Keine Angst vor Ideendiebstahl!?

  • Hallo zusammen, :winken:


    da ich selbst schon seit frühester Kindheit sehr am Schreiben interessiert bin, schaue ich, seit ich mich in diesem Forum angemeldet habe, auch immer wieder gerne hier in den "Autorentalk". :)
    Inzwischen habe ich so auch einen Eindruck davon bekommen, über was sich hier in welchem Umfang ausgetauscht wird. Dabei hat sich mir eine Frage aufgedrängt: Haben hier einige denn keine Angst, dass jemand ihre Ideen "klauen" könnte. :-k (Womöglich gibt es ja sogar Menschen, die sich nur zum Ideenklau in solchen Foren anmelden!? 8-[ Das muss ja nicht zwingend jemand von den "normalen" Usern sein!)
    Würde ich beispielsweise von euch wissen wollen, ob ihr meinen Schreibstil ansprechend findet und stelle hierfür eine Textpassage, ein Gedicht o.ä. ein, könnte doch jemand dies einfach unter eigenem Namen verwenden, oder? ?( Da viele hier ja erst einmal eine Einschätzung zu irgendetwas haben möchten, besteht in vielen Fällen wahrscheinlich noch keine Veröffentlichung und ansonsten könnte man doch im Nachhinein gar nicht nachweisen, dass etwas der eigenen Feder oder den eigenen Gedanken entsprungen ist, oder?


    Vielleicht bin ich da auch etwas zu misstrauisch eingestellt. :uups: Aber wenn ich mir schon die Mühe mache, etwas zu erschaffen, möchte ich doch am Ende ggf. auch selbst die entsprechende Anerkennung oder auch "Entlohnung" erhalten. Außerdem: Wer wird schon gerne beklaut!? :roll:
    Da ich bisher nur "privat" schreibe, kenne ich mich damit wirklich so gar nicht aus. Womöglich ist die Frage auch etwas albern... :pale:
    Vielleicht kann mir jemand von euch ja mal erklären, warum hier einige mit ihrem geistigen Gut so freizügig sind. :roll: Das würde mich wirklich mal interessieren. :loool:


    Liebe Grüße
    Tintenklecks :flower:

  • Womöglich ist die Frage auch etwas albern...

    Nein, keineswegs. Das ist eine Frage, mit der sich durchaus viele beschäftigen.

    könnte doch jemand dies einfach unter eigenem Namen verwenden, oder?

    Natürlich kann es immer sein, dass so etwas passiert. Allerdings wäre es gerade bei einer Wort für Wort Wiedergabe so, dass sich leicht nachweisen ließe, wer der Urheber des ursprünglichen Textes ist, gerade wenn er vorab in einem Forum gepostet worden wäre. Auch ein Gedicht, das in einem Forum veröffentlicht wird, ist im Übrigen veröffentlicht, da es ja bereits öffentlich zu lesen ist. Ich denke mal eher, dass die Schwierigkeit ist, unter den vielen Veröffentlichungen ausgerechnet über den eigenen Text unter einem anderen Namen zu stolpern.


    Die Veröffentlichung ist im Übrigen keine Voraussetzung, um Urheberrechtsschutz zu genießen, denn das Urheberrecht greift bereits dann, wenn ein Text existiert, der die nötige Schöpfungshöhe aufweist. Der kann auch noch in der Schublade liegen. Die Schöpfungshöhe lässt sich einigermaßen daran bemessen, wie individuell ein Text gestaltet ist. Das lässt sich am einfachsten anhand eines Rezeptbeispiels nachvollziehen:
    - 3 Eier mit 100 g Zucker schaumig rühren, 100 g weiche Butter hinzugeben und anschließend 100 g gesiebtes Mehl unterheben <- Text ohne Urheberrechtsschutz
    - Gestern habe ich meine Mutter gefragt, wie ich den Teig am besten herstellen solle, und sie meinte, dass die drei Eier zuerst mit einhundert Gramm Zucker schaumig gerührt werden müssten. "Warum nicht erst die Eier rühren und den Zucker erst im Nachhinein zugeben?", fragte ich <- Text mit Urheberrechtsschutz, weil das Rezept in eine individuelle Geschichte eingebettet ist.


