Mari Jungstedt, Ruben Eliassen - Tod auf Gran Canaria / En mörkare himmel

  • Klappentext:
    Gran Canaria, die Insel mit den unendlich langen Stränden und der nie untergehenden Sonne, ein Urlaubsparadies! Doch eines Morgens wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – einer Schwedin, die ihre Ferien in einem Yoga-Zentrum verbringen wollte. Ihr Körper ist drapiert wie auf Botticellis bekanntem Gemälde »Die Geburt der Venus«. Kurz darauf gibt es eine weitere Tote. Die Polizei sucht fieberhaft nach dem Mörder und bekommt unerwartete Hilfe von der Journalistin der schwedischen Zeitung der Insel, Sara Moberg, und dem ehemaligen Polizisten Kristian Wede. Die Spuren führen quer über die Urlaubsinsel, zur Norwegischen Seemannskirche, in ein Massage-Zentrum und schließlich in das Yoga-Paradies in den Bergen. Doch bald stellt sich heraus: Diese Idylle ist eine Illusion.


    Meine Meinung:
    Tod auf Gran Canaria - der Titel machte mich neugierig. Krimis, die in Italien, Frankreich und auf Spaniens Festland spielen, gibt es viele. Einer, der seine Handlung auf eine der Kanarischen Inseln verlegt, bisher noch nicht und so war ich sehr interessiert an der neuen Serie.


    Schauplatz ist die skandinavische Kolonie auf der Insel. Hinter der Seemannskirche wird eine Frauenleiche aufgefunden. Nicht nur Kommissar Diego Quintane von der Guardia Civil, sondern auch der neue norwegische Konsulatsmitarbeiter Kristian und die seit 20 Jahren auf der Insel lebende, schwedische Journalistin Sara sind schnell am Tatort.


    Sara und Diego kennen sich bereits. Weshalb und wie gut wird im Laufe des Romanes beschrieben. Die impulsive Sara ist Mutter eines Sohnes, ihr Mann besitzt auf der Insel ein Hotel. Sie schreibt für die Zeitung Dag & Natt, wie auch Artikel für Aftonbladet. Diego ist verheiratet, hat aber anscheinend ein Auge auf Sarah geworfen. Kristian war Polizist in Norwegen, bis er sich aufgrund seiner Handlung bei einem Raubüberfall Vorwürfe machte. Als man ihm den Job auf Gran Canaria anbot, griff er zu. Er wollte seiner Tochter nahe sein und gleichzeitig Abstand von Norwegen. Doch auch auf der Insel holen ihn Alpträume ein.


    Erika Bergman hingegen gefiel es auf der Insel und schöpfte neue Lebenslust, doch dann fällt sie einem Verbrechen zum Opfer. Sie war Gast im Yogazentrum Samsara Soul und schien etwas zu verbergen, doch war kein Kind der Traurigkeit. Der norwegische Besitzer vom Samsara Soul ist der egoistische, fast 60jährige Frank Hagen und ist verheiratet mit Luisa und hat zwei Kinder. Die diversen "Früher"-Einschübe erzählen unter anderem von einer Adriana, die ihren Mann, ein Fischer, ans Meer verloren hat.


    Aus allen diesen Fakten spinnen die Autoren einen Plot, auf dem die Leser auf mannigfaltige Wege geschickt werden. Doch bis am Ende alle Erzählstränge zusammen kommen, hat man die meisten der beteiligten Charaktere total über. Alle Figuren sind problembeladen, das gibt dem Buch eine leicht pessimistische Färbung. Mit diesen vielen Erzählfäden haben es die Autoren zu gut gemeint. Darunter leiden die Ermittlungen, die langweilig und fade sind.


    Bei "Tod in Gran Canaria" handelt es sich nicht um einen Ermittlungskrimi, sondern um einen Täterbericht mit Zügen eines Psychothrillers. Jeder der Figuren hat seine Leichen im Keller und es wird mehr Zeit darauf verwendet, über diese zu reden anstatt zu ermitteln. Wer der Täter ist, ist schnell klar; sein Problem ebenfalls. Doch dann dauert es lange bis die genaueren Details des Mordmotivs bekannt gegeben werden. Auf mich wirkte der Krimi lasch und ich hatte nicht wirklich Lust das Buch zu Ende zu lesen.


    Mir fehlte im eBook ein Plan, auf der die Schauplätze eingezeichnet sind. Ich war zwar schon einmal auf Gran Canaria, doch das ist 25 Jahre her. Maspalomas und Las Palmas bekomme ich noch hin, aber gerade die kleinen Ortschaften, die für den Krimi wichtig sind, hätte ich gerne direkt im Buch gefunden.
    Lust, die Insel erneut zu bereisen, habe ich nach der Lektüre keine bekommen.


    Fazit:
    Ein für mich uninteressanter Täterbericht. Es wird kaum ermittelt, dafür umso mehr in die Vergangenheit geblickt.
    3 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Originaltitel:
    En mörkare himmel


    PS: Zum Glück war ich im Sommer in Schweden und hab eine grosse Buchhandlung gesehen, die hab ich gegoogelt und das Buch dort gesucht und gefunden :D Bei Amazon.de und com gabs nur die deutsche Ausgabe, es gibt es hier in der Akademikbokhandeln :wink: