Klara Bellis - Falsche Freunde

  • Ach du fieser Frettchenfurz!


    Klappentext:
    Käferkacke! Es könnte alles so einfach sein, wenn Korwin Schwarzvogel kein Vampir wäre. So aber muss die Elfe Trywwidt um sein untotes Leben fürchten, denn ihre Mitelfen wollen es bei einer Rettungsaktion auslöschen. Dabei hat sie das Ganze überhaupt erst angerührt, um ihre Freundin Phyrridt zu befreien, die als albtraumhafter Schmerzensschrei zwischen den Welten herumgeistert. Auch im Hause Schwarzvogel ist nicht alles eitel Mondenschein. Dunkle Wolken ballen sich über Korwin zusammen und werfen ihre blutigen Schatten voraus, was Trywwidts Rettungsmission erschwert.
    Wenn die Elfe scheitert, würde das nicht nur ihren eigenen Tod bedeuten, sondern ganz nebenbei die Welt der Menschen ausradieren.
    Allergikerhinweis: Achtung! Dieses E-Book enthält Spuren von Elfen, Vampiren, Architekten und so gut wie keine expliziten Szenen. Nur ganz wenige. So ein bisschen angedeutet.


    Rezension:
    Kaum glaubt Korwin, nach dem ganzen Wirbel um die gefährliche Pflanze im 1. Trywwidt-Band „Die Kaiserin der ewigen Nacht“ endlich Ruhe vor der nervigen Elfe Trywwidt zu haben, steht diese schon wieder auf der Matte. Aber nein, wenn sie doch nur auf der Fußmatte vor der Haustür stände! Mit ihrem Portalöffner platzt sie einfach mitten im Zimmer aus einem Dimensionsportal. Und das immer wieder. Aber auch seine menschliche Assistentin Ira bereitet ihm Sorgen, ist für diese doch plötzlich ein Architekt wichtiger als er. Und mit seinen lieben Mitvampiren scheint sich auch Ärger anzubahnen …
    Klara Bellis’ doch recht außergewöhnliche Elfen sind wieder da, und deren Schimpfwort-Repertoire ist definitiv nicht geschrumpft. Nach wie vor entsprechen weder diese Elfen noch die Vampire so ganz dem, was der Genre-erfahrene Leser erwarten dürfte. Bei all deren teilweise lebensgefährlichen Abenteuern bleibt dem Leser also auch diesmal wieder genug Grund zum Schmunzeln. Daran, dass alle Hauptelfen, -vampire und -menschen überleben, besteht wohl von Anfang an kein großer Zweifel, werden diese doch noch für Band 3 benötigt.
    Der Autorin gelingt es auch in dieser Fortsetzung wieder, eine sehr unterhaltsame und außergewöhnliche Urban-Fantasy-Story zu liefern. So hat man Elfen noch nie erlebt – zumindest wenn man von Teil 1 absieht. In diesem Band treten zur Abwechslung allerdings auch ein paar Vampire in Erscheinung, die eher dem gängigen Cliché entsprechen und Menschen nur als Nahrungsmittel betrachten. Für Aufregung ist also gesorgt. Das alles wird wieder in einem sehr flüssigen Schreibstil dargeboten, den zu lesen einfach Spaß macht.
    Und plötzlich ist schon wieder die letzte Seite da und lässt den Leser auf ein baldiges Erscheinen des nächsten Bandes hoffen …


    Fazit:
    Mit Chaos-Elfen und depressiven Vampiren gehen die humorvoll-abenteuerlichen Ereignisse in Bergstadt in die nächste Runde.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    – Blick ins Buch –


    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Ja, lieber Leser, hier gibt es Vampire und Elfen, aber es sind beileibe nicht die... Oh, Moment – ich unterbreche diese Rezension für eine kurze Servicedurchsage:


    Achtung, Achtung, hier handelt es sich um die Rezension des zweiten Bandes!

    Wo war ich stehengeblieben? Ach ja.


    Ja, lieber Leser, hier gibt es Vampire und Elfen, aber es sind beleibe nicht die Vampire und Elfen, wie man sie halt so aus anderen Fantasybüchern kennt. Wenn man mich fragen würde, was die größte Stärke der Autorin ist, würde ich antworten: ihre Fähigkeit, einem Genre, in dem es alles schon gefühlte 1.000.001 Male gab, ihren eigenen Stempel aufzudrücken und ihr ganz eigenes Ding daraus zu machen. Und dieses ganz eigene Ding ist nicht nur verflixt originell, sondern auch spannend und witzig und einfach rundum unterhaltsam. Viel Fantasy, eine Prise Science Fiction, jede Menge schräger Humor und ein bisschen Romantik.


    Aber das brauche ich den Lesern, die den ersten Band gelesen haben, wohl nicht extra zu erklären.


    Die Charaktere sind wieder so wunderbar un-heroisch und un-perfekt, wie man sie schon in "Trywwidt – Kaiserin der ewigen Nacht" kennengelernt hat. Aus Messie Klaus ist ein depressiver Jungvampir geworden, während Elfe Trywwidt immer noch weit entfernt ist von der 'maximalen Effizienz', Menschenfrau Ira nach wie vor auf Schokolade steht – und Vampir Korwin allmählich die Nase voll davon hat, dass die Elfen ihn entweder umbringen wollen oder zumindest ungefragt seine Dusche benutzen. Herrlich. Sie sind mir alle so ans Herz gewachsen, dass ich ihnen Weihnachtskarten schreiben will.


    Natürlich bekommen sie es in diesem Band wieder mit mehr als einem Problem und mehr als einem Widersacher zu tun. Da sind ja nicht nur die Vampirjäger, die zusammen (vielleicht) genug Grips haben, um Korwin gefährlich zu werden, sondern es gilt immer noch, die Elfe Phyrridt aus ihrer albtraumhaften Existenz als endloser Schmerzensschrei zu befreien – und dabei wäre es ganz nett, wenn die Elfen nicht aus Versehen die Menschenwelt zerstören. Das war für mich durchweg spannend; ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichte sich zog, und fand auch alles schlüssig und glaubhaft.
    Die Liebesgeschichten drängen sich dabei nicht zu sehr in den Vordergrund, sind aber wirklich süß zu lesen. Trywwidt und ihr Liebster bereiten sich vor auf das Frühlingsritual, während Ira mit Unsicherheiten und Selbstzweifeln zu kämpfen hat, ob sie für Korwin vielleicht doch nur ein Haustier und/oder Snack ist...


    Der Schreibstil ist auf gute Art ungewöhnlich, mit großartigen, manchmal durchgeknallten Metaphern. Man hat das Gefühl, dass Klara Bellis ihre Welt durch und durch kennt und daher auch perfekt beschreiben kann, jedenfalls kam die Atmosphäre bei mir mühelos an.


    Fazit:
    Auch im zweiten Band der Reihe tummeln sich die Antihelden: vom depressiven Jungvampir Klaus über die chaotische Techno-Elfe Trywwidt bis hin zu Menschenfrau Ira, die sich langsam fragt, ob ihr Vampirchef Korwin ihr nur deswegen Pralinen schenkt, um sie zu mästen... Das ist wieder spannend, irrsinnig komisch und auch ein bisschen romantisch, und dabei glitzern die Vampire kein bisschen. Volle Punktzahl für Originalität – oder wie die Elfen wahrscheinlich sagen würden: maximale Effizienz!