    Noch einfacher ist es bei Gedichten, selbst wenn sie sehr kurz sind. Hier kommt es ebenfalls auf die Individualität an. Schon folgendes wird Urheberrechtsschutz genießen:
    Nicht nur der Mond, nein auch ich war blau. Ich sah in den Spiegel und sprach: Du Sau!
    Es ist natürlich fraglich, ob jemand dieses kleine (idiotische) Gedicht überhaupt kopierenswert fände, aber grundsätzlich könnte ich, sollte sich jemand anderes das in Zukunft aneignen und damit sogar Geld verdienen, nicht nur einen Unterlassungsanspruch anmelden, sondern auch Schadensersatz (Schadensersatz kann immer dann gefordert werden, wenn ein bezifferbarer Schaden entstanden ist). Dadurch, dass ich diesen Spruch hier gepostet habe, dürfte es mir leichtfallen, zu beweisen, dass ich ihn mir als Erste ausgedacht habe, weil ein Kopierer ihn erst nach meinem Posting weiter veröffentlichen könnte.
    Das Ding an der Sache ist eigentlich, dass man, um Urheberrechtsschutz in Anspruch nehmen zu wollen, bereit sein muss, den gerichtlich durchzusetzen.


    Im Übrigen ist jede Veröffentlichung, sei sie nun kostenlos oder mit Bezahlung verbunden, in Gefahr, kopiert zu werden. So ist eine Autorin in die Schlagzeilen (und vor Gericht) geraten, die etliche Passagen aus mehreren Bestsellern kopiert und diese in eigene Büchern eingebaut hatte. Dumm nur, dass vielen Lesern das aufgefallen ist, die sowohl ihre Bücher als auch die der ursprünglichen Autorin gelesen hatten.


    Wenn man nicht will, dass die eigene Arbeit eventuell kopiert oder sogar auf sogenannten Piratenplattformen angeboten wird, darf man eigentlich gar nicht erst etwas veröffentlichen. So traurig das ist - es wird immer Leute geben, die die Ideen anderer ausnutzen. Aber wenn das aus Angst niemand mehr machen würde, wäre die Welt um etliche gute Bücher ärmer.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Zu allem, was @Divina bereits gesagt hat, kommt noch, dass hier überwiegend nur kleine Ausschnitte gepostet werden. Wer da etwas klauen will, müsste in der Mehrheit der Fälle selbst noch so viel zubuttern, dass sich der Diebstahl schon nicht mehr lohnt. Selbst wer die Coverentwürfe mopst, bräuchte erst mal eine passende Geschichte dazu.


    Ich weiß, dass das eine oder andere meiner Bücher auf Piratenseiten vorgehalten wird. Angesichts des überschaubaren Verbreitungsgrads meiner Bücher frage ich mich allerdings, ob da das Alfen nicht mehr Zeit verbrennt, als mit dem Buch hinterher über Verkäufe und Klickprämien/Werbung an finanziellem Gegenwert reinkommt.

  • Ich sehe das auch eher locker. Klar, ein vollständiges Manuskript würde ich auch nicht einfach online stellen. Einen Ausschnitt hie und da sehe ich aber vollkommen unproblematisch. Wie Kurier schon sagte, lohnt sich das Stehlen meistens sowieso nicht und der eigene Mehrwert, den man daraus zieht (ob das nun Feedback oder Werbung ist), ist meist höher als das reale Risiko. Wenn Leute nämlich deine Texte online sehen und ihnen dein Stil gefällt, kannst du immer mehr davon liefern. Ein "Dieb" hat nur den einen Text und kann selbst damit nicht wirklich was anfangen.


    Ganze Bücher auf Pirate-Seiten sind da natürlich schon was anderes, aber wie Divina sagte: dagegen kann man sich kaum schützen.

  • Wie schon ausgeführt, das Risiko, dass du nachher nicht mehr nachweisen kannst, Urheber der Texte zu sein, ist praktisch nicht vorhanden, wenn du sie online gestellt hast. Die Probleme beginnen normalerweise nach der elektronischen Veröffentlichung. Nicht nur im berüchtigten Darknet sondern auch ganz offen werden skrupellose Leute das Urheberrecht frech ignorieren und eine Kopie deines Buches online stellen - meist noch dazu kostenlos. Das ist eigentlich eine Gewissheit (zumindest bei Selfpublishern).


