Constanze Neumann - Der Himmel über Palermo - Blandine von Bülows große Liebe

  • Die Autorin (Quelle: Buch)


    Constanze Neumann, geboren 1971 in Leipzig; studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie arbeitete 15 Jahre in verschiedenen Buchverlagen in München, Frankfurt und Hamburg und lebte vier Jahre als Übersetzerin aus dem italienischen in Palermo.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)


    • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag (22. Mai 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442314402
    • ISBN-13: 978-3442314409



    Winter in Palermo


    Blandine Gräfin Gravina ist mit der Kutsche unterwegs aus der Stadt, raus aus Palermo. Es ist der Tag, an dem die Toten Geschenke bringen. Die Kinder müssen sie nur von den Gräbern abholen… Dieser Tag wird hier in Palermo mehr gefeiert als Weihnachten und Ostern….


    Graf Biagio Gravina ist vor sechs Wochen gestorben, und die Gräfin hat beschlossen, nicht in Palermo zu bleiben, wie ihre Schwiegereltern es wünschen… Doch auch nach Bayreuth wird sie nicht ziehen….


    Es war im November 1881. Caterina Scalia erfährt von ihrer Mutter, dass sie vor dem Maestro, vor Richard Wagner, singen solle. Irgendwann in der nächsten Zeit. Denn dieser sei mit seiner Familie nach Palermo gekommen….


    Doch der Maestro ist ein eigenwilliger Mensch. Es passt ihm vieles nicht an seinem Hotel in Palermo. Also wird ihm eine andere Unterkunft angeboten… Doch diese muss erst noch hergerichtet werden….


    Inzwischen findet der erste Ball statt. Es ist Silvester. Und auf diesem Ball lernt Blandine, des Maestros Stieftochter, Graf Biagio Gravina kennen….


    Es dauert lange, bis Blandine und Biagio sich wieder sehen, denn inzwischen sind die Wagners umgezogen und Biagio weiß nicht wohin…


    Auch für Tina interessiert sich ein junger Mann. Seine Hunde haben sie gefunden…


    Was ist das für ein Fest, das in Palermo mehr gefeiert wird, als Weihnachten und Ostern? Warum will Blandine als Witwe nicht in Palermo bei den Schwiegereltern bleiben? Warum will sie nicht nach Bayreuth ziehen? Wohin wird sie ziehen? Warum soll Tina dem Maestro vorsingen? Wird Tina sich mit Blandine anfreunden? Was stört den Maestro an dem Hotel? Wird es ihm in der neuen Unterkunft gefallen? Oder ist er mit nichts zufrieden? Hat sich der Graf Gravina beim ersten Treffen schon in Blandine verliebt? Und wie stand es mit Blandine? Mochte sie den Grafen auch? Wie haben sich die beiden wieder gesehen? Wer ist der junge Mann, der sich für Tina interessiert? Sie wollte doch eigentlich ‚Sängerin werden? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist unkompliziert geschrieben, das heißt, es gibt keine Unklarheiten zu Wörtern oder gar ganzen Sätzen. Es ist ein historischer Roman über den Aufenthalt von Cosima und Richard Wagner mit ihren Kindern in Palermo. Richard Wagner wollte dort seinen Parzival vollenden. In Deutschland war es ihm zu kalt. Doch in diesem Buch geht es eigentlich um die Stieftochter Wagners, um Blandine von Bülow. Sie begegnet dort ihrer großen Liebe, die sie dann auch heiratet. Ob sie wirklich glücklich geworden ist, blieb mir leider unklar, denn Biagio hatte sich verändert. Er hatte keine Stellung und als zweiter Sohn nicht viel oder sogar nichts zu erwarten. Und Blandine war vielleicht auch etwas verwöhnt. Ihre Eltern hatten ja Geld, an dem es ihr später des Öfteren wohl fehlte. Doch darauf wird im Buch nicht groß eingegangen. Das Buch erzählt, wie sie Biagio kennen lernte, wie ihr Leben, das Leben der Wagners, in Palermo war. Und am Anfang des Buches erfährt man. dass Blandines Ehemann nach nicht allzu langer Ehe – ca. 15 Jahre – verstorben ist. Woran er gestorben ist, wird nicht erwähnt. Das Buch ist fiktiv – und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Teile sind historisch, wie z.B. der Aufenthalt Richard Wagners in Palermo, die Heirat seiner Stieftochter mit dem Grafen, ja auch Tina und ihren späteren Ehemann gab es wirklich. Genauso wie Adligen in Palermo. Am Ende des Buches kann man lesen, was nun historisch belegt war. Allerdings hätte mir ein Glossar oder genauer gesagt eine Personenauflistung besser gefallen. Dieser Roman war nicht unbedingt spannend, aber doch interessant genug, dass er mich gut unterhalten hat. Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Ich vergebe dafür vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren