Daniela Noitz - Adele feiert Begräbnis

  • "Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, weil jeder seine eigene Art zu sein und zu handeln hat." (Johann Gottfied von Herder)
    Adele musste vor kurzem zusehen, wie ihre Freundin Agathe zu Grabe getragen wurde. Entsetzt ist Adele, wie verschandelt und würdelos man Agathe begraben hatte. Sie stellt sich vor, wie dies einmal bei ihrer eigenen Beerdigung sein könnte, schließlich feiert sie demnächst ihren fünfzigsten Geburtstag. Deshalb wünscht sie sich von ihrem Ehemann Reinhard eine geplante Beerdigungsfeier, damit sie sehen kann, ob alles zu ihrer Zufriedenheit ablaufen würde. Natürlich musste ihre Freundin Amanda eingeweiht und alles organisiert werden. So teuer dürfte doch eine Beerdigung auch wieder nicht sein. Gesagt getan plant Adele alles bis ins Detail, weiß sie doch, das sie wieder aus dem Grab herauskommt. Nur hat sie total vergessen, dass sie unter Klaustrophobie leidet.


    Meine Meinung:
    In dieser Geschichte erleben wir einen Menschen, der nichts dem Schicksal überlassen will. Selbst die eigene Beerdigung muss so gestaltet und ablaufen wie sie es möchte. Das könnte ja man noch irgendwie verstehen, wenn man dies wo festschreibt. Aber so etwas dann auch noch zu tun und das an seinem fünfzigsten Geburtstag ist schon sehr makaber. Mit viel schwarzem Humor zeigt uns die Autorin auf, das es vielleicht besser ist, nicht alles bis ins letzte Detail zu planen. Der Schreibstil ist flüssig, gut geschrieben und ich habe mich bestens unterhalten. Pedanten und akribische Menschen sollten aus dieser Geschichte lernen, das man nicht alles vorherbestimmen kann. Das Ende hat mich dann doch etwas überrascht, den damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Eine gelungene spannende Kurzgeschichte die von mir 4 von 5 Sterne bekommt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

  • Einmal eine schöne Leiche sein


    Klappentext:

    Eine Kurzgeschichte für Freunde des schwarzen Humors
    Das Wichtigste für Adele ist, dass ihr Auftritt immer und überall tadellos ist. Eines Tages entdeckt sie, dass es einen einzigen gibt, den sie nicht beeinflussen kann – ihr Begräbnis! Entsetzt und verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg. Was läge da näher, als zum 50. Geburtstag ihren eigenen Tod zu zelebrieren ...


    Rezension:
    Die snobistische Adele ist entsetzt, erschien ihr die Beerdigung einer guten Freundin doch nicht ganz standesgemäß. Dabei kann man für eine Lappalie wie 20.000 € doch schon ein ordentliches Begräbnis bekommen. Also beschließt sie, sich zu ihrem baldigen 50. Geburtstag ein niveauvolles Fake-Begräbnis schenken zu lassen. Sie hofft, dass alle ihre Freunde sie auf diese Weise als schöne, würdevolle Leiche im Gedächtnis behalten, egal wie ihr echtes Begräbnis später einmal ausfallen würde.
    Auf eine derartige Handlungsidee muss man erst mal kommen! Daniela Noitz lässt in ihrer Kurzgeschichte aus der booksnacks-Reihe den (schwarzen) Humor in Strömen fließen. Dass das Ende dann doch ganz anders aussieht, als Adele es plant, versteht sich bei einer derartigen Geschichte wohl von selbst. Das ist eine Kurzstory, wie der Leser sie sich wünscht – zum Totlachen und dann doch noch mit einer überraschenden Wendung! Solche rundum gelungenen Ideen, die auch noch überzeugend umgesetzt sind, findet man leider nur selten.


    Fazit:
    Ein wahrer Diamant des schwarzen Humors. Diese Idee ist einfach genial!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


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  • Zum Inhalt (Booklet):


    Das Wichtigste für Adele ist, dass ihr Auftritt immer und überall tadellos ist. Eines Tages entdeckt sie, dass es einen einzigen gibt, den sie nicht beeinflussen kann – ihr Begräbnis! Entsetzt und verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg. Was läge da näher, als zum 50. Geburtstag ihren eigenen Tod zu zelebrieren ...



    Nachdem ihre Freundin Agathe, die sie immer für ihre Stilsicherheit bewundert hat, gestorben ist und bei ihrem Begräbnis einfach nur lachhaft aussah, steht für Adele fest, dass ihr so etwas Peinliches nicht passieren darf. Zu ihrem 50ten Geburtstag will sie nun ihr eigenes Begräbnis zelebrieren und setzt dafür alle Hebel in Bewegung, damit der Tag perfekt wird. Schließlich kann man ja noch viel in die Wege leiten, wenn man noch unter den Lebenden weilt!



    Etwas makaber, aber durchaus witzig kommt die Geschichte von Adele daher. Die Protagonistin ist so schön verschroben, dass man nicht so recht weiß, ob man sie für ernst nehmen soll oder nicht. Was jedoch witzig beginnt und den Leser schmunzeln lässt, wird der guten Adele aber schnell zum Verhängnis. Die Idee, dass man seine eigene Beerdigung zelebriert ist schon verrückt. Dass es so etwas in Echt nicht geben kann, das kann man sich als Leser denken. Obwohl... mit Geld ist ja bekanntlich alles möglich. Aber trotzdem ist die Geschichte sehr gut geschrieben und man kann die verrückte Adele richtig vor sich sehen, wie sie erst ihre Umwelt aufmischt und dann in ihrem Sarg liegt. Irgendwie herrlich komisch, aber auch beklemmend.



    Idee: 5/5


    Humor: 5/5


    Details: 4/5


    Charaktere: 4/5


    Logik: 4/5



    Gesamt: 4/5





    • Format: Kindle Edition
    • Dateigröße: 496 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 15 Seiten
    • Verlag: booksnacks.de (26. Juli 2016)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B01J3PMMXK