Lucy Foley - Das Versprechen eines Sommers / Invitation

  • Verlagstext:


    Das Versprechen eines Sommers erzählt die Geschichte von Hal und Stella, die allen Widerständen zum Trotz den Versuch wagen, dem Schicksal ihre Liebe abzutrotzen – vor der schillernden Kulisse der italienischen Riviera der 1950er Jahre, wo eine verlorene Generation wieder beginnt, an ihre Träume zu glauben.

    Rom, 1953. Hal, ein englischer Journalist, hat sich nach den quälenden Erlebnissen des Krieges nach Italien abgesetzt. Eines Nachts trifft er dort die geheimnisvolle Stella, die ihm wie ein kurzer Moment des Glücks erscheint. Doch so unverhofft sie in sein Leben tritt, so schnell ist sie am nächsten Morgen wieder verschwunden.
    Ein Jahr später begegnen sie sich wieder, an Bord eines Schiffs, das die ligurische Küste entlang nach Cannes unterwegs ist, auf Einladung einer Contessa, deren Film dort gezeigt werden soll. Unter der illustren Schar der Gäste ist auch Frank Truss, ein skrupelloser amerikanischer Geschäftsmann – dessen Ehefrau, zu Hals Bestürzung, niemand anderes ist als jene rätselhafte Stella. Je weiter die Reise geht, desto weniger können Hal und Stella ihre Gefühle füreinander verbergen – und desto angespannter wird die Situation an Bord …
    Große Emotionen, schicksalhafte Lebensgeschichten und prächtige Bilder verweben sich zu einem üppigen, bittersüßen und dramatischen Schmöker, der das Lebensgefühl des Dolce Vita in all seiner Sinnlichkeit heraufbeschwört.



    Mein Eindruck:


    Auf eine literarische Reise entlang der Riviera begibt man sich mit dieser sommerlichen Lektüre. Ausgangspunkt ist allerdings Rom, und wer schon einmal in der Ewigen Stadt war, wird vom ersten Moment an verzaubert sein. Hal führt nicht nur Stella durch die verwinkelten Gassen dieser ehrwürdigen Metropole, auch als Leser bekommt man einen schönen Blick darauf.


    Hal begegnet der geheimnisvollen Stella auf einer Party der Contessa, bei der er sich alles andere als wohl fühlt. Hal gehört nicht zu dieser Gesellschaftsschicht, das lassen ihn die meisten Gäste auch spüren. In einem stillen Winkel des Hauses kreuzen sich ihre Wege und Stella bittet ihn, ihr sein Rom zu zeigen. Sie durchstreifen die Stadt und verbringen die Nacht miteinander. Am nächsten Tag ist Stella verschwunden. Erst ein Jahr später will es das Schicksal, dass sich die beiden auf der Yacht der Contessa wieder begegnen. Hal ist hin und her gerissen von seinen Gefühlen zu der rätselhaften jungen Frau. Doch dann lernt er ihren Mann kennen. Tagelang begegnen sich Stella und Hal auf distanzierte aber freundliche Art und lernen sich immer besser kennen, kommen sich immer näher. Bald ist für Hal klar, dass Stella in ihrer Ehe unglücklich ist und schmiedet einen gewagten Plan für ihre gemeinsame Zukunft …..
    Der Anfang beginnt mit einem Teil des Endes und macht natürlich gleich Neugierig, welche Tragödie sich denn zwischen Stella und Hal, bzw. auf dem Schiff abgespielt hat. Denn es muss etwas schreckliches passiert sein, am Ende der Reise. Man hört auf diesen wenigen Seiten schon die Melancholie, die Hal anhaftet, deutlich heraus. Er ist kein Mann, der die Kriegsjahre einfach leicht wegsteckte. Ein Ereignis hat ihn geprägt und lässt ihn auch Jahre später nicht los. So wie er, hat auch Stella ein Trauma während des Krieges erfahren. Diese Schwermut ist sehr präsent und man spürt sie als Leser sehr intensiv. Besonders wenn die Beiden von dieser Zeit und ihren Erlebnissen erzählen, taucht man selber in diese Traurigkeit ein. Während Hals Trübsinn zwar traurig ist, ist Stellas Melancholie noch viel tiefgreifender. Zumindest ist das mein persönlicher Eindruck. Sie hat den Krieg als Zivilistin erlebt, ebenso viel schreckliches durchgemacht wie Hal, und doch gefühlsmäßig noch einiges mehr. Frank Truss, ihr Mann , hat sie aus ihrem Elend regelrecht gerettet. Beim Lesen fragt man sich natürlich schon, wie Stella an diesen Mann gekommen ist. Doch dies klärt sich alles auf. Er ist kein Sympathieträger, hat die junge Stella nach seinem Geschmack geformt. Stella begreift aber erst Jahre später, dass sie keine Marionette mehr ihres Mannes sein will. Und so ergibt eines das andere. Natürlich erhofft man sich als Leser, dass sich alles zum Guten wendet, doch das Leben oder die Menschen spielen da nicht immer mit. Am Ende erlebt man ein Drama mit einer überraschenden Wendung.


