James P. Hogan – Das Erbe der Sterne / Der tote Raumfahrer / Inherit The Stars

  • Klappentext (Quelle: Amazon)
    In einer felsigen Höhle auf dem Mond wird eine Leiche in einem roten Raumanzug entdeckt. Niemand weiß, wer der Mann ist. Niemand weiß, woher er kam. Niemand weiß, wer oder was ihn umgebracht haben könnte. Als Wissenschaftler die Leiche daraufhin genauer untersuchen, stellen sie fest, dass der verblichene Raumfahrer 50.000 Jahre alt ist. Er wurde also zu einer Zeit geboren, als es weder die Raumfahrt noch größere menschliche Aktivitäten auf der Erde gab. Es ist das größte Rätsel in der Geschichte des Universums...


    Zum Autor:
    James P. Hogan 1941 – 2010
    Der Brite arbeitete als Raumfahrtingenieur und Computerfachmann, bevor er ab 1977 Science-Fiction-Romane und Sachbücher, z.B. über Künstliche Intelligenz, schrieb.


    Zum Buch:
    Original: Inherit The Stars, veröffentlicht 1977
    deutscher Titel: Der tote Raumfahrer, veröffentlicht 1982 (Moewig-Verlag),
    neu übersetzt von Andreas Brandhorst und veröffentlicht 2016 unter dem Titel: Das Erbe der Sterne (Heyne Verlag)
    Das Buch ist der erste Teil der Serie Riesen/Giants
    Ich habe das ebook aus der Onleihe gelesen


    Zum Inhalt:
    Schauplatz des Buches ist im wesentlichen die Erde des Jahres 2027-2029, der Mond und der Jupitermond Ganymed. Hauptprotagonist Victor Hunt ist Spezialist in einem britischen Wirtschaftsunternehmen und hat eine Maschine erfunden, die weitreichende wissenschaftliche Untersuchungen ermöglicht. Überraschend wird er mit seinem Assistenten und dem ‚Trimagniskop‘ zur Zentrale in die USA beordert, wo man ihm eröffnet, dass er dem wichtigsten Kunden, der UN-Weltraumorganisation UNWO, bei Problemlösungen behilflich sein soll. So beginnt eine aufregende und spannende Zeit, in der das Rätsel eines in einer Höhle auf dem Mond gefundenen menschlichen Astronauten, der seit 50.000 Jahren tot ist, gelöst wird.


    Meine Meinung:
    Obwohl ich in Naturwissenschaften eine Niete bin, hat mich das Buch sehr fasziniert. Ich habe zwar von den Theorien nicht viel verstanden, aber die Schlussfolgerungen, die gezogen wurden, waren gut verständlich, sehr eingängig und manchmal humorvoll beschrieben. Z.B. auf die Frage, warum man die Oberfläche eines Planeten, die durch ein Bombardement extrem verändert wurde, nicht so ohne weiteres rekonstruieren kann, gab es die Antwort: Haben Sie jemals vesucht, eine Kuh aus einer Wagenladung Hamburger zu rekonstruieren? An der Lösung des Rätsels arbeiten viele Spezialabteilungen der UNWO, z.B. Biologen, Physiker, Linguistiker, Paläontologen usw. Besonders beeindruckt haben mich die Ausführungen der Biologen zur Evolutionstheorie und der Entwicklung von Arten, nachdem sie getrennt wurden und sich in verschiedenen Umgebungen weiterentwickeln.
    Ganz besonders gut gefallen hat mir die Situation der Erde des Jahres 2027: Die Staaten haben das Wettrüsten aufgegeben, es herrscht Frieden auf der Welt. Keine Glaubenskriege, keine Auseinandersetzungen über Wirtschaftssysteme, kein Staat will dem anderen sein politisches System aufdrücken. :thumleft: Die freigewordenen finanziellen Mittel werden erfolgreich in die Erforschung des Weltalls investiert. Die Menschheit hat wohl gelernt, sich zu vertragen und an einem Strang zu ziehen, bevor sie die eigene Existenz unumkehrbar zerstört hat. Ob wir das in den nächsten zehn Jahren noch hinkriegen? :-k
    Nur eines ist in dieser Welt schlechter als heute: überall rauchen sie wie die Schlote, kein Meeting ohne Glimmstengel. :loool:
    Eine Sache hat mir allerdings nicht gefallen: Im Epilog werden drei deutsche Wissenschaftler als totale Trottel dargestellt, die im Sudan Ausgrabungen vornehmen, einen sensationellen Fund nicht erkennen und ihn weit wegwerfen, damit er im Sumpf versinkt. [-(


    Dennoch vergebe ich hier gerne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und habe mir vorgenommen, bald den Folgeband der Serie zu lesen.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).