    Du kannst dann schlucken und darauf zählen, dass es auch anständige Leser gibt (oder solche, die begriffen haben, dass in illegalen Download oft Schadsoftware versteckt ist), die dein Werk da kaufen wo du es anbietest und die es wertschätzen. Du kannst aber auch versuchen, dich zu beschweren oder gleich durch einen Anwalt eine Abmahnung machen lassen (die Polizei wird dir wegen Geringfügigkeit deines Einzelfalls in der Regel ein zivilrechtliches Vorgehen nahelegen). Meine Bücher sind zu tausenden illegal vertrieben worden und ich selbst habe gerade eben erst eine solche Beschwerde geführt und den Anwalt als nächsten Schritt angekündigt. Aber machen wir uns nichts vor: Sollte es hier und jetzt etwas bringen, machen morgen 3 neue Downloadportale das gleiche. Vor diesen Gewissheiten des Autorenlebens Angst zu haben, ergibt wenig Sinn.


    Kaum bis gar nicht zu befürchten brauchst du allerdings, dass dir tatsächlich jemand (erfolgreich) die Urheberschaft streitig macht.

  • Ich halte es genauso wie die anderen, sehe aber auch die große Furcht vieler Autoren, dass ihre Texte oder Ideen gestohlen werden, sobald sie auch nur einige Zeilen davon im Internet bzw. in Schreibforen veröffentlichen. Gerade bei Texten, die mit der Bitte um kritische Rückmeldung in einem Schreibforum gepostet werden, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass andere sich diese Texte dreist unter den Nagel reißen, für im Grunde nicht existent, da es sich dabei ja ausschließlich um work-in-progress handelt, das in der Regel noch mehrere umfangreiche Überarbeitungsphasen durchläuft, bis es irgendwann vielleicht einmal tatsächlich veröffentlichungsreif ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass ja stets nur - wir bereits von den anderen angeführt - winzige Fragmente von zumeist viel größeren Geschichten in die Foren gestellt werden, geht der Nutzwert eines Diebstahls dieser unbearbeiteten Bruchstücke m.E. rapide gegen null.


    Zudem muss ich sagen, dass alle Autoren und Hobbyschreiber, die ich in den letzten Jahren in diversen Foren kennengelernt habe, schlicht zu viel Würde haben, um sich mit den kreativen Leistungen anderer zu schmücken, statt an ihren eigenen Ideen und Geschichten zu feilen. Ich denke, dass es bei Weitem mehr Autoren gibt, die vor einem solchen Geschichten-Diebstahl Angst haben, als solche, die ihn tatsächlich begehen würden - was in meinen Augen auch verständlich ist, bedenkt man die Energie und die Zeit, die es braucht, um einen ganzen Roman von der ersten Zeile bis zur letzten aufs Papier zu bringen. Die Vorstellung, dass man nach dieser ganzen Arbeit plötzlich mit leeren Händen dasteht, weil ein anderer MEIN Baby unter seinem eigenen Namen bereits veröffentlicht hat, weckt sofort derartige Gefühle von Ohnmacht und Kontrollverlust, dass eine rational-sachliche Einschätzung der realen Gefahr eines solches Roman-Nappings oft gar nicht mehr möglich ist, solange man nicht innerlich ein paar Schritte von seinen aufgewühlten Fantasien zurücktritt und das Ganze in Ruhe zu betrachten versucht.


