Marie Bostwick - Die Fäden des Schicksals / A Single Thread

  • Inhalt:
    Die Scheidung von ihrem Mann war ein endloses Knäuel von Scherereien. Jetzt nimmt Evelyn den verloren geglaubten Faden ihres Lebens wieder auf: Mit ihrem eigenen Quilt-Laden macht sie sich selbstständig. Bald finden sich zu ihren Handarbeitskursen sehr unterschiedliche Frauen ein. Zwischen Evelyn, Abigail, Liza und Margot entspinnt sich ein dichtes Netz der Freundschaft - auch in schwerer Zeit...


    Die Autorin: (dem Buch entnommen)
    Marie Bostwick stammt aus den Nordwesten der Vereinigten Staaten. Nachdem sie mit ihrer Familie in acht verschiedenen US-Bundesstaaten und zwei mexikanischen Städten gewohnt hat, lebt sie heute mit ihrem Mann und dem jüngsten ihrer drei Söhne in Connecticut. Sie ist die Autorin mehrerer erfolgreicher Romane und versteht sich außerdem auf das Anfertigen hochwertiger Quilts.


    Aufbau:
    Danksagung der Autorin
    Prolog
    36 Kapitel
    Nachwort der Autorin


    Meinung:
    "Die Fäden des Schicksals" ist eine schöne Geschichte um sehr unterschiedliche, starke Frauen, die alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Evelyn ist frisch geschieden und hat sich selbstständig gemacht, wobei nicht alles glatt läuft. Abigail hat Schwierigkeiten mit ihrer Nichte Liza, deren Mutter vor einem Jahr an Brustkrebs gestorben ist, und Margot wurde entlassen und musste deshalb lang gehegte Träume aufgeben. Durch einen Zufall finden die Frauen zusammen und zwischen ihnen entsteht langsam, aber sicher eine enge Freundschaft.
    Der Fokus auf den Frauen und den Beziehungen zwischen ihnen hat mir gut gefallen. Alle vier sind interessante Figuren, auch wenn es lange gedauert hat, bis ich mit Abigail warm werden konnte. Sie ist eine der beiden Ich-Erzählerinnen des Buches (die andere ist Evelyn) und hat eine eher arrogante, unterkühlte Art und eine fast schon zynische Einstellung auf das Leben, die aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen verständlich ist, es mir aber schwer gemacht hat, mit ihr zu sympathisieren. Da ihre Weiterentwicklung als Charakter für die Handlung eine sehr große Rolle spielte, denke ich, dass die Autorin dies beabsichtigt hatte, doch sie und auch Liza kamen mir zwischendurch ein wenig überzeichnet vor. Allerdings mochte ich, wie die Ereignisse die Protagonisten beeinflusst und verändert haben.


    Das Thema 'Brustkrebs' ist ebenfalls wichtig und meiner Meinung nach ist die Autorin feinfühlig damit umgegangen. Es wird nichts beschönigt und die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen wird oft betont, doch insgesamt ist die Geschichte hoffnungsvoll, selbst wenn es einige Höhen und Tiefen gibt und es nicht immer leicht ist, darüber zu lesen. Bostwick hat die Krankheit auf jeden Fall gut in die Handlung integriert und es mit dem Quilten verknüpft.
    Das Buch hat mir insgesamt gefallen, obwohl ich ein paar Probleme mit Abigail und Liza hatte. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, die Charaktere sind interessant und es ist eine nette Lektüre für zwischendurch, die auch schwierigere Themen anspricht und sie angemessen behandelt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

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