    Die Geschichte ist sehr vielschichtig. Bewegt sich im Hier und Jetzt, aber auch in der Vergangenheit von Hal und Stella. Trotz der Melancholie der beiden Hauptcharaktere, ist sie aber auch voller Schönheit. Das Italien der 50er Jahre kann man sich bildgewaltig Vorstellen. Die Mode und die schönen Menschen, das Dolce Vita nach dem Motto “La vita è bella”, einfach nur lesenswert.


    “Das Versprechen eines Sommers” ist der zweite Roman der jungen britischen Autorin Lucy Foley. Sie reist gerne um sich für ihre Geschichten inspirieren zu lassen. Das merkt man diesem Buch an. Die Landschaften, Städte und Menschen wirken nicht nur sehr authentisch, man kann das beim Lesen auch gut spüren.


    Das Cover ist ein schönes sommerliches italienisches Motiv und passt gut zu der Geschichte.


    Mein Fazit:


    Geheimnisvoll und vielschichtig mit wunderbar unterschiedlichen Charakteren. So schön zu lesen, auch wenn mich das Ende nicht so überzeugen konnte, wie all die Seiten vorher. Trotzdem ein wunderschöner Roman, der einen mitnimmt auf eine Reise entlang der Riviera.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Titel: Das Versprechen eines Sommers
    Originaltitel: The Invitation
    Autor: Lucy Foley
    Seitenanzahl: 433
    Genre: Historischer Roman
    Verlag: insel taschenbuch



    Rom, Anfang der 1950er Jahre;
    Der Engländer Hal ist Journalist und lebt nach dem Krieg in Rom. Als er eines Abends auf einer glamourösen Party landet, begegnet er dort der schönen und geheimnisvollen Stella. Sie verbringen eine Nacht miteinander, bevor sich am nächsten Morgen ihre Wege wieder trennen.
    Ein Jahr später begegnen sich beide wieder, dieses Mal auf einem Schiff,
    Richtung Cannes. Doch dieses Mal ist Stella in Begleitung ihres Ehemannes, einem vermögendem Amerikaner.
    Auch nach einem Jahr, fühlen sich Hal und Stella zueinander hingezogen und können ihre wahren Gefühle nur schwer verbergen...



    Ganz ehrlich, ich hatte mir eine etwas andere Geschichte vorgestellt.
    Ich dachte, das wird eine schöne und vielleicht auch leicht seichte Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Südeuropas. Stattdessen bekommen wir gleich drei Geschichten geliefert, die alle sehr in die Tiefe gehen und alles andere als seicht sind!



    Der Schreibstil gefiel mir stellenweise ganz gut, auch wenn er nicht flüssig ist. Die Autorin hat eine gute, bildhafte Sprache. Die Landschaftsbeschreibungen von den einzelnen italienischen Städtchen gefielen mir auch gut, und so kann man sich als Leser diese Städtchen relativ gut vorstellen,auch wenn man noch nie dort war. Auch die Stimmung und Atmosphäre der 1950er Jahre wird gut eingefangen.



    Wie bereits erwähnt, bekommt man hier gleich drei Geschichten erzählt, wobei ich auf die zwei anderen Geschichten hier nicht näher eingehen möchte, da ich nicht spoilern möchte!



