Hans Gruhl - Tödlicher Cocktail

  • Hans Gruhl: Tödlicher Cocktail; Bastei Verlag Gustav H. Lübbe Bergisch Gladbach 1979; 143 Seiten; ISBN: 3-404-01283-6


    Claus Peters muß sterben. Dessen ist sich Stephan Butterweis mehr als 100prozentig sicher. Schließlich hat er ihm seine Freundin Vera ausgespannt. Doch soll Peters sterben? Ob da vielleicht ein Cocktail mit ganz besonderen Ingredienzien hilft?


    Über Gruhl sind hier keine biographischen Daten angegeben. Vom Verlag wird er aber als einer "der besten deutschen Krimi-Autoren" angepriesen. Und das nicht zu Unrecht, wie das vorliegende Buch beweist.


    Zeitlos gut ist es geschrieben und auch heute noch sehr gut zu lesen. Es schildert ein menschliches Drama, vom Kampf Mann gegen Mann, nicht im Wilden Westen, sondern stattdessen in einer namenlosen Stadt in Deutschland, an einer medizinischen Forschungseinrichtung, die auch Krankenhaus zugleich ist. Liebe und Eifersucht, Hass und Rache, Minderwertigkeitskomplex und Schamlosigkeit sind die Triebfedern der handelnden Hauptpersonen. Die Labore sind (unter örtlichen Gesichtspunkten) die zentralen Räume, an denen sich die Handlung abspielt.


    In der krimibezogenen Literaturwissenschaft sind bei den Autoren zwei Herangehensweisen bei der Handlung üblich. Entweder klärt ein Ermittler ein gegebenes Verbrechen auf. Oder - wie in diesem Falle - beschreibt der Schriftsteller, wie es zu dem Verbrechen kommt.


    Die verwendeten medizinischen Instrumente mögen dem Stand Ende der `70er Jahre entstrechen. Die beiden Kontrahenten Stephan Butterweis (als Ich-Erzähler) und Claus Peters sind hinsichtlich ihrer Charaktere völlig überzeugend und glaubwürdig angelegt und geschildert.


    In der Schule hätte ein solches Buch ein "sehr gut" bekommen.