Bücher aber nicht den Fakten-Test bestehen, kann man sie nicht ernst nehmen.