Safia Monney - Am Ende ist noch längst nicht Schluss

  • Inhalt:
    Ralph ist 70 Jahre, lebt alleine, verwahrlost und setzt seine Rente in Schnaps und Bier um. Nein dieses Leben gefällt ihm nicht. Um seiner jungen Nachbarin nahe zu sein, hilft er an Weihnachten ehrenamtlich im Altersheim. Dort lernt er Piet kennen, der in Ralph die Chance sieht, dem Seniorenheim zu entkommen. Doch der kümmert sich lieber um sich selbst.
    Als Ralph keinen Cent mehr in der Tasche hat und er nicht weiter weiß, fallen ihm seine beiden Kumpels aus der Jugendzeit ein. Damals haben sie gemeinsam beschlossen, dass alt werden keine Option ist. Mit 60 wird Suizid begangen. Irgendwie wurde nichts daraus.
    Spontan beschließt Ralph nach Paris zu fahren, seinen Freund dort einzuladen, weiter nach Bayern zu Freund Nummer zwei zu fahren und den früheren Beschluß gemeinsam umzusetzen. Pleite wie er ist, wird Piet zwecks Finanzierung des Ganzen, noch aus dem Altersheim befreit und mitgenommen. Nur selten kommen ihm Zweifel, ob die Freunde die gleichen Vorstellungen haben, wie er. Wenn nicht, muss er Sie halt überzeugen.


    Meinung:
    Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln. Es ist leicht zu lesen. Cover und Rückseite sind aufklappbar. Hier werden die vier Protagonisten kurz vorgestellt. Die Aufmachung des Buches ist ansprechend. Die bildliche Gestaltung des Cover entspricht der Idee der Geschichte abef nicht ganz korrekt der Handlung.
    Das Thema ist nicht ohne. Das Pflegeheim, für viele die einzige Alternative, wenn sie nicht mehr alleine klar kommen, ist meist ein unerfreuliches Thema. Kaum einer möchte da freiwillig hin. Von dem her ist dies ein aktuelles Problem.
    Hier wird der Umgang damit durchaus mit Humor angegangen. Man lernt die vier ältere Herren kennen, zumindest ihre jetzige Lebenssituation. Ab und an schwelgen sie auch in Erinnerungen an ihre gemeinsame Kindheit und Jugend. Sie sind sympathisch, direkt ans Herz gewachsen sind sie mir dennoch nicht.
    Das Schicksal ist recht unterschiedlich mit ihnen umgegangen. Ralph ist dennoch sicher, dass der Suizid durchgeführt wird. Die Tage bis die Planung steht, sind ereignisreich ausgefüllt. Einiges was so abgeht, würde man bei Teenager als Jugendsünde bezeichnen und mit Glück, milde bestrafen. Menschen im Rentenalter dagegen, hätten direkt den Ruf weg, dement zu sein. Doch Demenz ist kein Thema in dieser Geschichte.
    Es passiert viel. Dennoch war mir zwischendurch beim Lesen fast ein wenig langweilig. Nach dem man die Protagonisten etwas besser kennengelernt hat, war auch der Schluß klar. Nicht unbedingt der Weg dahin, aber der Ausgang auf jeden Fall.


    Fazit:
    Eine nette Geschichte mit einem ernsten Thema, humorig dargestellt. Dabei wurde in der Handlung doch etwas übertrieben. Es ist ein kleines Zwischendurchbuch, das man gut lesen kann. Der Traurigkeit, die manche ob ihres Alters empfinden, wird nicht wirklich Rechnung getragen.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?