J. A. Konrath - Das Angstexperiment / Haunted House

  • Klappentext


    Eine Million Dollar: So viel bekommt jeder von ihnen, wenn er eine einzige Nacht in dem Butler-Haus überlebt, diesem Ort des Schreckens. Unvorstellbar sadistische Morde wurden hier begangen, seitdem soll etwas Böses in dem alten Gemäuer spuken. Für die acht Testpersonen kein Problem, glauben sie: Sie haben gelernt, sich zu verteidigen.
    Das Experiment beginnt – und das Grauen erwacht. Etwas greift sie an, nimmt sie gefangen, weckt in ihnen Angst jenseits aller Vorstellungskraft. Aber sind es wirklich Geister, die ihren Tod wollen? Oder ist es etwas Reales? Sie haben nur zwei Möglichkeiten, um der Panik und dem Schmerz zu entkommen: möglichst schnell zu sterben. Oder zu kämpfen …


    Meine Meinung


    Das Cover hat mich hier sofort angesprungen und ich hab mich auf eine gruselige Gänsehautgeschichte gefreut, auf einen Horrorschocker, bei dem sich die Nackenhaare aufstellen - und ich wurde leider mal wieder enttäuscht.


    "Das Haus strömt das Böse förmlich aus,
    so wie ein Sumpf in kalten Nächten Dämpfe absondert." Pos 1838


    Ja, das klingt schon gut, aber leider kommt man im Haus erst nach der Hälfte des Buches an. Der Anfang zieht sich ewig hin, denn alle Beteiligten werden erstmal in einer großen Aktion eingeladen. Jede Figur wird vorgestellt, jeder von ihnen hat übermäßige Ängste und Albträume und jeder von ihnen wird auf andere Art zu dem Haus gelockt. Großer Magnet dafür ist natürlich die in Aussicht gestellte 1 Million Dollar als Gewinn, wenn man eine Nacht in dem sagenumwobenen Butler Haus überlebt.


    Das ganze hätte man wirklich abkürzen können, denn in einem Horror Buch erwarte ich nicht so einen langen Vorspann. Es gibt auch eine "Vorstellung" zur Hintergrundgeschichte des Hauses, in dem schon viel schreckliches passiert ist: das hätte wahrscheinlich Spannung erzeugen sollen. Da es aber als eine Art Info-Seite aus dem Internet präsentiert wurde, hatte man zwar eine Überblick über das Grauen, was dort vorgefallen ist, aber wirklich Stimmung hat es bei mir nicht erzeugt. Die Geschichte des Hauses reicht weit zurück und die Vorkommnisse sind wirklich grauenhaft - da hatte der Autor schon einige originelle Ideen, aber es kam einfach keine Atmosphäre auf.


    Wie leider in der ganzen Geschichte. Denn nachdem die Figuren alle endlich im Haus angekommen waren wurde zwar versucht, mit kleinen Details den langatmigen Einstieg wettzumachen, aber dann passierte eins nach dem anderen so rasend schnell, dass gar keine Stimmung mehr aufkommen konnte! Die Ideen dazu waren, wie gesagt, gar nicht mal so schlecht, aber es wurde dann einfach alles in das letzte Drittel gepresst. Die Perspektivwechsel haben mehr oder weniger für Spannung gesorgt, da natürlich immer in einem effektvollen Moment gewechselt wurde, aber dadurch kam ich weder an die Figuren und vor allem ihr Ängste ran, noch konnte mich die Handlung in ihren Bann ziehen.


    Ich war eigentlich nur neugierig, was jetzt wirklich hinter dem "Experiment" steckt. Die Aufklärung war dann schon okay, aber insgesamt war das ganze irgendwie unglaubwürdig. Natürlich: es ist Horror und da muss man das nicht wirklich erwarten. Aber auch was die Charaktere betrifft kam mir einiges nicht rund vor. Die unfreiwillige Komik in manchen Szenen hat auch nicht so richtig dazu gepasst.


    Am Ende hab ich dann erfahren, dass es zu jeder der Figuren schon eine "Vorgeschichte" gibt. Anscheinend wurden hier alle Charaktere, zu denen der Autor schon Horrorbücher geschrieben hat, in "Das Angstexperiment" gepackt. Es heißt, das wäre für das Buch nicht relevant, aber ich denke, wenn man all die anderen Bücher gelesen hat, kommt man vielleicht mit den Figuren besser klar und kann sich auch in der Handlung besser zurechtfinden.


    Gruselig war es für mich also leider gar nicht - trotz nachts und alleine lesend - und bei dem Genre erwarte ich keine lange Einführung, durch die die Spannungsmomente dann erst in der zweiten Hälfte geballt und viel zu schnell abgearbeitet werden.


    Ein schönes Zitat hab ich trotzdem noch gefunden


    "Das war die wahre Ironie. Der einzige Moment, in dem man wirklich tapfer sein konnte,
    war der, in dem man eine Heidenangst hatte." Pos. 2850


    Fazit: 2 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Joseph Andrew Konrath * 1970 hat auch unter den Pseudonymen Jack Kilborn und Joe Kimball geschrieben, dieses Buch im Original als Jack Kilborn

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: