Nala Layoc - Nathan und die Wölfin

  • Nathan und die Wölfin - Nala Layoc


    Schwarzer Drachen Verlag
    468 Seiten
    Band 2 von 3


    Inhalt:
    Nathans Leben pendelt sich langsam ein und es gibt endlich wieder so etwas wie einen normalen Alltag. Er übt mit seinem Rudel, geht zur Schule und unterstützt Ben dabei, mit seinem neuen Leben als Werwolf zurechtzukommen.
    Doch plötzlich tauchen fremde Jäger in Hawelsbach auf.
    Sie werden von einer Wölfin gejagt, die für alle ein einziges Rätsel ist.
    Während das Jäger-Rudel alles daran setzt, die Stadt zu schützen, kämpft Nathan mit seiner Wolfseite, die immer mehr zum Vorschein kommt.
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    Meinung:


    Hachja, was soll ich sagen?
    Die Reihe um Nathan und seine Welt wächst mir immer mehr ans Herz.
    Und auch nur Nala schafft es, ein Buch zu schreiben, dessen 500 Seiten sich fast in anderthalb Tagen verschlingen lassen.


    Was für eine grandiose Fortsetzung, die meiner Meinung nach Band 1 nochmal übertrifft.


    Der Schreibstil der Autorin hat bereits einen Wiedererkennungswert. Sie kombiniert kompetent Einfachheit und Bildgewalt und unterstreicht das Ganze durch jugendliche Lockerheit, die niemals vulgär wirkt, sondern durch Sarkasmus und Witz der einzelnen Protagonisten besticht.


    Ein Beispiel, das genau meinen Humor trifft ist dieses:
    "Oh, dann habe ich tatsächlich einen Wunsch frei bei einem 17-jährigen, hyperaktiven Teenager? Danke, das hab ich mir schon immer gewünscht."
    (Seite 47)


    Und das ist nicht das einzig positive an dieser Geschichte, denn Nathan, der sich mittlerweile in sein Jägerrudel eingelebt hat, strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und das führt unweigerlich manchmal zu brenzligen, aber auch äußerst amüsanten Situationen.


    Man trifft als Leser auf alte Bekannte aus Band 1 - Arvis, der sich zu Nathans besten Freunden zählen darf, Danny, der immer noch sein bester Freund ist, Lucy, Marissa und Ben... um nur einige zu nennen.


    Habe ich bei "Nathan und der Pakt mit den Wölfen" bemängelt, dass es mir zu unübersichtlich war mit den ganzen Charakteren, so ist es der Autorin in Band 2 gelungen das zu reduzieren und für mich angenehmer zu gestalten, denn trotz des rasanten Tempos geht sie bei einer Hand voll Protagonisten so auf den Hintergrund ein, dass man das Gefühl bekommt, sie besser zu verstehen und zu kennen.
    Das ist mit einer der Punkte, die Band 2 gegenüber Band 1 auftrumpfen lassen.


    Die Geschichte der Jäger, Reiß- und Werwölfe spielt in Hawelsbach, einem realen Ort in Deutschland. Während mich das am Anfang noch nicht wirklich interessiert hat, so nimmt es doch im Laufe der Story an Bedeutung zu - es gehört zum Spiel der Feindin aus Band 2 und steigert die Spannung enorm, denn die Orte existieren.


    Womit wir beim Tempo des Buches wären.
    Normalerweise bevorzuge ich in Büchern ein ausgeglichenes Tempo, was die Handlung und die Entwicklung der Story betrifft.
    Nicht so bei Nala, denn deren Markenzeichen ist es, eine Neuigkeit nach der anderen rauszuhauen, von einem Extrem ins nächste zu springen, vom Wald zum Haus und zum Waldhaus binnen eines Wimpernschlags zu navigieren UND das alles verständlich zu halten.
    Ich konnte jeden einzelnen Zug nachvollziehen, konnte mich an Action und Spannung kaum sattlesen und habe damit auch den Grund gefunden, warum ich so schnell fertig war.


    Man muss einfach wissen, wie es weitergeht.
    Ob Nathan und sein Rudel die Wölfin finden.
    Wen sie dabei treffen.
    Welche Verluste es zu beklagen gilt.
    Welche Liebesgeschichten das Buch noch bereit hält (kleiner Tipp, es sind zwei, aber die nur am Rande!).
    Und ob die Jäger oder Werwolfseite am Ende obsiegt.


    Fazit:


    Die Autorin hat es mit "Nathan und die Wölfin" geschafft sich selbst nochmal zu übertreffen.
    Es ist keine der üblichen Fantasygeschichten, wo sich die Wölfe an Vollmond verwandeln und mordlustig durch die Städte ziehen.
    Es ist viel mehr als das.
    Eine Geschichte über Freundschaft und vor allem Loyalität.
    Mit viel Humor, einem wahnsinnigen Spannungsbogen, der einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt - und einem Ende, das man zwar hat erahnen können, einen dann aber doch gefangen nimmt.


    Potential voll ausgeschöpft - ich vergebe 5 von 5 :bewertung1von5: Sterne und habe mein erstes #Monatshighlight im September gefunden.