Hubert Mingarelli – Une histoire de tempête

  • Französisch, 2015


    INHALT :
    Gekommen um sich auszuruhen und in einem Schreibprojekt voranzukommen ist der Ich-Erzähler in diesem Hafenörtchen wohl vor dem Tag der Abfahrt unzufrieden mit den paar zustandegekommenen Seiten. Am ausgehenden Tag sitzt er zum letzten Male am Hafen, schaut den einfahrenden Schiffen zu. Doch da ist ein anderer in der Nähe : er zögert, dreht sich ihm zu : Ob er nicht zuhören könne bevor er « ins Wasser ginge » ? Der Ich-Erzähler ist eigentlich überhaupt nicht willens, sich hier noch irgendwelche Stories anzuhören und, wenn man denn Schluss machen will, aber noch das Gespräch suche, dann ist es sowieso nicht so ernst… Er hört nur halb zu, nickt ab und zu den Kopf…


    BEMERKUNGEN :
    Auch auf diesen knappen circa 40 Seiten gelingt Mingarelli das Kunststück gleichzeitig eine Geschichte in einer gewissen Gemächlichkeit und doch sehr grossen Intensität zu schreiben. Der namenlose Ich-Erzähler arbeitet innerlich an seinem Schreibprojekt (schöne Ideen über Einsamkeit, Leid und dem Sich Aussetzen…) und ist doch seltsam gleichgültig gegenüber dem konkreten Gegenüber, der sich mitteilen will. Doch sin wir eventuell oft alleine unterwegs ? Steckt dahinter eine innerliche Unberührbarkeit oder etwas anderes ? Später wird der Erzähler nicht heimkehren, sondern noch durch die Stadt irren. Aufziehender Sturm : äußerlich. Aber auch innerlich ? Dann der Durst, sich selber mitteilen zu wollen ?


    Was für eine feine, hervorragende Schreibe dieser Mingarelli doch hat. Einfach unverständlich, dass man ihn in der deutschen Verlagswelt nicht wahrnehmen will. Einer der besten französischen zeitgenössischen Schriftsteller...


    AUTOR:
    Hubert Mingarelli wurde am 24. Juli 1956 in Mont-Saint-Martin in der Lorraine geboren und ist ein französischer Schriftsteller. Mit 17 Jahren verlässt er die Schule und verpflichtet sich in der Marine und bereist das Mittelmeer und den Pazifik. Drei Jahre später beginnt er seine Reisen durch Europa, wobei er oft zum Lebensunterhalt auf der Strasse Musik spielt. Als er sich in Grenoble niederlässt wird er verschiedenste Berufe ausüben: Arbeiter, Anstreicher, Zeichner etc. Am Ende der 80iger Jahre beginnt er mit Veröffentlichungen. Im Jahre 2003 erhält er den „Prix Medicis“ für diesen seinen Roman „Quatre soldats“. 2014 : Prix Landerneau und Prix Louis Guilloux. Er lebt heute in einem Örtchen der französischen Alpen.


    Taschenbuch
    Verlag: Les éditions du Sonneur (24. September 2015)
    Sprache: Französisch
    ISBN-10: 2916136894
    ISBN-13: 978-2916136899

  • Ein interessanter Autor, von dem anscheinend nur dieses Buch übersetzt wurde und der nicht einmal eine deutsche Wikipedia-Seite besitzt (die normalerweise jeder X- und Y-Promi hat, der einmal sein Gesicht in eine Fernsehkamera hält :roll: ).

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @Marie Dieses Buch hier ist auch von ihm und ich kann es sehr empfehlen.


    Inhalt lt. Amazon:
    Vincent lebt auf einer kleinen Insel. Die Welt ist hier für ihn in Ordnung. Wie sein Großvater und sein Vater will auch er Fischer werden. Doch vom Vater kann er nicht viel lernen, denn der scheint das Fischen verlernt zu haben, seit er völlig verändert aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt ist. Gelegentlich träumt Vincent vom Festland, der "anderen Welt", die ihm verlockend erscheint. Eines Tages überwindet er seine Angst und segelt alleine aufs Meer hinaus... Ein einfühlsamer Roman über das Erwachsenwerden.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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