    Bei dem Diebstahl von Ideen statt von kompletten Geschichten kommt m.E. noch dazu, dass es ja schlicht nicht mehr möglich ist, etwas gänzlich Neues und noch niemals zuvor Dagewesenes zu schreiben, sondern alle Geschichten letztlich mehr oder weniger originelle Variationen von Plots, Handlungsmustern und Figurenkonstellationen sind, die schon von vielen Autoren vor mir für ihre eigenen Geschichten verwendet wurden. Ein Plot wie z.B. "Junge liebt Mädchen, aber die Eltern sind dagegen" ist schon hunderttausende Male als Grundlage von Geschichten benutzt worden, aber die jeweils individuelle Ausgestaltung dieses Grundstoffs durch die Autoren hat dennoch jede Geschichte einzigartig gemacht. Auch wenn mir also ein anderer Autor die Grundidee meines geplanten Romans klauen sollte, würde ich mir dennoch wenig Sorgen machen, denn ich wüsste, dass bei ihm und bei mir am Ende eine vollkommen unterschiedliche Geschichte herauskommen würde, einfach weil wir beide unterschiedliche Menschen sind.


    In meinen Augen sollte es für einen Autor wichtiger sein, sich auf die Entwicklung seiner ihm eigenen individuellen "Stimme" als Autor zu konzentrieren, statt sich von Ängsten hinsichtlich eines möglichen Roman- oder Ideen-Diebstahls lähmen und sein Misstrauen gegenüber seinen Autorenkollegen ungehemmt wuchern zu lassen. In diesem Punkt bei sich zu bleiben, statt furchtsam und argwöhnisch auf die anderen zu schauen, erscheint mir die bei Weitem gesündere und konstruktivere Wahl.

  • Zudem muss ich sagen, dass alle Autoren und Hobbyschreiber, die ich in den letzten Jahren in diversen Foren kennengelernt habe, schlicht zu viel Würde haben, um sich mit den kreativen Leistungen anderer zu schmücken, statt an ihren eigenen Ideen und Geschichten zu feilen.

    Allerdings gibt es in jedem Forum eine erkleckliche Zahl von stummen Lesern, und ich würde mich kaum z. B. im BT anmelden, um meine Bücher vorzustellen, wenn ich die Ideen vorher hier gestohlen hätte. Da viele Autoren cross-Forum unterwegs sind, würde es auch wenig bringen, hier geklaute Ideen nur in einem anderen Forum vorzustellen. Alles in allem stimme ich Dir aber zu, wer Foren durchforstet, um Ideen zu klauen, der muss nicht nur mit einem Steinbeil gepudert sein.

  • "Haben hier einige denn keine Angst, dass jemand ihre Ideen "klauen" könnte."


    Die Idee ist nicht das entscheidende, sondern die Ausarbeitung. An Ideen ist ohnehin (fast) schon alles einmal da gewesen und wird sich auch in Zukunft wiederholen, es kommt auf das Wie an. Form schlägt Inhalt.

  • Hallo zusammen,


    erst einmal vielen Dank für eure Antworten und entschuldigt bitte, dass meine Reaktion auf diese erst so spät kommt. :pale:
    Divina: Dass ein Text bereits dann "geschützt" ist, wenn er in irgendeiner Form öffentlich gemacht wurde, wusste ich bisher gar nicht! Das ist ein wirklich interessanter Aspekt, da das bedeuten würde, dass solche Texte in bspw. einem Forum sogar besser geschützt sind als z.B. in einem Notizbuch. Schließlich hätte ich bei diesem kaum eine Möglichkeit zu beweisen, dass die Texte darin von mir stammen, wenn ich das Buch mal verlieren oder gestohlen bekommen sollte. :-k
    Kurier: Geht man da denn irgendwie gegen vor, wenn man erfährt, dass die eigenen Texte auf solchen Seiten zu finden sind? Oder macht das in solchen Fällen sowieso keinen wirklichen Sinn?


    prvocateur:

    Wenn Leute nämlich deine Texte online sehen und ihnen dein Stil gefällt, kannst du immer mehr davon liefern. Ein "Dieb" hat nur den einen Text und kann selbst damit nicht wirklich was anfangen.

    Stimmt auch wieder!