    Die Hauptgeschichte gefiel mir nicht immer. Denn sie hat sich oft einfach nur sooo hingezogen und konnte mich oft gar nicht unterhalten. Hätte ich dieses Buch nicht in einer Leserunde gelesen, so hätte ich es mit großer Wahrscheinlichkeit abgebrochen!



    Auch mit unseren zwei Protagonisten hatte ich zunächst so meine Probleme.
    Hal fand ich von Beginn an sehr sympathisch, doch ich brauchte Zeit,um mit ihm warm zu werden. Ähnlich ging es mir mit Stella! Über Stella erfahren wir erst später, im Laufer der Geschichte, mehr. Sie hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, mit der man am Anfang nicht unbedingt rechnet. Sie ist mit einem viel älteren Mann verheiratet,der sie kontrolliert und sie zu der Frau gemacht hat, die sie für ihn sein soll.
    Die wahre Stella blieb dabei auf der Strecke!




    Gut gefallen haben mir hingegen; die Sprache der Autorin, wenn sie von dem Leben in den 1950er Jahren erzählt und die einzelnen Orte in Süditalien und Südfrankreich, die hier beschrieben werden! Mit der Geschichte konnte ich ansonsten nicht viel anfangen. Nur die letzten Kapitel und das überraschende und so gar nicht vorhersehbare Ende haben mir gut gefallen!
    Insgesamt ein schwaches Buch mit zu vielen Nebengeschichten!
    2 von 5 Sternchen! Ich habe etwas anderes erwartet! :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mein Fazit:


    Dies ist mein erster Roman von Lucy Foley, ihr Erstling „Die Stunde der Liebenden“ ist schon seit längerem auf meiner Wunschliste und ich denke, dieses Buch wird nicht mehr lange dort bleiben.


    Denn Lucy Foley versteht es Geschichten zu erzählen. Zugegeben, am Anfang ist es etwas holperig und die Autorin bedient sich eines sehr ruhigen, aber intensiven Erzählstils. Mit einer etwas anspruchsvolleren, aber doch verständlichen Ausdrucksweise lässt sie die Kulisse von Italien lebendig werden und ich flanierte mit Hal durch die Straßen von Rom oder segelte auf dem Mittelmeer an der ligurischen Küste entlang. Es passiert am Anfang nicht sehr viel und die ausführlichen Charakterdarstellungen werden erst im Laufe der Geschichte bedeutsam. Dabei hat man immer ein leises Lächeln auf den Lippen, Humor hat die Autorin, und zwar einen sehr feinsinnigen.


    Es werden drei Geschichten erzählt, zum einen die verbotene Liebe von Hal und Stella. Die Anziehung ist noch immer da, aber Mr. Truss, ihr Ehemann, ist sehr besitzergreifend und versucht sie klein zu halten. Hal jedoch lernt Stella von einer anderen Seite kennen. Stella stammt aus Spanien und hat 1936 ihre gesamte Familie im Bürgerkrieg verloren. In kleinen Rückblicken erzählt Stella von ihrem früheren Leben, das sie bis zu dieser Reise nahezu verdrängt hat. Dann ist da noch das Tagebuch um einen Schiffskapitän. Dieses Tagebuch diente als Vorlage für einen Film, der gerade produziert wurde und nun in Cannes von der Gruppe vorgestellt werden soll. Diese drei Geschichten sind sehr geschickt miteinander verknüpft und boten mir ab der Hälfte spannende Unterhaltung. Denn es wird klar, dass irgendetwas passiert. Dabei spielen die verschiedenen Persönlichkeiten mit ihren kleinen und größeren Geheimnissen eine große Rolle. Die Ausarbeitung der Figuren und die dabei entstandene Atmosphäre haben mich in den Bann gezogen.


    Ein oder zwei kleine Fragen sind zwar offen geblieben, aber das finde ich in diesem Falle nicht so tragisch, denn die überraschenden Wendungen haben mich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen lassen. Es hat mich bestens unterhalten, trotz des holprigen Anfangs. Fünf Sterne vergebe ich für dieses Lese-Abenteuer!


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!