Eva Siebenherz - Die sieben Masken des Teufels

  • Inhaltsangabe/Klappentext
    Quelle: Amazon


    Düstere Geheimnisse und lautloser Hass begleiten Eva so lange wie sie denken kann. Verstörende Flashbacks und grauenvolle Bilder aus der Vergangenheit überfallen Eva ohne Vorwarnung. Fassungslos und geschockt sieht sie in einen Spiegel. Bin ich ich? Oder ist es der eiskalte Blick des Teufels? Auf der Reise in ihre Vergangenheit begegnet sie Personen, an die sie eigentlich nicht mehr erinnert werden möchte und muss doch immer wieder gewungerermassen tief in die Absurditäten der menschlichen Psyche eintauchen. Gefühle wechseln im Sekundentakt. Personen tauchen auf und verschwinden wieder. Wut, Leere, Enttäuschung und dann wieder Hoffnung und Verbissenheit. Die Sicht in die eigenen dunklen Ecken ihres Lebens, bringt sie oft den Rand des Unerträglichen.... Eine spannende und äußerst erschütternd Suche nach der eigenen Identität, die auf wahren Tatsachen beruht. Der Leser wird emotional mitgerissen und wird erkennen, miterleben, mitfühlen, entbehren, ausloten, spüren. Erinnerungen gepaart mit unfassbaren Albträumen und grauenhaften Bildern und Emotionen. Eva Siebenherz ist eine Autodidaktin, ihre Sprache ist nicht an literarischer Lektüre geschult, nicht ,second hand’, sondern original, ohne einen Hauch von Künstlichkeit. Beim Lesen meint man die Autorin selbst von ihren Erfahrungen sprechen zu hören. Atemberaubende Offenheit der Autorin gegen sich selbst. Die in dem Manuskript dokumentierte erschütternde Gefühlsabtötung durch unerträgliche, im Moment zumindest unverarbeitbare Erlebnisse drückt sich in dem Bild des Titels sehr deutlich aus. Der spannungsgeladenen Weg einer Frau aus Erniedrigung und Abhängigkeit in Selbstbewusstheit und Selbstbestimmung scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Man kann vor der Stärke dieser Frau nur den Hut ziehen.



    Harte Kost
    Das Buch ist nur etwas für Hartgesottene, von der Autorin selbst als "erlebten" Thriller bezeichnet. Diese erlebten Grausamkeiten, die die Autorin oder die Person in diesem Buch ertragen muss, sind schon beim Lesen fast unerträglich. Der Einblick in menschliche Abgründe ist tief und zerstörisch. Es ist schon ein Wunder, was ein Mensch ertragen und dabei überleben und damit weiter leben kann.
    Hut ab vor soviel Wahrheit und Mut. Diese Geschichten müssen erzählt werden, um sie nicht zu vergessen. Trotz allem spannend.
    Das Buch ist in zwei Teile gegliedert und in mehreren verschiedenen Schreibstilen geschrieben.
    Hier erzählt Eva ihre Geschichte. Ich hatte das erste Buch von Eva Siebenherz „Tränen aus Eis“ nicht gelesen.
    Laut anderer Rezensionen ist „Die sieben Masken des Teufels“ zumindest eine teilweise Ergänzung zum ersten Buch von Siebenherz.
    Der Stil im ersten Teil des Buches ist sehr ungewöhnlich. Hart, klingt oft wie abgebrochen. Setzt aber durch diesen abgehackten Stil messerscharfe Akzente zum jeweiligen Geschehen.
    Die Geschehnisse sind grauenvoll und die Schreibweise unterstreicht das, sodas ich öfters die Luft anhalten musste und mir gleichzeitig ein kalter Schauer den Rücken runter lief.
    Spannende Emotionen pur.


    Im zweiten Teil des Buches geht es um Paul und um den Missbrauch im Elternhaus. Durch die versuchte Republikflucht mit seinen Eltern kommt Paul in ein Kinderheim für traumatisierte Kinder. Doch statt den Kindern zu helfen ihre Traumata zu verarbeiten, erleben sie in diesem Heim die nächsten Traumen.
    Die Kinder und Jugendlichen werden dort systematisch gebrochen und zwangssterilisiert. Geschehen in einem Kinderheim in der ehemaligen DDR zwischen 1980 und 1984.
    Paul erzählt diesen grausamen Weg zwar nicht emotionslos, aber in einem anderen, flüssigeren Erzählstil.
    Man fühlt die Dramatik zwischen den Zeilen. Über dem ganzen Lebens- und Leidensweg Pauls und der anderen bedauerswerten Opfern, hängt eine Wolke von Nicht-Begreifen, Erschütterung und Fassungslosigkeit.
    Man ist als Leser nicht in der Lage diese Wolke abzuschütteln, sie baut sich immer wieder auf. Noch größer und noch dunkler.


    Die Begegnung Eva`s mit der Ex-Frau ihres verstorbenen Ehemannes und Peiniger ist dagegen ziemlich „glatt“ geschrieben. Ich würde es im weitesten Sinne als Gespräch – Lebensaufarbeitung zwischen zwei Frauen oder/und als Dokumentation dessen werten.


    Als Leser wird man bei diesem Buch zwischen Ungläubigkeit und Schockstarre hin und her gerissen, dass dergleichen mitten in Deutschland möglich war.
    Es liest sich wie eine Horrorvision. Und doch zieht die Autorin gerade durch ihre Erzählweise und den verschwimmenden Grenzen zu einem erlebten Thriller, die Leser in ihren Bann. Zumal die bildhaften grauenvollen Erlebnisse für viele Leser kaum nachvollziehbar sein werden.


    Ich hoffe für Eva Siebenherz, das dieses Buch von vielen Menschen gelesen wird und damit das gewidmete Vermächtnis des Buches den Opfern die nachträgliche Achtung gezollt wird, die sie verdient haben.
    CH. Berner