    @Martin Hühn: Wenn jemand das eigene Buch auch noch kostenlos anbietet, ist das natürlich besonders fieß. Denn so ist die Wahrscheinlichkeit ja höher, dass sich die Leute das Buch runterladen, bevor man dagegen vorgehen kann und hat man das Problem gelöst, haben die meisten das Buch schon (kostenlos) lesen können. [-(


    @Susanne G: Das was Kurier dazu geschrieben hat, ging mir auch sofort durch den Kopf. Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass mir jemand von denen, die mir für meinen Text Tipps geben, irgendetwas klauen würden. Ich kann mir jedoch eben vorstellen, dass es Menschen gibt, die mit ganz bestimmten Absichten durch solche Foren geistern. Unabhängig davon, inwieweit denen das, was sie hier finden, am Ende wirklich etwas bringt.
    Ansonsten macht dein letzter Absatz natürlich Sinn und die Konzentration eines Autors "sollte" in erster Linie auf anderen Dingen liegen als auf solchen Sorgen.


    @Peter Waldbauer: Natürlich ist die Ausarbeitung das ausschlaggebende. Die Idee einer Geschichte kann noch so toll sein, wenn der Text selbst dermaßen schlecht geschrieben ist, dass niemand über Seite 3 hinauskommen würde... Dennoch ist es ja möglich, dass einem irgendwann DIE Idee für eine Geschichte kommt. Wenn mir die jemand, der gut schreiben kann :wink: , abspenstig machen würde, wäre das wohl sehr ärgerlich. Selbst wenn unterschiedliche Geschichten dabei rauskommen würden. Ich wäre dann doch gerne die Erste, die diese grandiose Idee mit der Welt teilen wollen würde. :D


    Noch einmal Danke an alle, die mich in dieser Sache mal ein wenig aufgeklärt haben. Jetzt ist es für mich nicht mehr ganz so fragwürdig, weswegen hier so viele Auszüge aus ihren werdenden Werken posten. :thumleft:


    Wünsche euch allen ein schönes Wochenende! :winken:


    Viele Grüße
    Tintenklecks :flower:

  • Dennoch ist es ja möglich, dass einem irgendwann DIE Idee für eine Geschichte kommt. Wenn mir die jemand, der gut schreiben kann , abspenstig machen würde, wäre das wohl sehr ärgerlich. Selbst wenn unterschiedliche Geschichten dabei rauskommen würden. Ich wäre dann doch gerne die Erste, die diese grandiose Idee mit der Welt teilen wollen würde.

    Falls du eine reine Idee hast, die du vor Verwendung durch andere schützen möchtest, bleibt dir allerdings einzig die Möglichkeit, dich einfach nicht öffentlich darüber zu äußern. Geschützt sind nur ausgearbeitete Werke. Exposés sind zwar auch Texte mit hinreichender schöpferischer Höhe, um urheberrechtlich geschützt zu sein, das gilt aber auch nur für ihren Wortlaut, nicht aber für die darin nur skizzierten Geschichten.

  • das gilt aber auch nur für ihren Wortlaut, nicht aber für die darin nur skizzierten Geschichten.

    Wobei die Idee eines Romans kaum dermaßen geschützt ist, dass man nicht damit auch eine eigene Geschichte schreiben könnte, sofern erkennbar ist, dass es sich um ein eigenes Werk handelt und es sich nicht sichtlich am vorhandenen Roman entlang hangelt. Trotzdem würde ich es ablehnen, eine Geschichte auf Grundlage eines anderen Romans neu zu schreiben, bloß weil ich es besser könnte als der eigentliche Autor.
    Als Beispiel seien nur die vielen, momentan in Mode gekommenen Millionärs- und Milliardärsbücher, die alle nach Schema F ablaufen: Schwerreicher Kerl, also ein Tausendsassa mit Superbody, meist grünen Augen und Jugendtrauma trifft sozial minderbemittelte, unscheinbare, aber hochintelligente Frau und macht sie sich hörig. Sie strahlt ihn das ganze Buch durch an, wehrt sich aber innerlich dennoch gegen seine Dominanz und als Ende vom Lied heiraten die beiden. Oder: Jugendlicher entdeckt auf einmal irgendwelche außergewöhnlichen Fähigkeiten und wird plötzlich zum Retter einer Welt, zu der er eigentlich gar nicht gehört.
    Im Grunde ähneln sich viele der Geschichten bereits und werden in Variationen erneut aufgeschrieben. So etwas ist nicht verboten - aber auf Dauer langweilig :wink:


