Jürgen Zimmerer / Joachim Zeller (Hrsg.): Völkermord in Deutsch-Südwestafrika Der Kolonialkrieg (1904 - 1906) in Namibia und seine Folgen; Christoph Links Verlag Berlin 2016 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2016; 278 Seiten; ISBN: 978-3-8389-0725-3
Im Jahre 1904 ist Namibia eine deutsche Kolonie. Als Reaktion gegen Aufstände beginnt das Kaiserreich einen Krieg gegen die Völker der Herero und Nama in "Deutsch-Südwest". Nachdem Generalleutnant Lothar von Trotha den Oberbefehlt übernimmt, wird der Krieg mit großer Härte und erbarmungslos geführt. Es gibt die ersten Konzentrationslager. Andere Hereros werden willkürlich erschossen oder in wasserlose Wüstengebiete gedrängt, wo sie dem Tod durch Hitze und Durst ausgeliefert sind. Wer überlebt, ist um sein Land und Vieh gebracht. Unterdrückung ist die Folge.
Die deutsche Kolonialgeschichte ist in der breiten Öffentlichkeit völlig unbekannt. Sie wird selbst im schulischen Geschichtsunterricht nicht behandelt.
Ergänzt durch zahlreiche historische Schwarzweiß-Fotos wird hier sowohl deutsche wie auch afrikanische Geschichte wieder lebendig. Die damaligen Ereignisse sind gründlich recherchiert und werden anschaulich wiedergegeben. Dazu gehört auch, auf die Geschichts-Politik der heutigen Bundesregierungen einzugehen, etwa was das Thema Wiedergutmachung anbelangt.
Zimmerer wurde 1965 geboren. Er hat Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Regensburg und Oxford studiert. Seit dem Jahre 2010 ist er Professor für die Geschichte Afrikas an der Universität Hamburg.
Zeller ist Jahrgang 1958. Er erblickte in Swakopmund / Namibia das Licht der Welt. Er hat Geschichte, Kunst und Germanistik in Berlin und Frankfurt / Main studiert. Er lebt als Historiker in Berlin.
Hier waren also zwei ausgewiesene Fachleute am Werk. Ihnen ist durchaus ein interessantes Buch gelungen.
Die ISBN hier gehört zu dem Buch, das bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich ist; das Bild zu dem Buch im Links - Verlag.
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Verlag: Ch. Links Verlag