    Was die Veröffentlichung auf Piratenseiten angeht, ging das hier vor einiger Zeit durch die Presse. Ganz ausmerzen wird man das aber wohl nicht können. Wenn man nicht möchte, dass Missbrauch mit den Büchern getrieben wird, darf man gar nicht erst veröffentlichen.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Zitat von Tintenklecks

    Dennoch ist es ja möglich, dass einem irgendwann DIE Idee für eine Geschichte kommt. Wenn mir die jemand, der gut schreiben kann , abspenstig machen würde, wäre das wohl sehr ärgerlich. Selbst wenn unterschiedliche Geschichten dabei rauskommen würden. Ich wäre dann doch gerne die Erste, die diese grandiose Idee mit der Welt teilen wollen würde.

    Gestern auf der Frankfurter Buchmesse hat jemand beim nem Talk gesagt: es gibt kaum noch Themen, über die nicht schon ein Buch geschrieben wurde.


    Ganz böse gesagt ist das auch so! Aber zum Glück geht es ja nicht "nur" um die Story/den Plot sondern immer auch um die Ausführung, den Stil, die Sichtweise etc. Aus diesem Grund habe ich wirklich keinerlei Angst vor Ideendiebstahl. Aber klar - das Pirating ganzer E-Books ist etwas ganz anderes.

  • Gestern auf der Frankfurter Buchmesse hat jemand beim nem Talk gesagt: es gibt kaum noch Themen, über die nicht schon ein Buch geschrieben wurde.
    Ganz böse gesagt ist das auch so! Aber zum Glück geht es ja nicht "nur" um die Story/den Plot sondern immer auch um die Ausführung, den Stil, die Sichtweise etc. Aus diesem Grund habe ich wirklich keinerlei Angst vor Ideendiebstahl. Aber klar - das Pirating ganzer E-Books ist etwas ganz anderes.

    Und dann gibt es eben doch die Geschichten, über die noch nie jemand etwas geschrieben hat. Gerade auf diese besonderen Ideen muss man extrem aufpassen. Z.B. die TV-Serie Flash Forward: Fast alle Menschen der Erde fallen zu der gleichen Zeit rund um die Welt kollektiv in Ohnmacht. Diese dauert genau 137 Sekunden. In dieser Zeit durchleben sie ihre eigene Zukunft.


    So eine Story kam vorher noch in keinem Buch/Film vor. Wenn man die Idee erst einmal kennt, hört es sich recht banal an. Trotzdem ist es etwas Einzigartiges - eben eine außergewöhnliche Idee/Geschichte.

  • Und dann gibt es eben doch die Geschichten, über die noch nie jemand etwas geschrieben hat. Gerade auf diese besonderen Ideen muss man extrem aufpassen. Z.B. die TV-Serie Flash Forward: Fast alle Menschen der Erde fallen zu der gleichen Zeit rund um die Welt kollektiv in Ohnmacht. Diese dauert genau 137 Sekunden. In dieser Zeit durchleben sie ihre eigene Zukunft.
    So eine Story kam vorher noch in keinem Buch/Film vor. Wenn man die Idee erst einmal kennt, hört es sich recht banal an. Trotzdem ist es etwas Einzigartiges - eben eine außergewöhnliche Idee/Geschichte.

    Vor allem gibt es die Kombination von Elementen. Ein Plot ist deutlich mehr als eine Grundidee. Aus "Ein Kind wird zum Zauberer ausgebildet und bekämpft die Bösen" lässt sich zum Beispiel eine Geschichte stricken, die in Verlauf, Stimmung, Auswahl der Protagonisten etc. praktisch keine Ähnlichkeit mit "Harry Potter" hat, selbst wenn der Stil eine perfekte Kopie von J.K. Rowling wäre.

  • Vor allem gibt es die Kombination von Elementen. Ein Plot ist deutlich mehr als eine Grundidee. Aus "Ein Kind wird zum Zauberer ausgebildet und bekämpft die Bösen" lässt sich zum Beispiel eine Geschichte stricken, die in Verlauf, Stimmung, Auswahl der Protagonisten etc. praktisch keine Ähnlichkeit mit "Harry Potter" hat, selbst wenn der Stil eine perfekte Kopie von J.K. Rowling wäre.

    Na das sind dann aber generische Ideen, die eben überall passen.


    Es geht hier doch eher um diese ganz besondere Idee, auf die vorher noch niemand gekommen ist.
    Wie z.B., dass 1/4 der Weltbevölkerung urplötzlich innerhalb von einem Augenblick einfach so verschwindet. Wie von Gott geholt. Was passiert mit den Menschen, die zurück bleiben.
    Wenn man so einen Einfall hat, verfügt man eben über ein ganz besonderes Element. Da muss man nicht irgendwelche andere Dinge kombinieren. So eine Idee sollte man schon wie seinen Augapfel hüten.

  • Es geht hier doch eher um diese ganz besondere Idee, auf die vorher noch niemand gekommen ist.

    Das sehe ich eben anders. So ein ganz besonderes Element kann ich jeder Zeit aus dem Hut zaubern. Es ist für sich genommen nicht viel wertvoller als eines der Allerweltsmotive und ohne die Kombination mit ihnen ganz nutzlos. Nicht, dass man solche besonderen Elemente zwanghaft in die Welt hinausschreien sollte, aber das gilt umso mehr für die gekonnte, die besondere Kombination von (und mit) verbreiteten Elementen.


    Und daher (nicht in der Hauptsache, wie prvocateur schrieb, wegen Variation von Stil und Sichtweise) ist das folgende Zitat eben nicht nur nicht ganz wahr, sondern auch nicht sehr relevant.

    es gibt kaum noch Themen, über die nicht schon ein Buch geschrieben wurde.

  • na jetzt machst du mich aber neugierig ....

    Wieso, du hast mit

    1/4 der Weltbevölkerung urplötzlich innerhalb von einem Augenblick einfach so verschwindet. Wie von Gott geholt.

    doch schon vorgemacht, dass es nicht schwierig ist.


    Aber bitte sehr, hier auch einer von mir: Die Kinder der Erde werden ab sofort mit Flügeln geboren und können etwa ab dem Einschulungsalter damit auch fliegen. Die Gesellschaft der Erwachsenen hat so ihre Probleme damit. Sicherheitsbedenken, Erziehungsprobleme wegen der größeren Freiheit ihrer Kinder, manche auch Ekel, staatliche Versuche der Regulation ...
    (Denkarbeit: eine halbe Stunde, nebenher)

  • doch schon vorgemacht, dass es nicht schwierig ist.
    Aber bitte sehr, hier auch einer von mir: Die Kinder der Erde werden ab sofort mit Flügeln geboren und können etwa ab dem Einschulungsalter damit auch fliegen. Die Gesellschaft der Erwachsenen hat so ihre Probleme damit. Sicherheitsbedenken, Erziehungsprobleme wegen der größeren Freiheit ihrer Kinder, manche auch Ekel, staatliche Versuche der Regulation ...
    (Denkarbeit: eine halbe Stunde, nebenher)

    Das war ne Folge Outer-Limits ... nur hatte sie keine Flügel sondern waren Umweltangepasst (Metallhaut) ---> ist also also eher ein Allerweltsmotive umgewurschtelt ... warte immer noch auf die außergewöhnliche Idee ^_°

  • Das war ne Folge Outer-Limits ... nur hatte sie keine Flügel sondern waren Umweltangepasst (Metallhaut) ---> ist also also eher ein Allerweltsmotive umgewurschtelt

    Eine "umweltangepasste" Metallhaut ist für mich etwas gänzlich anderes als Flügel, die nicht als Umweltanpassung, sondern als Problem auftreten.


    Wenn du Dinge, die sehr entfernte Ähnlichkeiten mit schon Dagewesenem nicht als Besonderheit zählen lässt, frage ich mich, was das Beispiel mit Flash Forward sollte. Weder "in Ohnmacht fallen" noch "Dinge, die der ganzen Menschheit zustoßen" noch "Menschen sehen in die Zukunft" sind Alleinstellungsmerkmale.


    EDIT: Etwas, das in einer einzelnen Folge einer TV-Serie vorkam als "Allerweltsmotive" zu bezeichnen, scheint mir ebenfalls abwegig.